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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Hermann göring



Hermann Göring war nach Adolf Hitler der zweite Mann des Dritten Reiches. Lange Zeit dem Führers treuester Paladin war er maßgeblich beteiligt an der Gesamtlösung der Judenfrage. Als das Ende des NS Regimes nahte fühlte er sich als designierter Nachfolger Hitlers, doch zur Machtübernahme kam es nicht mehr ...

Schon in seiner Kindheit konnte man Görings Hang zu Prunk und Pomp feststellen. Er lebte auf Schluß Mauterndorf und Burg Veldenstein, welche beides Besitztümer seines halbjüdischen Patenonkels waren. Dort pflegte er einen romatisch, barocken Lebenswandel. Schule interssierte ihn keineswegs. Er verweigerte und lief mehrmals von Zuhause davon.
Erst als er an der Kadettenanstalt Berlin Lichterfelde Aufnahme fand änderte sich sein Verhältnis zum Lernen. Plötzlich war aus dem sonst so arbeitsfaulen Göring ein strebsamer Schüler geworden. Darum war es auch kaum verwunderlich, dass er sein Examen mit dem Prädikat "wertvoll" abschloß.
Als der Erste Weltkrieg ausbrach meldete er sich freiwillig zur kaiserlichen Fliegertruppe und bestand wenig später die Fliegerprüfung. Im Jahre 1916 konnte er so erstmals in die Luftkämpfe eingreifen, in denen er sehr erfolgreich agierte. Bald schon bekam er das Oberkommando über eine Jagdstaffel und wenig später sogar den höchsten deutschen Orden für besondere Tapferkeit, den "pour le mèrite". Aufgrund dieser Tatsachen war es auch nicht verwunderlich, dass die Kapitulation Deutschlands und der Waffenstillstand in ihm Wut hochkommen ließen.
So kehrte Göring seiner Heimat, wo mittlerweile die Militärluftfahrt verboten wurde, den Rücken und floh nach Schweden. Dort arbeitete er als Schauflieger, Fallschirmvertreter und Lufttaxipilot. Im Zuge seines Aufenthaltes verliebte er sich in die schwedische Adelige Carin von Kantzour, die eigentlich schon vergeben war. Göring konnte jedoch ihr Herz erobern und sie kehrten 1922 gemeinsam in die Weimarer Republik zurück. Nach seiner Rückkehr widmete sich Göring demm Studium der Geschichte und Volkswirtschaft in München. Glücklich war er dabei jedoch nicht immer, denn er sehnte sich nach Kamaradschaft und einem starken Mann.
Kurz darauf erfolgte das erste Treffen mit Adolf Hitler, welches in beiden ein Gefühl des Gefallens hervorkehrte. Göring lobte vor allem die Autorität jenes Mannes, der Deutschland vom Joch der Sieger befreien sollte. Hitler dagegen dachte vor allem an den propagandistischen Nutzen Görings, der noch immer als Weltkriegsheld hohes Ansehen genoß. Ein weiterer wichtiger Punkt schien für Hitler auch der nicht zu verachtende Reichtum Görings gewesen zu sein.
Auf diese Weise wurde Göring nun in der NSDAP tätig. Seine erste Aufgabe war es aus der heruntergekommenen Sturmabteilung (SA) eine schlagkräftige Privatarmee aufzubauen, was ihm innerhalb kürzester Zeit auch gelang. Trotzdem hatte er innerparteilich wenige Freunde, da er sich oft herablassen verhielt. Weiters hielt er auch nicht viel von der Ideologie der NSDAP. Seine wirkliche Partei war Adolf Hitler mit dem er die Macht im Reich übernehmen wollte.
