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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Erdzeitalter



Erdzeitalter Präkambrium - die geheimnisvolle Zeit Je weiter wir in der Zeit zurückgehen, desto unvollständiger wird unsere Vorstellung vom Aussehen der Erde. Die riesige Zeitspanne vor dem Beginn des Kambriums vor 590 Millionen Jahren, das Präkambrium also, ist uns die allerunbekannteste. Wir können annehmen, dass irgendwie geformte Landmassen über der Erdoberfläche verteilt waren, dass sie aneinander stießen und auseinander drifteten, aber wir könnten keine Landkarten von dieser Erde zeichnen. Die Hauptmasse aller Kontinente besteht aus präkambrischem Gestein, daher wissen wir, dass sie zu jener zeit schon existiert haben müssen, aber ein sehr großer Teil dieses Gesteins ist in Gebirgsbildungen und andere Prozesse umgewandelt worden, so dass nur Gesteine aus der Endzeit des Präkambriums unverändert erhalten ist. Gerade gegen Ende des Präkambriums herrschte eine Zeit großer Gebirgsbildungen. Wo es Gebirge gibt, gibt es aber auch Flüsse, die von ihren Höhen herabkommen, die Sand und Gestein mit sich führen, tiefe Täler in Gebirge schneiden und die Abtragungsmassen im Meer, in das sie münden, ablagern.

     So bildeten sich also in den Meeren jener Zeit Sedimente aus präkambrischem Gestein. Sie enthielten große Mengen Eisenerz- eine Art des Erzes, dass sich nur bilden kann, wenn kein oder nur sehr wenig Sauerstoff in der Atmosphäre enthalten ist. Deshalb wissen wir, wie die Atmosphäre des Präkambriums ausgesehen haben muss. Auch gibt es Hinweise auf lange Eiszeiten. Die schwersten und längsten müssen vor 2,3 Milliarden, vor 900 Millionen, vor 800 Millionen und schließlich nochmals vor 600 Millionen Jahren stattgefunden haben, genau zum Ende des Präkambriums. Über das Leben im Präkambrium geben uns Fossilien Auskunft, die man in den verschiedensten Teilen der heutigen Welt gefunden hat.

     In einer Felsformation in Südafrika hat man mikroskopisch kleine Überreste entdeckt, die man als Bakterien bezeichnen könnte oder als winzige Algen. Sie stammen aus der Zeit von vor 3,2 Milliarden Jahren und zeigen, dass es zu dieser Zeit eine primitive Form des Lebens gegeben haben muss, die sich über die Reproduktion von Molekülen hinausentwickelt hatte. In 1,9 Milliarden Jahren alten kanadischen Schichten fand man Fossilien von Blaualgen. Dies sind sehr einfache Lebensformen, nicht höher entwickelt als Bakterien und weit entfernt von Algen unserer Tage. Aus ihnen bildeten sich sogenannte Stromatolithen. Sie entstanden, als dicke Schichten dieser Algen sich auf dem Sand des Meeresstrandes ablagerten, von neuem Sand überspült wurden und zu weiteren Schichten sich aufbauten.

     So bildete sich Schicht über Schicht, bis sie sich schließlich übereinander gelagert hatten wie die Schalen einer Zwiebel. Noch heute kann man diesen Prozess an der Küste Australiens beobachten. Fossile Stromatolithen haben ein charakteristisches, typisches Aussehen und zeigen uns eine der wichtigsten Lebensformen der Erde aus der Zeit vor 1,9 Milliarden Jahren. Eine andere Algenart ist uns aus Bitter Springs in Australien bekannt, sie ist "nur" eine Milliarde Jahre alt und schon ein wenig weiter entwickelt als die Blaualge. 600 Millionen Jahre alt, also schon fast kambrisch, sind die Ediacara-Fossilien aus südaustralischen Formationen der Flinder Range. Dies ist eine ganz erstaunliche Sammlung unterschiedlichster Organismen und Formen, die sich durch einen unglaublichen Zufall erhalten haben, denn keiner dieser Organismen hatte ein Skelett oder eine harte Schale.

     Doch was für Formen finden sich hier! Es ist, als habe die Evolution alles ausprobieren wollen. Vieles funktionierte wohl nicht recht, denn viele Formen finden sich in Späteren schichten nicht wieder. In den frühen Schichten aber sind verschiedene Quallen enthalten, wurmartige Kriechtiere mit großen Köpfen und segmentierten Körpern, Kreaturen, die wie Federn aussehen und deshalb auch Seefedern genannt werden, Gliedwürmer und merkwürdige "dreibeinige" Rundformen, die keiner heutigen Art in irgend einer Weise ähnlich sind. Da es sich bei all diesen um Weichtiere handelte, kann es sehr gut möglich sein, dass sie sehr wohl weltweit verbreitet waren, sich aber nur im australischen Flinders Range Fossilien bildeten. Wichtig ist jedenfalls, dass die Ediacara-Fossilien uns zeigen, dass gegen Ende Präkambriums die Zeit der Einzeller weite Vergangenheit war. Zellen hatten sich zusammengelagert und bildeten komplexe Organismen mit ausgefeilten Funktionsfähigkeiten, die auf das Vorhanden sein von unterschiedlichen Organen im Einzellkörper zurückzuführen sind.

     Auch in Sedimentgesteinen aus England, Südwales, Südafrika und Sibirien hat man in jüngster Zeit solche fossilierten Organismen gefunden. Unteres Paläozoikum- das Leben blüht Das untere Paläozoikum umfasst die Formationen des Kambriums, des Ordoviziums und des Silurs und dauerte von 590 bis 408 Millionen Jahre vor unserer Zeit. Südamerika, Afrika, Vorderindien, die Antarktis und Australien bildeten einen zusammenhängenden Superkontinent, Godwana. Das heutige Asien war in zwei Teile gespalten und lag in Äquatorhöhe, während Nordamerika und die Länder Nord und Südeuropas unabhängige Inselkontinente bildeten. Auch die zwischen den Landmassen liegenden Urozeane wurden von den Geologen mit Namen versehen, so lag zwischen Gondwana und den Inseln Südeuropas das Prototethys genannte Meer, zwischen Nordamerika, Skandinavien und Südeuropa lag der Lapetus. Dieser Ozean kann als eine Art Vorläufer des Atlantik angesehen werden.

