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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Tschetschenien (t.)



25.11.1999 bei Heranrücken von russischen Soldaten an Grosny gab es kaum Widerstand, während Soldaten Belagerungsring zu schließen versuchen, bereiten sich eingekesselte Rebellen unter Rebellenführer Shamil Bassajew auf Kämpfe vor - überall Sprengstoffallen und Minen und gefährliche Chemikalien verlegt. R. hat weitere 1.5 Mrd. Schilling für Krieg aus Haushaltsmitteln abgezweigt. Da Rebellen so gut gerüstet sind wollen russ. Militärs den Zivilisten zwei Tage zur Flucht geben und dann Grosny pausenlos bombardieren. Kassen der Rebellen sind voll ( durch Geiselgeschäfte, Einnahmen durch Erdöl, Öl das von Aserbaidschan durch T. fließt erreicht Ziel Rußland teilweise nie. Durch Geldfälscherei, Drogengeschäfte, auch finanzielle Hilfe von islamischen Staaten wie Saudi - Arabien oder Jordanien. Russ. Premierminister Putin : "Wir planen nicht die Zerstörung von Grosny, sondern die Vernichtung der Terroristen.

28. 11. 1999
Russen verstärken Luft- und Artillerieangriff auf Grosny, Versorgung mit Strom und Lebensmitteln sei völlig zusammengebrochen, Bombentrichter bis zu 10 Meter Durchmesser, 500 tote Zivilisten in den letzten 2 Tagen durch Luftangriffe, medizinische Versorgung zusammengebrochen, viele Verletzte sterben ohne Hilfe, Menschen auch in Kellern nicht mehr sicher, berichtet russ. Nachrichtenagentur Interfax. Auch andere Städte eingenommen, Moskau will auch Rebellen in den Bergen angreifen - modernste Kampfhubschrauber wurden in den Kaukasus gebracht. Ziel : Truppen sollen ganz T. unter ihre Kontrolle bringen, Einsatz soll noch heuer abgeschlossen sein. 70 % der Russen begrüßen das Vorgehen Rußlands, Politiker und Generäle sehen in allem nach wie vor einen Kampf zur Befreiung der Bevölkerung von Terroristen. Flüchtlingsstrom versucht Gen Süden zu entkommen.


4. 12. 1999
Rebellen haben nach heftigen Kämpfen die nur 10 km von Grosny entfernte, strategisch wichtige Stadt Argun verloren, russ. Truppen haben G. fast bis zur Hälfte eingekesselt. Argun wird von russ. Soldaten auf der Suche nach Terroristen durchkämmt, verdächtige Männer werden abgeführt. Es soll wieder ein Flüchtlingstreck getroffen worden sein ( mind. 50 Tote). In Bunkern von Grosny warten 5000 Rebellen auf Entscheidungsschlacht, russ. Premier Putin schließt ein rasches Ende des Krieges aus, erst wenn alle kriminellen Banden vernichtet seien. NATO kommentierte erstmals den Konflikt im Kaukasus und fordert eine "politische Lösung". 1. Krieg gegen abtrünnige Kaukasusrepublik T. : 1994 - 1996, damals waren russ. Soldaten besonders in den Bergen gescheitert, jetzt will man auch verstärkt Rebellen im bergigen Süden T. bekämpfen. Bei schwerem Beschuß hunderte Menschen getötet, laut russ. Vize - Generalstabschef Manilow solle es auch so weitergehen, einen frontalen Sturmangriff werde es jedoch nicht geben.

