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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Narkolepsie





Narkolepsie Tagesschläfrigkeit - Schlaflähmungen - Halluzinationen- "Schlafkrankheit" - "Schlummersucht" Der Begriff Narkolepsie kommt aus dem Griechischen: narke = Erstarrung, Krampf, Lähmung und lepsis = annehmen, empfangen. Oder zusammen-gefasst: "von Schläfrigkeit ergriffen". Die Narkolepsie, volkstümlich auch "Schlafkrankheit" oder "Schlummersucht" genannt, ist in der Tat eine der sonderbarsten Leiden, wenngleich so alt wie die Menschheit. Sie ist charakterisiert durch eine lästige Schläfrigkeit während des Tages, sogar regelrechte Schlafanfälle, durch so genannte kataplektische Attacken, d. h. eine plötzliche Erschlaffung der Muskulatur, nicht selten durch gefühlsgesteuerte Einflüsse ausgelöst (deshalb auch "Lachschlag") genannt sowie durch Schlaflähmungen, d.

     h. man kann sich trotz klaren Bewusstseins nicht mehr rühren. Dazu ein meist gestörter, d. h. unruhiger, auf jeden Fall unerquicklicher Nachtschlaf mit oftmals angsterfüllten Träumen, meist in der Übergangsphase vom Wachen zum Schlafen (hypnagoge Halluzinationen). Besonders zu Beginn einer Narkolepsie ist die Tagesschläfrigkeit das häufigste Symptom.

     Meist entwickelt sie sich zu einem chronischen Zustand, an den sich die Patienten allerdings gewöhnen können, so dass ihnen diese "dösige Mattigkeit" bisweilen nicht einmal so recht bewusst ist. Oft wird sie regelrecht in den Tagesablauf eingebaut (Fachbegriff: zirkadiane Rhythmik), ist abhängig von bestimmten Situationen (vor allem mit monotoner Belastung oder Langeweile) und kann schließlich nahtlos in ausgedehntere Tagesschlaf-Episoden übergehen. Solche Anfälle treten nicht selten nach reichlichen Mahlzeiten oder Alkoholkonsum, in warmen Räumen, beim Lesen oder Reisen (Pkw, Bus, Eisenbahn) auf. Das sind ohnehin Zustände, die müde machen oder einschläfernd wirken können. Deshalb fallen solche Einschlafattacken auch lange nicht auf, bis sie schließlich ein gewisses Maß überschreiten oder der Patient gar in ungewöhnlichen Situationen einschläft. So haben manche Narkoleptiker plötzlich Schlafanfälle beim Spazieren gehen, Fahrradfahren, Skifahren, beim Steuern eines Autos oder gar Flugzeuges, bei Arbeitsessen und selbst bei Geschlechtsverkehr oder schmerzhaften Eingriffen.

     Sie müssen sich dann rasch hinsetzen oder hinlegen und schlafen sofort ein, ohne diesem mitunter peinlichen Drang widerstehen zu können. Über die Ursachen und Hintergründe einer Narkolepsie wird intensiv geforscht, so dass bereits eine Reihe von interessanten und auch therapeutisch wegweisenden Erkenntnissen vorliegt, was sich in den kommenden Jahren noch deutlich verbessern wird. Als auslösende Ereignisse wurden bisher diskutiert: Infektionen, Schädel-Hirn- Traumen (Kopfunfälle), Operationen, vor allem die Belastung durch eine Narkose, körperliche Erschöpfung, psychischer Stress, Schlafentzug, Menarche (erste Regelblutung), Schwangerschaft, Geburt u.a. In den meisten Fällen ist eine organische Vorschädigung des Gehirns nicht erkennbar. Als Folge der starken Tagesschläfrigkeit sind nicht selten automatisch wirkende Handlungen, die zum Teil ungewöhnlich bis peinlich ausfallen können.

     Folgen: Die Folgen eines solchen, natürlich für die meisten ungewöhnlichen, Krankheitsbildes lassen sich ausrechnen----- eingeschränkte Lebensqualität und Leistungsfähigkeit, - Probleme in Ehe, Familie und am Arbeitsplatz, - ggf. erhöhte Unfallgefahr, vor allem aber seelische und psychosoziale Beeinträchtigungen: ratlos, resigniert, beschämt, - Schlaf-Furcht, - Niedergeschlagenheit, - Angstzustände, Rückzug und Isolationsgefahr. Zur Geschichte der Narkolepsie: Wie schon zuvor erwähnt ist die Narkolepsie ist so alt wie die Menschheit. Früher wurde sie meist als Epilepsie, Hysterie, "Herzanfälle", Ohnmacht oder "Schlafkrankheit" verkannt, vor rund 130 Jahren erstmals genauer beschrieben und wenig später auch als Krankheitseinheit akzeptiert, was Mitte des 20. Jahrhunderts schließlich durch Elektroenzephalogramm (EEG) und biochemische Verfahren konkreter abgegrenzt, definiert und klassifiziert werden konnte. Woher kommt dieses Leiden und vor allem: was kann man tun? Die Narkolepsie ist eine der sonderbarsten und wohl auch belastendsten Leiden die es gibt, selten zwar, aber mit erheblichen seelischen und psycho-sozialen Konsequenzen.

     Typische Vorposten-Symptome - auf die etwa die Hälfte der Betroffenen reagiert, sind z. B. körperliche Missempfindungen, Verschwommensehen, Diplopie (Doppelsehen) und - Augenbrennen (Drang, sich die Augen zu reiben) sowie - Gähnen. Etwa ein Fünftel schläft aber so plötzlich ein, dass sie den drohenden Einschlafdrang gar nicht bemerken, geschweige denn durch solche Hinweise gewarnt werden können. Viele Betroffene finden aber mit der Zeit heraus, in welchen Situationen ihre Einschlafneigung unwiderstehlich wird und vermeiden deshalb Konzerte,. Kinovorstellungen, Fernsehen, Abendveranstaltungen usw.

     Sie wissen dann auch, was sie nicht mehr tun dürfen (z. B. sich hinsetzen), weil sonst das Einschlafen nicht mehr aufzuhalten wäre. Glücklicherweise ist man ihren Folgen heute nicht mehr so hilflos ausgeliefert. Eine Reihe von durchaus befriedigenden Behandlungsmaßnahmen, insbesondere medikamentöser Art, erleichtern den Betroffenen mit den Belastungen und Eigentümlichkeiten ihrer Erkrankung besser fertig zu werden. Heute gilt die Narkolepsie als ein chronisches organisches Krankheitsbild, das teils von der Neurologie, teils von der modernen Disziplin der Schlafmedizin diagnostiziert und betreut wird und durch folgende Funktionsstörungen der Schlaf-Wach-Regulation gekennzeichnet ist: 1.

     Tagesschläfrigkeit 2. kataplektische Attacken (Kataplexien) 3. Schlaflähmungen 4. hypnagoge Halluzinationen (Sinnestäuschungen) Um Einschlafattacken aufzuschieben oder gar zu verhindern, zählen beispielsweise: Zusammenkrallen der Zehen, schmerzhaftes Stechen, lautes Singen (z. B. beim Autofahren) und sehr häufig (leider) Zigarettenrauchen.

     Einige sind damit recht erfolgreich, andere nicht. Bei schwächer ausgeprägtem Krankheitsbild können manche Narkoleptiker wenigstens so lange wach bleiben, wie sie gefordert werden. Sobald sie jedoch zu Untätigkeit verdammt sind, schlafen sie unweigerlich ein. NARKOLEPSIE - WAS KANN MAN TUN?. Die Behandlung der Narkolepsie ruht auf mehreren Säulen. Die wichtigsten sind 1.

     psychagogische Führung 2. medikamentöse Behandlung Psychagogische Maßnahmen Die Narkolepsie ist eine lebenslange Krankheit mit sozialen Beeinträchtigungen, die leider auch nur schwierig und nicht immer mit dem gewünschten Erfolg medikamentös behandelt werden kann. Deshalb ist eine enge, vertrauensvolle und vor allem konsequente Betreuung der Betroffenen durch ihren Hausarzt sowie einen Nervenarzt (Psychiater und Neurologen) nicht zu unterschätzen. Was heißt das : - Frühzeitige Aufklärung über Art sowie Folgen (auch in positiver Hinsicht: Lebenserwartung beispielsweise nicht beeinträchtigt!) sowie moderne Behandlungsmöglichkeiten (siehe später). - Psychotherapeutisch-stützende Betreuung im weitesten Sinne, wobei im Mittelpunkt die Beratung steht, wie man ehesten über die zum Teil erheblichen Behinderungen hinweg kommen kann. Im Einzelnen: - Allgemeine Maßnahmen: ausreichender Nachtschlaf; regelmäßiger Mittagsschlaf; zwei bis drei "Nickerchen" pro Tag für etwa 15 bis 20 Minuten, weil sie die Wachheit am Tage verbessern, ohne in diesem Fall nächtliche Schlafstörungen zu verstärken; auch können regelmäßige Kurzschlafphasen den Medikamentenbedarf senken helfen.

     Wichtig: ausgiebige körperliche Aktivität, und zwar regelmäßig. - Beruf: Beratung bei der Auswahl des Arbeitsplatzes und der Organisation der Arbeitsabläufe, d.h. Verzicht auf Schicht- und Nachtarbeit sowie solche Tätigkeiten/Arbeitsplätze, bei denen Schläfrigkeit und Sturzgefahr problematisch werden könnten. - Verkehr: Verzicht auf Lenkung eines Kraftfahrzeugs (PKW, Zweirad), wenn sich das Krankheitsbild therapeutisch nicht ausreichend in den Griff bekommen lässt. Ausnahmeregeln müssen auf jeden Fall sorgfältig geprüft werden.

     - Ernährung: Übergewicht Im Allgemeinen und reichliche Mahlzeiten Im Speziellen erhöhen die Einschlafneigung. Bestimmte Nahrungs- und Genussmittel können die Tagesschläfrigkeit verstärken. Dazu zählen z. B. Milch und Milchprodukte sowie Zigaretten, die nur kurzzeitig aktivieren und Alkohol, der die Müdigkeit fördert. Inwieweit stimulierende Getränke (Kaffee, Schwarztee, Cola) von Vorteil sind, muss im Einzelfall geprüft werden.

     - Emotionale Beherrschung: Mit der Zeit kennen viele Narkoleptiker die für sie typischen Situationen, die vor allem kataplektische Attacken auslösen können. Gelingt es diese zu vermeiden bzw. generell Gefühle zu unterdrücken, lassen sich wenigstens die erschreckenden Muskelerschlaffungen etwas eindämmen. Soweit eine solche "emotionale Selbstbeschränkung" aber überhaupt möglich ist, kann sie natürlich auch zur Verarmung des Gefühlslebens ("Versteinerung"), zu erzwungenen charakterlichen Veränderungen und zu gesellschaftlichem Rückzug, wenn nicht gar zur Isolation führen (Einzelheiten siehe oben). Hier ist mit Hilfe von Arzt, Familie und Freunden ein Mittelweg zu finden und zu trainieren. Manche Patienten haben im Laufe ihres Lebens gelernt, kataplektische Anfällen durch persönliche Tricks zu verhindern.

     Dazu gehören: Luft anhalten, Zähne zusammenbeißen, Fäuste machen, an etwas Neutrales denken, tief Luft holen und wieder langsam herauslassen sowie die Hände im Nacken verschränken und gegen den Hinterkopf pressen. Ob das hilft, muss jeder Narkolepsie-Patient selber herausfinden. Medikamentöse Behandlung Die medikamentöse Behandlung einer Narkolepsie sollte grundsätzlich dem Facharzt, d. h. Nervenarzt, Psychiater und Neurologen vorbehalten bleiben. .

     Bezüglich der medikamentösen Behandlung gilt folgende Einschränkung: Es gibt kein spezifisches Arzneimittel gegen die Narkolepsie. Derzeit lassen sich nur folgende Beeinträchtigungen getrennt behandeln (wobei eine Kombination oft nicht zu vermeiden ist): 1. Tages-schläfrigkeit, 2. 2. affektiver Tonusverlust, 3. 3.

     gestörter Nachtschlaf.. Erfahrungsgemäß könnte ein so genanntes Schlaf-Tagebuch die - manchmal mühsame - Suche nach dem günstigsten Medikament und vor allem der sinn-vollsten Dosis erleichtern. Auch hier ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient, Hausarzt, Facharzt und Angehörigen empfehlenswert. Und nun die therapeutischen Empfehlungen im Einzelnen: - Die Behandlung der Tagesschläfrigkeit Die Behandlung der Tagesschläfrigkeit mit Dauermüdigkeit, Schlafattacken, automatischem Verhalten usw. wird vor allem durch sogenannte Psychostimulanzien abgedeckt.

     Die Psychostimulanzien, auch Weckmittel oder - wenn man eine bestimmte Substanz als Oberbegriff einsetzt -, die Amphetamine, mussten zwar in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Einschränkung ihrer früheren Heilanzeigen hinnehmen, doch sind davon zwei Krankheitsbilder ausgenommen: 1. Das hyperkinetische Syndrom im Kindesalter ("Zappelphilipp") 2. die Narkolepsie Tatsächlich bewähren sich gegen die übermäßige Schläfrigkeit und imperative (zwingende, unüberwindliche) Einschlafneigung am Tage folgende zentral nervös stimulierende Substanzen, die zumeist betäubungsmittelpflichtig sind (mit einem Kreuzchen * bezeichnet): Ephedrin, Amfetaminil, Fencamfamin*, Pemolin, Fenetyllin*, Methylphenidat*, Mazindol*, Amphetamin*. Für eine erfolgreiche Behandlung der Narkolepsie müssen diese Psychostimulanzien aber teilweise ungewöhnlich hoch dosiert werden, um jenen Wachheitsgrad zu garantieren, der mit Gesunden vergleichbar ist . Glücklicherweise scheinen sich dafür die Nebenwirkungen, selbst bei höherer Dosierung und Langzeiteinnahme, bei den meisten Betroffenen in Grenzen zu halten. Die häufigsten unerwünschten Begleiterscheinungen sind in seelischer Hinsicht Euphorie (inhaltsloses Glücksgefühl), Selbstüberschätzung, Reizbarkeit, Hyperaktivität mit Übererregbarkeit und ungehemmter Redefluss (Redeschwall mit Verlust der Selbstkontrolle).

     In körperlicher Hinsicht beeinträchtigen es vor allem Schwitzen, Herz-Kreislauf- Störungen (Herzrasen, Herzstolpern, Herzbeklemmung), Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Zittern, Schwindel u.a. Treten allerdings wahnhafte Symptome oder gar Sinnestäuschungen auf (Fachbegriffe: paranoide oder paranoid-halluzinatorische Begleiterscheinungen), sind diese Präparate sofort abzusetzen. Entwickelt sich eine Toleranz. mit nachfolgender Dosissteigerung, wie das bei etwa einem Drittel bis der Hälfte aller Narkolepsie-Patienten möglich ist (Zwischenräume der Rezept-Ausstellung verringern sich spürbar!), empfiehlt sich eine Therapie-Unterbrechung von drei bis vier Wochen (Fachbegriff: "drug holiday"). Eine eindeutige Abhängigkeit von Psychostimulanzien ist aber bei Narkolepsie-Patienten eher selten.

     Die wichtigsten Schlafstörungs-Formen .Insomnien: Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen ("zerhackter Schlaf") und Früherwachen. ."umgekehrte" Schlafstörungen: Es gibt nicht nur ein Zuwenig, es gibt auch ein Zuviel an Schlaf. So etwa nennt man eine Hypersomnie. Eine solche krankhafte Schläfrigkeit am Tage mit ggf. unwillkürlichen Einschlafattacken ist in der Mehrzahl organisch begründet. Nicht selten auch im Rahmen einer seelischen Störung, z.

     B. bei Depressionen. Was gehört dazu? Einige Beispiele von Schlafstörungen: - Ein großes Problem ist das so genannte Schlaf-Apnoe-Syndrom, die schlafbezogene Atmungsstörung. Sie ist die häufigste Ursache der Tagesschläfrigkeit geworden, charakterisiert durch folgende Symptome: nachts unruhiger Schlaf mit lautem und unregelmäßigem Schnarchen und immer wieder auftretenden Atempausen (die nur der Bettpartner registriert). Tags dafür erhöhte Schläfrigkeit mit (vor allem morgendlicher) Abgeschlagenheit, dumpf-diffusen Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Leistungsknick, Libido- und Potenzstörungen sowie einer Wesensänderung mit ggf. intellektuellem Leistungsverfall.

