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informatik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der altair 8080 erobert den hobbymarkt


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1974 kam eine Firma namens MITS (Micro Instrumentation Telemetry Systems) durch den radikalen Preiszerfall am Taschenrechnermarkt in finanzielle Schwierigkeiten. Das Hauptprodukt der Firma, ein Taschenrechner für 100 Dollar, verkaufte sich praktisch nicht mehr.
MITS wurde Mitte der 60er Jahre unter anderem von Ed Roberts gegründet. Ursprünglich baute man Funkfernsteuerungen und Messgeräte aller Art, bis das lukrative Taschenrechnergeschäft entdeckt wurde. Doch durch den Markteintritt von Texas Instruments ging der Taschenrechnermarkt kaputt.
So wurde ein neues Produkt benötigt. Roberts hatte die Idee, einen Computerbausatz herzustellen. Er hatte keine Vorstellung davon, ob sich überhaupt jemand dafür interessieren würde, aber fasziniert von den Möglichkeiten des Mikroprozessors begann er mit der Entwicklung.
Er entschied sich für den 8080-Prozessor von Intel, weil er diesen durch geschickte Verhandlungen für 75 Dollar das Stück anstatt 360 Dollar das Stück bekam. Dadurch, dass es ein Bausatz wurde, sollte der Preis möglichst gering sein. Ausserdem dachte Roberts sich, dass das Gerät erweiterbar sein sollte, damit sich Käufer benötigte Zusatzgeräte selbst bauen konnten. So entschied er sich zum Einbau eines Bussystem mit der Möglicheit zum Einsetzen von Steckkarten . Der Altair hatte 18 Erweiterungssteckplätze.
Während der Entwicklung des Bausatzes geschah noch etwas, was sich für Roberts als Glücksfall erweisen sollte. Die Zeitung "Radio Electronics" veröffentlichte im Juli \'74, wie schon vorhin erwähnt, die Baupläne zu einem 8008-basierten Computer. Dies brachte der Zeitung natürlich neue Leserschaft, und die Konkurenzzeitung "Popular Electronics" musste sich nun etwas einfallen lassen, um mithalten zu können. So ging man auf die Suche nach einem ähnlichen Projekt, welches nach Möglichkeit den Mark-8 auch noch übertreffen sollte. Der Chefredakteur von "Popular Electronics", Leslie Solomon, traf dabei auf Roberts und interessierte sich für Roberts Computer-Bausatz. Nach Verhandlungen und Vereinbarungen zwischen MITS und Popular Electronics erschien der Bausatz unter dem Namen Altair und unter reisserischer Aufmachung auf der Titelseite der Januarausgabe 1975. Unter anderem wurde davon gesprochen, dies sei der erste Minicomputerbausatz, der mit kommerziellen Modellen mithalten könne. Der Preis des ganzen Bausatzes: 397 Dollar. Viele Leute wollten dies erst nicht glauben, da der 8080 selbst 360 Dollar kostete.
Der Erfolg war unglaublich. Roberts hatte gehofft, einige hundert der Bausätze verkaufen zu können, um seine Firma zu retten. Doch schon wenige Tage nach Erscheinen der Zeitschrift waren über 2000 Bestellungen eingegangen, zum Teil sogar mit Schecks oder Bargeld.
Dies brachte MITS bei aller Freude über den plötzlichen Aufschwung wieder neue Probleme: Man wurde mit der Massenproduktion nicht fertig. Es kam zu Wartezeiten von mehreren Monaten, und dann konnte es passieren, dass der Bausatz nicht vollständig oder nicht funktionsfähig war. Doch zum einen waren die Kunden fast ausschliesslich Ingenieure oder Bastler, die Schaltkreise aufbauen und zum Funktionieren bringen konnten, zum anderen war MITS ohne Konkurrenz. So blieb den Kunden nichts weiter übrig, als zu warten.
Roberts beging einige grobe Fehlentscheidungen beim Vermarkten des Altair. So koppelte er in Hinblick auf die Konkurrenz im Bereich Speicherkarten den Verkauf des Altair-Basic mit dem Verkauf der unzuverlässigen MITS-Speichererweiterung. Altair-Basic kostete alleine 500 Dollar, zusammen mit MITS-Speichererweiterung nur 150 Dollar. Dies verursachte die erste Raubkopierwelle im noch jungen Softwaregeschäft: Die Lochstreifen mit dem BASIC waren begehrtes Tauschobjekt. Bill Gates, Autor des BASICs, beschwerte sich am 3.2.1976 sogar in einem offenen Brief über die Kopien und die mangelnden Verkäufe.
Ein weiterer schlimmer Fehler war es, den Altair nur an Computergeschäfte zu liefern, die ausschliesslich MITS-Produkte verkauften. Da bald nach dem Altair zum einen viele Erweiterungen von Zweitfirmen auf den Markt drängten und zum anderen weitere Computer erschienen, verlor MITS die Händler nach und nach an die anderen Firmen. Die Lücke, die das Fehlen des Altair im Angebot der Geschäfte hinterliess, wurde bald von einer Firma namens IMSAI geschlossen, die den Altair einfach nachbaute.
Letztendlich führte dies dazu, dass es unter steigender Konkurrenz mit MITS bergab ging. Um ein Fiasko wie die Taschenrechner-Katastrophe nicht noch einmal erleben zu müssen, verkaufte Ed Roberts MITS am 22.5.1977 an eine Firma namens Pertec, die MITS nach kurzer Zeit aber aufgab und zumachte, als es nicht gelang, die Firma zu retten.

 
 



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