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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Geschichte


1. Drama
2. Liebe

Ich gehe den langen steinigen Weg von Tim bis zu mir nach hause...und schon wieder wird es dunkel...der Tag neigt sich dem Ende und wieder habe ich es ihm nicht gesagt. Es geht einfach nicht. Tag für Tag nehme ich es mir auf`s Neue vor. Tag für Tag male ich es mir in den wildesten Formen aus wie er wohl reagieren würde. Und jeden Abend wenn ich auf diesem Weg die gleiche Bierbüchse vor mir herschiebe weiß ich genau dass morgen wieder so ein Tag sein wird an dem ich es vor mir herschiebe wie die Büchse. Ich muss es ihm sagen, ich zerplatze sonst vor Gefühlen. Wie gerne würde ich es aussprechen, wenn ich nur wüsste was dann passiert!



Konnte letzte Nacht wieder nur unruhig schlafen. Tim war natürlich der Grund. Wie konnte mir das eigentlich passieren mich in meinen besten Freund zu verlieben?

Wir haben schon im Sandkasten gemeinsam Kuchen gebacken. Das waren noch Zeiten, alles war so einfach.

Gleich bin ich endlich an der Schule angelangt. Ich sehe Tim schon an unserem Treffpunkt. Eine große, alte und wunderschöne Eiche die Tim "Schneewittchen" getauft hat. Und mich hat er gleich mit auf den Namen getauft.

Wenn ich heute so darüber nachdenke...mhmmm...ob das wohl etwas zu bedeuten hatte ,damals, als er mir diesen ganz persönlichen, eigenen Spitznamen gab?

"Na mein Schneewittchen! Hast du gut geschlafen?" höre ich ihn schon von weitem rufen. Ich lüge ihn nie an, nur das geht jetzt wirklich nicht. Ich kann ihm ja nicht nach so einer simplen Frage gleich all mein Gefühlschaos zu ihm auftischen. Da rette ich mich doch lieber nach dem ersten verdutzten Blick mit einem lächelnden

"Ja, super!"

Tim erzählt viel auf dem Weg in die Klasse, von seinem tollen neuen Auto, seinem kranken Hund "Snoopy" ,der letzten Englischarbeit....und noch einigen anderen Dingen die ich nicht ganz mitbekommen habe. Ich lausche nach seiner Stimme, konzentriere mich voll und ganz darauf, so dass er mich jedes Mal wenn er mich etwas fragt erst anstoßen muss.

"Warum bist eigentlich im Moment immer nur so kurz bei mir? Wo sind unsere stundenlangen Gespräche hin? Du bist seit Wochen so verschlossen. Ich verstehe das nicht, wir können doch über Alles reden, oder etwa nicht?"

"Doch ,Tim, natürlich ! Ich weiß auch nicht, wahrscheinlich ist es der ganze Schulstress und der Job in dem Kindergarten!"

"Mhmmm...nimm dir doch mal einen Tag frei und wir unternehmen etwas Schönes, okay?"

Ich nicke.

Die 2 Doppelstunden Chemie vergehen natürlich wieder schleichend, wie hätte es auch anders sein sollen.

Ich glaube ich werde nichts mit Tim unternehmen, das würde meine Gefühle sicher noch verstärken.





Wir haben nichts zusammen unternommen und seit 2Wochen habe ich mich nun ganz von Tim zurückgezogen es geht einfach nicht mehr. Er ruft mich gerade schon wieder an, ich werde jedoch nicht rangehen!

Meine Mutter kommt die Treppe hoch und öffnet meine Zimmertür:

"Mensch Marie! Das kannst du mit Tim doch nicht machen! Der Junge tut mir wirklich sehr leid!"

"Mir auch....."murmel ich nur.

"Er sagt er vermisse dich sehr und verstehe nicht was er falsch gemacht haben soll! Kind, ruf doch wenigstens mal zurück! Ich habe auch keine Lust mehr den armen Tim immer anzulügen du wärst nicht da!"

Sie geht.

Ob sie wohl Recht hat?

Er hat gesagt dass er mich vermisst! Das freut mich.





Heute morgen bin ich wieder einen anderen Weg zur Schule gegangen, um nicht an unserem Treffpunkt vorbeizukommen. Ich habe mich jede Pause auf der Toilette versteckt. Doch als ich auf mein Fahrrad steigen und nach hause fahren will packt eine Hand von hinten meine Schulter :

"MARIE! Was ist los? Sag es mir doch endlich ! Ich halte es nicht aus ohne Dich! Du machst damit unsere Freundschaft kaputt! Verdammt ich weiß nicht was ich noch machen soll!?"

Es ist Tim, er rüttelt an mir und scheint wirklich verzweifelt.

Ich muss weinen. Jetzt ist das Gefühlschaos wohl gerade dabei zu platzen.

Tim fängt mit seinem Zeigefinger eine meiner Tränen auf,

"Mein Schneewittchen, wer ist dafür verantwortlich?", er zeigt mir die Träne, "ich etwa? Bitte rede mit mir darüber."

Ich schluchze und hole noch einmal tief Luft nach 2 Minuten des Schweigens, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorkamen.

"Es ist Alles meine Schuld!

Ich meine, hätte ich es nicht zugelassen...und dagegen besser gekämpft....ich hätte ja wenigstens irgendetwas dagegen tun können. "

"Was ist denn nur ?"

"Ach das ist so kompliziert. und ich weiß ja auch gar nicht wie du wohl reagierst. och man Tim."

"Was ist los verdammt?"

"ich liebe dich"

"mein Schneewittchen ich liebe dich doch auch, das weißt du doch!"

