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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Hintergrund des konfliktes mit maria stuart



Ein sehr delikates politisches Problem war für Elisabeth ihre katholische Cousine Maria Stuart, Königin von Schottland, die nach ihrer Niederlage gegen ihren Halbbruder James Stuart, Earl von Moray, 1568 in England Zuflucht suchte.
Maria wurde am 8. Dezember 1542 in Linlithgow geboren und bereits wenige Tage später als Nachfolgerin ihres Vaters zur Königin erhoben. Sie wuchs in Frankreich auf und wurde 1558 mit dem französischen Thronfolger verheiratet, während ihre Mutter Maria von Guise in Schottland blieb um ihre Rechte zu wahren. In demselben Jahr starb Königin Maria I.von England, und Maria Stuart hatte jetzt vor Elisabeth I. Anspruch auf den englischen Thron, da sie eine Urenkelin Heinrich VII. war . Elisabeth I., die den englischen Thron übernahm, war zwar eine Enkelin Heinrich VII., galt jedoch als Bastard, ihre Mutter war die Ursache aller Unruhen und Neuerungen im Reich gewesen, und wurde von Frankreich nicht anerkannt, da sie ein Kind aus der zweiten Ehe Heinrich VIII. ist, die von der katholischen Kirche nie anerkannt wurde.
1559 starb Heinrich II. von Frankreich, und Maria Stuart wurde an der Seite ihres Mannes Franz II. Königin von Frankreich. Der Widerstand gegen die Regentschaft der Maria von Guise wuchs durch die Eheschließung ihrer Tochter mit dem Dauphin von Frankreich im April 1558. Im Jahr 1559 kam es unter der Führung von Knox zur offenen Rebellion. Elisabeth I. von England unterstützte die Aufständischen. 1960 schafften die Anführer der schottischen Protestanten die römisch-katholische Kirche in Schottland ab und übernahmen das calvinistische Glaubensbekenntnis. Als im selben Jahr Franz II. von Frankreich stirbt und Maria Stuart nach französischem Recht den französischen Thron verliert, kehrt sie, nachdem inzwischen auch ihre Mutter verstorben war, nach Schottland zurück, wo mittlerweile ihr Halbbruder Lord James Stuart regierte. Als loyale Katholikin und Thronerbin wurde Maria zur zentralen Figur der Gegenreformation in Schottland und später auch in England.
1565 heiratete Maria ihren Cousin, den katholischen schottischen Adligen Lord Darnley. Neben der allmählich immer stärker katholisch geprägten Politik der Königin stieß diese Heirat bei den Protestanten auf Missfallen; sie war das Signal für einen Aufstand des Earl of Moray, der hoffte, die gesamte protestantische Partei würde sich ihm gegen die Königin anschließen. Moray wurde in seiner Hoffnung jedoch enttäuscht, und Maria schlug den Aufstand innerhalb kurzer Zeit nieder. Wenig später überwarf sich Maria mit Darnley; Maria hatte ihm den Königstitel verliehen, doch nun forderte er die Krone auf Lebenszeit und, falls die Königin ohne Nachkommen sterben sollte, den Übergang der Krone auf seine Erben.
Marias Sekretär und Berater war der Florentiner David Rizzio, ein Katholik und Günstling bei Hofe. Dem König wurde hinterbracht, dass angeblich Rizzio seinem Streben nach der Krone im Wege gestanden sei; deshalb verbündete er sich mit Moray, Lord Patrick Ruthven, James Douglas, dem 4. Earl of Morton, und anderen führenden schottischen Protestanten. Ergebnis dieser Verschwörung war 1566 die Ermordung Rizzios. Anfang 1567 ließ James Hepburn, der 4. Earl of Bothwell, der seit Morays Aufstand und noch mehr seit der Ermordung Rizzios hoch in der Gunst der Königin stand, Darnley ermorden. Eine Mitwisser- oder gar Mittäterschaft Marias bei Darnleys Ermordung konnte nie bewiesen werden. Bothwell kam vor ein Scheingericht und wurde freigesprochen. Wenig später ließ er sich von seiner Frau scheiden und heiratete Maria - in einer protestantischen Zeremonie.
Diese neuerliche Heirat provozierte Darnleys Partei, die sich sogleich gegen Maria erhob. Marias Armee war den Truppen der Aufständischen deutlich unterlegen, und am 15. Juni 1567 wurde ihre Armee bei Carberry Hill besiegt; Maria musste sich dem aufständischen Adel ergeben. Am 24. Juli 1567 dankte sie zugunsten ihres Sohnes Jakob VI. ab. Am 2. Mai 1568 konnte Maria aus der Gefangenschaft entfliehen und innerhalb weniger Tage ein 6 000 Mann starkes Heer aufstellen. Am 12. Mai besiegte Moray bei Langside in der Nähe von Glasgow Marias Truppen. Allen Warnungen ihrer engsten Freunde zum Trotz suchte Maria vier Tage später in England bei ihrer Cousine, Königin Elisabeth I., Zuflucht, wohl in der Hoffnung, Elisabeth würde sie aus monarchischer Solidarität unterstützen. Elisabeth ließ Maria sofort in Haft nehmen, wohlwissend, dass die katholischen Herrscher Europas und ihre eigenen katholischen Untertanen nicht sie - Elisabeth-, sondern ihre Cousine Maria als rechtmäßige Königin Englands ansahen. Maria wurde jahrelang gefangen gehalten, und englische Katholiken strengten zahlreiche Verschwörungen an, um Maria zu befreien und auf den englischen Thron zu bringen.
Die bekannteste aller Intrigen zur Befreiung Marias war 1568 die Anthony Babingtons, des Pagen von Maria, der ein Attentat auf Elisabeth plante; doch die Verschwörung wurde entdeckt. Maria wurde im Oktober 1586 der Beteiligung an der Verschwörung Babingtons angeklagt und am 25. Oktober zum Tode verurteilt. Elisabeth unterzeichnete den Hinrichtungsbefehl erst am 1. Februar 1587; eine Woche später, am 8. Februar, wurde er ausgeführt.
Nachfolger Elisabeths wurde 1603 Maria Stuarts Sohn, der katholische Monarch Jacob VI. von Schottland. Seine Thronbesteigung als Jakob I. von England vereinigte die Kronen Englands und Schottlands.

 
 

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