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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das tankstellengeschÄft





Die Präsenz einer Mineralölgesellschaft im Markt äußert sich besonders deutlich in ihrem Tankstellennetz. Markentankstellen versorgen den Kraftfahrer nicht nur mit Treib- und Schmierstoffen, sondern auch mit vielen Artikeln ,,rund um das Auto\" und für den täglichen Bedarf. Die Breite dieses Angebots ist unterschiedlich. Sie richtet sich nach dem Bedarf und der Wettbewerbssituation im jeweiligen Einzugsbereich.
In der Bundesrepublik Deutschland gab es Anfang 1988 insgesamt 19.231 öffentliche Tankstellen, von denen fast 75 Prozent (14.344) von den Markengesellschaften betrieben wurden. In das restliche Viertel teilten sich verschiedene Marketerie Anbietergruppen, deren Stationen auch unter dem Begriff ,,Unterpreistankstellen\" zusammengefaßt werden. Tankstellen dieser Kategorie decken ihren Kraftstoffbedarf aus den Überschußmengen meist ausländischer Raffinerien. Ihre Existenz ist ein wichtiges Indiz für den liberalen Mineralölmarkt in der Bundesrepublik.
Im Gegensatz zu den markenfreien Anbietern unterhalten die Markengesellschaften eigene Produktionsstätten, Lager-, Transport- und Vertriebsorganisationen, deren Kosten und Risiken sich zwangsläufig im Verkaufspreis niederschlagen. Das die Markentankstellen anders kalkulieren müssen, wird besonders deutlich, wenn man ihre Leistung mit der jener Unterpreistankstellen vergleicht, die in Verbindung mit Einkaufszentren und Supermärkten betrieben werden und für diese im Grunde nur eine Funktion haben: mit extrem niedrig angesetzten Verkaufspreisen Kunden anzulocken.
Markentankstellen verkaufen Kraft- und Schmierstoffe im Namen und für Rechnung der jeweiligen Mineralölgesellschaft. Ein Teil von ihnen wird von den Mineralölgesellschaften selbst errichtet und dann an Pächter vergeben, andere werden von Eigentümern gebaut und betrieben, aber von den Mineralölgesellschaften auf der Basis von Tankstellenverträgen mit Lager-, Verkaufs- und Werbeeinrichtungen ausgestattet.
In einer Zeit, in der das Tempo des Strukturwandels sich beschleunigt, stehen auch die Betreiber des Tankstellengeschäftes unter dem Zwang, mit der Entwicklung Schritt zu halten, also die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Tankstelle, ihres Tankstellennetzes durch eine ständige Steigerung der Wirtschaftlichkeit zu sichern. So wurden wiederholt neue Konzeptionen sowohl für die bauliche und technische Gestaltung der Tankstellen als auch für die Aktivitäten erforderlich, die von den Betreibern zu erbringen sind. Wurden die Kraftfahrer bis Ende der sechziger Jahre an den Tankstellen bedient und mit vielen, meist kostenlosen Serviceleistungen umworben, zwangen die steigenden Personalkosten Anfang der siebziger Jahre dazu, auch auf dem Tankstellenmarkt die Selbstbedienung einzuführen. Sie beschränkte sich zunächst auf das Tanken des Kraftstoffes, hat sich dann aber auch beim Motorenölwechsel und teilsweise bei der automatischen Wagenwäsche durchgesetzt. Anfang 1988 wurde die Selbstbedienung in der Bundesrepublik an rund 89 Prozent aller Stationen praktiziert. 94 Prozent des Tankstellengeschäftes wurden über vom Kunden bediente Zapfsäulen abgewickelt.
Parallel zum Fortschreiten der Selbstbedienung erfolgte die Anpassung der Tankstellennetze an die wirtschaftlichen Gegebenheiten. Unmoderne und kleinere Tankstellen, die nicht wirtschaftlich zu betreiben waren, wurden geschlossen. An Verbrauchsschwerpunkten hingegen wurden vorhandene Tankstellen grundlegend modernisiert oder - seltener - moderne Tankstellen neu errichtet. Natürlich war in diesen Wandlungsprozessen jede Mineralölgesellschaft auf ein möglichst typisches Erscheinungsbild bedacht, das den Kraftfahrern auf Anhieb die Tankstelle ,,ihrer\" Marke annonciert. Wichtig blieb daher bei jeder Modernisierung die Forderung, die einheitliche Gestaltung der Werbehinweise und Verkaufseinrichtungen (zum Beispiel der Zapfsäulen) und die farbliche Präsentation der Tankstelle in den Hausfarben der jeweiligen Mineralölgesellschaft nicht nur zu erhalten, sondern jedesmal überzeugender darzustellen.
