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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Lage und naturraum des ortes



Wiesthal ist, mit seinen 924 ha Gemeindefläche, die viertkleinste Gemeinde der 40 Kommunen im Landkreis Main - Spessart .
Die heute 1180 Einwohner zählende Gemeinde Wiesthal gehört geographisch zum Naturpark Spessart, politisch zum Regierungsbezirk Unterfranken und zum Freistaat Bayern. Die Gemeinde, mit ihren Ortsteilen Wiesthal und Krommenthal liegt westlich der Stadt Lohr am Nordwestrand des Landkreises Main-Spessart und gehört zur Planungsregion 2 "Würzburg". An den überörtlichen Verkehr ist der Ort durch die Kreisstraße MSP 21 angebunden. Diese verläuft durch Wiesthal und mündet im Süden in die Staatsstraße 2317, die nach Osten durch den Ortsteil Krommenthal führt .
Der Ort liegt etwa 250 m über dem Meeresspiegel am Aubach. Dieser entspringt in Wiesen und mündet vor Krommenthal in die Lohr, die im 15 km entfernten Lohr a. Main in den Main mündet. Wiesthal besitzt einen Bahnhof, der ca. 1.5 km vom Ortsmittelpunkt entfernt, an der Bahnstrecke Aschaffenburg-Würzburg liegt. Würzburg ist nach Straßenkilometern ca. 60 km, Aschaffenburg dagegen nur 30 km entfernt. Die Verbesserung des Ausbaus der Straßen zum und im Ort wurde durch den steigenden Tourismus veranlaßt. In den früheren Jahren stieg die Zahl der Erholungssuchenden aus Frankfurt, Hanau und z.T. dem Ruhrgebiet ständig an.



3.1. Natürliche Voraussetzungen


3.1.1. Geologie

Ganz im Unterschied zum Vorspessart, mit seinem kristallinen Untergrund, liegt im Gebiet des Hochspessarts der Buntsandstein als Ausgangsmaterial vor. Aus diesem Ausgangsgestein entwickelte sich ein Boden, der zum größten Teil aus lehmigem Sand und starksandigem Lehm besteht. Die Bodenschätzung von 1930 benutzt hierfür die Begriffe "dünnkrumige sandige bzw. sandig-lehmige Verwitterungsböden" in der "Zustandsstufe 4-6" . Die Talfüllungen am Aubach bestehen aus Kies, Sand und Lehm . Aus den Berghängen ist die Mächtigkeit des Oberbodens, aufgrund der ständigen Hangerosion, sehr gering, in den Talniederungen dagegen haben sich mächtigere Schichten von Bodenmaterial angehäuft. Diese Talgründe sind jedoch für den Ackerbau kaum zu gebrauchen, da sie teilweise sehr stark versumpft sind (feuchte Schwemmböden).




3.1.2. Klima

Das Klima Wiesthals ist für Spessartverhältnisse relativ trocken (900-1000 mm/Jahr) . Dies ist zurückzuführen auf die Umrahmung von Bergrücken, die nur wenig Niederschlag in die dazwischen liegenden Täler lassen. Die, durch die überwiegend aus West- Südwest wehenden Winde, ankommenden Wolken regnen sich bereits im Aschaffenburger Raum ab. Dort sind an den Hängen des Spessarts bis zu 1200 mm (max.) Niederschlag im Jahr möglich.
Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt etwa 7-7,5 °C .
Desweiteren beträgt die mittlere Zahl der Eistage 20-30, die mittlere Zahl der heiteren Tage 30-40 und der Anteil der Schneemenge am Gesamtniederschlag etwa 10-15 % .