     Zusätzliche Symptome sind oft Adipositas (Fettsucht), Hochdruck und Herzrhythmusstörungen.. - Nicht ganz so dramatisch, auf Dauer aber überaus quälend, den Schlaf und schließlich auch den Tag ruinierend, sind nächtliche Muskelzuckungen und fortlaufende Beinbewegungen im Bett. Beim Syndrom der ruhelosen Beine (Fachausdruck: Restless legs-Syndrom) handelt es sich um quälende Missempfindungen, die in Ruhe und vor allem vor dem Einschlafen auftreten und mit einem intensiven, unkorrigierbaren Bewegungsdrang einhergehen. Wer aufsteht und sich bewegt, kann diese Beschwerden etwas lindern - aber kommt damit auch nicht zum Schlafen. - Das Gleiche gilt für die periodischen Bewegungen im Schlaf (Fachausdruck: nächtliche Myoklonien), die oftmals damit verbunden sind, d.

     h. rhythmische Streckbewegungen der Großzehen, teilweise auch Beugebewegungen im Fuß-, Knie- und Hüftgelenk. Auch dadurch ist nicht mehr an Schlaf zu denken. - Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus: Schlafprobleme entstehen auch dadurch, dass das individuelle Schlaf-Wach-Muster nicht mit dem erwünschten Schlaf-Wach-Rhythmus übereinstimmt. Dazu gehört vor allem- die Schichtarbeit: verminderte Leistungsfähigkeit, erhöhte Verletzungsrate und eine Neigung zu Herzerkrankungen oder Geschwüren der Magenschleimhaut. - Weitere Störbereiche sind der abendliche Fernseh-Konsum, der sich immer mehr in Richtung Mitternacht ausdehnt (bei aber unverändert frühem Zwang zum Aufstehen) und die Disco-Besuche und andere Vergnügungen der Jugend, die immer später beginnen und dadurch die Nacht zum Tag und den Tag zum Leistungs-Schwachpunkt machen, von späteren seelischen, psychosozialen und körperlichen Konsequenzen ganz zu schweigen.

     - Auch der Zeitzonenwechsel bei Flugreisen von Ost nach West und noch stärker von West nach Ost fordert seinen Tribut (jet-lag), ist dafür aber selten, wenn man nicht zu den (beruflichen) Viel-Fliegern gehört. : - - Schlafwandeln (Somnambulismus): komplexe Verhaltensweisen im Schlaf, vom einfachen Aufsetzen bis zu konkreter Tätigkeit im Haushalt. Am Schluss Erinnerungslosigkeit.. - Albträume: relativ langes, vor allem angstbesetztes Traumerleben mit plötzlichem Erwachen und furchtsamer Erinnerung an den schrecklichen Traum. - Bruxismus (Zähneknirschen): rhythmisches Aufeinanderpressen und Verschieben der oberen und unteren Zahnreihen mit ggf.

     Mahlgeräuschen und entsprechenden Zahnveränderungen. DAS BESCHWERDEBILD DER NARKOLEPSIE Die erwähnten Haupt-Symptome der Narkolepsie (Fachbegriff: narkoleptische Tetrade) können einzeln oder in beliebiger Kombination auftreten. Alle gemeinsam kommen nur selten vor. Im Einzelnen: . Tagesschläfrigkeit - Tagesschlafanfälle - narkoleptische Einschlafattacken Fast jeder Patient mit einem narkoleptischen Beschwerdebild zeigt Zustände ausgeprägter Schläfrigkeit während des Tages sowie regelrechte Attacken von unüberwindlichem Einschlafdrang (Fachausdruck: imperative Einschlafattacken).. . Kataplexie Noch sonderbarer, ja dramatisch oder gar furchteinflößend aber sind jene Zustände, die man als Kataplexie bezeichnet.