"Nein, Tim! Es ist eine andere Liebe geworden. Ich liebe dich als Mann"

Er schweigt, sehr lange und setzt sich auf die Bank am Schneewittchenbaum. Ich habe ihn noch nie so gesehen, er scheint völlig neben der Spur und guckt mich mit großen Augen verwirrt an.

"Ich denke, ich muss jetzt gehen."

Er sagte nichts weiter. Er drehte sich nicht um. Er ging einfach...ganz langsam...und planlos.

Was hatte ich getan?

Ich hätte es nicht sagen dürfen jetzt ist Alles kaputt!



Ich gehe wieder unseren Weg zur Schule doch da wartet kein Tim mehr an unserem Baum, nichts , niemand wartet da.

Ich weiß nicht mehr wohin mit meiner Zeit, mein Leben ist ohne Tim so leer. Er ruft ja nicht einmal an.

Was er wohl gerade denkt oder fühlt oder ob er schon ausgewandert ist?

Ich habe ihn jetzt schon seit 4 Wochen weder gehört noch gesehen, inzwischen haben wir Sommerferien und ich gehe auch wieder ab und zu weg. Ich unternehme jetzt wieder viel mit Babsy, aber das ist einfach nicht das Gleiche wie mit Tim.



Ich traue meinen Augen nicht, mir ist heiß und kalt gleichzeitig, mein Magen scheint Achterbahn zu fahren und meine Beine scheinen sich aufzugeben. Da steht er, am Kiosk im Freibad und er sieht gut aus wie immer, er trägt die Shorts die wir gemeinsam gekauft haben. Er lächelt, aber nicht zu mir, nein zu einem Mädchen das ich noch nie zuvor gesehen habe. Babsy schubst mich, ich solle zu ihm gehen. Und auch wenn ich gleich vor ihm in Ohnmacht falle wenn er mich mit seinen wunderschönen braunen Augen ansieht, zu verlieren habe ich ja schließlich nichts mehr. Alles was mir am Wichtigsten auf der Welt ist, ist einzig und allein er und ihn habe ich ja schon verloren.

"Hey"

Er guckt ein bisschen verschreckt, aber nach dem ersten Schock erscheint sogar ein Lächeln auf seinen Lippen, für mich. Ja diesmal lächelt er wirklich mich an.

"Hey"

Da stehen wir also beide, wieder vereint? Er grinst als wäre nichts passiert.

"Mit wem bist du hier", er scheint neugierig zu sein was ich jetzt so mache.

"Mit Babsy, wir unternehmen wieder viel zusammen und wir haben echt ne Menge Spaß"

Am liebsten hätte ich noch hinzugefügt "aber es macht nicht halb so viel Spaß wie mit Dir" doch ich will ihn nicht schon wieder überrumpeln.

"Schön, ist ja auch echt ein klasse Sommer geworden, ich bin aber eher selten hier."

"Könnten wir uns trotzdem vielleicht mal wieder treffen? Einfach so, mal wieder über alte Zeiten quatschen"

Alte Zeiten, einfach so man das ist jetzt gerade vier Wochen her und wir wissen beide dass es nicht nur einfach so sein würde.

Aber wie Tim so ist, will er mir die Peinlichkeit ersparen, macht keinen dummen Spruch und spielt mit.

"Ja, gerne. Ich hab nur wenig Zeit im Moment. Aber für eine Stunde im Eis Cafe´ wird es wohl reichen."

Er lächelt.

Eine Stunde, man der denkt doch nicht wirklich dass das auch nur annähernd meinen Gesprächsbedarf mit ihm decken würde? Und überhaupt, wieso hat er wenig Zeit? Er hat nicht wenig Zeit zu haben wenn ich mich zu hause langweile, was gibt es denn so Wichtiges zu tun?

Eine Hand legt sich von hinten um Tim´s Hüfte und das Mädchen zu dem die Hand gehört küsst ihn auf die Wange und sagt "Ich geh schon mal zu den Anderen"

Was war das Bitte? War dass der Grund wieso Tim nur eine Stunde opfern kann?

So wie ich mich gerade fühle muss ich wohl auch mit einem großen Fragezeichen auf der Stirn dastehen, zumindest scheint Tim meine Verwirrung bemerkt zu haben und versucht zu erklären

"Das ist Mandy, wir sind erst seit einer Woche zusammen. Es läuft wirklich gut, aber ich kenne sie noch gar nicht richtig."

Aha.

Ja vielmehr als Aha fällt mir da wirklich nicht zu ein.

"Aha"

"Ja ich weiß, dass kommt sicher ganz plötzlich für Dich, ich wollte Dich einfach nicht verletzen."

"Na klasse, indem du Dich nicht gemeldet hast und ich das jetzt so erfahre hast du mir natürlich einiges erspart. Danke Tim"

"Ach jetzt krieg dich wieder ein, ich bin dir schließlich keine Rechenschaft schuldig."

"Ja sicher, ist ja auch ganz normal dass man den Kontakt mit der besten Freundin gegen so ein Flittchen eintauscht"

"Jetzt wirst du unverschämt, lass Mandy aus dem Spiel sie hat damit gar nichts zu tun"

"Ach Tim, bleib bei deinem neuen Schneewittchen ich wird dich auch in Zukunft in Ruhe lassen," Tränen schießen mir in die Augen, ich dreh mich um und geh in Richtung Ausgang.

"Schneewittchen, du bist mein Schneewittchen und das wird auch immer so bleiben, wirklich!"

Ich kann Tim nicht mehr sehen doch Babsy meint er sehe verzweifelt und schlage die Hände über den Kopf zusammen.

Tja jetzt bin ich nicht mehr der Bösewicht, sondern Tim und jetzt kann er bei mir anrufen.

Na das war doch ein erfolgreicher Tag, ich versuche meine Trauer mit Gehessigkeit zu überspielen und es klappt wirklich wunderbar.

 
 

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