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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Strukturwandel im ruhrgebiet -





1. Umwandlung alter Industrie in Kunst ( Landschaftspark Duisburg-Nord )
2. Verstärkte Arbeit am 3. Sektor ( Gewerbepark Gladbeck-Brauck )


Einleitung:
Schon vor dem 2. Weltkrieg war das Ruhrgebiet das industrielle Zentrum Deutschlands, obwohl es dafür nie das Ansehen errang wie etwa die Dienstleistungsmetropole Frankfurt oder die Hafenstadt Hamburg. Die große wirtschaftliche Bedeutung erhielt es durch die Kohlevorkommen und Kohle - und Stahlindustrie, wie durch die gute Verkehrslage zentral in Europa.
Seitdem an die Stelle der Energiegewinnung durch Kohle, Öl und neue Technologien wie Erdgas, Atom- oder gar Solarenergie getreten ist und der Abbau der Kohle z.B. in China im billigeren Tagebau gewonnen werden kann, hat das Ruhrgebiet ernste Probleme. Die RAG muß ihre Zechen schließen, "Stahlbarone" wie Krupp-Hoesch oder Thyssen schließen ihre Werke und hinterlassen altlastenverseuchte ehemalige Industriestandorte, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, diese angemessen zu säubern. Reduzierung der Arbeitsplätze im Bergbau bis auf ein Viertel der Beschäftigten, einhergehend mit der Absenkung der Produktion um die Hälfte machen es dem Ruhrgebiet schwer. Doch so düster, wie es scheint, ist die Lage im Ruhrgebiet - zumindest im Vergleich mit anderen großen Ballungsräumen - gar nicht. Man bedenke: Obwohl im Ruhrgebiet in den letzten Jahren Arbeitsplätze wie nirgendwo anders in Deutschland abgebaut wurden, was bei der hier vorhandenen Monostruktur der Wirtschaft äußerst problematisch ist, liegen die Arbeitslosenzahlen von Dortmund, Bochum, Duisburg oder Essen im Schnitt nicht höher als die des Dienstleistungs- und Kapitalplatzes Frankfurt oder der Stadt München, wo sich Medien- und Technologiebetriebe ansiedeln, und die dem Ruhrgebiet oftmals mahnend auf die Finger klopfen möchte. Allein das ist doch ein Zeichen für eine immer noch große Dynamik. Angesichts der Probleme wären Arbeitslosenzahlen von 25% keineswegs verwunderlich.

Ein Zeichen dafür, daß man versucht, die Probleme im Ruhrgebiet zu lösen, ist die IBA, die internationale Bauausstellung Emscherpark . Diese kümmert sich um die weichen Standortfaktoren wie z.B. Wohn- und Umweltqualität, Freizeitangebote und das Image der Region. Auch werden die harten Standortfaktoren wie Verkehrsanbindung, Erschließung neuer Flächen und Energiegewinnung verbessert
Die IBA soll alte Industriegelände von den Altlasten reinigen und sie anschließend entweder in moderne Gewerbegebiete umwandeln, wo vor allem mittelständische Betriebe aus der Region gefördert werden sollen, oder in Naturerholungsflächen mit Anlehnung an die Geschichte des Ruhrgebiets verwandeln. In ihrer Satzung verpflichtet sie sich ausschließlich Industriebrachen zu rekultivieren. Dabei werden immer einige Grünflächen geschaffen und trotzdem Gewerbeflächen für mittelständische Unternehmen und Gründer aus der Region erstellt. Dafür gibt es viele Beispiele
Für unser Referat haben wir uns zwei davon aus Gladbeck, den Gewerbepark Gladbeck-Brauck und die Mottbruchhalde Gladbeck, vorgenommen.