Daher folgte am 9.November 1923 der erste Putschversuch der Nationalsozialisten. Dieser wurde in Form eines SA-Marsches in München abgehalten. Als wenig später die Polizei eingriff wurde dieser blutig niedergeschlagen. Dabei wurde Göring in der Hüfte getroffen. Notdürftig verarztet flieht er vor der Polizei über die Grenze nach Österreich. In einem Innsbrucker Krnakenhaus wird er behandelt. Dort wird ihm auch das erste Mal Morphium gespritzt, woraus eine Sucht entsteht, die beinahe sein gesamtes Leben andauerte.
Sein politischer Aufstieg wurde mit dem gescheiterten Putsch natürlich jäh gestoppt. Hitler bat ihn nur Kontakt mit Benito Mussolini aufzunehmen. Von diesem wurde Göring jedoch nicht einmal empfangen.
Enttäuscht kehrte Göring mit seiner Ehefrau nach Schweden zu Carins Eltern zurück, da sie in eine finanzielle Notlage geraten waren. Trotzdem ließ sich Göring fast täglich Morphium spritzen. So wurde er auch in die Nervenheilanstalt für gefährliche Kranke ingeloefert. Dort entlarvten ihn die Ärzte als selbsmordgefährdet, depressiv und als Judenhasser. Nach der Entlassung aus seiner Klinik wurde er zwar offiziell für gesund erklärt, inoffiziell fröhnte er jedoch unvermindert seiner Sucht.
Im Jahre 1927 trat Göring die Rückkehr nach Deutschland an, wo eine Amnestie für alle politischen Straftäter erlassen wurde. Von Hitler erhielt er sofort den Auftrag sich nun um die Berliner High-Society zu kümmern und diese für ihn zu vereinnahmen. Dabei war Göring voll in seinem Element, da er aus gutem Hause war, gute Manieren hatte und die Menschen für sich einzunehmen verstand. Das Ergebnis war das Füllen der Parteikasse durch Spendengelder von berühmten deutschen Unternehmen wie Krupp, Thyssen, Deutsche Bank, BMW oder Lufthansa. Weiters verschaffte er dem Führer eine Audienz beim Reichspräsidenten von Hindenburg.
Während er am gesellschaftlichen Parkett Siege einfuhr schlug das Schicksal im privaten Berich zu. Seine Frau Carin verstarb im Jahre 1931. Trotz großer Trauer arbeitete Göring weiter an seinem Ziel Hitler zum Herrscher zu machen.
Dies geschah zum größten Teil im Jahre 1933. Als Reichspräsident zog er das Militär auf seine Seite und brachte von Hindenburg in aufreibenden Verhandlungen dazu Hitler zum Reichskanzler zu machen. Als Dank wurde er vom nun mächtigen Hitler mit Ämtern überhäuft. Er erhielt die solch bedeutende Auszeichnungen wie, Reichsminister, Reichskomissar für die Luftfahrt oder komissarischer preußischer Innenminister. Eine weitere wichtige Aufgabe Görings war der Aufbau einer schlagkräftigen Luftwaffe. Auch unterstand ihm nun die stärkste Polizeitruppe im Reich.
Mit all seiner Macht begann er nun aufzuräumen im Reich. So terrorisierte er vor den letzten Wahlen im Jahre 1933 nicht nur politisch andersdenkende Gruppen sonder säuberte auch die Polizeipräsidien mit teils radikalen Aktionen. Trotzdem hatten die Funktionäre der NSDAP noch immer Angst vor einem kommunistischen Sieg bei den Wahlen. Um noch einmal ein Hetzjagd auf die Kommunisten zu entfachen ließ Göring im Februar 1933 das Reichstagsgebäude anzünden, wofür er wieder der KPD die Schuld in die Schuhe schob. Auf schwarzen Listen, die Göring schon vor dem Brand angefertigt hatte, standen nun die Opfer, die es zu verhaften galt. Unter ihnen waren mehrere Funktionäre der KPD und ungeliebte Schriftsteller.
Wenig später wurde der Ausnahemzustand ausgerufen, was die Rechte einzelner Personen stark beschnitt. Die Folge waren Verfolgungen von politischen Gegnern, Homosexuellen oder Zeugen Jehovas. Gebracht wurden diese Andersdenkenden in die wahrscheinlich ersten Konzentrationslager.
