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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der naturalismus und seine hauptvertreter


1. Drama
2. Liebe



1 Politischer und Gesellschaftlicher Hintergrund

Durch die Industrielle Revolution ändern sich im 19. Jahrhundert die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zustände dramatisch. Das schnelle Anwachsen der Bevölkerung (siehe Tabelle unterhalb), der Aufstieg der exakten Naturwissenschaften und der Technik, die fortschreitende Industrialisierung und die mit der Landflucht verbundene Verstädterung schufen ein Zeitalter der Massenbewegungen. Das im frühen 19. Jahrhunderte führende Bürgertum wurde in seiner Vorherrschaft immer mehr vom neu enstandenen Vierten Stand den Arbeitern bedroht. Die Frau erkämpfte sich ein umfangreicheres Recht auf Selbstgestaltung ihres Lebens, den Zutritt zu den öffentlichen Bildungsstätten und schließlich den Eintritt in das Wirtschafts und Berufleben.

1857 1869 1900
Gesamtbevölkerung 32.261.000 35.812.000 46.974.000
Wien samt Vorstädte 431.147 827.567 1.702.000

EINWOHNERZAHLEN ZUR ZEIT DER ÖSTERREICH-UNGERISCHEN MONARCHIE

Die Wirtschaft stand im Zeichen eines ständig wachsenden Konkurrenzkampf um Rohstoffqellen und Absatzmärkte. Diese führte zu einer Verarmung des vierten Standes, und die "soziale Frage" wurde zum Hauptproblem der Innenpolitik.
Weltpolitisch ist die Zeit des Naturalismus vom Nationalismus und Imperialismus, und den daraus entstehenden Konflikten zwischen den europäischen Staaten bestimmt, die schließlich zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914) führten.


2 Vorherrschende Weltanschauung

Zu den wichtigsten philosophischen Richtungen und Theorien der Zeit zählten:
2.1 Der Positivismus

Der Positivismus des französischen Philosophen AUGUST COMTE übte starken Einfluß auf die naturalistischen Autoren aus. Der Positivismus läßt nur die Naturwissenschaften als Wissenschaften gelten. Sie allein beschäftigen sich mit dem "Positiven", d.h. mit dem Erfahrbaren und Beweisbaren.

2.2 Der Utilitarismus

Der Utilitarismus meint, daß der Wert einer Handlung erst durch ihre Folgen bestimmt wird. Moralisch gut sei, was der Selbsterhaltung der Gruppe und des einzelnen diene. Ziel allen Strebens müsse es sein, daß größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl von Menschen zu verwirklichen.

2.3 Die materialistische Geschichtsauffassung

Die materialistische Geschichtsauffassung von Karl Marx und Friedrich Engels sieht die Geschichte als ständigen Kampf zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten, Herrenmenschen und Sklaven. Nicht einzelne Persönlichkeiten machen Geschichte, sie agieren nur als Vertreter ihrer Klasse. Es sind die materiellen Verhältnisse, die den Lauf der Geschichte bestimmen. Marx entwickelte die Theorie einer klassenlosen Gesellschaft, die durch die Revolution des Proletariats geschaffen werden sollte.

2.4 Die Milieutheorie

Die Milieutheorie des Franzosen Hippolyte Taine sieht den Menschen als abhängig von der Umwelt, in der er sich bewegt. Das Leben und die Handlungen des einzelnen sind vom Milieu bestimmt. "Dem Menschen sind nur die Erde und das kurze Leben auf ihr gegeben. Er ist eingespannt in einen naturgesetzlichen Ablauf der Dinge. Die Willensfreiheit ist eine Illusion."

2.5 Die Evolutionstheorie

Die Evolutionstheorie von Charles Darwin besagt, daß die höher organisierten Lebewesen sich aus einfacher organisierten entwickelt hätten und der Mensch das vorläufig letzte Glied dieser lückenlosen Entwicklung sei. Darwin sah im Kampf ums Dasein und der natürlichen Zuchtwahl den Motor dieser Entwicklung.