3.1.3. Vegetation

Der Hochspessart kann nach den natürlichen Waldgesellschaften dem Vegetationsgebiet "Hainsimsen - Buchenwald" zugeordnet werden.
Ohne die Einwirkung des Menschen würde sich eine Waldgesellschaft an Bäumen und Sträuchern einstellen, in der die Rotbuche, die Eberesche, die Pappel, die Hainbuche, die Salweide, der Faulbaum und der Holunder vorherrschen.
Die heute bestehende Vegetation der Wälder wird durch die Hauptbaumart Fichte, weniger durch Kiefer, Douglasie, Lärche, Buche und Birke gekennzeichnet.
Ein ausgedehnterer Artenreichtum ist in der Bestockung von Böschungen und Hohlwegen vorhanden, die zwischen den Feld- und Wiesenfluren als belebende und ökologisch stabilisierende Elemente fungieren.
Die zusammenhängenden Bereiche von Aubach- und Lohrbachtal sind noch in einem ursprünglichen und naturnahen Zustand. Die mäandrierenden Bäche werden von Erlen und Weiden gesäumt. Eine Vielzahl von Querrinnsalen, die netzartig den Wiesengrund durchziehen, speist den Bach und bewässert die Wiesen. Die Staunässe in Bodenvertiefungen und Gräben verursacht einen einzigartigen Artenreichtum an Pflanzen und zum Teil auch an Tieren. Hier sind unter anderem Simsen -, Seggen - und Binsenbestände vorhanden.
Daher schlägt der Regionalplan auch diese Bereiche - Aubachtal nördlich von Wiesthal und Lohrbachtal zwischen Partenstein und Krommenthal (Feuchtwiesen) - als Naturschutzgebiete vor. Darüberhinaus weist der Regionalplan größere Bereiche von Feldgehölzen als "schützenswerte Landschaftsbestandteile" aus.

3.1.4. Gewässer

Der Aubach entspringt in der Gemeinde Wiesen und durchfließt Wiesthal von Norden nach Süden. Der Lohrbach mündet in der Nähe der südlichen Grenze der Gemarkung in den Aubach. Der Aubach fließt in Richtung Osten bis zur Einmündung in die Lohr in der Gemeinde Partenstein.
Über die Größe der Überschwemmungsgebiete sind noch keine amtlichen Aussagen getroffen worden .


3.2. Natur-, Landschafts- und Denkmalschutz


Da die Gemarkung Wiesthal im Naturpark Spessart liegt, ist die bebaute Ortslage mit Umgriff der Erschließungszone zugeordnet, während die übrigen Flächen die Bestimmungen der Schutzzone gemäß der "Verordnung über den Naturpark Spessart" vom 28.7.1982 gelten. Die Ausweisungen des Flächennutzungsplanes greifen bis auf die Erweiterung des Gewerbegebietes nicht in die Schutzzone ein.






3.2.1. Hecken und Feldgehölze

Die im Plan dargestellten Feldgehölze und Hecken sollen in ihrem Bestand gesichert und gepflegt werden. Sie werden in hohem Maße von Vögeln und Kleinsäugetieren als Refugium genutzt, da sie ideale Nistgelegenheiten bieten. Somit wird ein reichhaltiger Vogelbestand gewährleistet, der in der Lage ist nahegelegene landwirtschaftliche Flächen vor eventuell auftretendem starken Schädlingsbefall zu schützen.
Derartige Feldgehölze und Hecken bewirken zudem eine Verbesserung der kleinklimatischen Situation, da sie temperaturausgleichend, verdunstungsmindernd und windabhaltend wirken, sowie geeigneten Schutz vor Bodenerosion bieten.
Hecken und Feldgehölze haben ihren Ursprung fast immer in einer landwirtschaftlichen Nutzung. Entweder sind es Reste eines ehemaligen Waldbestandes, die durch Rodung übrig geblieben sind, oder sie wurden zur Erfüllung bestimmter Funktionen
(Windschutz, Vogelschutz, etc.) angepflanzt. Nicht selten wurde der Aufwuchs auch geduldet, sofern er aus schlecht nutzbaren Geländeabschnitten geschah.
Die verstärkt vorkommenden Pflanzenarten sind lichtbedürftige Arten, wie Hainbuche, Vogelkirsche, Traubeneiche, Eberesche, Hasel, Salweide, Schlehdorn und Schwarzer Holunder .
Die Anzahl der Hecken und Feldgehölze sollte noch vergrößert werden. Darüberhinaus ist es ratsam, um ein stabiles ökologisches Gleichgewicht zu erreichen, die einzelnen Abschnitte miteinander zu verknüpfen. Dadurch wird es den Tieren möglich von einem Gehölz zum nächsten zu wechseln. Jedoch dürfen dann die Abstände nur bis zu 300 m betragen. Die Anpflanzung von zusätzlichen Feldgehölzen könnte vor allem auf brachliegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen geschehen.





3.2.2. Das Aubachtal

Es hat eine Breite von 50-200 m und ist am stärksten eingeengt im Bereich der bebauten Ortslage von Wiesthal. Im Norden und Süden des Wiesthaler Ortskernes ist der natürliche Bachlauf mit Gehölzsaum noch weitestgehend erhalten. Die dortigen ungestörten Talbereiche (Feuchtwiesen) liegen in der Schutzzone Naturpark Spessart und werden im Regionalplan als Naturschutzgebiet vorgeschlagen .

 
 

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