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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Martin Luther

Das leben von martin luther



Das Leben von Martin Luther *10.11.1483 in Eisleben † 18.02.1546 in Eisleben Martin Luther ist Reformator und Begründer des (lutherischen) Protestantismus und wird 1483 als Sohn des Bergmannes Hans Luder und seiner Frau Margarethe geboren. Er ging in die Lateinschule und begann seine Studien an der Universität in Erfurt, dass er 1505 mit dem Magister abschließt.

     Obwohl der Vater für Martin schon eine wohlhabende Ehefrau ausgesucht hatte, heiratete Martin nicht, denn er hatte ein einschneidendes Erlebnis. Er entkam nur knapp einem Blitzeinschlag und gelobte, Mönch zu werden, da er überlebt hatte. 1505 tritt er in das Erfurter Augustinerkloster ein und wird 1507 zum Priester geweiht. 1508 wird er an die von dem sächsischen Kurfürsten Friedrich III. dem Weisen (1463-1525) gegründete Universität Wittenberg gesandt, wo er 1512 zum Doktor der Theologie promoviert. Dort übernahm er die wichtigste Professur, den Lehrstuhl für Bibelerklärung.

     Zu den Pflichten von Martin gehörte es auch, täglich im Kloster und in der Stadtkirche zu predigen. Martin Luther quälten im Kloster schwere Gedanken: „Ich fühlte aber, dass ich trotz allem untadelhaften Mönchsleben vor Gott ein Sünder sei, mit unruhigsten Gewissen und das ich nicht drauf vertrauen könnte, ihn durch mein genugtuendes Werk zu versöhnen.“ Durch unablässiges Suchen und Studieren gelangte er zu einer neuen Erkenntnis: „Durch das Evangelium wird die Gerechtigkeit Gottes offenbar, durch die uns der barmherzige Gott im Glauben rechtfertigt.“ Durch den Glauben allein, nicht durch gute Werke, erlange der Menschen die Gnade Gottes, denn dann könnte Gott in ihm wirken. Luther hatte keinesfalls vor, die Kirche anzugreifen, auch wenn er innerlich sich bereits von ihr gelöst hatte. Er wendet sich nicht gegen das Ablasswesen selbst sondern gegen dessen Missbrauch.

     So schreibt er am 31. Oktober 1517 Briefe an den Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Albrecht II. von Brandenburg (1490-1545) und andere hohe kirchliche Amtsinhaber, in denen er die Ablassprediger und die Auswüchse des Ablasshandels scharf angreift. Den Briefen legt er seine 95 Thesen »Zur Aufklärung über die Kraft des Ablasses« bei, die als Grundlage für eine Disputation (Streitgespräch) gedacht sind. Die Vergebung der Sünden durch Zahlung von Geldbußen war immer mehr zu einem einträglichen Geldgeschäft der Kirche geworden. Und sie diente nicht nur Kirchenprojekten.

     An die Öffentlichkeit trat Luther erst durch ein besonderes Ergebnis: Johann Tetzel, ein Dominikanermönch verkaufte in marktschreierischer Weise Ablass-Briefe. Hierdurch sollten sich die Gläubigen von ihrer Sünden loskaufen können und auch ihre verstorben Angehörigen vom Fegefeuer befreien. Da auch Luthers Pfarrkinder in Scharen zum Ablass-Verkauf strömten, griff er im Oktober 1517 ein. »Der Taler in dem Säcklein klingt, die Seele aus dem Feuer springt«. In Wirklichkeit dienten die Ablasszahlungen zur Hälfte zur Schuldenbegleichung von Erzbischof Albrecht II., der sich 1513/1514 seine Kirchenämter mit Bestechungsgeldern erkauft hatte und das Geld nun an das Bankhaus Fugger zurückzahlen musste.

     Er schrieb 95 Thesen gegen den Ablass und heftete sie an die Kirchentür. Er versuchte damit ein Streitgespräch unter Gelehrten herausfordern. Die Thesen waren in Latein geschrieben. Sie wurden aber schnell in auch andere Sprachen übersetzt und überall verbreitet. Luther wurde daraufhin vom Erzbischof Albrecht der Ketzerei beschuldigt und nach Rom geladen. Sein Landesherr Kurfürst Friedrich von Sachsen schützte ihn.

     Luther widerrief seine Thesen nicht sondern begründete sie sogar mit dem Evangelium, aber er versprach zumindest zu schweigen. 1519 lies er sich in Leipzig in einen Disput mit dem Theologen Johann Eck hinein ziehen. Der brachte ihn zu dem Bekenntnis, dass auch Papst und kirchliche Gerichte irren könnte. Damit hatte sich Luther öffentlich von der Lehre der Kirche entfernt. Eine päpstliche Bulle drohte ihm mit dem Bann, falls er nicht widerrufe. Er beugte sich nicht, sondern warf die Bulle zusammen mit einigen Kirchenbrüchen ins Feuer.

     Nun hatte er sich ganz und gar von der Kirche losgesagt und am 3. Januar 1521 von Papst Leo X. exkommuniziert, also offiziell aus der katholischen Kirche ausgeschlossen. Allerdings erhielt Luther von überall Zuspruch und Hilfe und überall besprach man die Ereignisse und die Inhalte von Luthers Worten. Nun schrieb Luther mehrere Schriften, um seine Worte zu erklären und sein Verständnis vom Evangelium darzulegen, z.B.

