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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Konventionelle - kosten- und leistungsrechnung



7.1. Allgemeines Die Wörter Kosten und Leistungen sind Begriffe aus der Kostenrechnung undgrob vereinfacht mit den Begriffen Aufwand und Ertrag aus der Finanzbuchhaltung gleichzusetzen. Für die Erstellung einer Kostenrechnung werden die Aufwände und Erträge laut der Finanzbuchhaltung übernommen. Nach einer zeitlichen und betrieblichen Abgrenzung bilden diese Zahlen dann als Kosten und Leistungen die Grundlage für die Kostenrechnung.

Was sind Leistungen ?
Unter dem Begriff Leistung versteht man das mengenmäßige Ergebnis an Gütern und Dienstleistungen aus dem betrieblichen Produktionsprozess(2).


Was sind Kosten ?
Kosten sind Werteinsätze zur Leistungserstellung. Kosten sind demnach die für die Leistungen eines Betriebes getätigten Güter- und Dienstleistungseinsätze(3).

Überblick über übliche Kostenrechnungssysteme(4):

 Normalkostenrechnung:
Hier wird mit Normalkosten gearbeitet, das sind im Prinzip die durchschnittlichen Istkosten vergangener Perioden.


(2) vgl. Kemmetmüller W./ Bogensberger S.: Handbuch der Kostenrechnung, S. 269.
(3) vgl. Bernhart Haberl: Rechnungswesen 2, S. 180.
(4) vgl. Bernhart Haberl: Rechnungswesen 2, 155 ff.

 Istkostenrechnung:
Ziel ist die lückenlose Verrechnung aller effektiv angefallenen Kosten einer Abrechnungsperiode (z.B. 1 Jahr). Die Istkostenrechnung ist die Grundlage jeder Kostenrechnung beziehungsweise Kosterrechnungssysteme.

 Plankostenrechnung:
Sie dient der Ermittlung bzw. Vorgabe anfallender Kosten in zukünftiger Abrechnungsperioden, wobei die Einhaltung dieser geplanten Werte kontrolliert wird.

Bei allen Kostenrechnungssystemen gibt es die Möglichkeit der Vollkostenrechnung und der Teilkostenrechnung. Bei der Vollkostenrechnung wird mit allen Kosten, bei der Teilkostenrechnung nur mit Teilen der Kosten gerechnet.

Je nachdem was berechnet werden soll wird das passende System ausgewählt. Zum Beispiel ist die Deckungsbeitragsberechnung (DB-Rechnung) einen übliche Berechnungsart in der Landwirtschaft. Die DB-Rechnung ist eine Teilkostenrechnung mit Istkostencharakter. In diesem Fall sind die Teilkosten die variablen Kosten, die Fixkosten werden bei der DB-Berechnung nicht berücksichtigt.


In dieser Arbeit wird auch die Istkostenrechnung herangezogen wobei nur Teilkosten erfasst werden. Hier sind die Teilkosten aber nicht wie bei der DB- Berechnung die variablen Kosten, sondern auch ein Teil der Fixkosten. Es werden alle jene Kosten außer Acht gelassen, die auf beiden Betrieben gleich sind  darum Teilkosten. Genauso wird mit den Leistungen verfahren. Es werden jene Leistungen nicht in die Berechnung miteinbezogen, die in beiden Betrieben anfallen.
Somit ist dieses Berechnungsverfahren kein übliches, sondern ein für dieses Beispiel angepasstes Kostenrechnungsverfahren.


7.2. Biologisch wirtschaftender Betrieb

7.2.1. Kosten

Fixkosten(KF):


Die Kosten für die Unterbringung der Maschinen werden nicht erfasst, da die Maschinenhalle in beiden Betriebsorganisationen zur Verfügung steht. Auch nicht berücksichtigt werden die verschiedenen Versicherungssätze der Maschinen und der Siloanlage, da es für alle Maschinen und baulichen Anlagen eine Gesamtversicherungsprämie gibt. Die Nutzungsdauern der Maschinen und die kalkulatorischen Zinsen wurden aus den ÖKL Richtsätzen 2001 entnommen.
Das selbe gilt für Punkt 7.3.



. Ernte Verband Mitgliedsbeitrag
Grundbetrag: 350,--

Flächenbezogener Beitrag: 9.425,--
9.775,--

. "Bio Kontrolle" durchgeführt von einer
befugten Kontrollstelle (siehe Punkt 5)
Grundbetrag: 1.089,--

Flächenbezogener Beitrag: 5.909,--
6.998,--

. Abschreibung der Siloanlage
Nutzungsdauer: 20 Jahre : 31.850,--

. Kalkulatorische Zinsen für die Siloanlage

3% vom Neuwert: 19.110,--


. Abschreibung des Hackstriegel
Nutzungsdauer: 14 Jahre : 5.107,--

. Kalkulatorische Zinsen für den Hackstriegel

3% vom Neuwert: 2.145,--


 Summe Fixkosten: 74.985,--

Alle anderen Fixkosten wie die Abschreibungen und die kalkulatorischen Zinsen für Maschinen und der Gebäude, betriebliche Versicherungen, betriebliche Steuern etc. werden im Kostenvergleich nicht berücksichtigt, da sie in beiden Produktionsweisen in gleicher Höhe anfallen.




