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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Entstehung und konzept des reichstages



Das Reichstagsgebäude wurde im Jahre 1894 nach einem Entwurf von Paul Wallot realisiert. Für den Bau wurde das ehemalige Palais des Fürsten Raczynski im Jahre 1883/84 abgetragen. Die Besonderheit des Reichstages war der Plenarsaal, der mit einer Kuppel aus Glas überdeckt war. Vom Reichstag wurde am 9.11.1918 die Weimarer Republik von Philipp Scheidemann ausgerufen. Die Zerstörung des Plenarsaals durch den Brand am Abend des 27.02.1933 symbolisiert den Untergang der Demokratie. Das Parlament der zerfallenden Weimarer Republik war gerade zur Neuwahl aufgelöst als die Flammen, für die Führung der Nationalsozialisten zum richtigen Zeitpunkt, loderten. Ihr Propagandachef Joseph Goebbels sprach zynisch von einem «Geschenk des Himmels». Der Reichstagsbrand verhalf den Nazis endgültig zur Macht. Noch im Gebäude nahm die Polizei den 24 Jahre alten Niederländer Marinus van der Lubbe als Täter fest.
Angeblich fand man ein kommunistisches Flugblatt bei ihm. Er verhalf den Nazis unfreiwillig zur Errichtung ihrer Terrorherrschaft in Deutschland. Untersuchungen stellen van der Lubbe als Einzeltäter dar, der die Arbeiter zum Kampf für die Freiheit aufrütteln wollte. Sofort begann die Jagd auf politische Gegner. Bis zum Morgengrauen wurden tausende Personen festgenommen. Hitler ließ sich als Regierungschef mit Sondervollmachten ausstatten, die Ausschaltung der Weimarer Verfassung ließ sich begründen. Die Nationalsozialisten hatten vor, das Reichstagsgebäude im Rahmen des Projektes \"Welthauptstadt Germania\" zu renovieren. Während des zweiten Weltkriegs wurde der Reichstag stark beschädigt. 1950 wurden Aufräumarbeiten durchgeführt und am Ende der fünfziger Jahre wurde beschlossen, das Gebäude nach einem Entwurf von Paul Baumgarten wiederherzustellen. Der Wiederaufbau und Umbau erfolgte zwischen 1961 und 1972. 1972 wurde im Reichstagsgebäude die Ausstellung \"Fragen an die deutsche Geschichte\" zum 100. Jahrestag der Gründung des Deutschen Reichs eröffnet. Nach 1972 waren aufgrund des Viermächteabkommens Sitzungen des Bundestags in dem Gebäude nicht mehr erlaubt. Die Wiedervereinigung 1990 ermöglichte am 20.12.1990 im Plenarsaal des Reichstages die Konstituierende Sitzung des 1. Bundestags .
Man entschied sich, das Reichstagsgebäude auf Dauer zu nutzen, weshalb Baumaßnahmen erforderlich wurden. 1992 wurde ein Wettbewerb zum Umbau des Reichstags ausgeschrieben, an welchem 800 Architekten aus 54 Ländern teilnahmen. Anfang 1993 bekamen drei Architekten den ersten Preis: Sir Norman Foster (England), Santiago Calatrava (Schweiz) und Pi de Bruijn (Niederlande), der den Plenarsaal nach außen verlegen wollte. Jedoch entschied sich der Ältestenrat 1995 letztendlich für den Entwurf von Sir Norman Foster, der der Jury fünfzig verschiedenen Kuppelvarianten vorschlug. Überzeugt wurde sie von der neuen Glaskuppel.
Zudem war der Senat der Meinung, daß Sir Norman Foster ein modernes Arbeitsparlament entstehen läßt und gleichzeitig die Geschichte des Gebäudes respektiert. Die zwei Schwerpunkte des Entwurfs von Sir Norman Foster sind die neuartige Kuppel, die sich über dem Plenarsaal befindet, und die Aussichtsplattform. Die Kuppel ist mit Absicht keine Rekonstruktion jener des Architekten Paul Wallot, denn sie sollte den Neuanfang symbolisieren: Um die Entwicklung vom Reichstagsgebäude zum Parlamentssitz auch baulich deutlich zu zeigen, ist eine transparente Stahl-Glas-Konstruktion gewählt worden, kein historisierender Dachaufbau, sondern als sichtbares Zeichen des Neuanfangs eine moderne Kuppel, die vielfältige Funktionen aufnimmt. Glas und Stahl drücken Transparenz und Modernität aus.
Die Aussichtsplattform ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Eine spiralförmige Rampe im Inneren der Kuppel führt zu ihr. Von dort aus kann man das Panorama über die Stadt aus über vierzig Meter Höhe genießen. Die öffentlich zugängliche Plattform ist der praktische Ausdruck des Dialogs zwischen den Parlamentariern und den Bürgern, also der Demokratie. Der Reichstag wurde von innen gründlich umgebaut. Praktisch wurden nur die Außenwände erhalten. Trotzdem soll der Deutsche Bundestag in ständiger Verbindung mit seiner Vergangenheit bleiben.
Während der Bauarbeiten wurden 45.000 Tonnen Bauschutt herausgeholt, und es wurden interessante Entdeckungen gemacht, so etwa das Graffiti russischer Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg und alte Wanddekorationen. Sir Norman Foster ist die Geschichte des Gebäudes wichtig, und er hat darauf bestanden, daß diese Fundstücke erhalten bleiben.
Im Mittelpunkt des Gebäudes steht der Plenarsaal, der durch die Kuppel belichtet wird. Das Tageslicht wird über ein variables Spiegelsystem in den zehn Meter tiefer gelegenen Plenarsaal geleitet. Daß die Kuppel direkt über dem Plenarsaal gebaut wurde, soll den Willen der Regierung zur Offenheit unterstreichen und die Republik repräsentieren: Im Erdgeschoß befindet sich die Haustechnik. Zwischen dem Erdgeschoß und dem ersten Stock wurde ein Zwischengeschoß gebaut, das es den Besuchern ermöglicht, Sitzungen im Parlament zu verfolgen. Im zweiten Stock befinden sich hauptsächlich die Büros des Bundestagspräsiden, seiner Mitarbeiter und des Ältestenrates. Der dritte Stock ist den Fraktionen mit der zentralen Presselobby vorbehalten.
Wichtig ist noch zu erwähnen, daß sich weitere Räume des Bundestages außerhalb des Reichstagsgebäudes befinden - und zwar im Bereich der Dorotheenblöcke, im Alsenblock und im Luisenblock. Zusätzlich wird der Deutsche Bundestag drei Berliner Altbauten beziehen: Unter den Linden 71, das ehemalige Volksbildungsministerium, die ehemalige Pädagogische Akademie in der Wilhelmstraße 60 sowie Unter den Linden 50, das ehemalige Außenhandelsministerium.

 
 

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