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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Kriegsschuldfrage



Meiner Meinung nach kann man die Kriegsschuld bei fast allen am Krieg beteiligten Nationen suchen. Dieser Krieg fand statt weil viele Dinge einfach dumm gelaufen sind. Fangen wir einmal mit der Schuld Österreichs an.
Österreich wollte nach dem Attentat an ihrem Thronfolger Franz Ferdinand unbedingt Stärke demonstrieren ohne die Risiken richtig abzuwiegen, es war einfach eine Sache des Prinzips, da sie sonst in Gefahr gelaufen wären, daß man die Monarchie in Frage stellt, da Kaiser Franz Joseph I. ja schon 84 Jahre alt war und auch nicht ewig leben konnte. Deshalb stellten sie Serbien ein Ultimatum, daß aber so weitgehende Forderungen enthielt, daß die Zurückweisung schon erwartet werden konnte. Sie haben die ganze Sache auch viel zu schnell auf die Spitze getrieben da es sich bei dem Attentat eben nur um eine Einzelperson handelte. Bei dieser Sache hat es aber mehr Fehler gegeben wobei ich nun zu Serbien komme. Die serbische Regierung hat zwar direkt nichts mit dem Attentat zu tun, sie hat sich sich aber nicht sehr kooperativ gegenüber der österreichischen Regierung verhalten, da sie den Attentäter nicht ausliefern wollten. Sie schienen anscheinend auch nichts gegen die Seperatistenbewegung gehabt zu haben, da sie auch nichts gegen sie unternehmen wollten. Sie konnten sich die Zurückweisung des Ultimatums aber nur leisten da sie Rußlands Unterstützung genießen konnten. Es wäre interessant gewesen was passiert hätte wenn Österreich bzw. Serbien keine Bündnispartner gehabt hätten. Wäre es zu einem Krieg gekommen? Rußlands Schuld bestand darin, daß sie hätten vernünftig handeln sollen, so daß die Serben den Attentäter hätten ausliefern müssen. Rußland hatte es aber anscheinend auch auf einen Krieg abgesehen. Man kann aber auch sagen, daß der bevorstehende Ausbruch des Krieges nicht wie es normal wäre Entsetzen in den Ländern ausgelöst hat sondern eine Euphorie zu spüren gewesen ist die dem vernünftigen Menschenverstand widerspricht. Frankreich hatte sowieso immer Aggressionen gegenüber Deutschland gehabt, was allerdings auf Gegenseitigkeit beruhte (zu Deutschland komme ich übrigens später). England hatte durch seine Rüstungspolitik den deutschen Ehrgeiz angetrieben sich mehr auf die militärische Rüstung zu konzentrieren. Sie hatten zwar versucht den Streit zwischen den einzelnen Parteien zu schlichten, waren aber hinterher schnell dazu bereit mit in den Krieg zu ziehen.
Kommen wir nun zu Deutschland wobei ich gar nicht weiß wo ich da genau anfangen soll, da in Deutschland ziemlich viele Dinge falsch gemacht wurden. Fangen wir einmal mit den Bündnissen an. Deutschlands erster Fehler war es die Bündnisse von damals (mit Rußland) als nicht mehr so wichtig anzusehen, da sie ihre stärke sehr stark überschätzt hatten. Außerdem hatten sie damals nicht damit gerechnet, daß England, Frankreich und Rußland ein Bündnis eingehen könnten und sie so in einen Dreifrontenkrieg geraten würden. Desweiteren hätte das Militär in Deutschland nie so eine Macht in der Politik bekommen dürfen. Außerdem war der deutsche Kaiser Größenwahnsinnig, aber jeder deutsche Kaiser braucht ja seinen persönlichen Krieg damit sein Name auch in mehreren Jahren noch in aller Munde ist, wobei er dies ja erreicht hat obwohl nicht in dem Sinne in dem er es sich erhofft hatte. Durch die Isolation Deutschlands kräftigte sich fast automatisch das Bündnis zwischen Österreich und Deutschland. Österreich hätte auch nie ein solches Ultimatum an Serbien gestellt wenn Deutschland ihnen nicht ihre uneingeschränkte Unterstützung zugesichert hätte. Deutschland hatte also die Konsequenzen die sich daraus ergeben haben bewußt in Kauf genommen, sie wollten also nicht daß es bei einem Streit bleibt sondern legten es wirklich auf einen Krieg an. Sie erreichten durch ihre Maßnahmen nämlich nicht eine Eindämmung des Konflikts sondern eben das genaue Gegenteil.
Deshalb erklärte Deutschland Rußland den Krieg was dann eine ganze Lawine auslöste. Frankreich und England zogen dann nämlich auch in den Krieg, so daß der befürchtete Dreifrontenkrieg nun Wirklichkeit wurde, das bedeutete Ärger. Ein weiteres Problem, was allerdings alle Länder betraf war allerdings, daß man sich den Grausamkeiten die durch die moderne Kriegführung entstehen würden nicht ganz bewußt war, da es kein Vorwärtskommen gab. Deshalb mußte der deutsche Versuch einer schnellen Übernahme Frankreichs auch scheitern.
Zusammenfassend kann man aber sagen, daß zwar ein großer Teil der Schuld bei Deutschland liegt aber alle Nationen dem Krieg enthusiastisch gegenüberstanden und sie keine große Gegenwehr zeigten den Krieg doch noch abzuwenden (bis auf den sporadischen Schlichtungsversuch Englands die den Krieg aber auch als Herausforderung sahen). Die Staaten hatten die Konflikte auch zu weit angeheizt als daß sie später noch große Chancen gehabt hätten sie abzukühlen, so daß die alleinige Schuld nicht bei Deutschland liegt sondern auf mehreren Schultern verteilt. Als persönliches Fazit möchte ich noch ziehen, daß die Länder bei ihren Handlungen überhaupt kein bißchen nachgedacht haben können und die ganze Sache wohl eher als so eine Art Spiel betrachteten bei dem sie ohne Rücksicht auf Verluste agiert haben nur um ihren Stolz zu befriedigen.

 
 

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