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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der tod in venedig --


1. Drama
2. Liebe



Inhalt: Der Schriftsteller Gustav von Aschenbach sieht bei einem Spaziergang einen fremden Wanderer, den er eine geraume Zeit genau mustert. Diese Begegnung weckt in Aschenbach eine plötzliche Reiselust. Zwei Wochen später gelangt Aschenbach über einige Umwege nach Venedig. Von der Anlegestelle bis zur Dampferstation will er eine Gondel nehmen. Doch der Gondoliere bringt ihn statt zur Dampferstation gleich zu seinem eigentlichen Reiseziel dem Lido. Als sie dort ankommen geht Aschenbach ins Hotel um das Geld für den Gondoliere zu wechseln. Als er wieder zurückkommt, steht sein Gepäck am Steg und der Gondoliere ist verschwunden. Ein Mann sagt ihm, dass der Bootsführer keine Konzession hatte und dass er die wartenden Polizisten fürchtete.
Nach dem Abendessen erblickt Aschenbach in einer kleinen Gruppe polnischer Kinder und ihrer Erzieherin den etwa vierzehnjährigen Knaben Tadzio, der für Aschenbachs Augen "vollkommen schön ist". Am nächsten Morgen glaubt Aschenbach, "den fauligen Geruch der Lagune zu spüren" und denkt daran abzureisen. Aber nachdem er Tadzio wiederum erblickt, beschließt er zu bleiben. Immerwieder fällt ihm in den Gassen von Venedig eine ungesunde Schwüle und Dumpfheit auf und er denkt zum zweiten Mal an Abreise. Kurz vor der Abreise sieht er wieder den Inbegriff der Schönheit für ihn nämlich Tadzio. Durch seinen Anblick wird er dann doch von der Abreise abgehalten obwohl sein Gepäck irrtümlicherweise an den falschen Ort geschickt wurde. Er ist von nun an immer in Tadzios Nähe. Seine Frage nach dem eigentümlichen, fatalen Geruch, der in der Luft liegt bekommt er nur nichtssagende Antworten.
Eines Abends erscheinen Straßensänger, die den Hotelgästen vorsingen. Ein Mann sticht Aschenbach besonders ins Aug. Es weht ein starker Karbolgeruch von dem Mann zu Aschenbach auf die Terrasse. Tadzio ist auch unter den Zuhörern und Aschenbach glaubt, Tod und Schönheit beieinander.
Am nächsten Tag erfährt Aschenbach, dass in Venedig die Cholera grassiert. Als er bemerkt, dass Tadzio nicht abreist, beschließt er auch zu bleiben. Er verkleidet sch jugendlich und färbt seine ergrauten Haare schwarz um dem Jungen zu gefallen. Wenige Tage später sieht Aschenbach Tadzio am Strand, als der Junge ins Wasser gehen will. Aschenbach ist als ob Tadzio ihm zulächelt und winkt als ob er ihn auffordert ihm zu folgen. In diesem Augenblick stirbt Gustav von Aschenbach.




Charakterisierung Aschenbachs:

Aschenbach ist ein Mann, der zu seinem 50. Geburtstag geadelt wurde, worauf er überaus stolz ist. Aufgrund einer Schaffensmüdigkeit reist er nach Venedig, wo er sich in den 14jährigen Tadzio verliebt. Äußerlich geschieht aber zwischen dem Dichter und Tadzio nichts höchstens ein unschuldiges Lächeln des Jungen. Seine Vernarrtheit zeigt sich in immer eigenartigeren Verhaltensweisen des alten Mannes. Kurz vor seinem Tod läßt er sich nur für Tadzio die leicht ergrauten Haare schwarz färben und schminkt sich jugendlich, obwohl er sich auf dem Schiff nach Venedig Über einen Greis, der sich als junger Mann verkleidet hat aufgeregt hat.



Thematik:

Aschenbach erleidet eine Anwandlung von Schaffensmüdigkeit, die in Reiselust umschlägt. So treibt es ihn nach Venedig und obwohl sich der Urlaubsort mit manchen Widrigkeiten darbietet, schlechte Witterung und eine sich ausbreitende Choleraepidemie eingeschlossen, verläßt er die Lagunenstadt nicht, gebannt von der Schönheit des anmutigen Tadzio. Am Meeresstrand, den Knaben im Blick, stirbt der Dichter schließlich.
In der Handlung taucht dreimal der gleiche physiognomische (den Gesichtsausdruck betreffend) Typus auf. Das verstärkt den Eindruck des Unausweichlichen, dass sich um Aschenbach entwickelt. Diese drei Personen haben einen bedeutenden Einfluß auf Aschenbach. Ohne den fremden Wanderer hätte er nie diese Reiselust bekommen. Die Fahrt mit dem Gondoliere hat auch etwas Angst einflößendes. Aschenbach glaubt entführt zu werden. Er versucht sich nicht zu wehren, sondern gibt sich dem Erleben widerstandslos hin, auch wenn ihn am Ende der Fahrt der Tod erwartet. Dies zeigt deutlich seine Verführbarkeit.
Als Aschenbach von der Choleraepidemie (Gallenbrechdurchfall) erfährt, hofft er, dass die polnische Familie nichts davon erfährt, um Tadzio nicht durch seine Abreise zu verlieren.


Persönliche Stellungnahme:

Ich bin die beiden Werke eher skeptisch angegangen, weil ich schon öfter gehört habe, dass Thomas Manns Werke eher langweilig zu lesen seien. Mir persönlich aber haben die beiden Novellen von Thomas Mann sehr gut gefallen. Es ist faszinierend, wie geschickt Thomas Mann die Leser an seine Geschichten fesselt. Bei Mario und der Zauberer zum Beispiel, wird am Anfang nur der Urlaub einer eigentlich nur am Rande beteiligten Familie erzählt. Eigentlich hat dieser Teil nicht viel mit dem Höhepunkt zu tun, außer, dass die gesamte Familie der Vorstellung beiwohnt. Und trotzdem beschreibt Thomas Mann den Aufenthalt der Familie mit allen Details.

Folien:



Thomas Mann

1875 am 6. Juni in Lübeck geboren
1893 Mitherausgeber des "Frühlingssturm, Monatsschrift für Kunst,
Literatur und Philisophie"
1895-96 Studium an der Technischen Hochschule, München
1898-99 Redakteur des "Simplicissimus"

1900 Militärdienst
1905 Heirat mit Katharina Pringsheim

1929 Nobelpreis für Literatur
1936 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft, Tschechischer

Staatsbürger
1938 Übersiedelung in die USA

1944 Amerikanischer Staatsbürger
1952 Rückkehr nach Europa, Niederlassungsbewilligung der Schweiz
1955 Am 12. August im Kantonspital in Zürich gestorben




Wichtige Werke


1894 Gefallen (Erste Novelle)
1897 Beginn mit Buddenbrooks
1898 Der kleine Herr Friedemann
1901 Buddenbrooks, Verfall einer Familie. 2 Bände

1903 Tristan
1906 Fiorenza

1909 Königliche Hoheit
1910 Vorarbeiten zu den Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull

1912 Der Tod in Venedig
1924 Der Zauberberg

1930 Mario und der Zauberer
1947 Doktor Faustus, Das Leben des deutschen Tonsetzers
Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde
1949 Die Entstehung des Doktor Faustus
1954 Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, Der Memorien erster Teil

 
 



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