Variable Kosten (KV):


1. Saatgut (Preise inkl. 20 % USt.)

. Originalsaatgut Winterweizen für 3 ha
Saatstärke: 180 kg/ha

Preis: 9,30/kg 5.022,--

. Nachbau Saatgut Winterweizen für 25,4 ha
Saatstärke: 200 kg/ha

Preis: 4,50/kg 22.860,--


. Originalsaatgut Hafer für 3 ha
Saatstärke: 160 kg/ha

Preis: 8,10/kg 3.888,--


. Nachbau Saatgut Hafer für 11.66 ha
Saatstärke: 180 kg/ha

Preis: 3,50/kg 7.346,--

. Originalsaatgut Erbsen für 22,63 ha
Saatstärke: 200 kg/ha

Preis: 10,20/kg 46.165,--

. Originalsaatgut für 14,66 ha Zwischenfrüchte
Saatstärke: 14 kg/ha

Preis: 37,70/kg 7.738,--


. Originalsaatgut für 8,5 ha Brache
Saatstärke: 15 kg/ha

Preis: 65,-/kg 8.288,--


 Summe Saatgut: 101.307,--





2. variable Maschinenkosten

Da die Art und der Umfang der Bodenbearbeitung jedes Jahr sehr stark schwankt, und auch keine genauen Aufzeichnungen über Arbeitszeiten vorhanden sind, sind die echten variablen Maschinenkosten nur sehr schwer zu ermitteln. Daher ist die folgende Auflistung eine Schätzung. Die Kosten für die Geräte und Traktoren wurden aus den ÖKL- Richtsätzen für 2001 entnommen.
Es werden wiederum nur jene Arbeiten aufgelistet, die sich in den beiden Betriebssystemen nicht decken.



Arbeit KV/h des
Gerätes KV/h des

Traktors Einsatzstunden KV
gesamt
Striegeln 2 x 62,7 ha 102,-- 142,60 50 12.230,--
Pflügen 20 ha 84,-- 212,-- 30 8.880,--
Arbeiten mit der Siloanlage bei der An- und Abgabe der Ernte fallen noch zusätzlich an. Dieser Kostenfaktor kommt erst zu tragen wenn mit
einem Lohansatz kalkuliert wird.


 Summe variable Maschinenkosten: 21.110,--


 Summe variable Kosten: 122.417,--


 Summe Kosten gesamt: 197.402,--




7.2.2. Leistungen


1. Markterlöse
Die Preise sind vom Jahr 2000, inkl. 12 % USt. Die Spesen für die Trocknung und Reinigung sowie die Kosten für den Transport und die Vermarktungsgebühr sind bereits abgezogen.

- Winterweizen (Futterware) von 25.4 ha

Ertrag: 3.300 kg/ha
Preis : 2,40/kg 201.168,--
abzüglich 7.000 kg für Eigenbedarf* 184.368,--


- Hafer (Futterware) von 14.66 ha

Ertrag: 3.200 kg/ha

Preis: 2,65/kg 124.317,--
abzüglich 3.500 kg für Eigenbedarf 115.042,--

- Erbsen (Futterware) von 22,63 ha

Ertrag: 3.200 kg/ha
Preis: 3,50/kg 253.456,--


 Summe Markterlöse: 552.866,--








*Dies ist das Saatgut für die Aussaat im kommenden Wirtschaftsjahr.

2. Direktzahlungen (ÖPUL2000)


Biologische Wirtschaftsweise:
4500,-- pro ha Ackerland (72,60 ha) 326.700,--
3450,-- pro ha Wiese (3,89 ha) 13.421,--
5000,-- für EU konforme Kontrolle 5.000,--


 Summe Direktzahlungen: 345.120,--


Weitere Direktzahlungen: - Kulturpflanzenausgleich
- Grundförderung ÖPUL2000

- Maßnahmen beim Öpul Programm:
Grundwasser2000
Begrünung von Ackerflächen
Erosionsschutz im Ackerbau

Diese Zahlungen werden in der Vergleichsrechnung nicht berücksichtigt, da sie bei beiden Wirtschaftsweisen als Erträge verbucht werden können.