6. 12. 1999
wahrer Raketenhagel ging auf letzte Bastion der Rebellen in Grosny nieder, nach Einkesselung von Grosny. Russ. Vize - Generalstabschef Manilow rechnet mit Kriegsende bis Monatsende. Von Frontalangriff will Militärführung nichts wissen (wegen 50 000 Zivilisten in Grosny), wegen ausgeklügelter Verteidigungssysteme der Rebellen in Grosny und wegen Erfahrungen aus dem ersten Krieg vor fünf Jahren (80 000 Menschen starben und der Krieg endete in einem Desaster für Rußland. Es gibt ein positives Signal, da Rußland nach langen Zögern erlaubt, daß Norwegens Außenminister Knut Vollebaek, der Vorsitzende der OSZE ( = Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa), Mitte Dezember nach T. reist um eine neuerliche humanitäre Katastrophe zu verhindern. R. verbietet trotzdem jegliche Einmischung in "innere Angelegenheiten". Russ. Regierung hat Einwohnern von Grosny neue Frist bis Samstag gesetzt die Stadt zu verlassen (eigentlich bis 4. 12.) - wenn nicht wird jeder als Terrorist betrachtet und getötet, sagt Militärvertreter im Fernsehen. Russ. Truppen setzen derweil die Säuberung von der Stadt Argun fort.


7. 12. 1999
Familie von tschetschenischem Präsidenten Mashadow gefangen genommen, Geiselnehmer = russ. Inlandsgeheimdienst, Rußlands Premier Putin spricht von Schutz für die Familie. NATO nannte das Vorgehen von Rußland unannehmbar. EU droht finanzielle und technische Hilfe einzustellen. Russ. Innenminister erklärte das am 4. 12. Abgelaufene Ultimatum für verlängert, tausende Menschen haben angeblich nichts vom Ultimatum gewußt, andere Berichte sagen es gäbe schon eine Flüchtlingswelle. Südlich von Grosny halten sich Rebellen verschanzt, im Süden von T. wurden russ. Truppen stationiert um Rebellen am Flüchten zu hindern. Rußlands Premier Putin nannte den Rebellen 2 Bedingungen für "eine erweiterte politische Basis" : Freilassung aller Geiseln, Auslieferung internationaler Terroristen. Russ. Truppen gehen immer härter vor, immer mehr Kritik (von russ. Menschenrechtsorganisation Memorial und von Washington und der EU; Clinton warnt Moskau vor Angriffen auf Zivilisten ).

8. 12. 1999
Trotz internationaler Proteste wurde Sturm auf Grosny fortgesetzt, weitere strategisch wichtige Städte von Russen nach schweren Kämpfen erobert, Rebellen hatten sich schon zurückgezogen. Grosny erbat internationale Hilfe für Evakuierung der Stadt; USA verurteilt das Ultimatum an die Zivilbevölkerung scharf, da besonders alte und gebrechliche Leute davon betroffen seien. EU - Kommissionspräsident Romano Prodi sprach von möglichen Sanktionen gegen Rußland, auch von OSZE, den Vereinten Nationen und vom Europarat kam scharfe Kritik. Tschechischer Präsident Vaclav Havel sagte er befürchte, daß aus dem Kampf gegen den Terrorismus ein Krieg gegen ein Volk werden könnte.


9. 12. 1999
Jelzin traf auf Chinas Präsident Jiang Zemin, bestärken einander. Jelzin antwortete auf Clintons Warnungen damit, daß die USA nicht vergessen solle, daß R. Atomwaffen hat. Clinton wollte Drohungen nicht allzu ernst nehmen. Auch EU Staats - und Regierungschefs befassen sich früher als geplant mit möglichen Sanktionen gegen R. deutscher Kanzler Schröder will weitere finanzielle Hilfe von Beendigung des Krieges abhängig machen. Chinas Präsident Zemin nennt Rußlands Feldzug eine legitime Aktion gegen Terroristen, beide Staaten behalten sich das Recht auf eine militärische Lösung interner Konflikte vor. R. und China meinen, USA darf der Welt nicht ihre Vorherrschaft aufzwingen - Verhältnis zwischen R. und USA so schlecht wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Stadt und Flughafen von Grosny wieder mit schwerem Feuer belegt, wieder ein Rebellenstützpunkt umzingelt, nach bewährter Taktik : Zielobjekt in Schutt und Asche legen, dann einmarschieren. Rebellen haben sich angeblich aus Hauptstadt in die Berge zurückgezogen. Finnische Ratspräsidentschaft erklärte EU habe viele Möglichkeiten Druck auf Rußland auszuüben.

