Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Hitlers blick nach osten



Bereits Ende Juni 1940 begann Hitler mit dem Gedanken zu spielen , zunächst die SU anzugreifen , noch bevor der Krieg mit England gewonnen war . Sein Traum , nach dem raschen Sieg über Frankreich einen Ausgleich mit England zu erreichen und sich doch noch die Welt mit dem Empire zu teilen ( Deutschland sollte Kontinentalmacht in Europa und Kolonialmacht in Afrika werden , während England seine Herrschaft in Übersee behalten sollte ) , schlug angesichts der Kampfentschlossenheit Churchills fehl . Aus Angst vor einem Mißerfolg scheute Hitler jedoch die Invasion Englands ( "Operation Seelöwe" ) und auch an einen entscheidenden Erfolg der kommenden Luftschlacht glaubte er nicht . Statt dessen erklärte er sich die Widerstandskraft Englands durch dessen Hoffnung auf einen baldigen Kriegseintritt der U.S.A. bzw. der SU . Da die U.S.A. durch den Krieg mit Japan gebunden war , blieb als einzig möglicher Bündnispartner die SU . Hitler hoffte , doch noch einen Frieden mit England aushandeln zu können , nachdem man England die Hoffnung auf baldige Unterstützung genommen hatte ( Sieg über die SU ) . Hitler wollte England also "den letzen Degen auf dem Festland" wegnehmen .
Sicherlich hatte bei Hitler auch der schnelle Sieg über Frankreich ( die stärkste Militärmacht Europas ) zu diesen Überlegungen geführt . Auch seine Generäle , deren Haltung sich durch den raschen Sieg positiv gegenüber weiteren Eroberungen gewandelt hat , bestärkten ihn in seinen Plänen .
Zudem war die Rote Armee durch die noch immer anhaltteden Säuberungen im Führungskorps stark geschwächt . Für die nächsten Jahre war jedoch mit dem Aufbau eines neuen Führungskorps und dem wirtschaftlichen Aufbau ein Wiedererstarken der SU zu erwarten . Je früher der Zeitpunkt des Angriffs auf die SU festgelegt wurde , der gemäß der Lebensraumideologie der Nazis notwendig war , desto größer waren die Chancen auf einen Sieg . So ist die folgende Einschätzung des Marshalls Wassilewskij richtig : "Ohne 1937 hätte es vielleicht kein 1941 gegeben" .
Gemäß dieser Überlegung wandelte sich Hitlers Politik gegenüber der SU zu einer Politik der Provokation :
So wurde Hitler mit den wirtschaftlichen Gegenlieferungen an die SU säumig , konsultierte die SU nicht , als er im Spätsommer 1940 einen Krieg zwischen Ungarn und Rumänien verhinderte ( Er garantierte die Grenze Restrumäniens und schickte Truppen in das Land ) und er belieferte die Finnen ( ehemaliger Kriegsgegner der SU ) mit Waffen . Am 26.Sept.40 schloß Deutschland mit Italien und Japan einen Dreimächtepakt ab , wobei der Kreml erst am Abend vor der Unterzeichnung in Kenntnis gesetzt wurde . Dieser Dreimächtepakt , der auf dem 1936 abgeschlossenen Anti - Kominternpakt basierte , sollte die U.S.A. nach deutschen Aussagen vom Kriegseintritt abhalten . Die SU reagierte trotzdem heftig , da sie in dem Pakt eine mögliche Bedrohung der eigenen Grenzen sah ( evt. Zusammenarbeit von Deutschland und Japan gegen die SU ) . Da Deutschland der SU wegen des kommenden Winters nicht drohen konnte , wurde der russische Außenminister Molotow nach Berlin eingeladen , um die aufgetretenen Konflikte zu klären und evtl. einen Beitritt der SU zum Dreimächtepakt zu verhandeln . Angesichts der Überlegungen Hitlers muß dieses Angebot wohl als Finte angesehen werden , die die SU in Sicherheit wägen sollte.
Hitlers Kriegsziel war die Gewinnung des Baltikums , des österreichischen Gallicien , der Bialystoker Forsten , der Wolgakolonien , der Krim mit großem Hinterland , der erdölreichen Gebiete um Baku , der Halbinsel Kola im Norden ( Nickelvorkommen ) , Finnland und Norwegen sollten deutsche Bundesländer werden ( praktisch sollten alle Gebiete bis zum Ural erobert werden ) .
Die eroberten Gebiete sollten gemäß der "Lebensraumtheorie" von deutschen Siedlern besiedelt werden . Voraussetzung war dafür jedoch die Dezimierung bzw. Ausweisung aller bisher dort lebenden Völker . Insgesamt sollten
30 000 000 Slawen durch Seuchen ( keine Impfungen ) , Geburtenkontrollen , Hunger ( aus der Ukraine sollte jährlich 8 - 10 Millionen Tonne Getreide gewonnen werden , was eine mangelnde Versorgung der einheimischen Bevölkerung voraussetzte ) und Versklavung getötet werden . Außerdem wollte Hitler die Metropolen Moskau und Leningrad vollkommen zerstören . Der Generalplan Ost beinhaltete folgende Ziele :
1. Platz schaffen für 100 000 000 germanische Siedler durch Ausrottung bzw.
Ausweisung breiter Bevölkerungsteile , "wertvolle Bestandteile" ( Blonde und
Blauäugige ) der einheimischen Bevölkerung sollten "eingevolkt" werden .
2. Ca. 300 km östlich des Urals sollten deutsche "Wehrbauern" eine ewig
bewegliche Wehrgrenze unterhalten , um die "Wehrhaftigkeit" der Deutschen

auch für die Zukunft zu erhalten.
3. Bei der Besiedlung sollten ehemalige Frontsoldaten und SS - Leute bevorzugt werden .
Der Plan der Ausrottung der einheimischen Bevölkerung zeigte sich bereits in der brutalen Kriegsführung der Wehrmacht und dem geplanten Massenmord an russischen Kriegsgefangenen ,was schließlich zum kollektiven und rücksichtslosen Widerstand der Roten Armee und auch der nichtrussischen Bevölkerungsteile führte .

 
 

Datenschutz
Top Themen / Analyse
indicator Definition des kalten Krieges
indicator Erkläre die 2 Gesichter der Industrialisierung!
indicator Die Einleitung
indicator Japanische Yakuza
indicator Novemberrevolution und Entstehung der Demokratie (1918 - 1919)
indicator Suez Krise
indicator Adenauer bis 1945:
indicator Die Pariser Vorortsverträge
indicator Dienstag, 3. Oktober 1950
indicator Wolfgang Abendroth


Datenschutz
Zum selben thema
icon Industrialisierung
icon Realismus
icon Kolonialisierung
icon Napoleon Bonaparte
icon Mittelalter
icon Sozialismus
icon Juden
icon Atombomben
icon Pakt
icon Widerstand
icon Faschismus
icon Absolutismus
icon Parteien
icon Sklaverei
icon Nationalismus
icon Terrorismus
icon Konferenz
icon Römer
icon Kreuzzug
icon Deutschland
icon Revolution
icon Politik
icon Adolf Hitler
icon Vietnam
icon Martin Luther
icon Biographie
icon Futurismus
icon Nato
icon Organisation
icon Chronologie
icon Uno
icon Regierung
icon Kommunistische
icon Imperialismus
icon Stalinismus
icon Reformen
icon Reform
icon Nationalsoziolismus
icon Sezessionskrieg
icon Krieg
A-Z geschichte artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution