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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Feste und feiern



Im eigenartigen Widerspruch zur weltabgewandten Philosophie des Buddhismus steht die lebensbejahende Einstellung der Tibeter, die sich vielleicht am besten bei den zahlreichen Festen offenbart. Abgehalten werden diese Feste an den traditionellen, seit Jahrhunderten gepflegten Daten. Diese beruhen auf dem im Jahre 1027 eingeführten Kalender, der das Jahr in 12 Monate à 30 Tage aufteilt und alle fünf bis sechs Jahre ein Schaltjahr einfügt. Die hier vorgestellten Fettagsdaten, wobei ich mich nur auf die bekanntesten beschränkt habe, werden mit ihrem Datum nach dem europäischen Kalender skizziert. Wenn Sie bestimmte Feiertage auf Ihrer Reise erleben möchten, erkundigen Sie sich bitte unbedingt bei den tibetischen Reiseorganisationen über genauere Informationen über die Daten der Feste.

Neujahr (losar), etwa Februar - März

Dieses Fest wird in ganz Tibet zur Erinnerung an den Sieg des Buddhismus über den Unglauben gefeiert. Gleichzeitig findet das Frühlingsfest statt, es ist das größte Fest in Tibet. In alten Zeiten, wenn der Pfirsichbaum zu blühen begann, war dies das Zeichen für ein neues Jahr. Seit der Einführung des tibetischen Kalenders wurde dieser Tag Neujahr. Die Bevölkerung feiert es mit tibetischen Opern, Pferderennen und Bogenschießen. Die Häuser werden gereinigt, Glückssymbole an die Küchenwände gemalt und die Gebetsfahnen werden erneuert.

Großes Gebet für den Frieden (Monlam), 4. - 25. Jänner

Es wird von 4. Bis zum 25. Tag des ersten Monats in einem speziellem Tempel abgehalten. Zum Abschluß gab es sportliche Wettkämpfe und Reiterspiele auf einer Wiese außerhalb von Lhasa.

Lichterfest

Bei diesem Fest werden alle Klöster und Häuser mit Butterlampen als Opfer für die Götter beleuchtet, dieser Zeremonie wohnt der Dalai Lama bei.

Saga Dawa, etwa Mai/Juni

Dieses ist das heiligste Fest in Tibet, es wird die Geburt, die Erleuchtung und der Tod des Buddha gefeiert. Häuser und Klöster werden erleuchtet, gefangene Tiere werden freigelassen. Die ganze Bevölkerung Lhasas versammelt sich um die Stadt und verbringt den Nachmittag gemeinsam bei einem Picnic in einem Park in der Nähe des Potala-Palastes.

Gartenfest (Lingkha), etwa Juni/Juli

Bei diesem Fest genießen die Tibeter in ihrer besten Kleidung die traditionelle tibetische Küche in Parks und Hainen in der Umgebung.

Das Pilgerfest, etwa Juli

Dieses Fest ist speziell dem rituellen Besuch heiliger Stätten gewidmet und wird nachmittags mit Feiern, Picknicks und Volkstänzen fortgesetzt.

Wettkampfspiele (Damag), etwa August

Pferderennen, Ringen, Steinheben und Bogenschießen sind die vier populären Wettkampfspiele Tibets, die in den Sommermonaten in fast allen Regionen an unterschiedlichen Tagen stattfinden.

Lhamo-Opern

Abgehalten werden die berühmten tibetischen Opern, den lokalen Traditionen entsprechend, an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten. Ziel dieser Opern ist es, dem Volk heilsgeschichtliche Geschehnisse der indischen und tibetischen Mythologie in Form von Gesangsdarbietungen nahezubringen.

Das Joghurtfest (Zhotön), etwa Ende August

Dieses Fest ist ursprünglich ein rein religiöses Fest, das traditionell dem Anschluß langer Perioden meditativer Zurückziehung diente. Später stehen Theateraufführungen tibetischer Opern im Mittelpunkt dieses Festes.

Feldsegnung

Angeführt von einem Mönch tragen die Menschen Weihrauch, religiöse Symbole und heilige Schriften mit sich auf das Feld. Mit diesem Ritual will man eine ertragreiche Ernte erzielen.

Zeremonienspiele (Cham)

Zahlreiche Klöster Tibets besitzen die Tradition des Cham, die im Kern stets der Vernichtung des Bösen dienen.

Tanz und Musik hängt in Tibet eng mit der Religion zusammen. Im Laufe der rituellen Zeremonien dienen Jagdhörner und Trommeln dazu, die Dämonen fernzuhalten, sowie die Aufmerksamkeit der Götter auf sich zu ziehen.

Die beeindruckendsten Instrumente sind die lange Trompete (Dungchen), das bis zu 5 m lang ist und das Muschelhorn. Sie rufen die Mönche zum Gebet und begleiten die Trommeln und die Gongs im Laufe der Zeremonie. Ihr tiefer, seltsamer Klang soll an das heilige Vibrieren erinnern, mit welchem nach tibetisch - buddhistischer Vorstellung das Weltall entstand. Das kurze Horn, aus einem menschlichen Schenkelknochen gemacht, soll die verärgerten Götter und Dämonen beruhigen.

In manchen Jahreszeiten schmücken sich die Mönche mit reichen Kostümen und großen Masken aus Holz und Papiermacheè. Sie tanzen auf dem Hof der Klöster zu Ehren Buddhas und anderer Heiliger.

 
 

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