CHARLES DARWIN
Wichtige Erfindungen und Entdeckungen der Zeit:


· Dampfturbine; Parson (1884)
· Benzinautomobil; Daimler, Benz,Marcus (1885)

· Spannbeton; Deohring (1888)
· Drehstrommotor; Dovilo-Dobrowolski; (1891)

· Röntgenstrahlen; Röntgen (1895)
· Filmvorführung; Meßter, Pathe (1895)
· Radioaktive Strahlung; Becquerel (1896)
· Dieselmotor; Diesel (1897)

· Motorflug; Gebr. Wright (1903)


3 Charakteristika der Stilform

Im Bann der überwältigenden Fortschritte der Naturwissenschaft, Technik und Medizin, begann man um 1880, die wissenschaftlichen Methoden auch in der Poesie anzuwenden:

· Beobachtung

· Genauigkeit
· strenge Objektivität

Der Dichter sollte die selbe Haltung gegenüber der Außenwelt einnehmen wie ein Arzt oder Naturforscher. Er sollte nicht von der Darstellung Abstoßendem, Krankhaftem oder Häßlichem zurückschrecken. Der Naturalismus strebte nicht nach Schönheit, sondern nach ungeschminkter, vor nichts ausweichender Wiedergabe der Wahrheit und nach Wirklichkeitstreue. (Soseinsdichtung). Alles übernatürliche und unerklärliche wurde abgelehnt. Man beschränkte sich auf Darstellung des äußeren Erscheinungsbildes der Welt. Man strebte nach einer objektiven, phonographischen und fotografischen Wirklichkeitsabbildung der Außenwelt. Man stellte gerade das Häßliche, Böse, Niederdrückende, Banal-Alltägliche, Krankhafte und Geschmacklose in einer bisher noch nicht gekannten Kraßheit dar. Es kam bei der Stoffwahl zum Aufsuchen der Schattenseiten des Lebens. So wurden Proletarier und unterste soziale Schichten der Gesellschaft zu Helden, die Elendsviertel der Großstädte zu Schauplätzen. Die des Naturalismus nannten daher die neue Dichtung auch: Asphaltliteratur, Elendsmalerei oder Armeleutemilieudarstellung. Statt moralischer Vorbilder wurde eine Analyse Menschlicher Abhängigkeit geboten.

Als Themen wählte man:



· Alkoholismus
· Armut

· Das Leben in den Mietskasernen
· Arbeiterausbeutung

· Ehebruch
· Die uneheliche Mutter und ihr Kind

· Brutalität und Verbrechertum


Um eine Abweichung von der Wirklichkeit zu vermeiden, lies man die Helden in der UMGANGSSPRACHE, im DIALEKt und JARGON sprechen. Im Drama verzichtete man auf Vers, Reim, Monolog und strengen Aufbau des Handlungsverlaufes. Im Roman überwiegt die Beschreibung des sinnlich Wahrnehmbaren, des Milieus und der äußeren Charakteristik des Helden.
Der Mensch wurde als Produkt des Kräftespieles von Rasse, Vererbung, geschichtlicher Lage und Umwelt betrachtet. Besonders das Milieu, in das der Mensch hineingeboren wurde, glaubte man bestimme die Entfaltung seiner ererbten Anlagen. Man empfand daher auch den einzelnen Menschen nicht mehr für seine Haltungen, Entscheidungen und Handlungen im Leben als selbst verantwortlich. Der klassische "Bösewicht" verschwand aus der Literatur, und es kam zu einem SITTLICHEN RELATIVISMUS, zu einem Standpunkt jenseits von Gut und Böse. Man war überzeugt, alles verstehen und erklären zu können.

4 Vertreter des Naturalismus und ihre Werke
4.1 Henrik Ibsen (1828 - 1906)

Ibsen wurde als Sohn eines Kaufmanns am 20. März 1828 in Skien (Norwegen) geboren. Er besuchte die Mittelschule seiner Heimatstadt und kam, nachdem sein Vater verarmt war, 1844 zu einem Apotheker in die Lehre nach Grimstad. 1850 zog er Christiania (heutiges Oslo), um das Abiturentenexamen (Matura) nachzuholen. Der Versuch mißglückte. Er erhielt aber bald eine Anstellung als Dramaturg und Regisseur an der Nationalbühne in Bergen, die er bis 1857 innehatte. Danach war er als künstlerischer Direktor am Norwegischen Theater in Christiania tätig. Als das Schauspielhaus 1862 den Konkurs anmeldete, ging er als künstlerischer Berater an das alte Christiania-Theater. Im Frühjahr 1864 verließ Ibsen nach öffentlichen Anfeindungen das Land (»alle waren wider mich, ich wurde in Acht und Bann getan«) . Mit seinen Gegner, wegen derer er das Land verließ, rechnete er in seinem Stück "Ein Volksfeind" ab.
Zunächst verbrachte er vier Jahre in Rom. 1886 siedelte er nach Deutschland um. Erst 1891 kehrte der Dichter, zu europäischen Ruhm gelangt, nach Christinia zurück, wo er am 23. Mai 1906 verstarb.
Henrik Ibsen gilt neben Zola (Frankreich) als der bedeutendste Wegbereiter des europäischen Naturalismus. Seine Dramen waren Vorbild für viele der ihm nachfolgenden Naturalisten.

