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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Erörterung: kant: was ist aufklärung


1. Drama
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Erörtern Sie Kants Antwort auf die Frage "Was ist Aufklärung?" - Erschließen Sie Kants Gedankenführung! - Nehmen Sie von heute aus kritisch Stellung zu Kants Schlussfrage: "Leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter?" Immanuel Kant: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? In einem Haus werden nach langer Dunkelheit die Fensterläden geöffnet. Plötzlich strömt Licht ein. Endlich ist alles sichtbar. Jeden Gegenstand, den das Licht berührt, kann man jetzt erkennen. Die Räume werden nun sichtbar und begreiflich. Diese Lichtparabel wurde im 18.

    Jahrhundert oft verwendet um die Aufklärung zu beschreiben. Das Licht als Zeichen für Aufklärung die alle Unwissenheit vertreibt und Erkenntnis verbreitet. In seinem Essay "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?" gibt Immanuel Kant, seine Auffassung von Aufklärung wieder. Er lebt im 18.Jahrhundert und gilt heute als einer der bedeutendsten Aufklärer in Deutschland. Zu Beginn des Textes definiert er den Begriff Aufklärung aus seiner Sicht.

     Darauf folgend nennt er Ursachen der Unmündigkeit welche er als Gründe der noch nicht erfolgten Aufklärung anführt. Im dritten Teil wendet er sich dem Problem zu wie eine Aufklärung der Bevölkerung am besten durchzuführen sei. Anschließend überlegt er ob die Durchsetzung der aufklärerischen Ideen schon erreicht ist. Zum Schluss drückt er seine Hoffnung für die Zukunft aus. Der Text beginnt mit der Definition des Begriffs der Aufklärung. Kant sieht diese als "Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.

    " (Z.1f) Dann erläutert er die wichtigsten Wörter dieser Aussage, "Unmündigkeit" und "selbst verschuldet", näher. Unmündigkeit empfindet er als "das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen." (Z.2f). Er bezeichnet sie als selbst verschuldet, da sie nicht wegen des Nicht-Könnens sondern auf Grund fehlendem Muts entstanden ist.

     Deswegen appelliert er an seine Leser, mit dem Horaz-Zitat: "Sapere aude! Habe Mut dich deines Verstandes zu bedienen!" (Z.6f) Mit diesem Imperativ spricht er seine Mitbürger direkt an. Im zweiten Abschnitt erklärt er die Ursachen der Unmündigkeit. Er geht auf die Bequemlichkeit ein, die in der Bevölkerung entstanden ist, da andere für die Menschen gedacht haben. "Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, [..

    .], so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. (Z.12ff). Als zweiten Grund stellt er die Gefährlichkeit dar, welche verbunden ist mit dem "Schritt zur Mündigkeit" (Z.18) Er hat erkannt, dass fast alle Menschen, Männer und besonders Frauen, welche er als das schöne Geschlecht bezeichnet, von den Obrigkeiten so eingeschüchtert wurden, dass sie nicht mehr den Mut haben etwas an den bestehenden Verhältnissen zu ändern.

     Kant macht den Menschen mit der Metapher "Hausvieh" (Z.21) deutlich klar, welche Rolle das Volk momentan habe, nämlich die der Untertanen. Des Weiteren begründet er die Unmündigkeit mit den durch die Obrigkeit aufgestellten Satzungen und Formeln die schwer zu überwinden sind. "Satzungen und Formeln [...

    ] sind die Fußschellen einer immerwährenden Unmündigkeit." (Z. 33ff). Als nächstes bespricht er die Möglichkeiten aufzuklären. Er benennt einmal die Selbstaufklärung des Einzelnen, welche er für sehr bedeutsam hält und als einfacher und leichter empfindet, als die Aufklärung der Masse. Er hebt hervor, dass die Aufklärung ein Prozess ist der nur langsam und individuell stattfinden kann und folgert daraus, dass Revolutionen niemals eine wirkliche Veränderung der Denkweise der Menschen bewirken können.

     Im folgenden Teil merkt er an, dass eine Grundvoraussetzung für die Aufklärung die Freiheit ist, "die: von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen." (Z.60f) Zum Schluss fragt er sich, ob die Durchsetzung der Aufklärung schon erreicht sei "Leben wir in einem aufgeklärten Zeitalter?" (Z. 62f) und der antwortet sich selbst, dass die Aufklärung noch nicht im Ganzen erfolgt ist, sich aber im Verlauf befindet in der Bevölkerung angenommen zu werden. Deshalb hofft er, dass die Hindernisse der Aufklärung bald behoben werden und die Menschen aus ihrer Unmündigkeit austreten werden. Heute etwa 250 Jahre nach dem dieser Artikel verfasst wurde, sind viele der aufklärerischen Denkweisen und Prinzipien bereits durchgesetzt.

