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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Geologischer und geographischer Überblick - niederlande



Skizze: . Name: Koninkrijk der Nederlanden

. Fläche: 40 844 km2
. zwei Drittel der Landfläche werden landwirtschaftlich genutzt
. zum Königreich zählen noch die autonomen Überseegebiete: Niederländische Antillen und Aruba in der Karibik.
. ein Zehntel der Fläche nehmen Binnengewässer ein.

1. Bodenformen
Das Gebiet der Niederlande wird fast ganz von Tiefland eingenommen, von dem etwa die Hälfte unterhalb des Meeresspiegels liegt. Diese Gebiete sind durch zahlreiche Deichbauten und durch ein weitverzweigtes Kanalsystem vor Überschwemmungen geschützt. Schutz gegen mittleren Wasserstand bieten Sommerdeiche, die entlang von Flüssen angelegt worden sind. Hinter den Sommerdeichen liegen die sogenannten bis zu 7m hohen Winterdeiche. Zwischen Sommerdeichen und Winterdeichen liegen die Polder, die durch Pumpanlagen entwässert werden. Im Jahre 1287 entstand durch Dammbruch die Zuidersee. 1932 wurde das Ijsselmeer durch einen 30 km langen Sperrdamm wieder von der Nordsee getrennt; außerdem nutzt man dieses \"Binnenmeer\", um Land zu gewinnen. Ein kleines hügeliges Gelände (Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges) liegt im Maastrichter Zipfel. Im Gegensatz zu Belgien trifft man in den Niederlanden auf reiche Küstengliederung; die dringend erforderliche Küstenbefestigung wird dadurch sehr teuer.
Die Marschlandschaft in Seeland und der südl. Niederlanden wird durch die Nordsee zu einer Inselwelt zerstückelt.
1. Bodenaufbau
Mit Ausnahme des Maastrichter Zipfels entstand der Boden überwiegend in der Eis- und Nacheiszeit. Von den Ablagerungen der Flüsse und des Meers stammen die weit verzweigten Schwemmlandböden. Im Mündungsgebiet von Rhein und Maas, sowie in Nordholland und Friesland dehnen sich große von Meereston gebildeten Marschen aus.
Im Nordosten gibt es auf Geestland schwach lehmhaltige und sandige Böden. Die Moore im Norden und an der Ostgrenze sind großteils kultiviert.

3. Klima
Die Niederlande stehen ganz unter Meereseinfluß. Sie verzeichnen milde Winter, verhältnismäßig kühle Sommer und reichlich Niederschlag.

1. Bewässerung
Die Niederlande sind das wasserreichste Gebiet Europas. Der Niederrhein mit seinen Mündungsarmen und die Maas sind die größten Flüsse. Ein weitverzweigtes Kanalsystem durchzieht das Tiefland und dient einerseits dem Gütertransport und anderseits der Entwässerung der tiefer gelegenen und sehr fruchtbaren Polder und Marschen.

5. Trockenlegung der Zuidersee
Die Trockenlegung ist die größte Leistung dieser Art. 1932 wurde die See durch einen breiten Damm vom Meer getrennt. Zwei Schleusen ermöglichen noch den Schiffsverkehr. In dem so entstandenen Binnensee begann man neue Polder anzulegen. Zunächst wurde das vorgesehene Stück eingedeicht, dann wurden Pumpwerke gebaut, die das Polder entwässern. Gräben, in denen sich das überschüssige Wasser sammelt, mußten gezogen werden. Straßen und Siedlungen gebaut werden. Drei Polder entstanden bereits auf diese Weise. Wenn die Polder fertig sind, werden die Niederlande um 2250km2
größer sein. Der Rest der Zuidersee heißt heute Ijsselmeer. Die Niederländer haben ein weiters Großprojekt abgeschlossen. Die Mündung des Rhein-Maas-Deltas ist gegen Sturmfluten der Nordsee durch kilometerlange absenkbare Wehre gesichert worden; damit wird die Gefahr einer Überflutung verhindert.


6. Lage der Niederlande


Bevölkerung

. Wohnraum
Bei einer Gesamtbevölkerung von 15,4 Mio. Menschen gehören die Niederlande mit 442 Einwohner pro km2 zu den am dichtesten besiedelten Länder des Erde. Etwa 90 % der Holländer leben in den Städten bzw. in Ballungsgebieten. Dort kann die Bevölkerungsdichte pro km2 zwischen 2600 bis 3000 Menschen ansteigen. Teile des Ijsselmeer wurden trockengelegt, um neuen Siedlungsraum zu schaffen. Die Städte, die nun auf diesen Flächen entstehen sollten, wurden zuerst genau auf dem Reißbrett entworfen, wie z.B. Almere und Lelystad. In den Großstädten, wie z.B. Amsterdam, Utrecht, Den Haag, wurden neue Wohnungen geschaffen, indem man die alten Wohnungen im Zentrum teilweise an Ausländer verkaufte und moderne Wohnviertel am Rand der Großstädte baute; Beispiele für diese Bauweise sind \"Tuindorp, Oostzaan, Nieuwendam und Zaandam\" im Nordosten vom Amsterdam.