Als Anerkennung für seine rigorose Arbeit überreichte Hitler dem Ämtersammler Göring zwei weitere Auszeichnungen, die des Reichsforst- und des Reichsjägermeister.
Auf organisatorischer Ebene erschuf Göring das Forschungsamt des Reichsluftfahrtministeriums. Dies diente ihm fortan als Nachrichtenquelle, die die Überwachung sämtlicher wichtiger Telefonleitungen als Aufgabe hatte. Daher war Göring meist der erste der von Skandalen oder Unruhen zu hören bekam (z.B.: Affäre von J. Goebbels mit der tschechischen Schauspielerin Lida Baarova). Natürlich war dies auch ein unschätzbarer Vorteil um im innerparteilichen Machtspiel die Oberhand zu behalten. So erfuhr er beispielsweise auch, dass der Chef der SA Röhm Hitler immer kritischer gegenüberstand. Dies war die Chance, unter dem Vorwand eines Putsches des SA-Chefs, eine Säuberungswelle innerhalb der Partei zu organisieren. Durch diese Aktion empfahl sich Göring Hitler abermals als Henker, der wenn nötig bereit war skrupellose Gewalt anzuwenden. Somit kam es auch zu einer Aufgabenteilung im Reich. Hitler kümmerte sich vor allem um Süddeutschland, wogegen Göring und Heinrich Himmler im Norden und im Großraum Berlin die Fäden in der Hand hielten.
Nach dem Tod von Hindenburg wurde Hitler Präsident und Reichskanzler in einer Person. Im Dezember 1934 bestimmt er per Geheimerlaß Göring zum Nachfolger, was diesen veranlaßt noch loyaler gegenüber Hitler aufzutreten.
In Berlin bezog Göring nun eine neue luxuriöse Wohnung, die sein dazugewonnenes Prestige ausdrückte. Geld spielte für ihn nun keine Rolle mehr, da er von deutschen Konzornen in finanziellen Angelegenheiten unterstützt wurde. Im Gegenzug dazu verschaffte er ihnen lukrative Aufträge. So begann Göring das Leben nun immer mehr zu genießen. Neben seinem Berliner Appartement erbaute er sich eine pompöse Residenz, der er nach seiner ersten Frau den Namen "Carinhall" gab. Weiters begann er wertvolle Kunstgegenstände und Kunstgemälde zusammenzuraffen. So wurde aus seiner Villa "Carinhall" bald eine Art von Museum.
Im Jahre 1935 heiratete Göring ein zweites Mal. Diesmal war eine Schauspielerin namens Emmy Sonnemann die Glückliche. Die Feierlichkeiten wurden ganz nach Görings Geschmack organisiert. Es wurde nicht eine private Hochzeit, sondern ein öffentlicher Staatsakt, der ganz dem Stile Görings entsprach.
Im militärischen Bereich wurde Görings Luftwaffe zu einem selbstständigen Wehrmachtsteil befördert. Dadurch gewann dieser an politischem Renomee, worauf er sofort drängte die Fliegertruppe zu verdoppeln. Dies war in diesen Tagen eine Illusion, da Rohstoffe knapp wurden.
1936 machte Hitler Göring zum Beauftragten für den Vierahresplan, wonach dieser das Heer innerhalb von vier Jahren in einen kriegsbereiten Zustand versetzen sollte. Weiters träumte Göring wie auch seiner Führer von wirtschaftlicher Autarkie. Dafür musste die Bevölkerung auf Ersatzprodukt umsteigen während Göring die Rüstung vorantrieb.
Im Zuge der Aufrüstung der Kriegsmaschinerie begann der Mangel an Eisenerz zunehmends ein Problem zu werden. Kurzerhand bemächtigte sich Göring der ganzen Ruhrindustrie und benannte sie "Hermann Göring Werke".