     Während des ganzen Paläozoikums waren die Kontinente in Bewegung, vor allem kamen Nordamerika und Teile des heutigen Europa zusammen, wodurch der Urozean Lapetus langsam verdrängt und geschlossen wurde. Während sich die Kontinente aufeinander zu bewegten, würden ihre Küsten mehr und mehr überflutet, seichte Meere breiteten sich über die Kontinentalschollen, und so überrascht es nicht, dass man auf dem Land später jede Menge Meeresablagerungen und Sedimentgesteine aus dieser Zeit findet. Durch den Zusammenstoß der Kontinente kam es auch im Inneren zu Veränderungen. Der nördliche Teil der Appalachen beispielsweise hat sich in dieser Zeit durch Sedimente gebildet, die sich im sich schließenden Lapetus ablagerten. Zwischen den sich nähernden Kontinenten lag ein Tiefseegraben, an dem Material der Erdkruste unter eine angrenzende Platte geschoben wurde. Dadurch entwickelte sich eine Kette von Vulkanen entlang des Grabens, aus denen sich vulkanische Inseln aufbauten.

     Das von diesen Vulkanen im Ordovizium gebildete Felsgestein kann man heute zum Beispiel in den Bergen von Wales und im Lake District von Nordengland sehen. Während des Ordovizium herrschte eine Eiszeit; die von den Gletschern aus Geröll zusammengeschobenen Ablagerungen kann man heute in Südamerika sehen. Obgleich sich das Leben im Unteren Paläozoikum wohl fast ausschließlich auf die Meere beschränkte, war es doch spektakulär in seiner Artenvielfalt. Zu Beginn des Kambriums entwickelten die Meerestiere plötzlich allerlei Arten von Panzern und Schutzschildern, weshalb sich dann später auch leicht Fossilien bildeten. Die hervorragende Art waren die Trilobiten, Krebstiere mit einem harten Chitinpanzer. Chitin ist eine Substanz wie das Horn unserer Fingernägel; neuzeitliche Insekten, Krabben, Hummer und andere Wirbellose haben Chitinpanzer.

     Ein anderes Tier des Paläozoikums mit einem Chitinmantel war der Graphtolith- ein röhrenförmiges, kolonienbildendes Tier, das an die heutigen Korallen erinnert. Die Graphtolithenkolonien schwebten aber durch das Wasser und sanken auf den Boden ab, wenn das Tier starb. Die Schichten abgestorbener Graphtolithen sind besonders im Silur recht mächtig. Die Schalen anderer Tiere bestanden aus Calcit einer Substanz, aus der auch heute die Schalen von Muscheln, Schnecken und ähnlichen Tieren bestehen. Unter den frühesten Vertretern waren zweischalige Muscheln, die kaum anders aussahen als heutige Mies- oder Herzmuscheln, und Brachiopoden, die zwar aussahen wie Muscheln, aber nichts mit ihnen zu tun haben. Die beiden Tiere hatten lediglich den gleichen Lebensstil- sie lagen auf dem Meeresboden, durch ihren Panzer vor Feinden geschützt, und ernährten sich von dem, was sie aus dem Seewasser für sich herausfilterten, sonst waren sie in keiner Weise miteinander verwandt.

     Dann gab es auch wie Kraken aussehende Tiere, die ihre Körper mit einer tütenförmigen Schale schützen. Daneben Mollusken, also Meeresschnecken, Seelilien, Seeigel- Verwandter des Seesterns, Schwämme, Borstenwürmer und Armfüßer. Bisher war man davon ausgegangen, dass es im Unteren Paläozoikum kein Leben, zumindest kein tierisches Leben an Land gab. Die frühesten, primitiven Landpflanzen datiert man in die Zeit des Silurs. In den fossilierten Sandwüsten des nordamerikanischen Ordovizium hat man nun aber ganz aufregende Funde gemacht: die fossilen Reste einer Art Kriechspur, wie sie ein jetztzeitlicher Tausendfüßler hinterlassen würde. Wenn aber eine Tierart wie die Tausendfüßler im Ordovizium An Land gelebt hat, dann muss es auch eine Pflanze gegeben haben die den Tausendfüßlern als Nahrung diente.

     Über das Untere Paläozoikum wissen wir mehr als über das Präkambrium, dennoch ist unser Wissen noch recht gering und der Streit der Gelehrten groß. Erstaunlich ist, dass sich zwei Lebewesen seit 570 Millionen Jahren unverändert erhalten haben: der Brachiopode Lingula, der in brackigem, warmen Küstengewässer lebt und Neopilina, eine primitive Schnecke, die man erst 1952 "wiederentdeckt" hat. Oberes Paläozoikum- Landeroberung Das Obere Paläozoikum unterteilt sich in Formationen Devon, Karbon und Perm. In Amerika unterscheidet man im Karbon die beiden Abteilungen des Mississippischem und des Pennsylvanischen, in Europa ist das Perm in die Abteilung Rotliegendes und Zechstein untergliedert. Auch im Oberen Paläozoikum erlebten die Kontinente ganz gewaltige Bewegungen. Nordamerika verband sich mit Skandinavien, der Lapetus verschwand, auf der Landmasse aber bildeten sich riesige Gebirge, dem heutigen Himalaja vergleichbar.

     Überreste dieser Gebirgsketten finden sich noch heute in den Appalachen, im schottischen Hochland und in den Bergen Norwegens. Die Geologen bezeichnen diese Gebirgsbildung als das Kaledonische Gebirge. Noch während sich die Gebirgskette bildete, wurde sie durch Regen, Wind Flusswasser wieder abgetragen. Enorme Mengen Sand und Geröll wurden in die Tiefländergespült und in den Ebenen verteilt. Dicke Schichten von fossilem Flusssand, zu Sandstein verbacken, datieren aus dieser Zeit und enthalten auch fossile Pflanzereste. Denn schon im Silur hatte es Landpflanzen gegeben, jetzt im Devon aber kam erst ihre wahre Zeit.