Werke: (ausschließlich Dramen)



Catilina 1849

Das Hühnengrab 1850
Johannisnacht 1852

Frau Inger auf Oestrot 1854
Das Fest auf Solhaug 1855

Die Helden auf Helgeland 1857
Komödie der Lieber 1862

Die Kronprätendenten 1863
Brand 1866

Peer Gynt 1867
Der Bund der Jugend 1869

Kaiser und Galiläer 1873
Die Stützen der Gesellschaft 1877

Ein Puppenheim (dt. Nora) 1879
Die Gespenster 1881

Ein Volksfeind 1882
Die Wildente 1884

Rosmersholm 1886
Die Frau vom Meer 1888

Baumeister Solness 1892
Klein Eyolf 1894

John Gabriel Borkmann 1896
Wenn wir Toten erwachen 1899



4.1.1 Ein Volksfeind

Das Stück spielt in einer Norwegischen Küstenstadt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Schauspiel ist in fünf Akte gegliedert und wurde am 13. Januar in Christiania (heutiges Oslo) uraufgeführt.
Der Badearzt Dr. Stockmann entwickelt die Idee, seine Heimatstadt zum Kurort zu machen, und verhilft der Stadt damit zu Wohlstand und Ansehen. Sein Bruder Peter, ein einflußreicher Beamter, realisiert das Vorhaben. Alles ist in bester Ordnung, doch dann entdeckt Dr. Stockmann, daß das Wasser der Badeanstalt nicht heilend, sondern gesundheitsschädlich ist. Die Wasserleitung führt durch einen giftigen Sumpf, und so wird das Wasser mit Keimen infiziert. Dr. Stockmann möchte seine Entdeckung sofort publik machen, um den Mißständen Abhilfe zu verschaffen. Zuerst findet er Unterstützung bei der Zeitung des Ortes, deren Redakteure diesen Skandal vor allem gegen die Obrigkeit benutzen wollen. Stockmann ist sich sicher, die Mehrheit der Bürger auf seiner Seite zu haben. Doch bevor der Skandal in der Zeitung veröffentlicht wird, sucht Peter die Redakteure der Zeitung auf. Er macht ihnen klar, daß die Sanierung der Badeanstalt Unsummen an Steuergeld verschlingen würde, und daß die Anstalt für mindestens zwei Jahre geschlossen werde müsse. Nach und nach kündigen alle Dr. Stockmann die Folgschaft auf, und er steht mit seiner Forderung nach Veröffentlichung der Mißstände und deren Sanierung allein da. Trotzdem läßt er sich nicht beirren und möchte an die Öffentlichkeit treten. Doch kein Buchdrucker ist bereit, für in Flugblätter zu drucken, und niemand stellt ihm einen Saal zur Verfügung. Schließlich kommt es dennoch im Saal des Hauses von Kapitän Horster, der als einziger Bürger der Stadt zu ihm hält, zu einer Bürgerversammlung, bei der Tomas Stockmann seine Ideen vortragen und seine Anklagen erheben kann. In seiner Rede weicht er weitgehend vom Thema ab und kritisiert die Obrigkeit und die Mehrheit der Masse, die immer auf Kosten einer Minderheit entscheidet. Während dieser Rede verliert er auch seine letzten Sympathisanten, wird als "Volksfeind" beschimpft und aus der Halle gejagt.
Aufgrund der Veröffentlichungen sinken die Aktien der Badeanstalt rapide im Wert. Dr. Stockmanns Schwiegervater nützt dies aus, und er kauft einen Großteil der Aktien um den Erbteil von Stockmanns Frau und ihrer Kinder. Der Schwiegervater möchte den Badearzt dazu überreden, seine Behauptungen zurückzunehmen, um das Erbe der Kinder zu sichern. Doch Dr. Stockmann bleibt bis zuletzt der unbeugsame und kompromißlose Idealist, der er immer war. Obwohl er Haus und Anstellung verliert, möchte er im Ort bleiben und weiter seinen Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit führen.