. Bevölkerungsverteilung
. Juden in Holland
Im 16. Jh. entwickelte sich die Provinz Holland zu einem Zentrum für jüdische Kultur, weil die Sepharidm (spanisch-portugisische Juden) nach der Eroberung Flanderns im protestantischen liberalen Amsterdam Aufnahme fanden. Oft wird die Rolle der Juden als reiche Kaufleute überschätzt, denn zu dieser Zeit waren sehr viele jüdische Einwanderer arm und nur die wenigsten konnten als Apotheker oder Chirurgen zu Reichtum kommen. 1849 lebten etwa 60 % aller Juden in Amsterdam vom Betteln. Erst seit der Jahrhundertwende ging es vielen Juden wirtschaftlich wieder besser. Als in den 30iger Jahren eine ökonomische Krise aufkam, und viele Juden wurden durch den Antisemitismus - die katholische Kirche verbot z.B. daß katholische Arbeiter bei Juden beschäftigt werden konnten - in Schwierigkeiten gebracht. Ab 1934 wurde die Einreise von deutschen Juden in die Niederlande immer stärker erschwert. Als dann die Naziorganisation sich auch in den Niederlanden durchsetzte, änderten sich alle antisemitischen Meinungen dahingehend, daß viele niederländische Bürger ihrer Solidarität bewiesen, in dem sie Juden in Kellerverstecken Schutz boten. Ein Beispiel dafür ist das Anne Frank Haus in der Prinzengracht in Amsterdam.
Haute leben etwa 30 000 Juden in Holland, die jüdische Gemeinschaft in Amsterdam ist wieder die größte des Landes. Mit der Synagoge der sephardischen Gemeinde, die 1989 ihr 350jähriges Bestehen feierte, steht in der Stadt auch eine der ältesten Synagogen Westeuropas und die einzige dieser Glaubensrichtung in den Niederlanden.

