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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Filmmusik


1. Konzert
2. Jazz



Begleit- und Hintergrundmusik in Filmen, die als Element der Gesamtdramaturgie das Handlungsgeschehen illustriert, emotional ausdeutet, überhöht oder intensiviert. Der Ausgangspunkt für diese Verbindung von Musik und Film war ursprünglich rein pragmatischer Natur  die Musikbegleitung sollte die starken Geräusche der Vorführapparaturen übertönen. In der Stummfilmzeit wurden dafür Stehgeiger, Klavierspieler, Kinoorgeln oder auch ganze Kinoorchester eingesetzt. Die Musik entnahm man zunächst mehr oder weniger wahllos den unterschiedlichsten Genres und Gattungen, begann jedoch sehr bald schon auch mit ihrer Zuordnung zum Filmgeschehen, indem dafür im Ausdruckscharakter zu bestimmten filmischen Situationen passende Fragmente aus dem vorhandenen Repertoire zusammengestückelt wurden. Eigens angelegte Kataloge, die Kinotheken, halfen bei der Suche geeigneter Passagen und der Zusammenstellung der Begleitmusik. Von Filmmusik im eigentlichen Wortsinn ist aber erst von dem Zeitpunkt an zu sprechen, als Originalpartituren speziell für den jeweiligen Film geschrieben wurden, die zusammen mit ihm in den Verleih kamen.

     Die Einführung des Tonfilms machte dies dann nicht nur unerlässlich, sondern ließ die Musik sogar erst einmal in den Vordergrund treten, um die nun hinderlichen Sprachbarrieren zu umgehen. Es entstand der Musikfilm: die Verfilmung von Operetten, Musicals, Revuen oder für diesen Zweck geschriebene musikalische Lustspiele. Bereits die ersten kommerziellen Tonfilmproduktionen, »The Jazz Singer« (Regie: I. Crosland, 1927) und der unmittelbar darauf gedrehte Nachfolgefilm »The Singing Fool« (Regie: L. Bacon, 1928) der amerikanischen Warner Brothers Gesellschaft, gehörten diesem Genre an und führten zur Herausbildung des Filmschlagers (Schlager). In den folgenden beiden Jahrzehnten wurde der Film zum wichtigsten Popularisierungsmittel des Schlagers, der nun überwiegend aus dem Zusammenhang von Filmmusiken kam.

     In Deutschland waren es Filme wie »Liebeswalzer« (Regie: W. Thiele, 1929), »Die drei von der Tankstelle« (Regie: W. Thiele, 1929) oder »Die Privatsekretärin« (Regie: W. Thiele, 1930) mit der Musik von Werner Richard Heymann (1896-1961), die dem Filmschlager zum Durchbruch verhalfen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg spielte die Filmmusik im Rahmen der populären Musik noch eine gewisse Rolle. Mit dem Rock \'n\' Roll begann die zielgerichtete Nutzung des Films als Promotion für den Schallplattenverkauf.

     Nach den herkömmlichen Mustern des Musikfilms wurde nun allerdings um schon im Vorhinein produzierte Songs herum, nicht mehr umgekehrt, eine zumeist recht dürftige Fabel aufgebaut, die den Sänger in einer Hauptrolle präsentierte und einen äußeren Anlass zum Absingen der als Hits programmierten Titel lieferte. Elvis Presley (1935-1977) und Bill Haley (1927-1981) haben eine Unzahl derartiger Filme gedreht, darunter »The Blackboard Jungle« (Regie: R. Brooks, 1955) und der Nachfolgefilm »Rock Around the Clock« (Regie: F. Sears, 1956), denen Bill Haleys Song »Rock Around the Clock« (1955) seine Popularität verdankte, oder »Jailhouse Rock« (Regie: R. Thorpe, 1957), einer der über dreißig Filme mit Elvis Presley. Auch die Beatles haben mit »A Hard Day\'s Night« (Regie: R.

     Lester, 1964) und »Help« (Regie: R. Lester, 1965) nach dieser Schablone Filme gedreht, die nichts anderes als eine Folie für die Musik abgaben. Das dramaturgische Grundmuster des Musikfilms wurde damit derart verschlissen, dass er später kaum noch eine Rolle spielte. Dafür begann 1965 mit dem Film »T.A.M.

    I. Show« (Regie: S. Binder, 1965) die Ära der Konzertfilme, der Verfilmung von Konzerten (Rockumentary), die mit »Monterey Pop« (Regie: D.A. Pennebaker, 1958) und »Woodstock« (Regie: M. Wadleigh, 1970) sowie »The Last Waltz« (Regie: M.

     Scorsese, 1976) ihre Höhepunkte hatte. War hier die Musik jeweils der eigentliche Anlass zum Film, so kam es doch auch immer wieder zu Filmmusik-Erfolgen, die dann nachträglich auf Schallplatte erschienen und zunächst wirklich nur als Musik zum Film konzipiert waren. Zu verweisen ist hier insbesondere auf die Arbeiten von Henry Mancini (1924-1994), Ennio Morricone (* 1928), von dem auch das berühmt gewordene »Spiel mir das Lied vom Tod« (1968) aus dem gleichnamigen Film stammt, sowie Quincy Jones (* 1933) und Giorgio Moroder (* 1944), die mit ihren Klangkonzepten maßgeblich die Entwicklung der Filmmusik in den Achtzigerjahren geprägt haben. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang auch die beiden unter dem Pseudonym Oliver Onions arbeitenden Italiener Guido und Maurizio DeAngelis (* 1946 und 1948) oder die Musik von Jan Hammer (* 1948) zu der Fersehserie »Miami Vice« (Regie: M. Mann, ab 1983), deren Titelmusik sich als »Miami Vice Theme« überaus erfolgreich in den internationalen Hitlisten behauptete. Ist die populäre Musik damit bis in die Gegenwart hinein immer wieder von ursprünglich zu Filmen entstandener Musik gespeist worden, so hat andererseits auch der Film nichts von der ihm in den Fünfzigerjahre zugewachsenen Funktion verloren, Stars zu kreieren und Musikformen kommerziell wirksam über das Kino zu popularisieren.

     Es gibt kaum eine Spielweise und Entwicklungsrichtung in der zeitgenössischen Pop- und Rockmusik, für deren Verbreitung das Medium Film nicht zu nutzen versucht worden wäre. Erinnert sei etwa nur an »Saturday Night Fever« (Regie: J. Badham, 1977) und »Grease« (Regie: R. Kleister, 1977), deren Stellenwert für den weltweiten Siegeszug der Discomusic kaum zu überschätzen ist, an den Punkfilm »The Great Rock \'n\' Roll Swindle« (Regie: J. Temple, 1979), an den Hip-Hop-Film »Beat Street« (Regie: St. Lathan, 1984), an »Absolute Beginners« (Regie: J.

     Temple, 1985), der dem New Jazz zum internationalen Durchbruch verhalf, oder an »Purple Rain« (Regie: A. Magnoli, 1984) und »Batman« (Regie: A. Magnoli, 1989), mit denen Prince (* 1958) seine weltweite Popularität ausbaute.

 
 



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