     Besonders an den Flussläufen und an den Ufern flacher Seen siedelten sie sich an. Während der Zeit des Karbons dann entfaltete sich sie Pflanzenwelt in einer bis dahin völlig unbekannten Vielfalt und Üppigkeit. Bärlappgewächse, Schachtelhalme und Farne, die in der heutige Flora nur noch als kleinwüchsige Arten vertreten sind, erreichten damals Baumhöhe und bildeten dichte Wälder. Tümpel und große Sumpflandschaften, wie sie in dieser Zeit feuchtwarmen Klimas üblich waren, waren überwuchert von mächtigen Bäumen aus der Familie der Bärlappe und der Schachtelhalme, die bis zu 30m hoch wurden, von Cordaiten- einer Art, die später Ausstarb, von Farnen und anderen Pflanzen, die ein dichtes tropisches Unterholz bildeten. In den Hochländern gediehen die ersten Koniferen, die Nadelbäume. Diese frühen Waldbäume sind die Substanz, aus der die mächtigen Steinkohleflöze der Erde bestehen, denn die Überreste der abgestorbenen Pflanzen wurden in den Sümpfen von lockeren Sedimenten überlagert und gerieten so unter Luftabschluss.

     So verwesten sie nicht, sondern verwandelten sich in Torf und schließlich in Steinkohle. Gegen Ende des Karbons wanderte der Superkontinent Gondwana nach Norden und drehte sich dabei um 30 Grad im Uhrzeigersinn. Schließlich stieß er mit Nordamerika und Europa zusammen. Durch diese Kollision der Landmassen entstand das Variskische Gebirge, das ebenfalls später wieder abgetragen wurde. Aber das Rheinische Schiefergebirge zum Beispiel ist ein Überrest dieses Variskischen Gebirges. Im folgenden Erdzeitalter des Perms waren dann alle Erdteile in einem einzigen Kontinent vereint.

     Die Geologen nennen ihn Pangäa, und der einzige, alles umflutende Pazifische Urozean wird Panthalassa genannt. Die zunächst noch existierenden flachen Binnenmeere trockneten nun langsam aus und es bildeten sich riesige Wüsten. Im Süden von Pangäa gab es wieder eine Eiszeit, deren Moränenspuren in Südamerika, im südlichen Afrika, in Indien, Australien und der Antarktis erhalten sind. Das Obere Paläozoikum war auch eine Zeit der revolutionären Entwicklungen im Tierreich. Die im Wasser lebenden Arten hatten sich deutlich weiterentwickelt, Fische bevölkerten die Flüsse, die Seen und Binnenmeere. Als die große Trockenzeit anbrach, mussten sie Lungen entwickeln, um auch an Land überleben zu können.

     Denjenigen, denen das gelungen war, schlug jetzt die große Stunde. Es bildeten sich Lungenfische heraus, die sich mit Hilfe kräftiger Kiemen, die starke Muskeln hatten, bis zum nächsten Wassertümpel fortbewegen konnten. Die Jungen dieser Tiere waren noch auf das Wasser angewiesen: nur im nassen Element konnten sie anfangs Überleben, als Erwachsene aber konnten sie auch an Land leben- die ersten Amphibien. Unter ihnen bildeten sich mächtig große krokodilähnliche Formen heraus, die in den schlammigen Sumpfseen Fische jagten, aber auch eher an heutige Eidechsen erinnernde agile, kleine Formen, die sich wohl von den vielen Arten krabbelnder und schwirrender Insekten der Zeit ernährten. Die Lebensformen in den feuchten Unterhölzern der Steinkohlewälder waren so vielfältig und die Bedingungen so günstig, dass sich auch Formen herausbilden konnten, die ganz und gar auf dem Land lebten. Mit dem Beginn des Perms und der einsetzenden Austrocknung des Landes hatten diese Formen die besten Chancen.

     Auch bei den Pflanzen überlebten die am besten, die auf trockeneren Böden gediehen, etwa die Nadelbäume. Dies war die Stunde der Reptilien, die weitgehend auf eine Entwicklungsphase im wasser verzichten konnten. Die Hauptentwicklungsrichtung der Reptilien des Perms ging hin zu den säugetierähnlichen Formen wie den Pelycosauriern, die große Hautsegel auf dem Rücken hatten, mit deren Hilfe sie ihre Körpertemperatur regeln konnten. Auch hatten sie schon unterschiedliche Arten von Zähnen, Reißzähne im Vorder- und Mahlzähne im Hinterkiefer und einige hatten sogar schon eine Art haariges Fell. Die Entwicklung hin zum Säugetier erfuhr dann aber erst mal einen Stillstand. Ein anderer Zweig der Reptilien erwies sich zunächst als erfolgreicher: die Archosaurier.

     Sie waren doch noch mehr mit dem Wasser verbundene Tiere- darin den heutigen Krokodilen ähnlich, die in den noch vorhandenen Sümpfen, Seen und Flussläufen lebten. Die Geographie der Trias Die Trias, eine Periode, die von 248 bis 213 Millionen Jahre vor unserer Zeit gedauert hat, war die erste Formation des Mesozoikums, des Erdmittelalters und auch die erste große Zeit der Dinosaurier. Es war auch die Zeit des Superkontinents Pangäa, in dem alle Kontinente der Erde vereint waren. Pangäa lag auf der einen Seite der Erdkugel und erstreckte sich etwa zwischen dem heutigen Nordpol und Südpol. Der Rest des Globusses, fast dreiviertel der Gesamtoberfläche, wurde von einem einzigen Urozean eingenommen- Panthalassa. Die Trockenwüsten, die sich im Perm gebildet hatten, bestanden auch noch in der Trias, doch wo sich im Perm hohe Gebirgsketten aufgetürmt hatten, gab es jetzt sanfte Hügel- Witterungseinflüsse hatten die Gebirge abgetragen.

     Ein enorm großer Meerbusen- Tehtyssee genannt- schnitt in den riesen Kontinent ein und teilte Pangäa in der Höhe zwischen dem heutigen China und Europa. Der Gondwana genannte Teil lag im Süden, den im Norden gelegenen Abschnitt nennen die Geologen Laurasia. Dazwischen lag die mit unzähligen Inseln durchsetzte Tethyssee, die an den flachen Kontinentalküsten zahllose Buchten aufwies. Obwohl die dürren Trockenwüsten das Bild des Landesinneren weitgehend beherrschten, hatten doch Gebiete, die das heutige Afrika und Europa bilden, ein feuchtwarmes Klima mit entsprechend üppiger Vegetation. In den Teilen, die heute Sibirien, Mitteleuropa, Grönland und den Mittelteil Nordamerikas ausmachen, gab es dichte Nadelwälder. Gegen Ende der Trias begannen Gondwanna und Laurasia wieder auseinander zu driften; Pangäa zerfiel in einzelne Bruchstücke.

