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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Nationalsoziolismus

Von der krise bis zur selbstausschaltung des parlaments



Die Selbstausschaltung des Parlaments im Jahr 1934, hatte eine lange Vorgeschichte.
. Die wirtschaftliche Notlage nach dem ersten Weltkrieg erfasste alle Bevölkerungsteile der ersten Republik, und es gab in weiten Kreisen der Bevölkerung ein wachsender Vertrauensschwund gegenüber der demokratischen Staatsform.
. Die junge Republik, war durch den Friedensvertrag von St. Germain dazu gezwungen, viele unpopuläre Maßnahmen durchzuführen.
. Politik bestand nicht in klaren Entscheidungen sondern aus einem ständigem Zick-Zack Kurs der Großpartein sowie mühsamen Suchen nach Kompromissen. Dies brachte nur
"halbe Lösungen" mit denen niemand zur Gänze befriedigt war.
. Hinzu kam das oft beispiellose Verhalten der Parlamentarier, die einander öffentlich beschimpften, sogar in Prügelein miteinander gerieten und sich einander wie Schulbuben mit Tintenfässern und sonstigen Geschossen bewarfen.

Wegen einer drohenden Stimmengleichheit bei einer Abstimmung, kam Otto Bauer auf die Idee, daß sein Parteigenosse Karl Renner sein Amt als Präsident niederlegen solle und dadurch eine zusätzliche Stimme sichert. Gesetzmäßig musste dann der Vizepräsident, ein christlich-sozialer das Amt übernehmen und würde dadurch sein Stimmrecht verlieren, so daß die gegnerischen Christlichsozialen um eine Stimmer schwächer wurden. Der christlich-soziale Vizepräsident durchschaute aber diesen Trick und legte sein Amt ebenfalls nieder.

Schockiert über dieses gegenseitige ausgetrickse der beiden Großpartein, legte auch der zweite Vizepräsident, ein Abgeordneter der Groß-Deutschen Partei sein Amt nieder.
Niemand konnte die Sitzung mehr schließen, die Abgeordneten liefen verwirrt auseinander.
Dieser Vorfall wurde international belacht " Der Nationalrat hat sich selbst die Beine abgeschlagen und liegt nun da, ein Krüppel."
Diese unvorhergesehene Selbstausschaltung erschien Dollfuß wie ein Wink im Schicksal.

Die als gescheitert betrachtete Parteindemokratie sollte durch eine neue Staats und Verfassungsordnung, durch einen christlichen Ständestaat auf der Basis päpstlicher Sozialenzyklika ersetzt werden.

Durch die vorher erwähnten Grundübel der ersten Republik, entwickelten sich militärisch bewaffnete und geschulte Parteiarmeen, nämlich auf der linken Seite der republikanische Schutzbund und auf der anderen die Heimwehr.

 
 

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