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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Sempronius gracchus, tib. (162 - 133 v.chr.)





Polit. Karriere: quaest. 137, trib.pleb. 133.
Polit. Standpunkt: Reformer und Revolutionär.
Kurzbiographie: Tib. Sempronius Gracchus, Sohn der Cornelia und des Tib. Sempronius Gracchus, zeichnete sich unter seinem Schwager, dem jüngeren Scipio, vor Karthago 147/46 aus. Er wurde nach Abschluß des Mancinus-Vertrages (137) angeklagt, da er wesentlich am Zustandekommen des Vertrages beteiligt war. Nach Ciceros Meinung habe sich Gracchus deshalb von der Nobilität abgewandt und sei ein popularis geworden. Persönliche Gegensätze, vor allem zu Cornelius Scipio Aemilianus, sind nicht zu leugnen, aber Gracchus wurde durch greifbare Mißstände (Ruin der freien Bauern, wachsende Zahl besitzloser Bürger, Schwäche der röm. Heereskraft) zu seiner Reformgesetzgebung angeregt:: 133 beantragte er als Volkstribun die Erneuerung eines älteren Ackergesetzes (als Teil der licin.-sextin. Gesetze aus dem 4.Jhd.?). Er forderte, den Anteil am ager publicus über eine bestimmte Fläche hinaus (500 iugera und je 250 iugera für die beiden ältesten Söhne; leges Liciniae Sextia) den bisherigen Besitzern gegen Entschädigung zu entziehen, um Land für neue Bauernstellen mit geringer Pacht zu gewinnen (lex agraria). Damit wurden die italischen socii, deren Besitz am ager publicus bedroht war, in die inneren Angelegenheiten Roms mit einbezogen. Gracchus handelte im Einvernehmen mit angesehenen nobiles (z.B. P. Licinius Crassus Mucianus und P. Mucius Scaevola), das besitzlose Volk stimmte seinen Vorschlägen begeistert zu. Den Widerstand der Senatsmehrheit brach Gracchus unter Mißachtung geltenden Rechts, er ließ seinen Kollegen M. Octavius, der sein Veto gegen den Entwurf eingelegt hatte, von der Volksversammlung absetzen. Nach Annahme des Antrages wurde eine Dreimännerkomission für die Landverteilung gebildet.
Gracchus wollte durch die nochmalige Bewerbung ums Tribunat (für 132) die begonnene Arbeit sichern und weitere Pläne durchsetzen (Verwendung des pergamen. Erbes für die Plebs, Gerichtsreform, Herabsetzung der Militärzeit). Am Wahltag beschloß der Senat ein consultum ultimum, das Senatoren unter der Führung des Pontifex Maximus Cornelius Scipio Nasica ausführten. Gracchus und viele seiner Anhänger (200-300) kamen um. Die eingebrachten Gesetze blieben zwar in Kraft, wurden aber weitgehend behindert. Im Urteil Ciceros wurden durch Gracchus das Volk und der Senat in zwei Teile gespalten und die Einheit der Stände aufgehoben, aber der Umsturz der bestehenden Ordnung lag Gracchus (und seinem Bruder) fern.
(Literatur: LAW, Gracchus. KlP, Gracchus 8. RE, Sempronius 54.)

 
 



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