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sport artikel (Interpretation und charakterisierung)

Sportbiologische grundlagen





Einleitung: Kinder und Jugendliche benötigen für eine harmonisch psychophysische Gesamtentwicklung ein ausreichendes Maß an Bewegung. Dieses Bedürfnis wird im allgemeinen von den Kindern durch ihren ausgeprägten Bewegungsdrang von selbst gesteuert. Die größere Bewegungsaktivität bei Kindern gegenüber Erwachsenen wird einerseits auf die Dominanz zerebraler Antriebe zurückgeführt, andererseits darauf, daß die mit der Bewegung verbundene Anstrengung von Kindern subjektiv als geringer empfunden wird als bei Erwachsenen. Bewegung wird durch Erziehung und Schule (Sitzzwang) zum Teil erheblich eingeschränkt. Sie stellt aber eine Entwicklungsnotwendigkeit dar und ist deshalb vor allem im Kinder- und Jugendalter vorbehaltlos zu befürworten, wenn es alters- und entwicklungsgemäß erfolgt.
Das Kinder- und Jugendtraining ist kein reduziertes Erwachsenentraining. Ziele, Inhalte und Verhaltensweisen unterscheiden sich in vielfacher Hinsicht gegenüber dem Erwachsenentraining. Die Kinder bzw. die Jugendlichen befinden sich noch im Wachstum und sind hiermit einer Vielzahl von physischen, psychischen sowie psychosozialen Veränderungen und Entwicklungsbesonderheiten ausgesetzt, die für das Kinder- und Jugendtraining entsprechende Konsequenzen bedingen.

Im Kindertraining steht vor allem die optimale Ausbildung vielfältiger sportmotorischer Fertigkeiten und Techniken sowie die Erweiterung des Bewegungsschatzes bzw. der Bewegungserfahrung im Vordergrund. Das Training der konditionellen Fähigkeiten erfolgt parallel dazu, jedoch nur in geringem Maße. Die konditionellen Fähigkeiten werden im Kindessalter also nicht maximal, sondern optimal ausgebildet.

Ein Problem für das Training in Gruppen oder Klassenverbänden kalendarisch gleichaltriger Kinder stellt der Zeitpunkt des Eintrittes des pubertären Wachstumsschubes durch seine weite Streuung bzw. durch seinen unterschiedlichen Ausprägungsgrad dar. Im allgemeinen Schulbereich läßt sich eine Streubreite vom biologisch jüngsten zum biologisch ältesten Schüler bis zu fünf Jahren, im sportlichen bis zu sieben Jahren feststellen.
Bei Normalentwicklern stimmen kalendarisches und biologisches Alter überein. Beim Frühentwickler (Akzelerierten) liegt eine beschleunigte Aufeinanderfolge der körperlichen Entwicklungsphasen von einem oder mehr Jahren vor, beim Spätentwickler (Retardierten) eine verzögerte von einem oder mehr Jahren.
Da bei den Akzelerierten aufgrund ihrer größeren Körperlänge und ihres Gewichtes vor allem in allen konditionellen Bereichen (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer) eine erhöhte Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit vorliegt, ist die Durchführung von Schülermeisterschaften bzw, die Führung von Schülerbestenlisten kaum als sinnvoll zu bezeichnen, wenn sie nach Jahrgangsstufen gestaffelt sind.


Wachstum und Stoffwechsel

Bei Kindern ist der Grundstoffwechsel im Vergleich zu Erwachsenen um etwa 20 bis 30% erhöht. Des weiteren ist der Vitamin-, Mineral- und Nährstoffwechsel erhöht. Vor allem der Eiweißbedarf steigt stark an.
Bei einem hochgradigen, umfangreichen, intensiven Training (wie Eiskunstlauf, Geräteturnen,...) kann es daher prinzipiell zu einem Dominieren des Betriebstoffwechsels zu Lasten des Baustoffwechsels kommen. Dies kann zur Beeinträchtigung der Wachstumsvorgänge des kindlichen Organismus bzw. zu einer Verminderung der Belastbarkeit insgesamt führen. Ausreichende Erholungs- und Wiederherstellungszeiträume sind daher gerade bei Kindern und Jugendlichen von ganz besonderer Wichtigkeit.