     Große Grabenbrüche und tiefe Einschnitte entstanden an den Schwachstellen des Kontinentes, besonders dort, wo sich Südamerika von Afrika lösen sollte. Hier schleuderten Vulkane ungeheure Mengen glutflüssiger Lava aus, die sich zu hohen Schichten türmten und beispielsweise in Südafrika mächtige Plateaus aufbauten. Die Umwelt der Trias Im Westen des Superkontinents Pangäa brandeten die wellen des Urozeans Panthalassa zwischen Ketten vulkanischer Inseln gegen die Ufer und stieß dort auf die bergige Küstenlinie der Rocky Mountains und der Anden. Östlich dieser Gebirgskette erstrecken sich riesige Trockenländer, die Landmasse des heutigen Amerikas. Es sah nicht viel anders aus als in der heutigen Sahara- Wüste mit Wanderdünen, Fels- und Steinwüsten mit spärlicher Vegetation, die dann kurz zu üppigem Wuchs aufschoss, wenn es zu den seltenen Regenfluten kam, die kurzfristig Oasen entstehen ließen. In den Oasen des Nordens wuchsen Farne, Zykadeen und Koniferen, im Süden hatte sich eine Art ausgebreitet, die später ausstarb, die sogenannten Samenfarne, die zu den ersten Samenpflanzen gehörten.

     Die säugetierähnlichen Reptilien machten eine zurückhaltende Entwicklung durch, obgleich sie unter den Samenfarnen Gondwanas ein nicht wichtiges Dasein führten. Die kaum Rattengröße erreichenden Säuger hatten einen Evolutionsstopp, der fast 160 Millionen Jahre anhalten sollte. Es war die große Zeit der Archosaurier. Während sie noch eine schwimmende, krokodilähnliche Lebensweise verfolgten, entwickelten sie kräftige Hinterbeine und Schwänze, die ihnen, als sie eine mehr zum Landleben hin ausgerichtete Existenz annahmen, sehr hilfreich waren. Die aufs land Gekommenen Archosaurier konnten auf den Hinterbeinen laufen, wobei ihnen ihr Schwanz eine Stütze war. Diese Gruppe bildete die Vorfahren der Dinosaurier.

     Zu den ersten Dinosauriern gehörten Coelophysis und Staurikosaurus. Sie lebten als fleischfressende Räuber in der dürren Landschaft Amerikas. Zwischen den Kalksteininseln der westlichen Tethyssee war das Meer voller schwimmfüßiger Meeresreptilien, wie Nothosaurus, die ersten Plesiosaurier und Ichtyosaurier. Die ersten Pterosaurier- flugfähige Reptilien mit Hautflügeln, segelten mehr, als das sie fliegen konnten, zwischen den Hügelketten, die die Überreste des Variskischen Gebirges bildeten. In diesen fruchtbaren Ecken zwischen Bergen und Küste wanderten auch Herden Plateosaurier, die schon eine ganz beachtliche Körpergröße erreicht hatten. Die Regenzeiten verbrachten sie vielleicht in den Tälern, die in der Trockenzeit zu Wüsten ausdorrten.

     In dieser trockenen Jahreszeit hielten sie sich dann an der vegetationsreichen Küste auf. In den trockeneren Kalksteingebieten der Variskischen Hügeln- in der Gegend des heutigen Englands und Wales, gab es zahllose Höhlen und enge Schluchten, die von Eidechsen, kleinen Dinosauriern und Säugern bevölkert waren, die vielleicht schon ein Fell hatten, Warmblüter waren und ihre Jungen, wie heutige Kängurus, in einem Beutel trugen. Die Geographie des Frühen Jura Im Frühen Jura überfluteten die Meere immer wieder die flachen Küstenländer Pangäas. In dieser Zeit, die vor 213 Millionen Jahren begann, bildeten sich immer neue Flachmeere und verdunsteten wieder, wobei sie riesige Salzwüsten hinterließen. Aus Flachmeeren entwickelten sich manchmal Tiefseen, so wurden beispielsweise die ganzen Wüstenländer Europas überflutet, die letzen Berge des Variskischen Gebirges schauten aus diesem Meer nur noch als vereinzelte Inseln hervor. Die Meere bedeckten Nordkanada und Grönland und zogen sich wieder zurück.

     Auch Nordostsibirien war weitgehend überflutet, nur China, Indonesien und Malaysia blieben für den Rest des Mesozoikums Trockenländer. Pangäa bestand zwar noch, doch es fing schon an auseinander zubrechen. Grabenbrüche entstanden an den Stellen, an denen sich Südamerika von Afrika, Afrika von Europa und die Antarktis von Südafrika trennen sollten. Schmale Meere schnitten an diesen Stellen ein wie Scheren. Die Faltengebirgsketten und die Ketten vulkanischer Inseln bildeten sich weiter und verbanden sich miteinander entlang der Westküste Nord- und Südamerikas. Hier brach dann gelegentlich die Panthalassasee ein und schuf tiefe Buchten.

     Meist aber bildeten die hohen Gebirgsketten der Küste eine Barriere und hielten auch die höchsten Sturmfluten vom trockenen Landesinneren fern. Die Umwelt im Frühen Jura Im Frühen Jura änderte sich das Wetter weltweit. Während sich die Meere in die Tiefländer hin ausbreiteten, wurde das Klima deutlich feuchter, die trockene Hitze der Wüsten schwächten sich ab. Entlang der Küsten gediehen vielfältige Pflanzearten, besonders in Deltas und Sümpfen wucherte die Vegetation. Tief im Landesinneren der Kontinente erhielt sich das trockene Wüstenklima noch eine Zeitlang. Dinosaurier wie Scutellosaurus und Dilophosaurus mussten sich dem Wüstenklima Nordamerikas anpassen, während Heterodontosaurus den gleichen trockenen Bedingungen im südlichen Afrika ausgesetzt war.

     An anderen Orten waren die Umweltbedingungen etwas freundlicher. Nicht weit vom dürren Inland Südafrikas lag Indien- noch fester Bestandteil Gondwanas, das dicht bewaldet war und genügend Nahrung für riesige Pflanzenfresser wie Barapasaurus bot. Auch die Küstenlinien Europas und die ihnen vorgelagerten Inseln waren bewaldet. Die wichtigsten Bäume waren Koniferen und Ginkgos- Bäume mit fächerförmigen Blättern die bis heute fast unverändert überdauert haben. Das dichte Unterholz bestand aus Farnen und Schachtelhalmgewächsen, die deutlich kleiner waren als ihre Verwandten des Karbons. Scelidosaurus lebte in diesen Wäldern, während Flugsaurier über ihren Köpfen segelten und im Flug Insekten schnappten.