Die Menschen in Ibsens Stück denken nur an den Profit und ihren Wohlstand, das Wohl anderer kommt erst weit hinter ihren eigenen Interessen. Nur Dr. Stockmann ist bereit gegen das Unrecht anzukämpfen. Die Bürger haben für seine Haltung aber kein Verständnis, sie sehen in ihm einen Feind des Volkes und bekämpfen ihn mit allen Mitteln.

4.2 Fjodor Dostojewskij (1821 - 1881)



FJODOR DOSTOJEWSKIJ

Fjodor Michailowitsch Dostojewskij wurde als Sohn eines Arztes am 11.11.1821 in St. Petersburg geboren, studierte an der Militäringenieurschule in St. Petersburg und war dann als Schriftsteller tätig. Seit seiner Jugend litt er an Epilepsie. Als Mitglied eines Sozialistenbundes wurde er 1849 zum Tod verurteilt und auf der Richtstätte zu vierjähriger Zwangsarbeit zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt. Erst zehn Jahre später (1859) gelang ihm nach mehrjährigen Militärdienst die Rückkehr nach St. Petersburg. Danach war Dostojewskij überzeugter Christ und Gegner des atheistischen Sozialismus. Die Erlebnisse dieser Leidensjahre hielt er in seinem Werk "Aufzeichnungen aus einem Totenhaus" fest.
Dostojewskij kam zur Überzeugung, daß allein das Volk die christliche Wahrheit unverfälscht hüte, während sie den Intellektuellen durch Anschluß an die westeuropäische Entwicklung verloren gegangen sei. Die durch drohendes Schuldgefängnis erzwungenen Aufenthalte in Westeuropa bestärkten ihn in seinem Glauben. Dostojewskij setzte sich für einen idealen patriarchalischen Zarismus ein und vertrat panslawistische Ansichten. Er verstarb am 9.2.1881 in St. Petersburg und gilt neben Leo Tolstoi (1828 bis 1910) als der bedeutendste Naturalist Rußlands.

Stilistisch und dramatisch knüpfte er zunächst an Gogol an. In seine großen Romanen sind die unterdrückten, leidenden Menschen seiner Heimat die Helden und werden zu Märtyrern der Menschheit gemacht. Die meisten Romane führen den Leser in eine Welt des Elends der Zuchthäusler und Verbrecher. Religiös-philosophische Themen finden sich in seinen Werken ebenso, wie politisch-gesellschaftliche Ideen. Dostojewskij gibt in seinen Romanen nicht nur ein klares Bild der Außenwelt, sondern durchleuchtet auch die menschliche Seele mit all ihren Abgründen.
Er übte großen Einfluß aus, besonders auf Maxim Gorki, auf Friedrich Nietzsche und den deutschen Naturalismus.

Zu seinen wichtigsten Werken zählen:

Novellen: Die Sanfte (1876)

Romane: Schuld und Sühne (1866)
Die Brüder Karamasow (1879 - 1880)

Die Dämonen (1872)
Der Idiot (1868)

4.2.1 Der Idiot

Der Roman der Idiot von Fjodor Michailowitsch Dostojewskij spielt im Rußland des späten 19. Jahrhunderts. Der Roman ist in vier Teile gegliedert, die durch einen größeren Zeitsprung in der Handlung getrennt sind. Die Geschichte spielt ihm Milieu der Adeligen und des reichen Bürgertums.

Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin ist der letzte Abkömmling eines verarmten Adelsgeschlecht. Nach dem Tod seines Vaters wird er von einem Freund der Familie aufgenommen. Fürst Myschkin, der an Epilepsie leidet, wird Zwecks Heilung von seinem Ziehvater in die Schweiz geschickt. Nach dem Tod des Ziehvaters kehrt der Fürst 25 jährig aus der Schweiz nach St. Petersburg zurück um das Erbe anzutreten. Sein Leiden hatte sich während des Auslandaufenthalts gebessert, konnte jedoch nicht vollständig geheilt werden.
Auf der Reise zurück nach Rußland lernt er Parfen Rogoschin, den Sohn eines reichen Kaufmanns kennen. Dieser erzählt ihm über seine unglückliche Liebe zu Nastasja Filipowa und weckt das Interesse des Fürsten an dieser schönen, unnahbaren Frau.
In Petersburg angekommen sucht er die Generalin Jepantschin, eine entfernte Verwandte, auf. Aufgrund seiner ärmlichen äußeren Erscheinung wird er zwar zunächst mißtrauisch behandelt, kann dann aber das Herz der Generalin und ihrer Töchter gewinnen. Der Fürst bekommt so Einlaß in die höchste Kreise und kann mehr über Nastasja Filippowa in Erfahrung bringen:
Sie ist die Tochter des verstorbenen Gutsbesitzers Filipp Alexandrowitsch Baraschkow. Ihr Pflegevater Tozkij läßt ihr beste Erziehung und Bildung zu Teil werden. Tozkij nutzt die ihre Abhängigkeit aus und sie wird seine Geliebte. Er fürchtet sich nun vor der Rache der erwachsenen Frau und versucht sie durch Geschenke und finanzielle Zuwendungen zu besänftigen. Die Angst vor der Rache hindert ihm auch an der Heirat mit einer der Töchter des General Jepantschin, und so beschließt er und der Vater der Braut das Problem Nastasja Filippowa endgültig zu lösen. Ihr Plan ist es sie zu einer Heirat mit Ganja, Gawrilia Ardalionowitsch Iwolgin, zu bewegen. Tozkij und der General bieten ihr 15.000 Rubel für den Fall, das die Ehe zustande kommt.
Auf ihrer Geburtstagsfeier, zu der auch Fürst Myschkin erscheint, soll sie die Verlobung mit Ganja bekannt geben, doch sie lehnt den Heiratsantrag spöttisch ab. Daraufhin kommt es zu hitzigen Streitgesprächen und Diskussionen. Da taucht plötzlich Rogoschin auf und bietet ihr öffentlich 100.000 Rubel falls sie ihn heirate. Nun bittet auch der Fürst sie ihre Hand. Nastasja lehnt jedoch den Antrag des Fürsten ab, da sie glaubt sie wäre nicht gut genug für den Fürsten und zieht mit Rogoschin.
Nastasja Filippowa verschiebt den Hochzeitstermin immer wieder und flüchtet vor Rogoschin. Dieser reist ihr hinterher, wird jedoch immer nur von ihr verspottet und zurückgewiesen. Auch der Fürst sucht wieder Nastasja regelmäßig auf, obwohl er Rogoschin versprechen mußte, Nastasja nicht mehr zu treffen.
Fürst Myschkin ist gerade in Moskau eingetroffen und dabei Nastasja Filippowa aufzusuchen, als sich seine Krankheit wieder bemerkbar macht. Verwirrt läuft er durch die Stadt und kehrt schließlich in sein Hotel zurück, wo er einen epileptischen Anfall erleidet. Der Fürst wird von Lebedew, einem befreundeten Beamten, der ihn geradezu verehrt, aufgenommen und gepflegt. Um die völlige Erholung von dem Anfall zu garantieren, nimmt er den Fürsten mit in die Sommerfrische außerhalb Moskaus.
Die meisten Freunde und Bekannte des Fürsten befinden sich ebenfalls auf Sommerfrische und statten ihm einen Besuch ab. Es erscheint auch ein junger ungepflegter Mann, der sich als unehelicher Sohn des Ziehvaters Myschkins ausgibt. Dieser erhebt nun Anspruch auf einen Teil des Erbes. Es stellt sich allerdings heraus, daß er lügt und sämtliche Ansprüche frei Erfunden sind. Myschkin überläßt ihm aber dennoch die Summe von 10000 Rubel.
Der naive Fürst, der nicht fähig ist die Menschen richtig einzuschätzen, wird immer wieder mit Intrigen konfrontiert, an denen er schließlich zerbricht. Auch seine Liebe zu Nastasja endet in einer Katastrophe. Seine Krankheit tritt immer stärker zu Tage, und schließlich wird er seelisch gebrochen und unheilbar geisteskrank in die Schweizer Heilanstalt zurück gebracht.

 
 



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