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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die elektroexekution



Die Hinrichtung mittels des elektrischen Stuhls ist die verbreitetste in den USA. Sie wurde bereits im letzten Jahrhundert eingeführt, um die "Unfallträchtigkeit" beim Hängen auszuschalten. Dem Verurteilten werden am kahlgeschorenen Hinterkopf und am Unterschenkel Elektroden in Form von Kupferplatten angelegt. Der erste Stromstoß hat
eine Spannung von 2000 Volt, also etwa zehnmal mehr als der normale Hausstrom. Der Tod tritt im allgemeinen durch Herzstillstand und Lähmung der Atemwege ein. Allerdings
werden auch innere Organe verbrannt, die Stromstöße werfen die Gefangenen in die Haltegurte; es kommt zum Urinieren, Darmentleerungen und Erbrechen von Blut. Angeblich soll bereits der erste Stromstoß zur Bewusstlosigkeit führen. Theoretisch führt die hohe Spannung zu einer Temperatur, die das Gehirn an den Siedepunkt bringt. Da der Strom eine Geschwindigkeit erreicht, die 70 mal höher ist als die Übertragungsgeschwindigkeit der Nervenbahnen, kann der Schmerz das Gehirn eigentlich erst erreichen, wenn dieses bereits funktionsuntüchtig ist. Die Schmerzlosigkeit der Elektroexekution ist damit anscheinend sichergestellt. Da die Funktionsfähigkeit des elektrischen Stuhls zuvor an einem großen Stück Rindfleisch getestet wird, sollte diese Fehlerquelle einigermaßen sicher ausgeschaltet sein. Allerdings schmorte die Elektrode am Bein von John Louis Evans ab und der Strom musste noch zweimal angeschaltet werden. Außerdem reagieren die Menschen auf sehr verschiedene Weise auf den Strom und einige sind in der Lage, ganz erhebliche Spannungen zu verkraften. So überlebten mindestens zwei die Exekution. In New York wurde in einem Fall erst im Obduktionsraum noch Herztätigkeit festgestellt. Der Verurteilte wurde daraufhin erneut auf den Elektrischen Stuhl gesetzt und der Strom solange durch seinen Körper gejagt, bis er tot war. Dennoch wurde der Presse mitgeteilt, die Hinrichtung sei glatt und würdig verlaufen.
Der l7jährige Willie Francis überlebte den Stromstoß ohne schwere Schäden und bat um eine Pause zum Luft holen. Die Hinrichtung wurde ausgesetzt. Willie Francis wurde ein Jahr später hingerichtet.
Zur Tötung von Alpha Otis Stephens wurden zwei, für die von John Louis Evans drei, für die von William Vandiver fünf Stromstöße nötig. Im Fall der Mary Farmer musste der Strom sechsmal eingeschaltet werden. Erst nach einer Stunde war sie tot. Nach Meinung eines erfahrenen Pathologen findet die eigentliche Hinrichtung im allgemeinen erst im Autopsieraum statt.

Neben der körperlichen Konstitution ist ein weiterer Faktor von erheblicher Bedeutung; die Tatsache, dass Strom auf Wasser reagiert. Starkes Schwitzen des Opfers dürfte in seiner Situation normal sein. Der Schweiß führt aber dazu, dass der Strom nicht - wie theoretisch ausgedacht - den Körper durchdringt, sondern auf dessen Oberfläche entlang tanzt. Damit wird diese Art der Hinrichtung zu einer modernen Abart des lebendigen Verbrennens. Dafür gibt es einige Belege:

- Henry White schlugen Flammen aus dem Körper, und es roch nach verbranntem Fleisch. Der Tod war am Ende durch Verbrennung eingetreten.
- John Louis Evans sprühten Funken aus der Schläfe und am rechten Bein stieg Rauch auf.
- bei der Hinrichtung von John Spenkelinks wurde das Fleisch versengt und die Haut schwarz.
- Nach einer Reihe von Aussagen soll es bei Exekutionen immer wieder nach verbranntem Fleisch riechen.

Allein die schrecklichen Leiden des Betroffenen können auch den Sinn der Maske erklären, die das Opfer bei der Prozedur tragen muss: Exekutoren und Zeugen sollen die
grauenvollen Entstehungen verborgen bleiben.

 
 

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