Göring wollte nun auch Generalfeldmarschall werden, da Blomberg, der bisher diese Funktion ausübte, durch seine Heirat mit einer Prostituierten untragbar geworden war. Nachdem er Mitbewerber Fritsch durch haltlose Gerüchte aus dem Rennen warf, glaubte er den Posten bereits in seiner Tasche zu haben. Hitler aber kührte sich kurzerhand selbst zum Oberbefehlshaber der Wehrmacht, was seine Kriegsvorhaben bereits deutlisch zum Vorschein kommen ließ. Der enttäuschte Göring erhielt stattdessen den nichtssagenden Titel "Feldmarschall".
Ein großes Anliegen von Hitler war die Lösung der "Raumfrage" bis 1943 oder 1945. Daneben forderte er eine friedliche Annexion seines Mutterlandes Österreich. Göring wurde dabei selbst aktiv und zwang den österreichischen Kanzler Kurt von Schuschnigg zu einer Volksabstimmung, die über die Unabhängigkeit Österreichs entscheiden sollte. Vor der Volksabstimmung forderte der zweite Mann im Reich Schuschnigg auf überhaupt zurückzutreten, was auch wirklich geschah. Arthur Seyß-Inquart wurde als Nachfolger eingesetzt und die deutschen Truppen besetzten widerstandslos Österreich.
Hitler jedoch fühlte sich in der Österreichfrage überrumpelt, da Göring durch seine erpresserische Taktik den größten Erfolg zu verbuchen hatte. Dies deutete erstmals an, dass Hitler und Göring nicht immer perfekt harmonierten.
Trotzdem beginnt Göring nun den jüdischen Exodus voranzutreiben. 1935 schon hatte er als Reichspräsident die Nürnberger Rassengesetze erklärt. Er selbst jedoch sah diese Gestze nicht so eng. Zwar war er ein fanatischer Judenhasser, jedoch jene Juden, die ihm von Nutzen waren beschützte er sogar.
Görings Judenhass war eher von Pflichtbewußtsein und von vorauseilendem Gehorsam gegenüber Hitler geprägt, was ihn trotzdem zu einem "Motor der Judenverfolgung" werden ließ.
Am 9. November 1938 ereignete sich die Reichskristallnacht, die von Joseph Goebbels initiiert wurde. Göring kritisierte diese, nicht aus Mitleid für die armen Menschen, sondern aus aus rein finanziellen Gründen heraus. Aus Mitgefühl kann es nicht gewesen sein, denn schon wenig später wird er als Koordinator zur Lösung der Judenfrage eingesetzt.
Während sich Göring um die Judenverfolgung kümmerte machte sich Hitler über die nächsten außenpolitischen Ziele seine Gedanken. So wollte dieser das Sudetenland an Deutschland binden. Göring war aber bekannt, dass England und Frankreich zum ersten Mal einen offenen Krieg befürchteten. Daher wählte dieser die gleiche Vorgangsweise wie beim Anschluß Österreichs nämlich die Erpressungstaktik. Diesmal jedoch gibt Hitler das Tempo an und hörte nicht auf Göhring. Deutschland steuerte auf einem Kriegskurs. So versucht Göring durch Verhandlungsbereitschaft die Westmächte zum Stillhalten zu bewegen. Dem britischen Botschafter verspricht er die vier besten deutschen Hirsche, wenn England seine schützende Hand von Prag nehme. Inzwischen war Hitler noch keineswegs von seiner Forderung, dass die Sudetengebiete sofort an Deutschland übergeben werden sollen, abgerückt. Weiters war Hitler auch nicht mehr so begeistert von Göring, das dieser seinen Kriegskurs bei der Münchner Konferenz verhinderte.
Formal blieb Göring der zweite Mann im Staate, aber Ribbentrop übernahm als Außenminister nun einige wichtige Aufgabenbereiche. Dieser war auch bereit Hitlers Kriegspläne vehementer zu unterstützen als Göring.
