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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die flugblätter-





1. Finanzierung und Herstellung der Flugblätter
Die Flugblätter der \"Weißen Rose\" wurden in Münchener Verstecken hergestellt. Zum Beispiel stand den Freunden zeitweise ein Hinterhofatelier zur Verfügung. Die Flugblätter wurden mit Schreibmaschinen auf Matrizen getippt und dann in mühsamer Handarbeit mit Verviel-fältigungsmaschinen hergestellt. Maschinen, Papier, Matrizen, Briefumschläge und Briefmarken wurden aus eigenem Kapital sowie aus Spenden finanziert. Fritz Hartnagel spendete zum Beispiel 1000 Reichsmark. Um keinen Verdacht zu erregen wurden die Gegenstände in verschiedenen Geschäften in ganz München gekauft. Die Flugblätter erschienen außer in München noch in vielen deutschen und österreichischen Großstädten und teilweise in England, Schweden und Norwegen.


2. Die ersten Flugblätter
Das erste Flugblatt der \"Weißen Rose\" erschien Anfang Juli 1942 mit einer Auflage von ungefähr 100 Exemplaren, die unter Zusammenarbeit von Hans Scholl, Alexander Schmorell und Christoph Probst entstanden waren. Es begann mit dem Text: \"Nicht ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique regieren zu lassen.\" Die Menschen, die dieses Flugblatt in ihren Briefkästen fanden waren geschockt und viele folgten ihrer \"Pflicht\" und gaben es bei der Polizei ab. Einige jedoch fanden es gut, dass sich endlich jemand traute, etwas gegen Hitler zu unternehmen. Diese folgten dann auch der Aufforderung, die Blätter abzuschreiben und weiterzugeben. Die Freunde setzten sich durch ihre Aktionen einer großen Gefahr aus. Vor ihren Familien hielten sie die Mitarbeit an den Aktionen der \"Weißen Rose\" geheim, um diese nicht unnötig zu beunruhigen oder in Gefahr zu bringen.


3. Kriegsdienst und drei weitere Flugblätter
Am 22. Juli 1942 wurde die Studentenkompanie zum Kriegsdienst nach Rußland versetzt und Sophie mußte in diesem halben Jahr Kriegshilfsdienst in einer Rüstungsfabrik leisten. Bis Ende 1942 erschienen dann noch drei weitere Flugblätter, mit denen die Bevölkerung über die Taten von Wehrmacht und SS aufgeklärt und zum Widerstand aufgerufen wurden. Die Texte der Flugblätter verdeutlichten die Sinnlosigkeit des Nationalsozialismus sowie die Dummheit der damaligen deutschen Führung.

4. Das fünfte Flugblatt
Anfang 1943 wurde von der \"Weißen Rose\" das fünfte Flugblatt unter dem Titel \"Aufruf an alle Deutsche\" herausgegeben (siehe Anlage). Es forderte in einem nüchternen und volksnahen Ton die Abschaffung von Imperialismus und Militarismus sowie mit Hilfe der europäischen Völker die Wiedereinführung eines Rechtsstaates in Deutschland. Von dem Flugblatt wurden 1000 Stück nach ganz Deutschland verschickt, immer mit der Bitte es zu vervielfältigen und weiterzugeben. Wichtige Bestandteile waren Textstücke wie \"Der Krieg geht seinem sicheren Ende entgegen\", \"Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, sondern nur verlängern\" oder \"entscheidet euch, ehe es zu spät ist!\".


6. Das sechste und letzte Flugblatt
Der Fall von Stalingrad, am 2. Februar 1943, bei dem 146000 deutsche Soldaten umgekamen und weitere 90000 in Kriegsgefangenschaft kamen, veranlaßte die Mitglieder der \"Weißen Rose\", ihr sechstes und letztes Flugblatt herauszugeben (siehe Anlage). Das Flugblatt, von dem circa 3000 Exemplare hergestellt wurden, wurde per Post nach ganz Deutschland verschickt. In den Nächten auf den 3., den 5. und den 15. Februar bemalten die Freunde Hauswände im Universitätsviertel mit Parolen wie \"Nieder mit Hitler\" und \"Freiheit!\". Am 18. Februar entschlossen sich die Geschwister Scholl, die Flugblätter während der Vorlesungen in der Universität zu verteilen. Das war nicht mit den Freunden abgesprochen und entsprach auch nicht der üblichen Vorgehensweise der \"Weißen Rose\". Sie nahmen einen großen Koffer voller Flugblätter und verteilten diese vor den Hörsälen und auf Fensterbänken. Kurz vor Ende der Vorlesungen warfen sie noch eine große Menge Flugblätter über ein Geländer in den Lichthof. Dabei wurden sie vom Hausmeister der Universität beobachtet, der sie daraufhin festhielt und die Gestapo rief. Dafür erhielt jener 3000 Reichsmark.

 
 


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