     In den Flachmeeren herrschten höhere Temperaturen als heute, ideale Bedingungen für Korallenriffe, zwischen denen sich die unterschiedlichsten Arten von Wirbellosen, vor allem Ammoniten, tummelten. Diese und riesige Schwärme größerer und kleinerer Fische waren die Beute räuberischer Meeresreptilien. Einige Krokodilarten waren dem Leben im Wasser so gut angepasst, dass sie statt Beine Schwimmflossen entwickelten. Unter den Meeressauriern gab es langhalsige, kurzköpfige Plesiosaurier und langköpfige, aber kurzhalsige Pliosaurier. Das vielleicht am besten angepasste Meeresreptil war aber der Ichtyosaurier. Diese 3 bis 10 Meter langen Tiere glichen mit ihrem schlanken Körper und der Rückenflosse heutigen Delphinen.

     Die Geographie des Späten Jura In der zweiten Hälfte des Jura, in der Zeit zwischen 180 und 144 Millionen Jahren vor unserer Zeit, begann der Kontinent Pangäa wirklich auseinander zubrechen. Nordamerika fing an, sich im Uhrzeigersinn zu drehen, riss sich dadurch von Afrika los, blieb aber noch mit Europa verbunden. Da die Verbindungsbrücke fast ständig von Flachmeeren überspült war, gab es keine Landverbindung zwischen den Kontinentalblöcken. Man hätte damals mit einem Schiff auf den Wasserwegen zwischen den europäischen Inseln zum Nordpol fahren können oder über die Tethys durch das sich öffnende Meer zwischen Amerika und Afrika hinaus in die aufgewühlten Wasser des Riesenozeans Panthalassa. Das wäre freilich eine gewagte Reise gewesen, denn die Strömung rund um die Kontinente kamen unberechenbaren Strudeln gleich und hätten einen leicht ins offene Meer hinaus gezogen. Flache Meere breiteten sich weit in die Kontinente hinein aus, denn es gab keine vereisten Polkappen die eine Menge Wasser gebunden hätten.

     Die noch jungen Rocky Mountains bildeten eine zerfranste Halbinsel, Europa bestand aus zahllosen bewaldeten Inseln, Skandinavien war eine sumpfige Hochlandmasse und auch der Ural war nur eine Inselkette am Rande eines Flachmeeres, das den größten Teil des heutigen Sibiriens bedeckte. An den Südküsten der Tethys reichte ein Flachmeerarm weit ins Herz Gondwanas hinein. Hier lag ein Grabenbruch, der schließlich Madagaskar und Indien, die noch zusammenhingen, von Afrika trennen sollte. Auch zwischen Südamerika und Afrika, zwischen Afrika und dem Doppelkontinent Antarktis-Australien begannen sich Grabenbrüche zu entwickeln. All diese Gebiete waren ständig von Erdbeben erschüttert oder erlebten heftige Vulkanausbrüche. Die Umwelt im Späten Jura Das ausgesprochen warme Klima dauerte auch im Späten Jura an.

     Die Landmassen waren bedeckt mit Wäldern oder Farnen, die unter dem Einfluss häufiger Regenfälle sehr gut gediehen. Oft führten die Flüsse wahrscheinlich Hochwasser, in den Mündungsdeltas lagerten sie furchtbar viele Sandbänke an, die sogleich von Pflanzen kolonisiert wurden- noch waren die Koniferen, Zykadeen und Ginkgos die vorherrschenden Bäume. Die Sedimentgesteine, die sich aus all dem Schwemmsand bildeten, finden Geologen heute in breiten Gürteln überall auf der Erde, zum Beispiel auch in der Morrison-Formation, die sich zwischen Montana und New Mexico in den USA erstreckt. Einige der am besten erforschten Dinosaurier lebten in dieser Gegend, etwa die Pflanzenfresser Camarasaurus, Diplodocus und Stegosaurus und danaben die Fleischfresser Ornitholestes, Ceratosaurus und Allosaurus. Krokodile jagten in den flachen Wassern, Pterosaurier segelten in den Lüften. Ganz ähnlich war das Bild, das Ostafrika bot.

     Hier entwässerten die Flüsse nach Osten in einen Meeresarm, der sich südlich der alten Tethyssee gebildet hatte. Die Sandbänke waren aber so groß, dass sich unüberschaubar weite Deltalandschaften mit großen Sümpfen bildeten. Hier solche Giganten wie Brachiosaurus und Kentrosaurus. Auch in China lebten artverwandte Tiere, denn auch hier herrschten ähnliche Bedingungen. Dinosaurier wie Mamenchisaurus traf man an oder eine Form von Stegosaurus, den Tuojiangosaurus. Die stillen Lagunen und Buchten zwischen den Inseln Europas ließen feinkörnigen Kalkstein entstehen, in dem gut erhaltene Skelette von Tieren gefunden werden, die entweder im Meer lebten und darin verendeten oder in das Meerwasser gespült wurden.

     Dazu gehören auch der Dinosaurier Compsognathus sowie Pterosaurier wie Pterodactylus und Rhamphorhynchus und auch der erste Vogel- eine kleine Kreatur mit vielen Dinosaurier zügen, aber gefiederten Flügeln, Der Archäopteryx. In den Meeren sah es kaum anders aus als im Frühen Jura, noch immer tummelten sich hier Plesiosaurier und Ichthyosaurier, unter ihnen der zahnlose Ophthalmosaurus, der in den europäischen Gewässern heimisch war. Die Geographie in der Frühen Kreide Zu beginn der Kreidezeit, vor etwa 144 Millionen Jahren, fing Gondwana, der riesige Südkontinent, langsam auseinander zubrechen. Die Antarktis, Australien und Neuseeland lösten sich als noch zusammenhängender Brocken von Afrika. Auch Madagaskar und Indien spalten sich ab, im Westen löste sich Südamerika von Afrika. An den Bruchstellen bildeten sich Grabenbrüche, in die das Meer eindrang und den Abspaltungsprozess beschleunigte.