So gab Hitler im März 1939 Generaloberst Keitel den Befehl zur Offensive gegen die Tschechoslovakei. Göring erfuhr davon erst am Tage des Einmarsches, als er von seiner Kur aus San Remo zurückkehrte. Natürlich war er bestürzt darüber, da Hitler damit den Vertrag von München breche. Die Folge wäre der Krieg.
Als sich die Situation für die Tschechoslovakei verschlechterte kam ihr Staatspräsident Emil Hacha zu Hitler und flehte die Tschechoslovakei als eigenständigen Staat zu erhalten. Es folgte ein wohl insziniertes Schauspiel, in dem Hacha vor allem von Hitlers Vasallen Göring und Ribbentrop so lange mit totalem Krieg eingeschüchtert wurde bis er den Vertrag für die deutsche Übernahme der Tschechoslovakei unterzeichnete.
Göring war in einer Loyalitätsfalle gefangen, denn er musste sich gegen seinen Willen den Entscheidunfen des Führers beugen. Weiters verlor er einen großen Teil seines politischen Einflußes, da Hitler und Ribbentrop ihre Kriegspläne schmiedeten.
Nach Außen hin hielt der Führer an Göring fest, jedoch hatte dieser immer weniger zu sagen.
Göring kämpfte nun von seiner Residenz aus neue Kontakte zu Industriellen und Politikern um abermals den Kreigseintritt von England zu verhindern. Hitler plante nämlich gleichzeitig den Angriff auf Polen.
Diesmal gelingt es Göring nicht mehr den Kriegseintritt von England und Frankreich zu verhindern. Als eine Art Trostpflaster für die vergebene Mühe hält Hitler offiziell weiter an Göring als Nachfolger fest. Die Hoffnung die Nachfolge Hitlers antreten zu können macht ihn nun wieder zu einem gefügigen Werkzeug.
Der schnelle Kriegseintritt hatte Görings Luftwaffe kalt erwischt, da diese noch nicht genug gerüstet war. Anfangs kann Göring jedoch noch mit den Luftstreitkräften prahöen, da sie die stark unterlegene polnische Luftwaffe vernichtet.
Obwohl im Krieg noch erfolgreich weiß Göring, dass auch die Wirtschaft für den plötzlischen Kriegsausbruch noch nicht gerüstet ist. Daher unterbreitet er dem US-Präsidenten Roosevelt das Angebot, dass wenn er Kanzler würde Polen geräumt und die Judenverfolgung gestoppt werde. Der amerikanische Präsident reagierte äußerst positiv auf die Verhandlungsbereitschaft Görings. Einige Tage später waren jedoch alle Hoffnungen auf einen Frieden dahin.
Als nächsten Schritt plante Hitler den Krieg gegen Frankreich. Göring beschloß nun, da er den Krieg nicht verhindern konnte, Hitler mit aller Macht zu unterstützen.
So macht er Hitler die Meldung, dass seine Luftwaffe die bei Dünkirchen eingeschlossenen britischen und französischen Soldaten alleine vernichten könne. Die Folge war jedoch das erste Debakel der Luftwaffe. Görings umstrittene Personalwahl zweigte seine negative Wirkung. Er hatte schlicht und einfach auf die falschen Leute gebaut und den falschen Personen vertraut. Selbstkritik ließ Görings egozentrisches Wesen jedoch nicht zu. Lieber schmückte er sich mit seiner neuesten Auszeichnung, der des Feldmarschalls, die er nach dem Frankreichfeldzug vom Führer überreicht bekam.
Nach der Kapitulation Frankreichs und der britischen Niederlage bei Dünkirchen glaubten Hitler und Göring, dass sich England aus dem Krieg zurückziehen werde. Winston Churchill, der von den Engländern zum neuen Premierminister gewählt wurde, dachte nicht daran aufzugeben.
