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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gedichtinterpretation zu dem gedicht "bildzeitung" von hans magnus enzensbergers


1. Drama
2. Liebe

Gedichtinterpretation zu dem Gedicht "Bildzeitung" von Hans Magnus Enzensbergers Von Arnd Philipp Geiger Einleitung Das mir vorliegende Gedicht "Bildzeitung" von Hans Magnus Enzensbergers ist durch Form und Aussage der Politischen Lyrik unterzuordnen. Meine erste Interpretationshypothese ist, dass uns der Autor mit diesem Werk darauf hinweisen möchte, dass die "Bildzeitung" schlecht für das Folk ist und dem Leser Märchen und Lügen suggeriert. Hauptteil Formale Aspekte Das Gedicht besteht aus 4 Strophen. Die ersten drei Strophen bestehen aus 8 Zeilen, nur die letzte Strophe besteht aus 15 Zeilen. Zunächst finden wir in diesem Werk kein Reimschema und kein Metrum. Die Verse der zweiten und dritten Strophe stimmen jedoch - mit Ausnahme des ersten Verses - in der Anzahl der Silben genau überein.

     Die Strophen eins bis drei gleichen sich sowohl inhaltlich als auch in ihrer Versstruktur, während sich die letzte Strophe deutlich abhebt; durch ihre Länge einerseits, andererseits durch die inhaltliche Wende, die stattfindet. Das Gedicht richtet sich direkt an den Leser der Bildzeitung was sich schon an der Überschrift des Werkes herauskristallisiert. Jeweils der Vorletzte Vers der ersten drei Strophen zitiert einen Auszug aus Grimms Märchen. Sprachliche Aspekte und deren Wirkung und Funktion Der Verfasser verwendet durchgehend die Montagetechnik. An jedem Strophenanfang spricht er so auf entstellende und verfremdende Weise verschiede Typen bzw. Berufsbezeichnungen von Bildzeitungslesern an.

     So wird aus Z. 2: " Markenstecher Uhrenkleber" der Markenkleber und Uhrenstecher, aus Z. 9: " Manitypistin Stenoküre" die Stenotypistin und die Maniküre, aus Z.17: " Soziolvieh Stimmenpartner" wird Stimmenvieh und Sozialpartner. Des Weiteren verwendet er Zitate aus Grimms Märchen wie z.B.

     in Z. 7.:( Tischlein deck Dich) welche in Verbindung mit jeweils des zweiten und des letzten Verses der ersten drei Strophen zu bringen sind. Diese Technik zieht sich durch das gesamte Gedicht. Nur so kann die Bedeutung der zweiten Strophe erkannt werden. Denn zwischen diesen ganzen Begriffen aus der Zeitung taucht plötzlich in Zeile 13.

     das Wort "Schenkel" auf. Um sich dessen Bedeutung bewusst zu werden, muss man einige Begriffe in dieser Strophe wieder entfremden. Aus der Kombination in Z. 10: "du wirst schön sein", Z.11-12: "Wenn der Produzent will wird Dich Druckerschwärze salben", und die Aufforderung aus Z. 15: " Eselin streck Dich" wird durch den Kontext deutlich, dass der Verfasser damit ausdrücken will, dass die durch die Zeitung gepriesenen Schönheiten die aus einer Manitypistin Stenoküre eine Diva machen teilweise zustande kommen, wenn diese Frauen mit den Produzenten den Beschlaf vollziehen.

     Dieses macht er auch noch mal durch das Adjektiv "salben" deutlich. Salben kommt aus dem kirchlichen Sprachgebrauch und drückt in diesem Zusammenhang aus, dass jemand in der Zeitung gelobt und gepriesen wird. Nun möchte ich auf die Zitate aus Grimms Märchen und den so entstehenden Kontext innerhalb der Strophen eingehen. In den ersten Drei Strophen werden die Versprechungen der Bildzeitung dargestellt. Diese Märchen sind die Zentralen Motive des Gedichtes. : ,,du wirst reich sein\", ,,du wirst schön sein\" und ,,du wirst stark sein\".

     Im jeweils vorletzten Vers der ersten drei Strophen (also Z. 7, 15, 23). Diese Versprechungen sind alle im Kontext zu den Märchenzitaten der ihnen zugehörigen Strophe zu verstehen. So wird aus "Tischlein deck Dich" (Z.7) die Lotterie, aus Z. 15 "Eselin streck Dich" (s.

    o.), und aus Z.24 "Knüppel aus dem Sack" könnte man als Symbol für die Staatsgewalt verstehen, wenn man den Knüppel mit dem Stock der Polizisten assoziiert. Des Weiteren finden wir den Namen Turandot (Z.6). Laut Wikipedia ist auch dieses eine Märchenfigur.

     Sie war eine schöne, aber gefühlskalte chinesische Prinzessin, die nur den Freier erhören wollte, der drei von ihr gestellte Rätsel lösen konnte. Wer versagte wurde enthauptet. Den Bezug zur Realität zeigt er uns indem er sie den ,,unfehlbarer Tip\" (Z. 6) der das ,,Heer beschmutzter Prinzen\" (Z. 5) zu Reichtum führen soll abgeben lässt, mit dem Mittel der Montage. Die Versprechungen der Bildzeitung, welche durch ihre Märchen Wirklichkeit werden, enttarnt er in der letzten Strophe durch die Verwendung verschiedener Stilmittel als Lügen.

     Er beginnt die Strophe anders als zuvor. Zwar spricht er den Leser wieder direkt an, lässt aber die Verfremdung, sondern verstärkt die direkte Anrede durch die Wiederholung von "Du" was in Z. 25 "Auch Du auch Du auch Du" deutlich wird. Des Weiteren greift er die Adjektive "stark","schön" und "reich" wieder auf und bringt diese in einen negativen Kontext. So schreibt er in Z.28: "reich, stark erniedrigt", Z.

    27/28.: "an Lohnstreifen und Lügen/ reich, Z. 30.: "schön besudelt". Bei Z.28 verwendet er auch zum ersten Mal ein Satzzeichen (Komma) und beginnt mit Pausen als Stilmittel zu arbeiten, womit er z.

    B. dem Adjektiv "reich" durch die gesetzte Betonung auch eine besondere Bedeutung im Kontext verleiht. Im letzten Teil des Gedichtes bringt er die Bildzeitung mit dem Tod in Verbindung. Der Tod des Lesers Z.35:\"Möge die Erde dir leicht sein\".Die Bildzeitung ist ,,das Leichentuch/ aus Rotation und Betrug\" (Z.

     36/ 37), in das sich täglich gewickelt wird. Daraus ensteht ein Fazit, welches ausdrückt, dass sich der Bildleser mit dieser Zeitung jeden Tag aufs neue in eine Welt aus Lüge und Betrug begibt und somit ein lebloser Geist auf Erden ist. Abschluss und persönliche Wertung Nach der Analyse und Interpretation des Textes möchte ich nun abschließend auf meine Interpretationshypothese kommen, welche sich bestätigt hat. Der Verfasser möchte uns mittels diesem Werk die Gefahren aufzeigen, welche entstehen, wenn man den Lügen und Märchen der Bildzeitung glauben schenkt. Er möchte uns warnen leblose Geister zu werden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er dieses nicht nur auf die Bildzeitung bezieht, sondern das dieses eine allgemeine Lehre ausdrückt, welche besagt, dass man sich davor hüten soll den Märchen und Lügen der Welt mit Leichtgläubigkeit und Naivität entgegenzugehen ohne Kritik und verstand, da man sonst zu einem Willenlosen und Steuerbaren, geistlosen Individuum wird.

    

 
 

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