10. 12. 1999
1. Gesprächsangebot Moskaus an tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow. Russ. Minister für Zivilschutz (Schoign) will mit Maschadow über Evakuierung von 40 000 Menschen, die noch in Grosny sind, sprechen. Laut Schoign seien die Rebellen Schuld, daß die Zivilisten an der Flucht gehindert werde, da sie als lebende Schutzschilde gebraucht werden. Interne Kritik mehrte sich erstmals, auch Kritik von außen wird immer lauter. R. versucht zu reagieren und läßt auch nach dem Ablauf des Ultimatums noch einen Fluchtkorridor offen, Zivilisten können fliehen. Hilfsorganisationen meinen, viele Tschetschenen seien zu alt, zu krank, oder zu verängstigt um aus den Verstecken zu kommen. Regierung von Wladimir Putin zeigt sich unbeeindruckt von den EU - Drohungen, gibt aber Kontakte zur tschetschenischen Führung zu, trotzdem gehen Militäraktionen weiter. Menschen leben seit Wochen fast ausschließlich in Kellern, alle Jungen ab dem 12. Lebensjahr werden von den Rebellen rekrutiert.


11.12.1999
EU - Gipfeltreffen wird von Krieg überschattet. Das Ultimatum "Tod oder Flucht" an Zivilisten in Grosny könne nicht akzeptiert werden, R. Verhalten sei barbarisch, so Europäischer Rat. Nach langen Gesprächen wurde scharfe Erklärung gefunden, Union droht Kreml wegen Krieg.


Wenn R. nicht einlenkt will EU Zusammenarbeit mit Moskau überdenken. Partnerschaftsabkommen und Tacis - Programm ( Förderungen im Bereich Bildung, Aufbau demokratischer Strukturen, Investitionen für Umweltprojekte) könnte ausgesetzt werden. (Im Zuge dieses Programms sind seid 1991 ca. 16,5 Mrd. Schilling = 1,2 Mrd. Euro nach R. geflossen, 2000 sollten es 1,86 Mrd. Schilling sein = 135 Mill. Euro. Dieses Geld könnte nun als humanitäre Hilfe nach R. umgeleitet werden. Manche Länder forderten die vorübergehende Suspendierung von R. aus dem Europarat und der OSZE. Als Sofortmaßnahmen wurde Aufhebung des Ultimatums, Ermöglichung von Besuch von OSZE - Vorsitzenden in T., Errichtung eines humanitären Korridors und Zulassung internationaler Hilfsorganisationen gefordert. NATO - Oberbefehlshaber Clark vergleicht Krieg in T. mit dem Kosovo und Aktionen von Milosevic.
Scharf verurteilt wurde, daß Jelzin gegenüber dem Westen mit Atomwaffen drohte. Heute wurde der Beschuß bis Mitternacht ausgesetzt, um den Zivilisten eine neue Möglichkeit zur Flucht zu geben. Bis jetzt haben nur ca. 800 Menschen die Stadt verlassen.

12. 12. 1999
Das russ. Militär hat eine weitgehende Informationssperre verhängt. Die Fluchtkorridore sollen auch in den folgenden Tagen für einige Stunden offenstehen, heißt es auch Moskau. Niemand weiß warum die Einwohner von Grosny noch da sind, obwohl ihnen der Tod angedroht wurde. Viele dürften vom Ultimatum nichts wissen oder zu schwach sein. Die Armee hat wieder Flugblätter abgeworfen : Zivilisten sollen gehen, Rebellen kapitulieren. R. fürchtet, der Westen könnte auf seine Öl- und Gaslieferungen verzichten.


13. 12. 1999
russ. Kampfjet abgeschossen, Pilot wurde gefangengenommen, zwischen 14 und 18 Uhr werden Korridore offenstehen, T. sagen dazu Falle, Russen meinen Rebellen halten Zivilisten als lebende Schutzschilde fest.

 
 

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