Bis 1971 förderten die Schächte III und IV des Bergwerks Graf Moltke im Gewerbepark im durchschnitt eine Million Tonnen Kohle pro Jahr ans Tageslicht. Außerdem lagerte die Zeche Matthias Stinnes dort ihr Holz für die Schachtabstüztung. Mit der Schließung der beiden Zechen verkam das Gelände zu einer klassischen Brachfläche mit natürlicher Vegetation. Die ehemaligen Schachtanlagen waren mit Altlasten belegt, das Industriegelände stand brach. Ein typisches Einsatzgebiet für Aktionen im Rahmen der IBA.
Ende 1989 wurde eine "Entwicklungesellschaft Brauck" gegründet, die in Zusammenarbeit mit der auf diese Projekte spezialisierten "MGG" die Idee zu verwirklichen begann.
Schnell begannen die ersten Vorbereitungen. 8,7 Mio. DM wurden für die Anbindung an die B224 zur Verfügung gestellt, nach einigen Verhandlungen stellte auch der Bund Mittel für die Anbindung an die A2 zur Verfügung. So nutzte man die perfekte Verkehrslage zwischen A2, B224, A42 vollkommen aus. Für das Projekt standen rund 27 Mio. DM an Fördermitteln von Land, Bund und EU zur Verfügung. Die praktischen Baumaßnahmen konnten beginnen. Der verseuchte und von Zechenschächten regelrecht durchlöcherte Boden wurde mit dem eigens dafür entwickelten Geo-Safe-System gereinigt, ausgewechselt und neu aufgeschüttet. Die insgesamt ca. 34 ha große Fläche wurde aufgeteilt. 20 ha stehen für kleine und mittelständische Betriebe zur Verfügung. Um den Richtlinien der IBA gerecht zu werden, wurden 10 ha konzeptgerecht zu Grünflächen rekultiviert. Die Betreibergesellschaft legte Grundstückspreise fest. Für 60 bis 80 DM pro qm kann man die Flächen erwerben, mieten oder pachten.
Nach gut zweijähriger Bauzeit wurden die beiden Anschlüsse an die B224 und an die A2 fertiggestellt. Bei der Eröffnung wenige Monate später waren schon im Vorfeld 4 ha der 20 ha belegt. Der Gewerbepark Gladbeck-Brauck ist nur ein Beispiel für ein erfolgreiches IBA-Projekt, das kleinen Unternehmen bei der Gründung und Weiterentwicklung hilft, Arbeitsplätze schafft und Naherholungsflächen kreiert.




Gleich neben dem neuen Gewerbepark liegt südlich die Mottbruchhalde. Bis 1989 wurde sie mit dem Abraum der Zeche Moltke III/IV aufgeschüttet. Auf einer Grundfläche von 54 ha hat sie ein Volumen von 8 Mio. Tonnen - bis zur Fertigstellung 2004 wird dies auf 30, 4 Mio. Tonnen anwachsen. Dazu wird der Abraum der Zeche Hugo Buer verwendet. Zur Zeit hat sie eine Höhe von 30- 58 m über NN.
Anders als der alte Holzlagerplatz ist die Mottbruchhalde also noch "In Betrieb".
Die Idee entstand, da die beiden hauptverantwortlichen Architekten den schwarzen Abraum mit dem zerklüfteten Vulkangestein assoziierten. Durch die Aufschüttung eines "Vulkanes" wird so für sie mit dem Abraum "Erdgeschichte ans Tageslicht gebracht". Ziel ist hier die Schaffung einer Naherholungsfläche, sowie die Erforschung und Ansiedlung neuer Energiegewinnungsmethoden. Besonderer Clou soll bei der Fertigstellung 2006 ein Plateau auf der Halde sein, daß durch im Erdboden verankerte Fesselballone in einer Höhe von ca. 10m umringt wird.
Die Halde wird jedoch nicht erst ab der Fertigstelle für den Besucher frei zugänglich sein - vielmehr wird dies schon bei dem vorhergehenden künstlerischem Schüttprozess möglich sein.
Dieses Projekt wird genau so wie der Gewerbepark Brauck durch Mittel von Bund, Land und EU gefördert.

So läßt sich allgemein also sagen, daß das Ruhrgebiet durch diese Programme einen weiteren enormen Aufschwung erlebt. Die beiden Gebiete in Gladbeck sind nur ein Beispiel für viele andere Projekte.

 
 



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