     Doch es gibt noch soviel mehr was man tun könnte um unsere Gesellschaft zu verbessern. Deswegen stellt sich in unserer Zeit immer noch Kants Schlussfrage: "Leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter?" Das Partizipialattribut in der Frage würde bedeuten, dass die Aufklärung bereits erfolgt ist. Vielleicht aber sollten auch wir besser Kants Antwort auf die Frage verwenden "Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung." (Z.63f), denn dieses Genitivattribut meint die Epoche in der die Aufklärung erfolgt. Im persönlichen Leben haben wir uns zum Beispiel schon um einiges weiterentwickelt.

     In früheren Jahrhunderten, wie auch zu Kants Zeit, war es üblich das Kinder die Berufe der Eltern erlernten und danach ihre Betriebe übernahmen. Sie wurden schon von früh an so aufgezogen, dass sie nur diesen Beruf übernehmen konnten. Heutzutage hingegen hat jeder die Freiheit seinen Beruf selber zu wählen und im Rahmen der Möglichkeiten auszuführen. Auch die Partnerwahl war im 18. Jahrhundert die Entscheidung der Eltern. Meist arrangierten sie eine, ihrer Meinung nach, geeignete Ehe.

     Damals war das Einverständnis der Kinder nicht erforderlich. Heute sind wir frei unser eigenes Leben zu gestalten und können alle Möglichkeiten, die sich uns bieten voll ausschöpfen. Wenn wir wollen können wir sogar Zeit unseres Lebens alleine wohnen. Dieses Recht der freien Lebensgestaltung empfinde ich als wichtigen Teil der Aufklärung und denke, dass wir in dieser Hinsicht in einem aufgeklärten Zeitalter leben. Dagegen könnte man einwenden, dass dies nur in Ländern unseres Kulturkreises der Fall ist. In vielen Ländern der islamischen Welt sind es immer noch die Eltern, die die Partner ihrer Töchter bestimmen.

     Auch in der Berufswelt sind Frauen benachteilig, da oftmals von ihnen erwartet wird zu Hause zu bleiben und den Haushalt zu führen. Muslimische Mädchen haben meist nicht sehr viele Möglichkeiten ihr eigenes Leben zu gestaltet, denn sie wandern aus der Vormundschaft der Eltern direkt in die des Ehegatten. Dort ist die Aufklärung noch nicht erfolgt, sie befindet sich aber im Verlauf. Durch Frauenbewegungen und internationale Unterstützung gibt es schon heute einige unabhängige Frauen in diesen Ländern. Dass wir in einem aufgeklärten Zeitalter leben, ließe sich auch an der heutzutage gesetzten ethisch -religiösen Selbstbestimmung nachweisen. Es herrscht Religionsfreiheit in Deutschland und so darf niemand wegen seiner religiösen Gesinnung verfolgt oder benachteiligt werden.

     In diesem Sinne ist die Aufklärung erfolgt, denn das Recht er individuellen Wahl der Religion oder Konfession war eine bedeutende Forderung vieler Aufklärer. Dieses Recht ist heute in unserem Grundgesetz verankert. Dennoch ist es noch nicht überall Realität geworden. Es gibt trotz der gesetzlichen Regelung noch immer Vorurteile gegenüber einigen Glaubensrichtungen. Man hört immer wieder vom aufkeimenden Antisemitismus oder der Intoleranz gegenüber muslimischen Frauen die Kopftücher tragen. So ist es auch hier besser von einem Zeitalter der Aufklärung zu sprechen, da die Umsetzung der Ideale der Aufklärung noch im Prozess ist.

     Zusammenfassend kann man sagen, dass einige Forderungen aus Kants Essay bereits erfüllt sind, viel jedoch gilt es noch zu verbessern um in ein aufgeklärtes Zeitalter zu gelangen. Ich persönlich bin froh, dass die Aufklärung in Kants Zeiten einen Anfang genommen hat und sich bis jetzt immer weiterentwickelte. Wir haben dank dieser Vordenker einige Fortschritte erreicht. Ohne diese philosophisch wichtige Zeitepoche würden wir jetzt vielleicht immer noch unter der Vorherrschaft einiger weniger leben. Wir würden in diesem Haus mit den geschlossenen Fensterläden sitzen und uns bild umhertasten

 
 



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