Daraufhin sollten die Luftangriffe auf England verschärft werden und die Royal Air Force vernichtet werden. Dies war nun auch die Feuertaufe für die deutsche Luftwaffe, die bisher nur gegen unterlegene Gegner kämpfte.
Im deutsch-englischen Luftkrieg zeigte sich dann auch bald, dass die Luftwaffe Göring nicht das halten konnte was sie versprach. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist, dass die Air Force im August 1940 sogar im Stande war ihren ersten Angriff auf Berlin zu fliegen. Göring wurde jetzt zusehends nervöser, da die britischen Flugzeuge den Deutschen überlegen waren und die Verluste der Luftwaffe steigen. Ein Debakel der Fliegertruppe drohte.
Während die Schlacht um die Lufthoheit ihren Höhepunkt erreichte steigerte sich Görings Raffgier nach Kunstschätzen zu fast schon krankhafter Habsucht. In einem Erlaß formulierte er sich selbst einen Freibrief für seine Raubzüge durch die Museen Europas. Züge voller geraubter Kunstgüter rollten aus ganz Europa nach Deutschland.
Unterdessen plante Hitler den Angriff auf die Sowjetunion. Göring warnte Hitler vor den Gefahren des Feldzuges, doch dieser hörte nicht mehr auf ihn. Als eine Art Trotzreaktion verriet Göring Hitlers Angriffspläne an England und die Vereinigten Staaten.
Weiters war nun ein weiterer Mann in das innenpolitische Rampnelicht Deutschlands getreten. Martin Bormann, der auch oft als Schattenmann bezeichnet wurde, versuchte Hitler gegen Göring zu mobilisieren. Um vom Führer trotzdem nicht aufs Abstellgleis geschoben zu werden führte Göring teilweise wahnsinnige Aktionen durch, die oft in berserkerhafter Brutalität mündeten. In diesem Zuge gabe er Reinhard Heydrich eine schriftliche Weisung, in der dieser angeweisen wurde eine Gesamtlösung der Judenfrage herbeizuführen. Heydrich wurde so von Göring zum obersten Judenkomissar ernannt. Bei den Nürnberger Prozessen leugnete Göring überhaupt von den Massentötungen gewusst zu haben.
Inzwischen war der Kampf um die Sowjetunion in vollem Gange. Wiederum kann Görings Luftwaffe in diesem Kampf die Erwartungen nicht erfüllen. Daraufhin greift Hitler persönlich öfters in die dortige Führung ein.
Im Jahre 1942 kam es dann zu einer größeren Entmachtung Görings. Albert Speer übernimmt statt ihm die Führung des Vierjahresplans, und damit die Führung über große Teile des Militärs. Als die Fliegertuppe zu neuen Bombardements nach England geschickt wird hat Göring nichts mehr zu sagen.
Er zieht sich in seine Villa zurück, wo er sich berauschte und seiner Sucht fröhnte. Seine Beliebtheit beim Volk nahm keineswegs Schaden. Nicht einmal die immer häufiger werdenden Bombenangriffe auf Deutschland stimmten die Bevölkerung um. Sie zeigten nur, dass die Blütezeit der Luftstreitkräfte schon längst der Vergangenheit angehörte.
Trotz seiner Eskapaden blieb Göring einer der wenigen Realisten. Er war scheinbar der einzige, der aufgrund der aliierten Überlegenheit zu ahnen schien, was dem Deutschen Reich blühte. Auf der anderen Seite unterstützte er weiter Hitlers totalen Krieg.
Um sich bei seinem Führer wieder einzuschmeicheln unterbreitete er diesem das illusorische Vorhaben die 6. Armee in Stalingrad aus der Luft zu versorgen. Schon wenige Tage nach dieser Ankündigung erfolgte jedoch die bedingungslose Kapitulation. Stalingrad wurde zu einer der schwersten Niederlage Görings und des deutschen Heeres.