Bevölkerung
. Aufteilung der Religionszugehörigkeit

Wirtschaft und Landwirtschaft
. Gliederung der erwerbstätigen Bevölkerung
. Allgemein: Durch Kolonien begann die Niederlande schon im 16. Jh. unermeßliche Reich- tümer anzusammeln. Auf den Weltmeeren segelten rund 2000 Dreimaster, die in den Laderäumen Gewürze, Sklaven, Waffen, Hölzer, Getreide, Gold und andere Kaufmannsware transportieren. Dank der günstigen Lage am Mündungsdelta von Maas, Schelde und Rhein konnte sich das Land zu einer bedeutenden Drehscheibe entwickeln, und das soll auch in einem \"Vereinten Europa\" so sein. Distributieland, Verteilerstelle, ist das Schlagwort, das das Wirtschaftsministe- rium in Zusammenarbeit mit der Industrie und dem Handel geprägt hat. Als Vorteil wird genannt: die zentrale Lage des Flughafen Schiphol (Amsterdam) und der Welthafen Rotterdam, die Sprachfertigkeit der Menschen und die Infra- struktur von Straßen und Schienen.
. Allgemein: Die Niederländer gehören zu den Produktivsten der Erde: Jeder Einwohner er- wirtschaftet statistisch Dienstleistungen und Erzeugnisse im Wert von rund
25 000 Mark jährlich. Die holländische Industrie, vor allem Nahrungsmittelveredelung, Chemie und Erdölraffinerie sowie Elektrotechnik, hat sich seit der Nachkriegszeit zu einem äußerst innovativen, modernen Sektor der Wirtschaft entwickelt. Der Elektronikriese Philips, der Ölmulti Shell, der Chemiekonzern Akzo - alles urholländische Unternehmen, die inzwischen als international verflochtene Konzerne ein gutes Stück des europäischen Marktes kontrollieren.
An Rohstoffen verfügt das Land über Kohle, Salz und Erdgas. Die Steinkohlevorkommen bei Maastricht werden zwar nicht abgebaut, aber die Salzlager, vor allem in der Provinz Overijssel, sind so groß, daß die Niederlande 300 Jahre lang den gesamten Weltverbrauch liefern könnte. Eine Goldgrube im echten Sinn sind die großen Erdgasfelder in den Provinzen Groningen, Friesland und Drenthe. In den letzten 20 Jahren hat der Staat allein 90 Mrd. Mark durch Erdgasexport verdient.
. Entwicklung: Die Industrie entwickelte sich aus den Bedürfnissen der Schiffahrt, des Handels und Zuckerindustrie, Maschinen- und Elektroindustrie, Edel- steinschleiferei, Textilverarbeitung und vor allem wegen der günstigen Wasserverbindungen.
. Landwirtschaft: Die fruchtbaren Schwemmlandböden werden intensiv bewirtschaftet. Angebaut werden Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Flachs und Ta- bak. Besondere Erwähnung verdienen der Gemüseanbau zwischen Rotterdam und Den Haag und die Blumenfelder zwischen Leiden und Haarlem. 67 % der gesamten Landesfläche dienen der auf der Vered- lungswirtschaft aufgebauten Landwirtschaft, die durch höchste Qualität des Angebotes und äußerst rationelle Verwertung gekennzeichnet ist. Große Bedeutung hat die Erzeugung von Saatkartoffeln, deren Zucht durch Selektionsbetriebe gefördert wird. 33 % des Bodens nehmen Wiesen und Weiden ein, insbesondere auf den Inseln Zeeland, in Nordholland und Friesland, wo die Viehzucht im Vordergrund steht. Die Überproduktion der Molkereiwirtschaft liefert Butter und Käse als wichtige Exportgüter. Sie werden, wie die Erzeugnisse des Gartenbaus und der Blumenzucht, in die benachbarten Industrieländer exportiert.
. Fischerei: Eine bedeutende Fischereiflotte schafft mit ihren Fangergebnissen gro- ße Ausfuhrwerte. Ihr Heimathafen ist Ijmuiden an der Mündung des Nordseekanals, der den Seehafen Amsterdam mit dem Meer verbindet.
. Bergbau: Um Maastricht, im Peelgebiet lagern Braun- und Steinkohle. Die För- derung reicht nicht zur Deckung des Bedarfs aus. Die Erdölfelder der Provinz Drenthe liefern bis zu 22 % des Bedarfs an Rohöl des Landes. Nördlich Enschede gewinnt man Steinsalz. In den Provinzen Gronin- gen und Friesland liegen große Erdgasvorkommen von europäischer Bedeutung. Die Tonlager bei Delft bilden die Grundlage für die Arbeit der keramischen Industrie.


. Industriezweige: Ein großer Teil der Industrie hat sich um vier Kerne konzentriert: Amsterdam, Den Haag, Rotterdam und Utrecht. Hinsichtlich der Höhe des Umsatzes steht die Nahrungsmittelindustrie an der Spitze; ihr reiht sich die Metall-, die Textil- und chemische Industrie an. Die Nahrungs- mittelindustrie verarbeitet eigene landwirtschaftliche und seeische (koloniale) Produkte. Hierzu zählen die Magarine-, Butter- und Käse- fabrikation, die Schokoladen-, Zucker- und Stärkeindustrie. Eisen- schaffende Industrie hat sich aus verkehrstechnischen Gründen im Hafen von Rotterdam und Ijmuiden angesiedelt. Das Land nimmt in der elektrotechnischen Industrie (Philipswerke in Eindhoven), in der Kunstseidenherstellung, in der Glühlampenerzeugung und im Schiffbau eine führende Stelle ein. Die Baumwollherstellung konzentriert sich im Raum von Twente und die Wollindustrie in Tilburg. Die Nahrungsmit- tel-, Metall-, und Textilindustrie schaffen zwei Drittel vom Wert der gesamten Industrieproduktion.
. Schiffahrt: Heute verfügen die Niederlande über eine hervorragende Handelsflotte
von fast 5 Mill. Bruttoregistertonnen. Durch die günstige Lage zum Rhein und das vorbildlich ausgebaute Kanalnetz konnte die Binnenschiffahrt gut ausgebaut werden. Über die Hälfte des Güterverkehrs wickelt sich auf den Wasserwegen ab, wie z.B. auf dem Nordholländischer Kanal (Amsterdam - Den Helder). Durch dieses gut ausgebaute Kanalnetz konnten bedeutende europäische Binnenhäfen entstehen, z.B. Rotterdam und Amsterdam. Mit dem Amsterdam-Rhein-Kanal, der mit 4300-t-Schiffen befahrbar ist, schuf man einen neuen Mündungsarm des Rheins. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Niederlande durch den Hafen in Rotterdam zum \"Frachtführer\" des Ruhrgebietes und der Schweiz.

 
 

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