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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Schönheitskult





CD: 13. Lied: Schönheitspflege r / Ihre sagenhafte Schönheit machte sie in den sechziger Jahren zu einer Weltberühmtheit. Sie entwickelte sich sehr langsam und unter großem Zeit- und Geldaufwand. Elisabeths Schönheitsideal war ein gesunder, schlanker, anmutiger Körper, klare Haut, prächtige Haare. Sie liebte das Natürliche, Gewachsene, und lehnte Schminke und zuviel Parfum ab. Sie überragte schließlich den Kaiser mit einer Größe von 172 cm. Ihr Gewicht blieb ein Leben lang ziemlich konstant auf 50 Kilo. Ängstlich und verkrampft bemühte sie sich, Schönheitsfehler zu verbergen, so etwa ihre unbehebbar schlechten Zähne. Ihre Schönheit pflegte sie ausschließlich für sich selbst, und sie war viel zu kostbar, um sie vor aller Welt auszustellen.
Einen wahren Kult trieb Elisabeth mit ihrem Haar, das von dunkelblond auf kastanienbraun nachfärbte und im Laufe der Jahre eine Länge bis zu den Fersen erreichte. Die Haarwäsche alle drei Wochen, bevorzugt mit Cognac und Ei, dauerte einen ganzen Tag, an dem die Kaiserin unansprechbar war. Die tägliche Haarpflege war unter drei Stunden kaum zu schaffen. Von den Künsten der Hoffriseurin hing die Laune Elisabeths größtenteils ab. Gräfin Fanny Feifalik verstand es, die kunstvollsten Flechtfrisuren Wiens herzustellen. Um die schwierige Kaiserin nicht zu verärgern, ließ sie die unvermeidbar ausgekämmten Haare heimlich unter ihrer Schürze an einem Klebeband verschwinden, um der Kaiserin einen haarlosen Kamm vorzuweisen. Das Gewicht der Haarfluten war so groß, daß Elisabeth manchmal sogar Kopfschmerzen bekam.

Die komplizierte Hautpflege wurde mit selbst gemixten Schönheitsmittelchen betrieben. Mit zunehmendem Alter wurde es immer schwieriger, ihre Schönheit zu erhalten. So auch die Mittel, mit denen sie dies versuchte:
nächtliche Gesichtsmasken mit rohem Kalbfleisch, in der Erdbeerzeit eine Erdbeermaske, warme Olivenölbäder, feuchte Tücher oberhalb der Hüften im Schlaf, eine Mixtur von fünf Weißeiern mit Salz, kalte Milch oder Fleischsaft zum Trinken.

In ihre Kleider ließ sie sich jeweils einnähen, bei jedem Ankleiden und Umziehen. Das Einschnüren allein dauerte nicht selten eine Stunde, zusätzlich zu den drei Stunden Haarpflege.

Als die ersten Zeichen des Alters kamen - eine durch die Hungerkuren und den reichlichen Aufenthalt in frischer Luft faltige, gegerbte Haut, Gelenkschmerzen - wollte Sissi ihre vielgerühmte Schönheit mit Gewalt und eiserner Selbstdisziplin bewahren. Sie ließ sich in jedem der Schlösser, die sie bewohnte, Turnräume einrichten, in denen sie stundenlang gymnastische Übungen betrieb. Selbstverständlich wurde bei jedem Ausritt - wie auch bei jedem Spaziergang - ein Fächer mitgeführt, den Elisabeth benötigte, um sich vor dem Blicken der Neugierigen zu schützen, die auch die Alterserscheinungen im Gesicht nicht sehen durften. Sie muß ab ihrem 50. Lebensjahr unter einer starken Faltenbildung gelitten haben. Elisabeth ließ sich nicht mehr malen oder fotografieren. Sie litt stark unter den Alterserscheinungen. Vermutlich haben viele ihrer Bosheiten, die ab ihrem 50stem Geburtstag auftraten, mit ihrer Unzufriedenheit über ihr Aussehen zu tun.

Elisabeth lebte ganz ihrer Schönheit und Gesundheit. Die zeitaufwendigen Vorbereitungen auf die Repräsentation wurden immer lästiger und mühsamer, sodaß sie es immer mehr vermied, als erste Repräsentationsfigur des Reiches in der Öffentlichkeit aufzutreten. Höfische und familiäre Pflichten hatten in ihrem Tagesablauf keinen Platz.

 
 



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