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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der impressionistische stil


1. Konzert
2. Jazz

2.1 Über den Impressionismus in der Malerei

Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde der Impressionismus von einer Gruppe avantgardistischer Maler gegründet. Er ging einher mit anderen neuen Ansätzen und war weit nicht der einzige Versuch, die Kunst zu revolutionieren. Namensgebend für diese Stilrichtung war Claude Monets Bild Impression, soleil levant, das 1874 das erste Mal ausgestellt wurde. Obwohl der Begriff Impressionismus zunächst als Schimpfwort gedacht war, setzte er sich schließlich für diesen Stil durch. Die wichtigsten impressionistischen Maler waren Claude Monet, Auguste Renoir und Edgar Degas.
Sie und etliche andere begannen, ihre Werke nicht wie bisher so wirklichkeitsgetreu wie möglich abzubilden, sondern ihre Eindrücke und die Spiegelungen des Lichts in gerade diesem einem Moment, wo sie erlebt wurden, festzuhalten. Die Bilder verloren damit an Realitätsnähe, die Farben waren ineinander verschwommen und hatten außerdem oft einen anderen Farbton als in der Wirklichkeit, Details wurden übergangen. Das regte natürlich den Missmut der Kritiker, die die Malereien des Impressionismus sofort verurteilten.


2.2 Über den musikalischen Impressionismus und dessen Stilmittel

Der musikalische Impressionismus ist zeitlich gesehen ziemlich eng gesteckt. Er wird hauptsächlich mit zwei Namen in Verbindung gebracht, nämlich Claude Debussy und Maurice Ravel, und ist ungefähr zwischen 1890 und 1910 angesiedelt. Dieser kurze Zeitraum ist bedingt durch die Tatsache, dass es keine echten anderen impressionistischen Komponisten gab, höchstens einzelne Werke. Ein genauer zeitlicher Rahmen lässt sich nicht so einfach zuordnen, zumal andere Stilrichtungen wie der Expressionismus mit der Atonalität und der Zwölftontechnik ungefähr in der gleichen Zeit angesiedelt war und auch die Romantik noch nicht von der Bildfläche verschwunden war. Debussy und Ravel hatten eigene Ideen und versuchten, voneinander kaum beeinflusst, eine neue Tonsprache zu entwickeln.

2.2 Über den musikalischen Impressionismus und dessen Stilmittel

Das Ergebnis, zu dem sie kamen, war eigentlich nichts wirklich Neues, sondern vielmehr eine Kombination von bereits vorhandenen Systemen, die in Europa damals nicht üblich waren. Das System von Dur und Moll, aufbauend auf den Stufen Tonika, Dominante und Subdominante, war zu dieser Zeit in Europa weit verbreitet und ist es immer noch, denn die sogenannte Funktionsharmonik hat einen festen Platz in europäischen Denkmustern, was ein Gutteil herkömmlicher Popmusik eindrucksvoll zeigt. Der musikalische Impressionismus bediente sich anderer Systeme. Ein großer Klangunterschied zu "herkömmlichen" Kompositionen ist z.B. die Verwendung von Ganzton- und pentatonischen Leitern, auch die Kirchentonarten wie dorisch oder lydisch sind kein Tabu. Die Pentatonik wird weitgehend in Asien verwendet und lässt wie die Ganztonleiter nicht allzu viel kompositorische Spielräume, beide erzeugen aber interessante Klangwirkungen. Debussy profitierte in dieser Hinsicht stark von seinen Reisen nach Russland, die ihm die dortige Musik näherbrachten, und von den Aufführungen der javanischen Gamelan-Orchester. Diese Ensembles bestanden aus Schlaginstrumenten, die im Gegensatz zu den einfachen europäischen sehr viel komplexere Rhythmen spielten und häufig den Klang als alleinstehendes Objekt verwendeten.
Der Klang ist auch im Impressionismus ein wichtiges Mittel, das extensiv eingesetzt wird und einen Gutteil der Wirkung impressionistischer Kompositionen ausmacht. Akkorde werden nicht als harmonisches Mittel zum Spannungsauf- bzw. -abbau gesehen, sie lösen sich also nicht auf, sondern werden einfach parallel verschoben. Außerdem fand Debussy auch neue Wege, um zu außergewöhnlicheren Akkorden zu kommen. Beispielsweise verwendete er häufig Quart- und Quintklänge statt Terzen, um das Dur/Moll-System zu vermeiden.
Weitere Ansätze waren das Kombinieren von zwei Akkorden, um daraus einen neuen zu schaffen, oder auf innovative Weise verwendete Septim- und Nonenakkorde. Für den Impressionismus war der Klang nicht ein Mittel zum Zweck, sondern vielmehr Selbstzweck, und die impressionistischen Künstler vertrauten auf seine Schönheit.
Die Neuerungen fanden nicht nur im harmonischen Bereich statt: wichtig für den Ausdruck eines Werkes waren auch die Instrumente, auf denen es wiedergegeben wurde.
Für die Musik von Debussy hat das große Bedeutung. Auf der einen Seite war er ein gelernter Pianist, der auf seiner Suche nach neuen Klangwirkungen vor allem eine brilliante Pedaltechnik erlernte, und er hatte einen unglaublich nuancenreichen Anschlag. Diese Aspekte ließ er natürlich auch in seine zahlreichen Klavierwerke einfließen. Auf der anderen Seite schätzte er auch die zahlreichen Klänge eines Orchesters und verstand sich auch hier, durch neuartigen Gebrauch von durchaus üblichen Instrumenten eindrucksvolle Klänge zu schaffen. Er instrumentierte die einzelnen Orchestergruppen recht sparsam, aber effizient.
Der musikalische Impressionismus fand nach Debussy und Ravel, die sich zudem später auch gegenseitig der Ideenverwertung beschuldigten, schnell sein Ende. Nicht nur der hereinbrechende Krieg, der die Künstler zum lauten Herausschreien ihrer Emotionen und somit zum Expressionismus provozierte, sondern auch der musikalisch eng gesteckte Rahmen des Impressionismus für Komponisten veranlasste eine Suche nach Neuem, und die Künstler versuchten sich an anderen Experimenten. Nebenbei gesagt, es konnte der malerische und der musikalische Impressionismus nie richtig außerhalb von Frankreich Fuß fassen.

 
 

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