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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Angeborene herzfehler



Begriffsbestimmung: Unter dem Begriff \"angeborene Herzfehler\" faßt man verschiedene Erkrankungen zusammen, die vor der Geburt durch eine Störung bei der Entwicklung des Herzens zustandekommen.
Von 1.000 Neugeborenen leiden 8 unter irgendeiner Form von angeborenen Herzfehlern.
Die Aussichten von Kindern mit angeborenem Herzfehler sind sehr unterschiedlich. Sie hängen von der Schwere der Krankheit sowie vom Zeitpunkt und Erfolg der Behandlung ab. Bei manchen sehr schweren Herzfehlern kann es, wenn nicht sehr schnell behandelt wird, kurz nach der Geburt zum Tod kommen. In den meisten Fällen ist der Defekt jedoch eher geringfügig, oder er kann durch eine Operation korrigiert werden, so daß das Kind ein langes und gesundes Leben mit wenigen oder gar keinen Einschränkungen führen kann.

Von den diagnostizierten angeborenen Herzfehlern können heute etwa 80 % durch Operation oder interventionelle Therapie saniert werden, während bei den übrigen 20 % entweder eine spontane Heilung eintritt oder diese inoperabel sind und daher früher oder später zum Tode führen. Ohne operative, bzw. interventionelle Therapie ist in Abhängigkeit von der Schwere bzw. Komplexität des Herzfehlers die Lebenserwartung im Spontanverlauf sehr unterschiedlich. Sie liegt zwischen wenigen Tagen bis zu einer fast normalen Lebenszeit.



Ursachen:
Wenn im Verlauf der Embryonalentwicklung das Herz des Fetus oder ein größeres Blutgefäß in der Nähe des Herzens in seiner Entwicklung gestört wird, kommt es zu einem angeborenen Herzfehler. Bei über 90% aller Fälle kennt man die Gründe für eine solche Fehlentwicklung nicht. Einige der bekannten Ursachen sind Infektionserkrankungen während der Schwangerschaft. Außerdem haben Kinder mit einer Alkohol-Embryopathie sehr häufig Herzfehler. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente (Appetitzügler, Antikonvulsiva) kann die Herzentwicklung beim Fetus beeinflussen.



Symptome:
Die Symptome sind bei angeborenen Herzfehlern sehr unterschiedlich. Bei vielen Kindern mit geringfügigen Fehlbildungen gibt es keine oder fast keine Symptome, bei anderen nur leichte Störungen. Säuglinge mit schweren Herzfehlern können, wenn sie nicht sofort behandelt werden, innerhalb der ersten Lebenstage oder Wochen sterben. Das auffälligste Symptom ist das Herzversagen, das gekennzeichnet ist durch eine schwere Zyanose (Blausucht) und beschleunigte Atmung. Bei einem Herzversagen ist das Herz nicht mehr in der Lage, genügend Blut durch den Körper zu pumpen, um alle Organe ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Bei Kindern ist vom Herzversagen meist das ganze Herz betroffen. Da das Herz in diesem Zustand das Blut nicht mehr effizient genug durch den Körper pumpt, kann sich das Blut in Herz, Lunge, Leber und anderen Organen sowie in den Gefäßen anstauen. Kommt es bei einem angeborenen Herzfehler zu einem Herzversagen, sind die Kinder ständig müde und empfinden jede körperliche Aktivität als anstrengend. Meist kommt Appetitlosigkeit hinzu, gelegentlich auch Bauchbeschwerden. Durch die Ansammlung von Blut in Lungen und Blutgefäßen atmen die Kinder oft sehr schnell, sind kurzatmig, haben einen dauerhaften Husten und neigen zu Atemwegsinfektionen. Bei größeren Kindern schwellen oft Knöchel oder Beine an. Oft kommt es zu Schweißausbrüchen und zu einer Pulsbeschleunigung. Säuglinge trinken in solch einer Situation oft nicht, sind reizbar und weinen sehr schwach. Angeborene Herzfehler können auch Herzrhythmusstörungen zur Folge haben.



Diagnose:
Einen angeborenen Herzfehler bemerkt meist der behandelnde Kinderarzt, der Wachstum und Entwicklung des Kindes beobachtet und das Herz des Kindes regelmäßig abhört. Bei dem Verdacht auf einen Herzfehler wird er das Kind an eine Spezialeinrichtung für Herzerkrankungen überweisen, die Art und Ausmaß der Fehlbildungen mit verschiedenen Methoden untersuchen kann. Mit Röntgen-Aufnahmen des Herzens, Elektrokardiogrammen (EKG), Ultraschall und anderen diagnostischen Verfahren kann man die Struktur des Herzens und seine Leistungsfähigkeit darstellen. Die Herz-Katheterisierung ist die wichtigste Technik zur Diagnose von angeborenen Herzfehlern. Dabei wird eine dünne Plastik-Sonde in die Arterien oder Venen von Beinen und Armen eingeführt und von dort allmählich zu den Herzkammern und zur Hauptschlagader weitergeschoben. Mit dem Herzkatheter kann man verschieden wichtige Meßdaten innerhalb des Herzens ermitteln. Dazu gehört z.B: die Bestimmung von Blutdruckwerten in verschiedenen Herzbereichen und Strömungswiderstände. Außerdem können Blutproben aus dem Herzen entnommen werden, aus denen man z.B. den Sauerstoffgehalt oder den Kohlendioxidgehalt innerhalb des Herzens genau bestimmen kann. Mit der Hilfe von Kontrastmittel-Injektionen kann man den Blutstrom in den verschiedenen Herzbereichen auf Röntgenbildern sichtbar machen. Der Kardiologe (Spezialist für Herz- und Kreislauferkrankungen) kann sich aus diesen Informationen ein genaues Bild vom Inneren des Herzens machen, unter anderem von eventuellen Strukturdefekten, ihrer Größe, ihrer Lage und ihrem Ausmaß.

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Vorbeugung:
Die meisten angeborenen Herzfehler lassen sich nicht verhindern. Herzfehler, die durch eine Rötelninfektion der Mutter während der Schwangerschaft verursacht werden, kann man verhindern, wenn sich die Mutter mindestens 3 Monate vor dem Beginn der Schwangerschaft impfen läßt. Auch die Vermeidung von Medikamenten, Strahleneinwirkung und Alkohol während der Schwangerschaft trägt dazu bei, das Risiko für die Entwicklung eines Herzfehlers bei einem ungeborenen Kind zu vermindern.
Bei Kindern mit einem angeborenen Herzfehler ist die Vorbeugung vor infektiöser Endokarditis von größter Bedeutung. Bei jedem Zahnarztbesuch und vor jedem chirurgischen Eingriff muß der behandelnde Arzt über den Zustand des Kindes genau informiert werden. Betroffene Kinder sollten vor und nach einem zahnmedizinischen oder chirurgischen Eingriff mit Antibiotika behandelt werden. Alle routinemäßigen zahnärztlichen Schuluntersuchungen sollten Kinder mit Herzfehlern nur nach Einnahme von Antibiotika teilnehmen.

 
 

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