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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Azuchi-momoya-periode (1573 - 1600)



Die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts brachte eine Wende in der Entwicklung Japans. So gelang es nach den andauernden Trend zur Dezentralisierung und Aufsplitterung in nicht einmal 50 Jahren ganz Japan unter einer relativ mächtigen Regierung zu einigen. Ausserdem kommt es in dieser Epoche zu den ersten Besuchen von Europäern.
1543 landeten südlich von Kyushu einige Portugiesen. Aufgrund der Musketen wurden die Portugiesen freundlich aufgenommen und für 2000 Dukaten zwei dieser Feuerwaffen gekauft. Nachdem man diese Waffen erforscht hatte begann man sie nachzubauen. 1545 landete das nächste Schiff der Portugiesen mit der Absicht Handelsbeziehungen mit Japan anzuknüpfen. 1584 folgten dann die Spanier. Nachdem auch die Holländer und die Engländer ins Land kamen, kam es zu Problemen, da diese Mächte ihre Streitigkeiten in Japan fortsetzten. Wie üblich kamen die europäischen Entdecker nicht nur wegen des Handels, sondern auch um Japan zu missionieren. 1549 landete der Mitbegründer des Jesuitenordens Franz Xavier in Kagoshima, am Südzipfel der Insel Kyushu. Xavier war begeistert von der Offenheit und Toleranz der Japan dem christlichen Glauben gegenüber. 1551 gründete er die erste Kirche in Yamaguchi. Etliche daimyo wechselten mit den Bewohnern ganzer Provinzen zum christlichen Glauben, da sie sich so einen Vorteil beim Handel erhofften. Da der Buddhismus zu dieser Zeit unter dem Druck von Oda Nobunaga stand, konnte sich das Christentum ungehindert ausbreiten. Die wichtigste Persönlichkeit dieser Zeit war Oda Nobunaga. Sein Vater errang die Herrschaft über die Provinz Owari. Oda war in gewissem Sinne der Napoleon von Japan. Er verblüffte seine Gegner immer wieder mit überraschenden Taktiken, so setzte er vorwiegen anstatt berittener Krieger, Fußsoldaten ein, die er nach dem die Musketen zur Verfügung standen sofort damit ausrüstete. 1568 nahm er Kyoto ein, 1573 nahm dann die Herrschaft der Ashikaga-shogun ein Ende. Oda Nobunaga galt als äußerst gewalttätig und gnadenlos, so unterwarf er die kriegerischen Mönche vom Berg Hiei und die Leute der ikko-Sekte, wobei er auf Frauen und Kinder keine Rücksicht nahm. Doch diese Grausamkeit wurde ihm zum Verhängnis. Einer seiner Gefolgsleute zog anstatt gegen seine Feinde auf einem Rachefeldzug gegen Oda und überraschte ihn wehrlos in einem Tempel in Kyoto, worauf Oda Selbstmord beging. Zu diesem Zeitpunkt hörten 32 der 66 Provinzen auf sein Kommando.
Nachdem sein erster Feldherr Toyotomi Hideyoshi von dem Tode seines Lehensherrns erfuhr zog er mit seinem gesamten Heer nach Kyoto, da er fürchtete daß ihm sein Rivale Tokugawa Ieyasu zuvorkommen könnte. 1585 wurde er formell zum Regenten, als kanpaku, eingesetzt. 1590 hatte er es geschafft alle daimyo unter sich zu vereinen. Der shogun-Titel blieb ihm jedoch verwehrt, da er kein Verwandter der Minamoto-Familie war. Ursprünglich kam Hideyoshi aus einer Bauernfamilie. Er arbeitete sich dann unter Nobunaga vom Sandalenträger zum obersten General hinauf.
1592 versuchte Hideyoshi mit 200.000 Mann Korea und China zu erobern. Er schaffte es innerhalb eines Monats bis nach Seoul vorzudringen, scheiterte dann aber an den Chinesen, die den Weg über den Fluß versperrten und den Schildkrötenschiffen der Koreaner. Nachdem er den Krieg nach einem Jahr abgebrochen hatte, verärgerte ein Brief des chinesischen Kaisers, der ihn als König bezeichnete, dermassen, daß er 1597 abermals ein riesiges Heer nach Korea schickte. Bevor noch ein wichtiger Sieg errungen werden konnte, starb Hideyoshi. Wie auch die wako, so erzeugten auch diese zwei unnötigen Feldzüge große Abneigungen der Koreaner gegenüber den Japanern, die noch bis heute andauern.
Die Azuchi-Momoyama-Periode kommt wie immer von den Wohnsitzen der Herrscher Oda und Hideyoshi. Oda hat sich seine Burg in Azuchi errichten lassen, während Hideyoshi sich gleich drei Burgpaläste in Kyoto, Momoyama und Osaka errichten ließ. Um den Luxus der beiden Herrscher finanzieren zu können, ließ Oda das Land neu vermessen, was Hideyoshi fortführte. Bei der Landvermessung, die von 1582 bis 1598 andauerte, wurde das nutzbare Land in vier Güteklassen eingeteilt und die zu erwartende Ernte in koku, das sind etwa 180 Liter, Reis angegeben. Durch dieses neue System schaffte man eine Trennung zwischen den bushi und den Bauern. Die bushi bekamen je nach Rang und Lehen einen festgesetzten Betrag an Reis. Die Besteuerung wurde ohne Rücksicht durchgeführt. Wenn das Land weniger Ertrag bringt, dann wird der Restbetrag einfach gepfändet. Kann ein Bauer nicht zahlen, dann wird er und seine Familie einfach getötet. Damit die Bauern dagegen nicht ankämpfen konnten, ließ Hideyoshi alle Waffen der Bauern einziehen. Außerdem wurde ihnen verboten das Land zu verlassen. Obwohl Hideyoshi für seinen fünfjährigen Sohn allerlei ausgeklügelte Vorbereitungen getroffen hat, die ihn als Nachfolger bestimmen sollten, kam es nach seinem Tode zu einem erneuten Machtkampf. Tokugawa Ieyasu konnte bald mit der Unterstützung der Hälfte aller daimyo rechnen. Im Herbst 1600 schaffte es Ieyasu bei Sekigahara seine Gegner, eine Koalition aus Westjapan, die offiziell für Hideyori kämpften, zu besiegen. Hideyori durfte weiterhin drei Provinzen behalten und verschanzte sich in der Burg von Osaka. Immer mehr herrenlose Samurai, sogenannte ronin, die bei der Schlacht auf der Verliererseite gestanden haben, versammelten sich bei der Burg von Osaka um Hideyori zu schützen. So hatte Ieyasu es beim ersten Anlauf nicht geschafft die Burg zu erobern, es aber ein Jahr später mit einer List geschafft einzudringen und alle Toyotomi zu töten.

 
 

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