    : „Von der Freiheit eines Christenmenschen.“ Im März 1521 wurde Luther in den Reichstag nach Worms geladen. Es war der erste deutsche Reichstag von Kaiser Karl dem V., Karl war bereits König von Spanien, Neapel, Sizilien und den Übersee, er war Erbe des Österreichischen Besitzes und Anwärter auf den Thron von Böhmen und Ungarn. 1519 wurde er zum Deutschen Kaiser gewählt. Da Luther auch hier seinem Gewissen folgte, wurde er mit der „Acht“ belegt (Wormser Edikt, vom 25.

     Mai 1521). Mit der Acht war Luther von nun an vogelfrei. Der Kurfürst Friedrich von Sachsen, der Weise, schützte Luther weiterhin. Er nahm ihn zum Schein gefangen und brachte ihn auf die Warburg nach Eisenach in Thüringen. Hier war Luther in Sicherheit und arbeitete an sehr vielen Schriften und Büchern. In dieser Abgeschiedenheit vollbrachte er sein größtes Werk: Er übersetzte die Bibel ins Deutsche, womit sie für jeden verständlich wurde.

     Er trug damit wesentlich zur Vereinheitlichung der deutschen Schriftsprache bei. 1522 erschien – ohne Name von Übersetzer und Drucker- die erste gedruckte Bibel. Sie verbreitete sich schnell. Auch Luthers Lehre wurde immer bekannter, die Menschen fühlten sich persönlich davon angesprochen und verstanden. Laienprediger zogen umher, geistliche Lieder wurden auf Deutsch gesungen, denn Luther hat außerdem ein evangelisches Gesangsbuch geschrieben. Im Sommer 1524 brachen Bauernaufstände aus, die sich auf Luthers Lehren berufen.

     Die „evangelische“ Freiheit wurde zur Lösung aller, die sich zu unrecht bedrückt fühlten. Das waren die unteren Stände und ganz besonders die Masse der Bauern. Fast alle unterstanden einem Grundherrn, einem Kloster oder dem Landherrn direkt. Viele mussten sogar mehreren Herren dienen. Ihre Lage war oft hoffnungslos, da auch noch Schulden zu den Abgabenpflichten dazu kamen. In den »Zwölf Artikeln der Bauernschaft in Schwaben«, aufgestellt im Februar/März 1525 in Memmingen, fordern die Bauern u.

    a. die Abschaffung der Frondienste und der Leibeigenschaft sowie die Aufhebung der Standesunterschiede. Sie werden teilweise von Bürgern, aber auch von einigen Rittern - wie dem fränkischen Reichsritter Götz von Berlichingen (1480-1562) - unterstützt. In Thüringen werden die Aufstände von dem radikalen Theologen Thomas Müntzer (um 1490-1525) angeführt. Die Aufstände sind jedoch jeweils regional begrenzt und ohne zentrale Führung, und werden von den Landesfürsten und ihren Heeren niedergeschlagen. Die Anführer und insgesamt etwa 100.

    000 Bauern werden, oft auf grausame Art, hingerichtet (Thomas Müntzer am 7. Mai 1525). Wegen der ausufernden Gewalt der Bauern hatte auch Luther die Fürsten zur Niederschlagung der »räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern« aufgerufen. Als Luther auf der Wartburg von den Wirren hörte, die durch seine Lehre hervorgerufen worden waren, kehrte er nach Wittenburg zurück – trotz Acht und Bann – und brachte durch zornige Predigten viele Aufrührer wieder zur Ruhe. Die Allgemeinen Tumulte im übrigen Deutschland konnte er aber nicht mehr aushalten. 1523 flieht die Nonne Katharina von Bora (1499-1552) zusammen mit anderen Ordensschwestern aus dem Zisterzienserinnenkloster Marienthron in Nimbschen bei Grimma nach Wittenberg.

     Luther nimmt die Frauen auf und sorgt für ihre Unterkunft und Verheiratung. Auch er legt die Mönchskutte ab und heiratet am 13. Juni 1525 Katharina. Aus der Ehe gehen 6 Kinder hervor. 1530 hielt sich Luther auf der Veste Coburg auf; bei dem im gleichen Jahr stattfindenden Reichstag in Augsburg wurde er von Philipp Melanchthon vertreten: Dessen \"Confessio Augustana\" wurde vor dem Reichstag verlesen und gilt damit als das erste öffentliche Bekenntnis des Protestantismus. Die erste Gesamtausgabe von Luthers Übersetzung der Heiligen Schrift \"Biblia,“ Die ganze Heilige Schrift in Deutsch\" erschien 1534.

     Martin Luther, der sich als Lehrer der Heiligen Schrift verstand, nicht jedoch als Reformator widmete sich in den nächsten Jahren dem Ausbau seiner Gemeinden und der Verbreitung seiner Bibelübersetzungen. Die reformatorischen Ideen Luthers fanden immer mehr Zuspruch. Im sächsischen Torgau konnte Luther 1544 den ersten evangelischen Kirchenbau einweihen. Am 18. Februar 1546 starb Luther in Eisleben. Vier Tage später wurde er in Wittenberg zu Grabe getragen.

     Luthers Schriften und Bibelübersetzungen haben zur Verbreitung u. Durchsetzung einer allgemeinen deutschen Hochsprache wesentlich beigetragen. Seine Sprache prägte den Stil der meisten Kanzleien und der mittelalterlichen Prosaliteratur.

 
 

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