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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Was zum verbot und zur verfolgung von hanf führte



In den späten zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts setze sich die Konsolidierung der Macht in den Händen einer weniger großer Stahl-, Öl-, Papier- und Chemiekonzerne verstärkt fort. Die Industriemagnaten und ihre Kapitalgeber wussten, dass Maschinen zum Mähen, Bündeln, Schälen und zur Verarbeitung von Hanf zu Papier und Plastik Mitte der dreißiger Jahre verfügbar sein würden. Im Jahre 1937 hatte die Firma Du Pont sowohl Verfahren zur Herstellung von Plastik aus Öl und Kohle als auch neue Sulfat/Sulfitverfahren zur Papierherstellung aus Holzzellmasse patentieren lassen. Die US- Regierung überließ einen großen Teil der Textilproduktion für die einheimische Wirtschaft Du Pont, dem wichtigsten Hersteller von Kriegsmaterial. Du Ponts Wissenschaftler waren in Bezug auf ihre Forschungen zur Verarbeitung von Nitrierzellulose in der Welt führend, und in der Tat war Du Pont zur damaligen Zeit das größte amerikanische Unternehmen in der Zelluloseverarbeitenden Industrie. Wäre der Hanfanbau in den USA nicht verboten worden hätte Du Pond 80 % seiner Geschäfte nicht gemacht und es hätte den größten Teil der Schadstoffemissionen die die Flüsse belasten nicht gegeben. Die Konkurrenz des umweltfreundlichen Hanfpapiers und eines aus Naturstoffen hergestellten Plastikmaterials hätte die lukrativen Geschäfte von Hearst (dem größten amerikanischen Papierhersteller 1920) , Du Pont und dessen wichtigstem Geldgeber Andrew Mellon von der Mellon Bank of Pittsburgh gefährdet. Hanf musste also verschwinden ansonsten drohten Unternehmen wie Hearst Paper Manufacturing Division, Kimberley Clark, St. Regis und nahezu allen anderen großen Holz- und Papierunternehmen milliardenschwere Verluste, wenn nicht sogar der Bankrott.
Deshalb führte Hearsts Zeitungskette in den zwanziger und dreißiger Jahren eine gezielte Kampagne der Sensationspresse gegen den Hanf an. Zwischen 1916 und 1937 machten beispielsweise Geschichten über Autounfälle, bei denen im Wagen des Unfallverursachers Marihuanazigaretten gefunden worden waren, oft wochenlang Schlagzeilen. Hearst malte unermüdlich das Bild der faulen, potrauchenden Mexikaner an die Wand und setzte damit eines der übelsten Vorurteile in die Welt, das bis heute in unseren Köpfen spukt. Permanent hämmerte Hearst das mexikanische Schlagwort Marijuana in das Bewusstsein der Amerikaner. Das Wort Hanf wurde ausrangiert, Cannabis, der wissenschaftliche Fachausdruck, ignoriert.
1931 ernannte Mellon in seiner Funktion als Finanzminister unter Präsident Hoover den zukünftigen Mann seiner Nichte Harry J. Anslinger zum Leiter der staatlichen Rauschgift und Drogenbehörde FBNND (Federal Bureau of Narcotics and Dangerous Drugs). Anslinger saß 31 Jahre lang auf diesem Posten. Im Herbst 1935 hatte der Chefberater des Finanzministeriums Herman Oliphant beschlossen die Besteuerungsbefugnis der Bundesregierung einzusetzen. Zwischen 1935 und 1937 wurden in geheimen Sitzungen des Finanzministeriums prohibitive Steuergesetze entworfen und Strategien geplant. 1937 brachte Oliphant den Gesetzesentwurf beim Haushaltsausschuss ein. Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses Robert l. Doughton, ein wichtiger Verbündeter Du Ponts, segnete den Entwurf ab und legte ihn unverzüglich dem Präsidenten vor. Noch im selben Jahre wurde der Entwurf verabschiedet und erhielt im September 1937 Gesetzeskraft. Das Gesetz legte eine Gewerbesteuer für Händler und eine Erwerbssteuer für den Kauf von Marihuana fest. Importeure, Erzeuger, Verkäufer und Händler mussten sich beim Finanzamt registrieren lassen und Gewerbesteuer zahlen. Marihuana wurde also nicht grundsätzlich verboten, es war eine prohibitive Steuer die den Handel mit Hanf sehr teuer und unprofitabel machte. Dadurch wurde es Du Pond ermöglicht den heimischen Markt konkurrenzlos mit Chemiefasern zu versorgen. Erwähnen sollte man auch Anslingers so genante "Blutakte ". Diese Akte war fast ausschließlich aus Zeitungsartikel angelegt, die der Hearst Presse entnommen waren. Damit tischte Anslinger dem Kongress z.B. als belegte Tatsache auf, dass rund 50 Prozent aller Schwerverbrechen von Mexikanern und Schwarzen verübt wurden die unter dem Einfluss von Marihuana standen.
In den USA wusste außer einer Handvoll reicher Industrieller und ihre bestochenen Beamten so gut wie niemand, worum es wirklich ging, dass nämlich der potentielle Hauptkonkurrent ihrer Geschäfte, Hanf, als Marihuana verboten werden sollte.
20 Jahre lang hatte man der Öffentlichkeit jetzt eingeredet, dass Hanf aggressiv mache. Nun erfuhr die Öffentlichkeit, dass Marihuana eine noch viel gefährlichere Droge sei, als er ursprünglich angenommen habe. 1948 behauptet Anslinger vor dem zutiefst antikommunistisch gesonnenen Kongress und später ständig in der Presse, der Genuss von Marihuana mache die Menschen so friedlich, dass dieses Rauschgift von den Kommunisten dazu benutzt werden könne und auch würde, die Kampfmoral der amerikanischen Armee zu schwächen. Dies war natürlich eine Kehrtwende um 180 Grad gegenüber dem ursprünglichen Vorwand, unter dem man das gewalterzeugende Marihuana 1937 praktisch verboten hatte. Natürlich machte man sich in Russland und China über diese Marihuanahysterie der Amerikaner lustig, so oft sich die Gelegenheit dazu bot - sei es in der Presse oder vor den Vereinten Nationen. Bedauerlicherweise schenkte die Presse diesem angeblichen Zusammenhang zwischen Pot und Pazifismus während der folgenden zehn Jahre soviel Aufmerksamkeit, dass schließlich Russland, China und die kommunistischen Länder der Ostblocks den Marihuanakonsum unter Strafe stellten, weil sie befürchteten die Kampfbereitschaft ihrer Soldaten könne mit Hilfe dieses Stoffs von den Amerikanern unterwandert werden. Das war schon merkwürdig, denn in Russland und China war Cannabis über Jahrtausende angebaut und benutzt worden und niemand war auch nur der Gedanke gekommen, Marihuanagesetzte zu erlassen.

 
 

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