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                      Bild 4.1 Sperrwandler 
 
Die Bezeichnung Sperrwandler erklärt sich daraus, daa während der Durchflußphase  des  Halbleiterschalters  Energie  im  Übertrager gespeichert  wird,  die  in der Sperrphase an  die  Sekundärseite abgegeben wird. Um möglichst viel Energie im Übertrager speichern zu können,  verwendet man Übertragerkerne mit Luftspalt.  Da zwischen Primär- und Sekundärkreis kein direkter Energieflua zustande kommt, sondern nur ein indirekter durch Zwischenspeicherung im Übertrager,   kann  bei  diesem  Wandlertyp  sekundärseitig  ohne Zwischenschaltung  einer  Drossel auf einen Kondensator  gespeist werden.  Dies ist sogar zwingend erforderlich, damit die Spannung an den Übertragerwicklungen nicht über alle Grenzen ansteigt.  
 
4.1 Funktionsprinzip 
 
Dieser  Wandler besteht aus einem eingangsseitigen  Glättungskondensator  CE,  der die Funktion hat,  die gleichgerichtete  Netzspannung zu glätten und die vom Wandler beanspruchten pulsartigen Ströme  induktivitätsarm zu liefern.  Im Gegensatz  zum  Eintakt-Durchflußwandler wird hier der Magnetisierungsstrom nicht auf den Eingangskondensator  zurückgespeist sondern dem  ausgangsseitigen Glättungskondensator CA zugeführt (vergleiche Bilder 4.2, 4.3). 
Der Sperrwandlerübertrager besitzt in seiner Grundausführung zwei Wicklungen  die  gegensinnig gepolt sind (vgl.  Punkte zur  Kennzeichnung der Wicklungsanfänge).  Bei eingeschaltetem  Transistor T1  ist  die Anoden-Kathoden-Spannung der  Gleichrichterdiode  D1 negativ,  d.h.  es  fließt kein Strom in der Sekundärwicklung des Übertragers.  In  der Primärwicklung fließt der  Magnetisierungsstrom  und,  da  beim Sperrwandler ein Ferritkern  mit  Luftspalt verwendet wird,  ein erheblich größerer induktiver Strom,  der im Luftspalt  ein Magnetfeld aufbaut.  In der praktischen  Anwendung wird  nicht unterschieden zwischen einem Magnetisierungsstrom  im Ferrit  und im Luftspalt.  Nach außen tritt ein induktiver  Strom auf,  wodurch bei eingeschaltetem Transistor magnetische  Energie im  Sperrwandlerübertrager (überwiegend im Luftspalt) gespeichert wird.  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
      Bild 4.2 Schaltbild eines Sperrwandlers; Betrieb mit  
                   trapezförmigem Stromverlauf 
 
Beim  Sperren  des  Transistors kehrt sich die  Spannung  an  den Wicklungen um.   Die Spannung an der Sekundärwicklung steigt, bis die  Gleichrichterdiode D1 leitend wird,  also auf den  Wert  der Ausgangsspannung UA. Da der magnetische Flua im Übertrager stetig verläuft, fließt im Zeitpunkt des Sperrens des Transistors in der Sekundärwicklung   der  entsprechend  dem  Übersetzungsverhältnis transformierte Strom der Primärwicklung.  Deshalb mua die Gleichrichterdiode D1 direkt auf einen Kondensator CA speisen,  der  in der Lage ist, den hohen Strom aufzunehmen.  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
      Bild 4.3 Schaltbild eines Sperrwandlers; Betrieb mit 
                  dreieckförmigem Stromverlauf 
 
Am  Transistor tritt während der Ausschaltzeit als  Sperrspannung die  Eingangsspannung auf,  zuzüglich die entsprechend dem  Übersetzungsverhältnis transformierte Ausgangsspannung. Bei der Standarddimensionierung  entspricht dies etwas mehr als der doppelten Eingangsspannung. 
Man    unterscheidet   nun   Sperrwandler   mit    trapezförmigem Stromverlauf  im Übertrager und Sperrwandler mit  dreieckförmigem Stromverlauf.   
4.1.1 Übertragungsverhalten bei trapezförmigem Stromverlauf 
 
Bei trapezförmigem Stromverlauf (Bild 4.2) wird der Transistor zu einem  Zeitpunkt  wieder eingeschaltet,  bevor der Strom  in  der Sekundärwicklung  0  geworden ist.  Wesentliches  Merkmal  dieser Betriebsweise ist,  daa die auftretenden Stromscheitelwerte bezogen  auf den Ausgangsstrom deutlich niedriger sind,  als bei  Betrieb mit dreieckförmigem Stromverlauf. 
Der  Betrieb  mit  trapezförmigem Stromverlauf ist  in  Bild  4.2 dargestellt.  
 
 
 
 
  
n1: Windungszahl der Primärwicklung 
n2: Windungszahl der Sekundärwicklung 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
          Bild 4.4 Ausgangsspannung über Tastverhältnis 
Aus  dieser Darstellung ist ersichtlich,  daa sich die  Ausgangsspannung  UA  ändert,  wenn das Tastverhältnis  Tein/T  verändert wird.  Es besteht allerdings kein linearer Zusammenhang  zwischen Ausgangsspannung  und Tastverhältnis sondern ein  hyperbolischer. Dies  kommt durch den Faktor 1/(1-Tein/T) zum Ausdruck und bedeutet,  daa  die  Ausgangsspannung unendlich groa  wird,  wenn  das Tastverhältnis 1 erreicht. Deshalb dürfen Sperrwandler nicht ohne Lastwiderstand  oder  ohne geschlossene  Regelschleife  betrieben werden,  da die Ausgangsspannung und damit auch die Sperrspannung des Transistors hohe Werte annehmen können.  
 
4.1.2 Übertragungsverhalten bei dreieckförmigem Stromverlauf 
 
Bei  einem Sperrwandler mit dreieckförmigem Stromverlauf im Übertrager  wird der Transistor erst wieder eingeschaltet,  wenn  der Strom in der Sekundärwicklung 0 geworden ist. Diese Betriebsweise hat den Vorteil,  daa beim Einschalten des Transistors kein Strom auftritt (keine Einschaltverluste) und bei der Gleichrichterdiode D1 keine nennenswerten Rückströme entstehen.  
Dieser Betrieb ist in Bild 4.3 dargestellt.  
 
 
 
 
L1: Induktivität der Primärwicklung 
 
Die Ausgangsspannung UA ändert sich bei konstantem Tastverhältnis abhängig  von der Belastung (Bild 4.3 b und c).  Die auftretenden Stromscheitelwerte  im  Verhältnis  zum  Ausgangsstrom  sind  bei diesem Wandlertyp am ungünstigsten (Bild 4.3 c). 
  
 
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