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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Kaiser wilhelm ii





Kaiser Wilhelm II spricht am 2.Juli 1900 vor einem Expeditionschor, welches nach China geschickt werden soll, um dort gegen die Boxer zu kämpfen.

In den ersten 7 Zeilen des Textes umreißt Wilhelm II kurz die Situation in China.
Er beschreibt das Attentat auf den deutschen Gesandten als ein unerhörtes, schaudererregend und grausames Verbrechen. Er bezeichnet den deutschen Botschafter als seinen Vertreter, und daraus kann man schließen, daß ein Angriff auf den Botschafter ein persönlicher Angriff auf den Kaiser darstellt. Die indirekte Abwertung der Chinesen durch die breit gefächelte Hyperbel mit Adjektiven und die Allegorie eine Fackel sei in den tiefsten Frieden geworfen worden unterstreicht die Beschreibung der Situation.
Indem der erwähnt, daß nun die anderen Botschafter und die schützenden Soldaten in höchster Gefahr sein, vergrößert er die bereits dramatische Situation noch. Da er die in China stationierten Soldaten als Kameraden bezeichnet verknüpft er diese mit den Soldaten vor denen er spricht. Und er sagt, daß diese Soldaten vielleicht schon tot sind. Natürlich fühlen sich dadurch die Soldaten persönlich angesprochen.
Deshalb verlangt Wilhelm II am Ende des ersten Absatzes eine exemplarische Bestrafung und
Rache.

In den Zeilen 8-12 beschreibt er wie sich die Verhältnisse bisher entwickelt haben. Er betont wie schnell sich die Situation verschlimmerte, und daß man nur zusammen mit den anderen auch internationalen Einheiten die Aufgabe lösen kann.

In den Zeilen 13 und 14 beschreibt er kurz aber prägnant die Feinde. Er sagt sie seinen genauso todesmutig wie die Soldaten (vor denen er steht). Damit wertet er einerseits die Soldaten auf und unterstreicht die Gefährlichkeit der Feinde.
Und dieser Übertragung findet auch im nächsten Satz satt. Er sagt die Chinesen hätte gelernt mit europäischen Waffen umzugehen. Daraus kann man schließen, daß die Chinesen nur durch die europäische Waffenkunde eine Gefahr darstellen und sonst nicht in der Lage wären zu kämpfen. Er wertet die Chinesen ab und die Soldaten und deren europäische Waffentechnik gleichzeitig auf. Wobei Wilhelm II die Bewaffnung der Boxer falsch beschreibt. Tatsächlich hatten diese keine Waffen außer ihren bloßen Händen.

In den Zeilen 15 bis 20 erwähnt er die bereits geleistete Arbeit der Soldaten in China. Diese haben sich aber laut Wilhelm II nur verteidigt, genau wie es ihre Aufgabe war. Die Rache und der Angriff sollen die Aufgabe der nun gesendeten Soldaten sein. Eigentlich hat man also schon gesiegt, die neuen Soldaten sollen nur noch eine zusätzliche Bestrafung an den Chinesen ausführen. Er möchte, daß die Fahne Deutschlands und der anderen Siegermächte auf den Mauern Pekings weht. Sein erklärtes Ziel ist den Chinesen Frieden zu diktieren.

In den Zeilen 21 bis 23 erklärt er den Soldaten, daß sie mit den anderen internationalen Truppen, mit denen sie kämpfen werden, gute Kameradschaft zu halten.
Man könnte aus diesem Hinweis schließen, daß nicht alle Soldaten glücklich sind, daß sie mit den Truppen andere Länder zusammenarbeiten müssen. Doch dies ist nicht beweisbar.

In den letzten Zeilen von 24-30 geht er zuerst darauf ein, daß es nicht nur um die Rache an den Chinesen geht, sondert, daß auch höhere Ziele verfolgt werden.
Er sagt die Religion wäre ein solches Ziel. Aber auch der Schutz der Brüder da draußen, welche sich zum Teil für diese Religion geopfert haben. Ich frage mich aber was die Religion mit dem Boxeraufstand zu tun hat.
Gegen Ende des Textes führt er ein Brandenburgisches Sprichwort an. Dieses sagt aus, daß man sich zur Wehr setzen muß um seine Ehre zu erlangen bzw. zu behalten. Außerdem werde jemand, der im Sinne Gottes handelt, nicht aus der Welt gejagt werden. Wobei der letzte Teil interpretationsfähig ist.
Er sagt den Soldaten, daß sie nun zum ersten Mal ins Feuer gehen werden, und daß sie rein und fleckenlos wieder zurückkommen sollen. Damit meint er wahrscheinlich, daß man keine Kriegsverbrechen oder andere Unmoralitäten begehen soll.
Er schließt mit den Worten, daß sein Dank, sein Interesse, seine Gebete und seine Fürsorge,

die Soldaten begleiten werden

In der Rede versucht Wilhelm II die Soldaten auf den Einsätze in China vorzubereiten. Er unterstreicht immer wieder die Wichtigkeit des Einsatzes. Er gibt den Soldaten das Gefühl, daß nur sie den Einsatz zu Ende führen können, und daß nur sie der Gerechtigkeit dienen können, indem sie an den Chinesen Rache üben. Aber diese sehr niederen Gründe sind nicht alles, wie Wilhelm II beteuert. Die Soldaten sollen das Gefühl haben für ihre Religion ihr Vaterland und ihre Kameraden zu kämpfen. Diese Motivation ist evtl. nötig, weil einige Soldaten diesen doch sehr ungewöhnlichen Einsatz nicht verstehen. Immerhin werden sie ans andere Ende der Welt geschickt um gegen ein paar Raufbolde in China zu kämpfen. Deshalb geht der Kaiser sicher, daß die Soldaten für den Einsatz motiviert werden.
Er will, daß die Soldaten mit vollem persönlichen Einsatz kämpfen, damit die anderen Nationen und die Chinesen das neue Deutsche Reich zu respektieren wissen.
Durch seine Rede hat er wahrscheinlich sein Ziel bei den meisten Soldaten erreicht.

 
 


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