Hitlers Wut auf Göring war nun unbeschreiblich, steigerte sich sogar noch als die britische Luftwaffe immer exaktere Luftschläge im Stande war zu fliegen. Den Höhepunkt des eskalierenden Streites bildeten ausfallende Beleidigungen Hitlers, der Görings byzantinischen Lebensstil mit wachsendem Mißfallen beobachtete. Trotz alledem hielt Hitler an seinem designierten Nachfolger als Oberbefehlshaber der Luftstreitmacht fest., da dieser sich noch immer ungeborchener Beliebtheit im Volk erfreute. Das Band zwischen dem Führer und seinem "ersten Paladin" schien undurchtrennbar zu sein.
Als bereits wenig später Gerüchte vom Tod Görings in Umlauf waren, zeigte sich dieser bei einem Gang durch Berlin. Obwohl jeder wusste, wem man die britischen Bombardements zu verdanken hatte, hielt Görings Popularität weiter an. Nur vereinzelt spotteten Personen über Göring .
Hoffnung schöpfte man innerhalb der Luftwaffe als endlich die ersten serienreifen Strahlenflugzeuge zum Einsatz bereit standen. Zu diesem Zeitpunkt war aber der Treibstoffvorrat der Deutschen nahezu erschöpft, was den massenhaften Einsatz dieser Flugzeuge verhinderte.
So schwand langsam auch das Vertrauen der Fliegertruppe zu Göring. Nun genoß er weder den Rückhalt des Führers noch den seiner Luftstreitkräfte.
Mittlerweilen waren Sowjettruppen bereits auf deutsches Vaterland vorgedrungen. Göring begann den privaten Rückzug zu organisieren. Im Zuge dessen ließ er Frau und Kinder nach Bayern bringen. Seine Kunstwerke verstaute er in einem Bergstollen bei Berchtesgarden.
Im April 1945, an Hitlers letztem Geburtstag, machte sich Göring ein letztes Mal auf den Weg in die Reichskanzlei um jenem Mann gegenüberzustehen, dem er in blinder Ergebenheit gefolgt war. Nun war er aber endlich entschlossen seinen Führer und Berlin so schnell wie möglich in Richtung Süddeutschland zu verlassen. Dort erhielt er auch die Nachricht von einem Nervenzusammenbruchs Hitlers.
Göring glaubte nun, dass die Zeit reif war aus dem Schatten des Führers zu treten. So schickte er ein Funktelegramm in Hitlers Bunker in Berin, in dem er anbot die Gesamtführung des Reiches zu übernehmen.
Als Reaktion auf dieses wahnwitzige Angebot beauftragte Hitler seinen neuen Vertrauten Martin Bormann alles für eine Verhaftung von Göring in die Wege zu leiten. Wenig später wurde er aufgrund der Umstände wieder entlassen, jedoch auch aus der Partei ausgestoßen.
Obwohl nicht Göring sondern Großadmiral Dönitz hitlers Erbe antrat, sah sich Göring noch immer als einzig legitimer Nachfolger.
In grenzenloser Selbstüberschätzung bot er Dönitz an mit Eisehower einen "ehrenvollen Frieden" für Deutschland auszuhandeln. Eine Antwort auf dieses Angebot erhielt Göring aber nicht mehr.
Im Mai 1945 schließlich wurde er von der US-Army in Gewahrsam genommen.

Bei den Nürnberger Prozessen 1946 behauptete Göring von all den Greultaten und Massenmorden nichts gewußt zu haben. Dennoch befand ihn das Gericht füt schuldig und verurteilte ihm zum Tod durch Erhängen.
Bevor die Exekution jedoch stattfand verübte Göring Selbstmord in seiner Zelle. Ihm war von einem jungen amerikanischen Wachoffizier eine Zyankalikapsel zugespielt worden.
Der Leichnam Görings wurde verbrannt und die Asche in einen Fluss, der nicht genannt wurde, geschüttet. Man wollte verhindern, dass eine Pilgerstätte für Rechtsradikale entstand.

 
 

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