     Es kommt plötzlich zu einer Erschlaffung der Muskulatur, meist beidseitig, gelegentlich auch örtlich begrenzt oder halbseitig. Sie reicht von einer kaum wahrnehmbaren vorübergehenden Erschlaffung einzelner Muskelgruppen im Gesicht (Augenlid, Mundwinkel, Unterkiefer) über die totale Erschlaffung der Gesichtszüge, der Nackenmuskulatur sowie Arme bis zum Hinstürzen durch plötzliche Muskelhypotonie (Spannungsverlust) der Beine. Meist pflegt sich diese Muskelerschlaffung von der Gesichtsmuskulatur auf den ganzen Körper auszubreiten. Die mimische Muskulatur ist immer einbezogen. reich. Manchmal ist zu Beginn und vor allem bei länger dauernden kataplektischen Zuständen auch ein kurzer Atemstillstand von bis zu 10 Sekunden möglich.

     Die Häufigkeit variiert erheblich und ist abhängig von äußeren Einflüssen. Meist sind solche Zustände kurz (zwischen 5 und 30 Sekunden), können aber auch bis zu 30 Minuten und länger anhalten. Ein über Stunden bis Tage dauernder so genannter "Status cataplecticus" droht vor allem dann, wenn eine entsprechende antikataplektisch wirkende medikamentöse Behandlung" plötzlich abgebrochen wurde, aus welchem Grund auch immer. Kataplektische Anfälle sind in jeder Situation möglich, vereinzelt auch mehrmals täglich. Das Besondere an diesem Zustand ist - wie der Name "affektiver Tonusverlust" bereits andeutet - die affektive (gefühlsgesteuerte) Komponente, meist als auslösender Faktor. Dazu gehören zum einen witzige Situationen, z.

    B. Anhören von Witzen mit Lachen (deshalb auch der Begriff "Lachschlag"), zum anderen künstliches Lachen, freudige Ereignisse, Rührung, gekitzelt werden u.a., aber auch Angst, Wut, Schreck, plötzliche Beschämung, Aufregung, Ärger, Furcht, Zorn usw., kurz: eine hochgespannte Gefühls-Atmosphäre..

     Möglich ist dies aber auch durch das Ausführen abrupter Bewegungen, durch Husten, Niesen, plötzliche Anstrengung, ja intensive Konzentration und sogar Geschlechtsverkehr bzw. Orgasmus. Während des kataplektischen Anfalls ist das Bewusstsein voll erhalten (deshalb sei wiederholt: eine Bewusstseinstrübung schließt einen kataplektischen Zustand aus, dann handelt es sich um etwas anderes!). Manche muskel-erschlafft am Boden liegende Patienten können auf Fragen eventuell noch mit Zeichen reagieren. Durch Klatschen, Rütteln, Anrufen usw. lässt sich der Muskeltonus bestenfalls vorübergehend stabilisieren, mehr ist in der Regel nicht erreichbar.

     Anschließend berichten die Betroffenen realitätsgerecht über alles, was während dieser Attacke vorgefallen ist. Gleichzeitig können sich aber auch intensive Traumerlebnisse abspielen, was hinterher die Unterscheidung zwischen Traum und Realität erschwert. Zu Beginn der Erkrankung äußern sich erste kataplektische Erscheinungen meist in Zusammenhang mit Lachen. Viele, vor allem jugendliche Betroffene können nicht mehr aufhören zu lachen und empfinden dies sogar als "ich-fremd" ("es lacht immer weiter"). Dieses Lachen kann eines der erwähnten Vorposten-Symptome sein, ähnlich wie Augenflimmern und Doppeltsehen. Viele Auslöser haben etwas zu tun mit Freude, Triumph, aber auch mehr oder minder bewusst empfundenen Aggressionen.

     Die Gemütsbewegung muss für Außenstehende nicht unbedingt deutlich werden. Es reicht, wenn sich der Patient intrapsychisch ("innerseelisch") dieser Empfindung hingibt, auch wenn er dies nach außen hin verbirgt. . Schlaflähmungen Ein weiteres, beunruhigendes bis beängstigendes Symptom sind so genannte Schlaflähmungen. Dabei kommt es zumeist beim Einschlafen oder Aufwachen trotz klaren Bewusstseins zur totalen Unfähigkeit, so genannte Willkürbewegungen auszuführen, oder kurz: Man kann sich nicht mehr rühren. Während eines solchen Anfalls ist der Betroffene also nicht mehr fähig, sich nicht nur zu bewegen, sondern auch zu sprechen, ja auch nur einen einzigen Ton herauszubekommen oder die Augen zu öffnen. Der verzweifelte Versuch, die Umgebung auf diese "Lähmung" aufmerksam zu machen, bleibt deshalb in der Regel erfolglos.

