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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Deutschland nach dem zusammenbruch





Die Hinterlassenschaft des Krieges/>
Die Bombenangriffe der Alliierten auf Städte, Industrieanlagen, Nachschubwege in Dtschl. Und die Zerstörungen, die von den dtsch. Truppen auf ihrem Rückzug angerichtet wurden, hatten viele Teile des Landes in eine Trümmerwüste verwandelt. Jegliche staatliche Ordnung hatte aufgehört zu funktionieren. Es herrschten Not und Chaos. Wohl war der Krieg beendet, aber der Kampf ums Überleben war an seine Stelle getreten. Den Menschen fehlte es am Lebensnotwendigsten: An Lebensmitteln, Kochgelegenheiten, Heizmaterial, Kleidung, Wohnraum und Arzneimitteln. Viele Familien waren auseinandergerissen, das Hab und Gut verloren und man war auf fremde Hilfe angewiesen, auf die Hilfe der Besatzungsmächte.


Die Versorgungskrise

Bei Kriegsende waren die Deutschen längst an die Zwangsbewirtschaftung von Lebensmitteln und anderen Waren gewöhnt, auch war die Versorgung der Bevölkerung im Verlauf der Kriegsjahre immer schwieriger geworden. Katastrophal wurde die Lage aber erst in der Nachkriegszeit. Verschiedene Faktoren waren dafür verantwortlich: Der Verlust großer landwirtschaftlicher Nutzflächen in den dtsch. Ostgebieten, das Fehlen von Maschinen und Düngemitteln, die Desorganisation des öffentlichen Lebens, der Zusammenbruch des Transportsystems, schlechte Ernten und die zwei extrem kalten Winter von 1945/46 und 1946/47. Die Bevölkerung in den Städten war wesentlich schlechter gestellt als die Landbevölkerung, da sie sich nicht selbst versorgen konnten. Einen zweiten Engpaß neben den Lebensmitteln gab es beim Heizmaterial. Es konnte nicht genug Kohle gefördert und auch transportiert werden (gefrorene Flüsse im Winter).



"Hamstern" und "schwarzer Markt"

Angesichts des empfindlichen Mangels an Waren wurde das Geld, das schon in der Kriegszeit immer weniger Wert gehabt hatte, noch wertloser. Für Geld gab es nur das zu kaufen, was einem aufgrund seiner Lebensmittelkarten und Bezugsscheine zustand. Das aber war zu wenig. Also entwickelten sich Formen des Tauschgeschäftes. Vor allem die Städter gingen aufs Land, um zu "hamstern", wie man diese Form des Tauschgeschäftes nannte. Ein noch größeres Problem war die Entwicklung eines "schwarzen Marktes", der ebenfalls nach den Gesetzen des Tauschhandels funktionierte. Weil die knappen Waren zu staatlich festgesetzten Preisen verkauft werden sollten, verschwanden sie, um illegal wieder, aber nach ihrem wirklichen Wert, angeboten zu werden. Auf diese Weise wurden die Waren, die offiziell verteilt werden konnten, immer weniger. Der "schwarze Markt" verschärfte deshalb die Versorgungskrise, indem er die ohnehin Schwachen, die Ausgebombten, die Flüchtlinge und Vertriebenen, die nichts zum Tausch anbieten konnten, noch schwächer machte.
Im Jahr 1947 erreichte die Versorgungskrise ihren Höhepunkt: Protestaktionen und Hungermärsche vor allem in den Großstädten. Not herrschte unter allen europäischen Völkern, und warum sollten Staaten wie Frankreich, die Sowjetunion und Andere, die ebenfalls unter dem Krieg litten, dem "Feind" helfen. Durch den Ost-West-Konflikt kam es zu einem Umdenkungs-prozeß: Amerikanische Bürger ließen deutschen Bürgern Lebensmittelpakete zukommen. Eine wirkliche Verbesserung der Situation konnte aber nur von einer Reform des ökonomischen Systems erwartet werden. Es mußte dafür gesorgt werden, daß die Konsumgüterindustrie, die schon während des Krieges gedrosselt worden war, rasch wieder in Gang kommt und ebenso das Geld seinen Wert zurück bekommt, um seine Funktion als anerkanntes Tauschmittel erfüllen zu können.



Nachkriegszeit und Gesellschaft

Entwurzelung des Einzelnen

Not und Chaos förderten die Kriminalität. Stehlen wurde zu einer weit verbreiteten Tätigkeit vor allem bei Jugendlichen, wie zum Beispiel Ladendiebstahl oder die Ausraubung von Güterzügen mit Heizmaterial. Zerstörung, Mangel, Verunsicherung waren der Nährboden für eine weitreichende soziale Verwahrlosung.



Stimmung in der Bevölkerung

Ein Teil der Bevölkerung, der nicht viel verloren hatte, erlebte nach dem Kriegsende das beglückende, aktivierende Gefühl gewonnener Freiheit. Eine freie Gesellschaft im freien Staat wurde gewollt. Ein anderer Teil war von einer tiefen Apathie befallen, die aus der Hoffnungslosigkeit ihrer Situation entsprang. Die Normalisierung der Situation führte wieder zur Freisetzung von Energien, die zum Wirtschaftswunder beitrugen. Ein dritter Teil zog sich zurück und schob die Schuld an der Notlage den Siegermächten zu. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch Verbrechen der Besatzungsmächte wie Plünderungen und Vergewaltigungen, wodurch es zu einem verstärktem Mißtrauen gegenüber den Besatzungsmächten.

 
 



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