Für den Tankstellenkunden unsichtbar bleibt eine Menge aufwendiger und komplizierter Technik, die im Gebäude und unter der Tankstellenfahrbahn installiert ist und nicht nur die üblichen Funktionen des Tankstellenbetriebes ermöglicht, sondern auch die ständig wachsenden Anforderungen an die Sicherheit und den Umweltschutz erfüllen hilft. Technischer Überwachungsverein (TÜV), Eichamt und Gewerbeaufsichtsamt überprüfen regelmäßig die Zuverlässigkeit dieser Sicherheits- und Umwelttechnik.
Von der Mitte der achtziger Jahre an stand die Installierung der Tanksäulen für bleifreies Benzin und Super im Zentrum der Investitionen in den Umweltschutz. Bis Anfang 1988 wurden über 98 Prozent aller Stationen mit Bleifrei-Säulen für Normalbenzin und 79 Prozent mit Bleifrei-Säulen für Superbenzin ausgerüstet.
Noch im Stadium der Entwicklung sind Anlagen zur Wiederverflüssigung von Kraftstoffdämpfen. Sie könnten es künftig den Tankstellen ermöglichen, die bei der Befüllung ihrer Lagertanks emittierten Kraftstoffdämpfe in den Verbrauchskreislauf zurückzuführen. Erfolgversprechende Techniken zur Reduzierung von Kohlenwasserstoffemissionen sind auch bei der Betankung von Fahrzeugen in der Entwicklung (,,Aktivkohlefilter\" im Kraftfahrzeug und gasrückführende Zapfanlagen).
Positiv für den Umweltschutz ist schließlich zu werten, daß die Benutzung von Autowaschanlagen, mit denen viele Tankstellen ausgerüstet sind, ständig zunimmt. Während die Abwässer bei der traditionellen ,,Handwäsche\" unkontrolliert über die Gullys am Straßenrand in die Kanalisation gelangen, werden sie in den automatischenWaschanlagen, dem Stand der Technik entsprechend, vorher gereinigt. Dabei geht es um beträchtliche Mengen: 1988 wurden in der Bundesrepublik weit über 400 Millionen Autowäschen durchgeführt, davon rund ein Drittel in Autowaschanlagen.
Ein weiteres Gebiet, auf dem sich immer neue Entwicklungen anbahnen, ist die Nutzung elektronischer Datenverarbeitung. Sie begann in den siebziger Jahren mit der Ersetzung der mechanischen Zapfsäulenrechner und Belegdrucker durch EDV-Geräte. Später wurden EDV-Verbindungen zwischen Tankstellen und der Zentrale hergestellt, die der unmittelbaren Preissteuerung und dem kontinuierlichen Verkaufsmengenbericht dienten. Für die Zukunft wird, im allgemeinen Trend der Telekommunikation, eine Vernetzung aller Tankstellen mit ihrer Zentrale erwartet - eine Entwicklung, die über die Intensivierung des Informationsaustausches eine weitere Automatisierung von Steuerungsfunktionen und damit eine wesentliche Vereinfachung der Betriebsführung zur Folge haben dürfte.
Schließlich wurden die Möglichkeiten der neuen Techniken auch bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs genutzt. In der Regel waren in der Bundesrepublik 95 Prozent der Tankstellenkunden Barzahler. Bargeldlose Zahlungen erfolgten fast ausschließlich mit dem Eurocheque, da Kreditkarten wie American Express, Diners Club, Visa oder Eurocard nur an wenigen Tankstellen akzeptiert wurden. Seit dem Sommer 1988 haben diese klassischen Kreditkarten, von denen zu diesem Zeitpunkt mehr als zwei Millionen im Bundesgebiet im Umlauf waren, auch Eingang bei den Tankstellen der Markengesellschaften gefunden.

 
 



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