     Und dies, obgleich sich der Patient seines Zustandes völlig bewusst ist und sich später auch an alles erinnern kann. Manche Narkolepsie-Patienten erleiden solche Schlaflähmungen beim Mittagsschlaf, insbesondere in Rückenlage. Eine Schlaflähmung kann Sekunden bis wenige Minuten andauern. Sie endet spontan oder durch einen starken Sinnesreiz oder wenn es dem Betroffenen gelingt, doch noch eine kleine Bewegung auszuführen. . Abnormer Nachtschlaf mit hypnagogen Halluzinationen Narkoleptiker leiden nicht nur unter Schläfrigkeit oder gar zwanghaften Einschlafattacken am Tage, sondern auch unter einem gestörten, d. h.

     unruhigen, auf jeden Fall unerquicklichem Nachtschlaf. Am häufigsten sind verfrühtes Einschlafen, dafür häufiges Aufwachen und Kopfschmerzen am Morgen. Untersuchungen im Schlaflabor ergeben in mehr als zwei Drittel der Narkolepsie- Kranken einen leichten Schlaf mit vermehrtem Wechsel verschiedener. Schlafstadien, häufigen Weckreaktionen und zum Teil langen Wachliegezeiten sowie zusätzlichen Besonderheiten wie vorzeitiger Traum-Schlaf u.a. Die Bewegung im Schlaf ist vermehrt, ggf.

     sogar durch schlafwandlerische Zustände unterbrochen. Eine solche narkoleptische Schlafstörung kann extreme Ausmaße annehmen und wird schließlich zur eigentlich zermürbenden Belastung dieser Erkrankung. Typisch sind auch häufig angsterfüllte traumhafte Erlebnisse, so genannte hypnagoge Halluzinationen. WIE HÄUFIG IST EINE NARKOLEPSIE? Obwohl die Narkolepsie schon vor über hundert Jahren erstmals beschrieben wurde und für die so genannten Schlaf-Wach-Störungen sogar eine Art Modell-Erkrankung darstellt, weiß man bis heute nicht genau, wie viel Menschen davon betroffen sind. Die so genannte Prävalenz (Häufigkeit an einem bestimmten Stichtag) liegt zwischen 0,026 und 0,5 %. Diese sehr unterschiedlichen Daten sind aber nicht nur auf unterschiedliche Erhebungsmethoden, sondern auch auf ethnische (völkerkundliche) Unterschiede zurückzuführen (z.

     B. Japan am höchsten,. weshalb von dort auch überaus interessante Forschungsergebnisse kommen, Israel mit am niedrigsten von jenen Nationen, von denen Untersuchungen vorliegen). In Deutschland geht man davon aus, dass nur rund 1000 Narkolepsie-Kranke als solche diagnostiziert und ggf. gezielt behandelt werden. Die Dunkelziffer dagegen soll sich zwischen 20.

    000 und 120.000 Patienten bewegen, die zwar unter ihren Beeinträchtigungen leiden, aber nichts von ihrer Diagnose wissen, geschweige denn fachärztlich behandelt werden. Narkolepsie und Alter Die Narkolepsie kann in fast jedem Alter ausbrechen (d.h. sogar im Säuglingsalter). Vor dem zehnten Lebensjahr soll es etwa jeden fünften Betroffenen erfassen (wobei die häufigsten Fehldiagnosen Epilepsie und hyperkinetisches Syndrom/Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADS) sind).

     Kinder neigen allerdings dazu, ihre Narkolepsie-Symptome zu verheimlichen oder kompensieren ihre Schläfrigkeit durch Hyperaktivität, deshalb auch die Fehldiagnose eines hyperkinetischen Syndroms ("Zappelphilipp"). Am häufigsten wird die Narkolepsie zwischen Pubertät und frühem Erwachsenenalter diagnostiziert. Tritt sie erst im späteren Lebensalter auf, dann beeinträchtigen vor allem die Tagesschläfrigkeit, während die diagnostisch wegweisende Kataplexie besonders lange braucht, bis sie sich ernsthaft bemerkbar macht. Im Übrigen kann man davon ausgehen: Je später eine Narkolepsie ausbricht, desto geringer scheint sie zu beeinträchtigen. Narkolepsie und Geschlecht Die Frage nach Narkolepsie und Geschlecht lässt sich relativ einfach beantworten: Eindeutige geschlechtsspezifische Unterschiede lassen sich nicht objektivieren. Beginn:.

