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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Kritik an der hexenverfolgung





Während der gesamten Zeit der Hexenverfolgung gab es einzelne Stimmen der Kritik.

Hierbei gab es einige große Kritiker. So zum Beispiel den holländischen Prediger Dr.

Balthasar Bekker, der mit seinem Buch " Die bezauberte Welt ", 1691 den

Hexenjägern einen großen Schlag versetzte. Als eine andere Leitfigur gilt der

preußische Rechtgelehrte Christian Thomasius, der bis 1728, seinem Todesjahr, einen

erbitterten Kampf gegen den Hexenwahn führte. Durch sein Ansehen und seine

Überzeugungskraft bewegte er viele europäische Fürsten dazu, gegen die

Hexenprozesse vorzugehen. Im Gegensatz zu diesen beiden Gegnern des Hexen -

wahns, die sehr spät erst ihre Bücher veröffentlichten, schritt Friedrich von Spee - ein

Seelsorger - , sehr früh ein und publizierte bereits 1631 seine " Cautio criminalis " .

Die Bezeichnung übersetzte Joachim Friedrich Ritter mit " rechtlichen Bedenken ".

Somit gilt Spee als der Begründer der Bewegung gegen die Hexenprozesse.

In seinem Buch übt Spee große Kritik an der Hexenverfolgung, besonders an der

angewandten Folter. Zitat aus der " Cautio criminalis ":

\"Was suchen wir so mühsam nach Zauberern? Hört auf mich, ihr Richter, ich will euch

gleich zeigen, wo sie stecken. Auf, greift Kapuziner, Jesuiten, alle Ordenspersonen

und foltert sie, und sie werden gestehen. Leugnen welche, so foltert sie drei-, viermal,

Ullrico@t-online.de (Sebastian Boettcher)

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sie werden schon bekennen. Bleiben sie noch immer verstockt, dann exorziert, schert

ihnen die Haare vom Leib, sie schützen sich, der Teufel macht sie gefühllos. Fahrt nur

fort, sie werden sich endlich doch ergeben müssen. Wollt ihr dann noch mehr, so packt

Prälaten, Kanoniken, Kirchenlehrer, sie werden gestehen, denn wie sollen auch diese

zarten, feinen Herren etwas aushalten können?

Wollt ihr immer noch mehr, dann will ich euch selbst foltern lassen und ihr dann mich.

Ich werde nicht in Abrede stellen, was ihr gestanden habt. So sind wir schließlich alle

Zauberer.\"

Auf Grund seiner " Cautio criminalis ", die in verschieden Ausgaben - zum Teil

anonym - erschien, erregte er viel Aufsehen und Ärgernis. Sein Buch erregte aus zwei

Gründen Aufsehen, da er zum einen die geistlichen Oberen scharfer Kritik unterwarf,

da sie unausgebildete und unerfahrene Priester als Beichtväter zu den Hexen und

Hexern schickten. Dies emfand Spee als große Verantwortungslosigkeit. Zum anderen

brachte Spee den Orden selbst in Mißkredit, ebenso wie die Fürsten, die die Prozesse

veranstalteten und den Jesuitenorden unterstützten. Aus diesem Grund wollte man

Spee " zum Schweigen " bringen und ihn am liebsten aus dem Orden entfernen. Trotz

der drohenden Schwierigkeiten blieb er seinem Orden treu. Also beließ man ihn im

Orden und versetzte ihn 1633 nach Trier. In Trier lehrte er an der Universität. Dort

starb er auch 1635, nachdem er sich bei der Versorgung von pestkranken Soldaten

angesteckt hatte.

Ein weiteres bezeichnendes Zitat von Friedrich von Spee war: " Oft glaube ich, der

einzige Grund dafür, daß wir nicht alle Hexen und Zauberer sind, ist der, daß wir nicht

gefoltert worden sind. "(1/3)

 
 


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