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Galileo galilei - leben und lebenswerk


1. Drama
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Galileo Galilei - Leben und Lebenswerkr />




Galileis Entdeckungen standen im Widerspruch zur aristotelischen Auffassung, nach dem im All nur vollkommen kugelförmige Körper existierten. Auf dem Hintergrund seiner Auseinandersetzung mit den Professoren von Florenz und Pisa über Hydrostatik (siehe Strömungsmechanik) veröffentlichte er 1612 ein Buch über schwimmende Körper. In den daraufhin verfassten vier schriftlichen Angriffen auf dieses Buch wurden Galileis Auffassungen verworfen. 1613 veröffentlichte Galilei eine Arbeit über Sonnenflecken und sagte den Sieg der kopernikanischen Theorie voraus. Ein Pisaer Professor teilte den Medici (der herrschenden Familie in Florenz und Galileis Auftraggeber) in Galileis Abwesenheit mit, dass der Glaube an eine sich bewegende Erde ketzerisch sei. Galilei schrieb einen langen, offenen Brief über die Unanwendbarkeit biblischer Texte bei wissenschaftlichen Argumenten und hielt daran fest, dass sich die Auslegung der Bibel dem gestiegenen Wissensstand anpassen und dass kein wissenschaftlicher Standpunkt je zum Gegenstand des Glaubens gemacht werden sollte.



Zu Beginn des Jahres 1616 wurden kopernikanische Bücher durch Erlass der Zensur unterworfen; der jesuitische Kardinal Robert Bellarmine wies Galilei an, dass er die Auffassung einer sich bewegenden Erde nicht mehr behaupten oder verteidigen dürfe. Kardinal Bellarmine hatte ihm zuvor geraten, dieses Thema nur hypothetisch und zu wissenschaftlichen Zwecken abzuhandeln, ohne die kopernikanischen Theorien wörtlich zu verstehen oder zu versuchen, sie mit der Bibel in Einklang zu bringen. Galilei ließ jahrelang nichts über das Thema verlauten und arbeitete währenddessen an einer Methode, um die geographischen Längen auf dem Meer mit Hilfe seiner Voraussagen über die Positionen der Jupitersatelliten zu bestimmen. Außerdem nahm er seine früheren Studien zu fallenden Körpern wieder auf und legte seine Ansichten über wissenschaftliches Denken in einem Buch über Kometen, Saggiatore (1623; Prüfer mit der Goldwaage), dar.




Papst rehabilitiert Galilei



Ab 1624 arbeitete Galilei an einem Buch, in dem er die ptolemäische und die kopernikanische Hypothese in Bezug auf die Physik der Gezeiten diskutierte und das er Dialog über die Gezeiten nennen wollte. Die katholischen Zensoren in Rom ließen 1630 das Buch zum Druck zu, nur der Titel musste in Dialogo sopra i due massimi sistemi (1661; Dialog über die zwei hauptsächlichsten Weltsysteme) geändert werden. Es wurde 1632 in Florenz veröffentlicht. Trotz zweier behördlicher Genehmigungen wurde Galilei von der Inquisition nach Rom geladen, um sich vor Gericht dem Verdacht der Ketzerei zu stellen. Diese Anschuldigung beruhte auf einem Bericht, in dem Galilei 1616 persönlich befohlen worden war, die kopernikanische Theorie weder mündlich noch schriftlich zu diskutieren. Kardinal Bellarmine war gestorben, doch Galilei legte ein vom Kardinal unterzeichnetes Zertifikat vor, nach dem Galilei keiner anderen Beschränkung als derjenigen unterliegen sollte, die seit 1616 für jeden römischen Katholiken galt. Es wurde nie ein unterzeichnetes Dokument gefunden, das dem widersprach. Trotzdem wurde Galilei 1633 gezwungen, abzuschwören sowie zu lebenslanger Haft verurteilt, die dann zu ständigem Hausarrest gemildert wurde. Es wurde angeordnet, den Dialog zu verbrennen; das Urteil gegen Galilei konnte in jeder Universität öffentlich eingesehen werden.



In seinem letzten Buch, Discorsi e dimostrazioni matematiche (Unterredungen und mathematische Demonstrationen über zwei neue Wissenszweige, die Mechanik und die Fallgesetze betreffend), das 1638 in Leiden veröffentlicht wurde, überprüfte und verbesserte Galilei seine früheren Bewegungsstudien oder die Prinzipien der Mechanik. Das Buch eröffnete einen Weg, der zu Newton führte - zum universellen Gravitationsgesetz, das die Kepler'schen Planetengesetze mit Galileis mathematischer Physik verband. Galilei erblindete vor der Veröffentlichung des Buches und starb am 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz.



Weiterführende Literatur zum Thema Galilei, Galileo.



Galileis größte wissenschaftliche Leistung bestand darin, dass er die Physik mit exakten Messungen anstatt mit metaphysischen Prinzipien und formaler Logik begründete. Von größerem Einfluss waren die Sternenbotschaft und der Dialog, die neue Perspektiven in der Astronomie eröffneten. Galileis lebenslanger Kampf, um die wissenschaftliche Untersuchung von der Beschränkung durch philosophische und theologische Behinderung zu befreien, gewann nicht nur wissenschaftliche, sondern darüber hinaus auch historische Bedeutung. Nach der vollständigen Veröffentlichung der Gerichtsdokumente vom Prozess gegen Galilei in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die gesamte Verantwortung für Galileis Verurteilung der katholischen Kirche zugeschrieben. Dies verschleiert die Rolle der Philosophieprofessoren, die vor den Theologen Galileis Wissenschaft mit Ketzerei in Verbindung brachten. Eine Untersuchung zur Verurteilung des Astronomen, welche die Aufhebung des Urteils forderte, wurde 1979 von Papst Johannes Paul II. eröffnet. Im Oktober 1992 gestand eine päpstliche Kommission den Irrtum des Vatikans ein, und Galileo Galilei wurde offiziell rehabilitiert.

 
 



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