     Gegen Ende der Frühen Kreide war Südamerika endgültig von Afrika getrennt. Schon seit der Trias hatten sich in den Südspitzen der beiden Kontinente Vulkane gebildet, die ständig große Massen von Lava ausstießen. Europa war noch immer eine große Ansammlung von Inseln, doch während die Flachmeere auszutrocknen begannen, kam immer mehr Landmasse an die Oberfläche. Dadurch entstanden mächtige Binnenseen, die sich langsam in Süßwasserseen wandelten und riesige Flächen bedeckten. Auch weiter im Osten hinter dem Ural bedeckten die Wasser der Ob-Senke noch den größten Teil Nordasiens. Australien schien ebenfalls unter Wassermassen zu verschwinden, denn von Norden her brach die See ein und überflutete das Inland.

     In Nordamerika waren die Rocky Mountains noch immer eine Halbinsel vor der Küste, aber sie falteten sich höher und höher auf. Noch bildete der Osten Laurasias den stabilsten Teil des alten Pangäa. Vor seiner Küste lagen Inselbögen aus Vulkanketten- es sah hier kaum anders aus als an der heutigen Pazifikküste Asiens mit ihren Korallen, und Vulkaninseln, ihren Flachmeeren und Tiefseegräben. Während Pangäa zerbrach und auseinander driftete, bildete sich neuer Meeresboden, der von neuen Ozeanen verschlungen wurde. Die Umwelt in der Frühen Kreide Auch in der Frühen Kreide blieb das Klima mild und warm. Selbst an den Polen war die Witterung keineswegs extrem.

     Heute sind die Pole mit dicken Eiskappen bedeckt, aber das ist eine vorübergehende Erscheinung. Der Kontinent Antarktis hat sich über den Südpol geschoben und hält so die warmen Meeresströmungen von dieser Region ab, weshalb sie im Laufe der Zeit immer mehr auskühlten. Aber auch die durchschnittliche Gesamttemperatur der Erde ist heute ein wenig geringer als zur Zeit der Kreide. Während des Mesozoikumslagen beide Pole in Meeresgebieten, die mit dem Weltmeer Panthalassa verknüpft waren. Die ständigen Meeresströmungen ließen nicht zu, dass sich Eiskappen bilden konnten. Als Folge davon lag der Meeresspiegel höher als heute, es war also mehr Land überflutet.

     An Land unterschied sich die Pflanzenwelt wenig von der des Jura. Zu den Bäumen gehörten Koniferen, Ginkgos und Zykadeen, deren wucherndes Unterholz noch immer von Farnen und Schachtelhalmen gebildet wurde. An den Ufern europäischer Binnenseen taten sich ganze Herden von Iguanodon und Hypsilophodon an diesen Schachtelhalmgewächsen gütlich. Zwischen ihnen stolzierte der immer hungrige Megalosaurus, während es Baryonyx auf die Fische in den Flüssen und Seen abgesehen hatte. In manchen Gegenden wurde das Klima etwas trockener, als es vorher war. In Nordamerika beispielsweise bildeten die sich immer höher auftürmenden Rocky Mountains eine Barriere zum Meer, im Inland regnete es seltener, die Vegetation war von Gestrüpp und trockenem Buschwerk geprägt.

     Dies war die Landschaft, in der die Rudel des gefährlichen Deinonychus jagten, des intelligentesten aller Dinosaurier. In den Trockenzonen Nordafrikas sucht Ouranosaurus in der struppigen Vegetation nach Nahrung, im ariden Innern des asiatischen Kontinents fristete der kleine, papageienähnliche Psittacosaurus sein Dasein. In den Meeren machten die aussterbenden Ichtyosaurier den Mosasauriern Platz. Zum größten der Pilosaurier entwickelte sich jetzt Kronosaurus. Er lebte in den flachen Binnenseen Australiens. Die Geographie in der Späten Kreide Vor etwa 90 Millionen Jahren begann die Zeit der Späten Kreide.

     Pangäa hatte sich in Einzelkontinente auf gespalten. Gegen Ende der Kreidezeit, vor 65 Millionen Jahren, bildeten nur noch die Antarktis und Australien im Süden sowie Grönland und Skandinavien im Norden durch Landbrücken verbundene Doppelkontinente. Alle anderen waren schon fast an die Positionen gerückt, an denen sie sich heute befinden. Aber noch immer sind die Kontinente in Bewegung. Als eine Folge dieser Kontinentalverschiebung stieg der Meeresspiegel deutlich an. Dieses Vordringen des Meeres ereignete sich überall auf dem ganzen Globus.

     Man vermutet, dass sich auf dem Boden der Ozeane neue Ozeanische Rücken bildeten, die sich aus Unmengen von Lava aus dem Erdinneren aufbauten. Dadurch wurden nicht nur die Platten der Erdkruste und damit die Kontinente verschoben, es wurde auch unglaublich viel Meerwasser verdrängt, das ja irgendwo hin musste, so überflutete es das Land. Ein flacher Meeresarm etwa teilte jetzt die Rocky Mountains ganz von Nordamerika ab, vom heutigen Mitteleuropa waren nur ein paar kleine Inselchen zu sehen, ein anderer Meeresarm erstreckte sich quer über Nordafrika und schnitt den Kontinent in zwei Teile. Zwischen Afrika und Südamerika hatte sich eine Tiefsee- der Atlantik, gebildet. Die alte Phanthalassasee war dadurch kleiner geworden und man spricht ab jetzt vom Pazifik. An den Küstenlinien jenes Pazifiks hatten sich so wohl auf amerikanischer als auch auf asiatischer Seite Gebirge aufgefaltet, die dem Meerwasser einhalt geboten.

     Auch an der Antarktis und Australien türmten sich Gebirge auf, die den Ozean vom Land fernhielten. Hätte es diese Gebirge nicht gegeben, die Landmassen der Erde hätten wie in der Geschichte von der Sintflut ganz und gar überflutet sein können. Die Umwelt in der Späten Kreide Die Erde begann sich abzukühlen, zum ersten mal gab es unterschiedliche Klimazonen auf der Welt. Wälder aus neuen Baumarten entwickelten sich- in Nordamerika etwa gab es dichte Wälder voller Weiden und Eichen, Ahorn und anderer Laubbäume, wie wir sie noch heute kennen. Auch Zykadeen waren noch häufig, aber noch immer waren Gräser auf dieser Erde unbekannt. Da die Kontinente nun durch Meere voneinander getrennt waren, entwickelten sich die Flora, vor allem aber die Fauna jedes Kontinents für sich weiter und unterschied sich daher von der der anderen.