 Summe Leistungen: 897.986,--







7.3. Konventionell wirtschaftender Betrieb


7.3.1. Kosten


Fixkosten(KF):

. Abschreibung des Handelsdüngerstreuer

Nutzungsdauer: 8 Jahre : 4.250,--

. Kalkulatorische Zinsen für den Handelsdüngerstreuer
8 Jahre mit 3 % Zinsen: 1.020,--

. Abschreibung der Feldspritze mit einer

Nutzungsdauer: 7 Jahre : 13.571,--

. Kalkulatorische Zinsen der Feldspritze
7 Jahre mit 3 % Zinsen: 2.850,--



 Summe Fixkosten: 21.691,--




Variable Kosten (KV):

1. Saatgut (Preise inkl. 20 % USt.)

. Originalsaatgut Winterweizen für 25,4 ha
Saatstärke: 160 kg/ha

Preis: 6,20/kg 25.196,--


. Originalsaatgut Hafer für 14,66 ha
Saatstärke: 150 kg/ha

Preis: 6,95/kg 15.283,--

. Originalsaatgut Erbsen für 22,63 ha
Saatstärke: 210 kg

Preis: 6,90/kg 32.790,--

. Originalsaatgut für 14,66 ha Zwischenfrüchte
Saatstärke: 30 kg/ha

Preis: 10,-/kg 4.398,--


 Summe Saatgut: 77.667,--



2. Aufwand für Dünge- und Pflanzenschutzmittel

(Preise inkl. 20 % USt.)


Düngemittel

Die Düngemittelaufwandsmengen im Rahmen des Öpul Programms betragen:
- Winterweizen: max. 130 kg Reinstickstoff

- Hafer: max. 80 kg Reinstickstoff


Weizen (25,4 ha): 60 - 30 - 40 Variante

1. Gabe: März
Vollkorn Plus ( 20/8/8 ) 300 kg * 3,40 1.020,--/ha

2. Gabe: April
NAC ( 27 % N ) 100 kg * 2,70 270,--/ha


3. Gabe: Mai
NAC ( 27 % N) 150 kg * 2,70 405,--/ha

1.Gabe: 25.908,--

2.Gabe: 6.858,--
3.Gabe: 10.287,-- Gesamt: 43.053,--



Hafer (14,66 ha): 50 - 30 Variante

1. Gabe: März
Vollkorn Plus ( 20/8/8 ) 250 kg * 3,40 850,--/ha

2. Gabe: April/Mai
NAC ( 27 % N ) 100 kg * 2,70 270,--/ha


1.Gabe: 12.461,--

2.Gabe: 3.958,-- Gesamt: 16.419,--


 Summe Dünger: 59.472,--







Pflanzenschutzmittel

Herbizidbehandlung:


Weizen

Kombination Starane250 + Express

15 g Express+0,5 l Starane250 pro ha
165,-- + 325,-- pro ha * 25,4 ha 12.446,--

Hafer

Kombination Starane250 + Express

15 g Express+0,4 l Starane250 pro ha
165,-- + 325,-- pro ha * 14,66 ha 7.184,--

Erbse

Mittel: Bandur

4,5 l * 245,-- * 22,63 ha 24.949,--


Fungizidbehandung


Weizen


1.Behandlung mit Capitan
0,9 l * 526,-- * 25,4 ha 12.024,--

2.Behandlung mit Amistar

1 l * 845,-- * 25,4 ha 21.463,--

 Summe Pflanzenschutzmittel: 78.066,--


3. variable Maschinenkosten

Erklärung zur Tabelle siehe Punkt 7.2.2. unter variable Maschinenkosten.


Arbeit VK/h des
Gerätes VK/h des

Traktors Einsatzstunden VK
gesamt

Spritzen 47,50 142,60 45 8.555,--
Düngerstreuen 10,20 142,60 42 6.418,--
Getreidetransport 36,70 177,30 25 5.350,--


 Summe variable Maschinenkosten: 20.323,--


 Summe variable Kosten: 235.528,--


 Summe Kosten gesamt: 257.219,--













7.3.2. Leistungen


1. Markterlöse
Preise sind aus dem Sommer 2000, inkl. 12 % USt. und die durchschnittlichen Spesen für Trocknung und Reinigung sind bereits abgezogen)

- Winterweizen (Speiseware) von 25.4 ha

Ertrag: 6500 kg/ha
Preis : 1,70/kg 280.670,--


- Hafer (Futterware) von 14.66 ha

Ertrag: 4500 kg/ha
Preis: 1,50/kg 98.955,--

- Erbsen ( Futterware) von 22,63 ha

Ertrag: 3700 kg/ha
Preis: 1,60/kg 133.970,--


 Summe Markterlöse: 513.595,--











2. Direktzahlungen (ÖPUL2000)



- Reduktion ertragssteigernder
Betriebsmittel auf Ackerflächen:
1.350,- pro ha Ackerland (72,6 ha) 98.010,--


- Verzicht auf Wachstumsregulatoren:
250,- pro ha Ackerland (72,6 ha) 18.150,--


- Reduktion ertragssteigernder
Betriebsmittel auf Grünlandflächen:
2.200 pro ha Grünland (3.89 ha) 8.558,--


 Summe Direktzahlungen: 124.718,--


 Summe Leistungen: 638.313,--

 
 

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