    .. In der Mehrzahl der Fälle beginnt die Narkolepsie während oder kurz nach der Pubertät mit vermehrter Schläfrigkeit und Einschlafattacken in monotonen Situationen. Danach pflegen sich Kataplexien und/oder hypnagoge Halluzinationen, seltener auch Schlaflähmung und schließlich nächtliche Schlafstörungen mit zerhackten Schlafzyklen anzuschließen. Bis zu diesem Vollbild können aber Jahre oder Jahrzehnte vergehen - wenn überhaupt. Dazwischen sind immer wieder Verschlimmerungen ,Phasen der (scheinbaren) Genesung, vor allem aber Verlaufsschwankungen in jeder Form und Phase möglich.

     Eines aber ist grundsätzlich zu respektieren: Die Narkolepsie ist eine lebenslang andauernde Erkrankung. Sie beginnt meist langsam und oft uncharakteristisch. Die Tagesschläfrigkeit ist in der Regel das erste, was irritiert, halbwegs bewältigt oder manchmal auch gar nicht richtig realisiert wird. Deshalb ist eine Narkolepsie ohne Kataplexie letztlich nur schwer zu diagnostizieren. Die Kataplexie ist einfach das spektakulärste Merkmal und kaum zu übersehen. Meist tritt sie aber so rechtzeitig ein, dass man dann auch auf die richtige Spur kommt.

     Es gibt aber Fälle, wo es mehrere Jahrzehnte dauern kann, bis die Kataplexie beispielsweise der Tagesschläfrigkeit nachfolgt und damit erst die zutreffende Diagnose ermöglicht Unter der vollen Last der Folgen mit dominierenden Kataplexien leiden glücklicherweise nur etwa jeder fünfte bis vierte Betroffene. Im Verlaufe eines Narkolepsie-Lebens gehen am häufigsten die Schlaflähmungen zurück, gefolgt von hypnagogen Halluzinationen und schließlich den Kataplexien. Bei letzterem spielt sicher auch die erlernte "Krankheits-Bewältigungs- Strategie" eine Rolle, nämlich eine routiniertere Beherrschung der Gefühle und wohl auch eine geringere Intensität oder Häufigkeit auslösender Emotionen im Verlaufe des Lebens. Das hartnäckigste Symptom ist dafür die Tagesschläfrigkeit. Sie soll sich nur in etwa 10 % der Fälle befriedigend verflüchtigen, der Rest muss damit leben lernen (was der Mehrzahl auch gelingt). Differentialdiagnose des Leitsymptoms Tagesschläfrigkeit Welche Erkrankungen oder Syndrome (Symptom-Gruppierungen) können zur Schläfrigkeit am Tage führen? - Idiopathische Narkolepsie - Symptomatische Narkolepsie - Hypersomnie bei Tumoren des Zentralen Nervensystems - Schlaganfall - Enzephalitis - Multiple Sklerose - Schädel-Hirn-Unfälle - Neurodegenerative Erkrankungen - Kleine-Levin-Syndrom - Idiopathische Hypersomnie - Schlaf-Apnoe-Syndrom - Psychologische Ursachen: Schlafdeprivation, psychophysiologische Insomnie (primäre Insomnie) - Psychiatrische Ursachen: Medikamentenmissbrauch (Benzodiazepine, sedierende Antidepressiva, Betablocker, Neuroleptika (Antipsychotika),Barbiturate), Alkoholmissbrauch, Depressionen, Psychosen - Zirkadiane Rhythmusstörungen (z.

     B. Schichtarbeit, Jetlag) - Restless-Legs-Syndrom - Periodische Bewegungen im Schlaf (z. B. Beine) - Infektionen (z. B. Mononukleose) - Neurologische Erkrankungen: Epilepsie, Parkinson-Krankheit, Chorea Huntington, myotone Dystrophie), chronisches Müdigkeits-Syndrom (CFS) - Fibromyalgie - Prader-Willi-Syndrom - u.

    a.m.

 
 



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