     So ist ja auch heute Australien der einzige Kontinent auf dem es Kängurus gibt. Zwischen Nordamerika und Asien bestand immer mal wieder eine Landbrücke über die Beringsee, so gab es auf diesen beiden Kontinenten eng verwandte Tierarten. Auf beiden gab es die "Entenschnabelsaurier" wie Anatosaurus, Saurolophus und Parasaurolophus. Daneben die großen Fleischfresser wie Tyrannosaurus, Ornithosaurus und Saurornithoides. Tief im Innern des asiatischen Kontinents, in der Mongolei, gab es immer trockene Wüstengebiete, in denen Protoceratops und Velociraptor lebten. In den Trockengebieten Nordafrikas jagte Spinosaurus.

     Die Berge Nordamerikas waren Lebensraum der Panzerechsen wie Stegoceras, Euoplocephalus, Panoplosaurus, Styracosaurus und Triceratops. Diese Tiere bleiben auf einiger der Kontinente beschränkt. Während der "Entenschnabelsaurier" in Amerika und Asien häufig waren, kamen sie in Südamerika kaum vor. Hier waren langhalsige Pflanzenfresser wie Saltasurus weit verbreitet. Flugsaurier zogen ihre Kreise in den Lüften, Pteranodon fichte wie ein Albatros in den riesigen, neuen Flachmeeren, andere lenten im Landesinneren und fraßen Aas wie heutige Geier. Der größte unter ihnen war der nach einer aztekischen Gottheit benannte Quetzalcoatlus- er hatte eine Flügelspannweite von 6 Metern.

     Die Plesiosaurier in den Meeren entwickelten immer längere Hälse, die Mosasaurier erreichten Schiffsgröße. Tylosaurus , eine Art Riesenkrokodil, muss eines der gefährlichsten und schrecklichsten Meeresreptilien gewesen sein, das je die Meere bevölkerte. Das Ende Und plötzlich waren sie verschwunden! Am Ende der Kreidezeit, vor 65 Millionen Jahren , zog die Natur den Vorhang zu. Alle Dinosaurier, alle Pterosaurier, all diese merkwürdigen Meeresreptilien wie auch viele andere Land und Meerestiere wurden ausgelöscht, verschwanden unwiederbringlich vom Angesicht der Erde. 150 Millionen Jahre lang hatten Die Reptilien die Erde Beherrscht ; dann starben sie Plötzlich aus. Die Sedimente, die darüber lagern, sind leer.

     Warum? Wir wissen es nicht, aber die Wissenschaftler haben verschiedene Theorien. Eine besagt, dass die Zerstörung vom Weltall ausging, dass ein erdnaher Stern explodierte und so die Erde mit einer tödlichen Dosis radioaktiver Strahlung aussetzte. Die meisten Lebewesen wären dieser Strahlung zum Opfer gefallen. Außerdem hätte sich eine Wolke aus kosmischem Staub gebildet, die die Sonnenstrahlen von der Erde fern gehalten hätte, so dass unser Planet ganz erheblich ausgekühlt wäre. Dieser Theorie hängen momentan nur noch sehr wenige an, vor allem, weil die radioaktiven Strahlen ja auch die Säuger hätten vernichten müssen. Gerade die aber hatten nach dem Aussterben der Dinosaurier ihre große Zeit.

     Einer anderen Theorie zufolge wurde die Erde von einem riesigen Meteoriten getroffen, der mindestens 15 Kilometer Durchmesser hatte. Bei dem Zusammenstoß eines so großen Himmelkörpers mit der Erde würde es zu einer unglaublichen Explosion gekommen sein, gigantische Wolken aus Staub und Gas hätten die Erde jahrelang verdunkelt. Viele Pflanzen wären ausgestorben, die Pflanzenfresser unter den Dinosauriern folglich verhungert und damit die Fleischfresser. Statt eines einzelnen Meteoriten hätte es aber auch ein Kometenstrom sein können, denn alle 26 Millionen Jahre scheint die Erde durch einen Kometengürtel hindurchzuwandern, die zeitliche Abstimmung wäre genau richtig. Die Beweise für ihre kosmischen Theorien ziehen die Wissenschaftler aus einer Sedimentschicht der Späten Kreide. Diese Schicht ist besonders reich an Iridium, einem Element, das auf der Erdoberfläche an sich sehr selten ist, aber in Meteoriten und Kometen vorkommt.

     Nach einem Zusammenstoß mit diesen kosmischen Körpern hätten sich große Mengen von Iridiumstaub über die Erde ablagern müssen. Iridium kommt aber auch im Erdinneren vor, also auch in der Lava, die aus Vulkanen strömt. Und die Späte Kreide war eine Zeit ganz ungewöhnlich großer vulkanischer Aktivitäten. Das Iridium kann also auch aus der Schicht unter der Erdkruste, dem Erdmantel, stammen. Viele Paläotologen nehmen an, dass das Aussterben der Arten viel weniger plötzlich vor sich ging, dass es insgesamt vielleicht einen Zeitraum von etwa einer Million Jahren beanspruchte. Eine Million Jahre scheint eine Unglaublich lange Zeit, doch in den Spannen der Erdgeschichte gedacht, ist es nur ein Augenblick, in dem sich eine nur wenige Zentimeter dicke Sedimentschicht bildet.

     Folglich würde das, was sich im Laufe von einer Million Jahren ereignet hat, als ein plötzliches Ereignis erscheinen. Die Späte Kreide eine Zeit der sich ändernden Erdoberfläche, das wird von niemandem mehr ernsthaft bestritten. Diese Änderung, etwa der sich hebende Meeresspiegel, hatten zwangsläufig Einfluss auf das Klima. Es könnte deutlich kühler geworden sein, die großen Echsen, die das nicht verkrafteten konnten, starben aus. In anderen Gegenden ist der Meeresspiegel gesunken, Flachmeere trockneten aus, die Wasserfauna verendete. Über die neuen Landbrücke aber kamen Tiere, die den ansässigen das angestammte Futter wegfraßen, die Krankheiten einschleppten, wieder starben einige Arten aus.

     Da die Dinosaurier mit aller Wahrscheinlichkeit keine Warmblüter, sondern als Reptilien wechselwarme Tiere waren, musste sich jede Klimaänderung ziemlich verheerend auswirken. War es zu warm, überhitzte der Körper, war es zu kalt, wurden sie steif und inaktiv. Die schon warmblütigen Säuger hätten sich da leichter anpassen können. Noch eine andere Theorie besagt, die Pflanzenfresser unter den Dinosauriern hätten sich an den Blütenpflanzen, die sich nun zu entwickeln begannen, regelrecht vergiftet. Mit ihrem Tod blieb für die großen Fleischfresser natürlich auch die Nahrung aus. Mit dieser Theorie lässt sich allerdings nicht erklären, warum auch die Ammoniten in den Meeren ausstarben.

