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physik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der airbag


1. Atom
2. Motor



Ideen, wie man Autoinsassen wirksam vor Unfällen schützen kann, gab es bereits sehr viele. Schon in frühen Patentschriften beschrieben Erfinder den wirkungsvollen Schutz - den Gurt - als lästig und sannen nach anderen Möglichkeiten die Autoinsassen zu schützen.
Die erste Idee, die einen Airbag beschrieb, wurde in Deutschland von Walter Linderer im Jahre 1951 zum Patent angemeldet. Dort heißt es schlicht:
"Gemäß der Erfindung wird vor dem Sitz der zu schützenden Person ein aufblasbarer Behälter in zusammengefalteten Zustand montiert, der sich im Falle der Gefahr automatisch oder durch willkürliche Auslösung aufbläht, so dass die betreffende Person bei einem Zusammenstoß gegen diesen weichen, elastischen Behälter geschleudert wird, wo sie keine Verletzung erleidet..."

Originalzeichnung aus
dem Patent von Walter Linderer

Und genau in dieser Aussage besteht das Prinzip des Airbags: Energieabbau über eine längere Distanz - kein harter Aufprall, sondern ein weicher und dadurch geringeres Verletzungsrisiko. Bis der Airbag allerdings in Serie gehen konnte, galt es eine Reihe Schwierigkeiten zu beseitigen: Je nach Unfall bleiben gerade mal um die 50 Millisekunden, bis der Körper des Insassen vorzuschnellen beginnt. Der Luftsack muß also äußerst schnell gefüllt werden. Anfangs sollte dies ein Preßluftsystem übernehmen, dass durch einen Kontakt in der Stoßstange oder durch den Fahrer - im Vertrauen auf seine Reaktionsfähigkeit - ausgelöst werden sollte. Erste Versuche in den sechziger Jahren zeigten aber, dass Druckluft die Säcke nicht schnell genug aufblasen konnte. Daraufhin setzte man Pyrotechnische Treibsätze, die explosionsartig abbrennen und große Mengen Gas freisetzen, ein. Es sind ähnliche Stoffe, wie sie in Sylvesterknallern oder in Feststoffraketen des Spaceshuttle zum Einsatz kommen. Damit trat sofort ein neues Problem auf: Die üblichen Materialien waren nicht reißfest genug, dem plötzlichen Druck standzuhalten. Schließlich konnte eine spezielle Kunststoffaser gefunden werden, die kreuzweise verwebt die Belastungen aushalten kann. Die Funktion des Airbag: Eine Steuereinheit registriert die Beschleunigung des Fahrzeugs. Liegt diese über einem Grenzwert, beginnt der Auslöseproßez . Nach einer Wartephase von 10 - 20 Millisekunden ist der Luftsack gefüllt. Der größere Beifahrerairbag braucht zum Füllen etwa 10 Millisekunden mehr. Jetzt sinkt der Kopf bereits in den aufgeblasenen Sack und drückt das Gas durch ein Loch wieder hinaus. Das Loch darf nicht zu groß sein - sonst wäre der Sack zu früh wieder platt - aber auch nicht zu klein, denn sonst würde der Kopf direkt wieder abprallen, ohne Energie zu verlieren.
Besonders wichtig ist die zuverlässige Funktion der Airbags. Er muß bei arktischen Temperaturen genauso funktionieren wie bei sengender Hitze. Darum werden Airbags dauernden Test unterzogen und immer wieder verbessert. Zum Beispiel wird getestet ob die Funkwellen eines Handys den Airbag auslösen.
Ein Problem mit dem kaum jemand gerechnet hat, sind die Gase, die den Airbag füllen: Sie sind hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich. Verschiedene Tests haben gezeigt, dass die Belastung für den Verunglückten erträglich bleibt: einmal, weil die Fahrerkabine überwiegend aufreißt und frische Luft einströmt; zum anderen, weil die Verletzungen ohne Airbag doch erheblicher sind.

 
 



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