Wachstum und der passive Bewegungsapparat

Das Kind bzw. der Jugendliche ist im Vergleich zum Erwachsenen in wesentlich ausgeprägterem Maße der Gefahr von Belastungsschäden durch unphysiologische Trainingsreize ausgesetzt. Dies gilt in besonderem Maße für den puberalen Wachstumsschub, der mit einer ganzen besonders hohen orthopädischen Überlastungsgefahr verbunden ist. Dabei ist zu beachten, daß die Belastungsverträglichkeit bei kalendarischen und auch biologisch gleichaltrigen Kindern sehr unterschiedlich sein kann.

Als Besonderheiten im Kinder- und Jugendalter gelten:
. Die Knochen sind zwar erhöht biegsam aber vermindert zug- und druckfest, was zu einer verminderten Belastbarkeit des gesamten Skelettmusters führt.
. Das Sehnen- und Bändergewebe ist aufgrund der schwächer ausgeprägten micellaren Ordnung (die Micellen bilden kristallgitterähnliche Strukturen) und des größeren Anteils an Zwischenzellsubstanzen noch nicht ausreichend zugfest.
. Das Knorpelgewebe bzw. die noch nicht verknöcherten Wachstumsfugen weisen aufgrund ihrer hohen, wachstumsbedingten Teilung eine hohe Gefährdung gegenüber allen starken Druck- und Schwerkräften auf.

Zu beachten ist ebenfalls, daß der Muskel schon eine Woche nach einem Training funktionelle und morphologische Veränderungen aufweisen kann aber Knochen, Sehnen und Bänder erst im Verlauf von Wochen Veränderungen zeigen. Deshalb sollten beim Krafttraining im Kindes- und Jugendalter folgende Punkte beachtet werden.

1. Ausreichende Erholungszeit nach einem kraftbetonten Training;
2. Keine abrupten Belastungswechsel, die auf einen unvorbereiteten Organismus treffen.
3. Kein Hanteltraining bzw. keine Überkopfarbeit vor bzw. während des pubertären Wachstumsschubes, da es hierbei insbesondere im Bereich der Wirbelsäule zu negativen Veränderungen kommen kann. Die Belastung mit dem eigenen Körpergewicht stellt einen ausreichenden Entwicklungsreiz in diesem Alter dar.
4. Keine einseitigen Belastungen;
5. Keine längerdauernden statischen Belastungen; Statische Belastungen verschlechtern die Durchblutungssituation der belasteten Strukturen. Die aktiven Bewegungen verbessern sie, deshalb sollten dynamisch ausgeführte Kraftübungen uneingeschränkt der Vorzug gegeben werden.

Wachstum und der aktive Bewegungsapparat

Das männliche Sexualhormon (Testosteron) ist vor der Pubertät nur in geringen Mengen vorhanden. Aus diesem Grund ist ein betontes Krafttraining in diesem Alter nicht sonderlich lohnend. Kurz vor der ersten puberalen Phase steigt das Testosteron dann um etwa den zehnfachen Betrag bei den Jungen an. Bei den Mädchen ist der Anstieg bedeutend geringer. Aufgrund des gewaltigen Hormonschubes kommt es zu einer erhöhten physischen Leistungsfähigkeit.
Bei den männlichen Jugendlichen ist vor allem die damit verbundene ausgeprägte Zunahme an Muskelmasse bemerkenswert; ( Zunahme von 27 auf 40% in der Pubertät) Parallel dazu bewirkt der Testosteronanstieg eine Enzyminduktion, die unter anderem zu einer Verbesserung des Muskels führt.
Da die anaerobe Kapazität erst mit dem Eintritt in die Pubertät stärker zunimmt sollten Belastungen, die zu einem erhöhten Laktatanfall führen, im Kindesalter keine betonte Anwendung erfahren.

 
 



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