     Jede Theorie hat ihre Anhänger und ihre gegen sie sprechenden Argumente. Nur eins scheint sicher zu sein. Gegen Ende der Kreidezeit muss es zu einer biologischen Krise gekommen sein, die die gesamte damalige Erdpopulation in Mitleidenschaft zog. Die Dinosaurier, die Pterosaurier, die Mosasaurier, die Plesiosaurier, die Ammoniten und andere wirbellose Meerestiere sowie das einzellige Meeresplankton fielen ihr zum Opfer. Andere Reptilien wie Krokodile und Schildkröten, Eidechsen und Schlangen überlebten, verloren aber an Bedeutung. Denn die kleinen pelzigen Säugetiere, die 150 Millionen Jahre lang ein Dasein im Schatten der Giganten geführt haben, erhielten jetzt ihre Chance: das Zeitalter der Säugetiere hatte begonnen.

     Das Leben nach den Dinosauriern Teritär Trotz des biologische Aufruhrs, der vor 65 Millionen Jahren das Ende der Kreidezeit bedeutet hatte, setzten die Kontinente ihre Wanderung unbeirrt fort. Zu Beginn des Teritärs war das Weltklima wieder warm und feucht, der tropische Regenwald war der typische Lebensraum, in ihm lebten einige sehr merkwürdige Kreaturen. Es war der Beginn des Zeitalters der Säugetiere, die großen Reptilien waren ausgestorben, nun kam die Blütezeit der Säuger, die alle Lebensräume eroberten. Im Schatten der Riesenechsen waren die Säugetiere klein und unscheinbar geblieben. Jetzt übernahmen sie die Lebensweise und -formen der ausgestorbenen Reptilien. Riesige Wale entwickelten sich und bevölkerten die Meere, Fledermäuse eroberten den Luftraum, obwohl die Vögel ihnen hier wenig Chancen einräumten.

     Am besten entwickelten sich die Säuger auf dem Land. Als wolle die Natur wieder mal alle nur denkbaren Formen ausprobieren, brachte sie die bizarrsten und merkwürdigsten Formen hervor, wie es ja schon bei den Sauriern der Fall gewesen war. Etwa um die Mitte des Teritärs, in der Zeit, die von Geologen Oligozän genannt wird, änderte sich das Klima erneut. Es wurde deutlich kühler, die dichten Tropenwälder zogen sich zurück, es entstanden Prärien, Savannen, Steppen, Pampas- das war etwas ganz neues, denn bisher hatte es noch nie offene Grasländer gegeben. Gräser waren erst im Teritär als neue Pflanzenart aufgekommen. Um aber etwas derart Zähes und unverdauliches wie diese Gräser fressen zu können, mussten sich die Tiere entsprechende Zähne und Kauapparate zulegen, auch ihre Mägen mussten sich auf diese Nahrung einstellen.

     Tiere, die in ungeschützten Ebenen leben, brauchen Beine, auf denen sie rasch laufen können, um sich vor Feinden in Sicherheit bringen zu können, Augen , mit denen sie den Feind rechtzeitig erkennen. Während sich also die Grasländer ausbreiteten, entwickelten sich die Vorfahren der heutigen Huftiere. An abgelegeneren Orten wie etwa Südamerika oder Australien nahm die Entwicklung ihren ganz besonderen Weg. Besonders Australien besaß keinerlei Landverbindung mehr mit irgend einem Kontinent, so verlief die Evolution der Fauna hier seit 50 Millionen Jahren so isoliert, dass viele Tiere ganz andere Formen ausbildeten als in anderen Teilen der Welt. Nirgendwo sonst gint es Kängurus oder Schnabeltiere. Die Kopfform eines Kängurus aber ist der der Antilope ganz ähnlich.

     Eine ähnliche Lebensweise bringt also ähnliche Formen hervor. Quartär Die jetzt anbrechende Formation der Erdneuzeit, das Quartär, begann vor 2 Millionen Jahren. Es ist das Erdzeitalter, in dem sich der Mensch entwickelte und in dem wir heute leben. Gemessen an den geologischen Zeiträumen, mit denen wir es bisher zu tun hatten, eine wirklich verschwindend kurze Zeitspanne, doch ist sie sich in sich in verschiedene Perioden unterteilt. Das Pleistozän, auch Diluvium genannt, war eine Periode großer und langer Eiszeiten, das Holozän oder Alluvium ist die relativ warme Zeit, in der wir augenblicklich leben. Bisher war das Quartär zu kurz, als dass wir weitreichende Kontinentalverschiebungen hätten feststellen können, aber Erdbeben und Vulkanausbrüche erinnern uns ständig daran, dass die Erdoberfläche in Bewegung ist.

     Es gab aber in der Zeit des Quartärs ganz erhebliche Klimaumwälzungen. Schon gegen Ende des Teritärs kühlte sich die Erde ab, dann überzogen kilometerdicke Gletscher weite Teile der Nordhalbkugel der Erde. Zwischen durch kam es immer wieder zu Warmzeiten, die Gletscher schmolzen ab, aber dann rückten sie wieder vor. Vielleicht befinden wir uns augenblicklich in einer kurzen Warmzeit zwischen zwei Eiszeiten. Die Tierwelt wusste sich den Klimaveränderungen immer anzupassen. Auf der Höhe der Eiszeiten waren die Tiere groß, denn ein großer Körper hält die wärme besser und sie hatten wollige Felle und Pelze, wie etwa Mammut und Wollnashorn.

     Doch auch auf der Südhalbkugel gab es sehr große Tiere, wie etwa das 6 Meter große Riesenfaultier. Dem passten sich die Fleischfresser an, wie etwa der berühmte Säbelzahntiger. Mit dem letzen Zurückweichen der Gletscher breitete sich der Mensch auf der Erde aus und besetzte fast jede Nische. Aber er erwies sich auch als das gefährlichste aller Raubtiere, denn nur ihm gelang es bisher, Tierarten auszurotten, indem er sie übermäßig jagte oder ihren Lebensraum vergiftete. Das heute durch den Menschen verursachte Aussterben von Tieren und Pflanzen ist dem Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren vergleichbar.

 
 

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