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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die volkskammerwahl 1990



Die konkrete Planung der ersten Wiedervereinigungsschritte begann Ende Januar und Anfang Februar 1990. Selbst in der Sowjetunion, wo man der Idee eines vereinten Deutschland besonders skeptisch gegenüberstand, ließ sich die rapide Verschlechterung der Lage in der DDR nicht mehr ignorieren. Auch die sowjetische Führung mußte sich auf die neuen Bedingungen einstellen und erklärte schließlich, daß man bei einer Wiedervereinigung Deutschlands nicht intervenieren würde.
Nach zähen Verhandlungen und weiteren Demonstrationen kam es 18. März 1990 zu den ersten freien Wahlen in der DDR. Im Wahlkampf waren mehrere Parteien vertreten, wobei die PDS allen anderen weit überlegen war, hatte sie doch die meiste Erfahrung der SED übernommen. Die Parteien Westdeutschlands witterten in der DDR große politische Chancen und unterstützten den Wahlkampf aktiv mit Geldmitteln. Die Spitzen der westdeutschen Politik, die kurz zuvor noch jegliche Einflußnahme in der DDR von sich gewiesen hatten, übernahmen nun de facto die Verantwortung für die Entwicklung in Ostdeutschland. Insgesamt 7,5 Millionen DM wurden von den Westparteien für den Wahlkampf in der DDR aufgewandt. Davon entfielen nicht weniger als 4,5 Millionen DM auf CDU und CSU, während SPD und FDP sich mit jeweils etwa 1,5 Millionen DM begnügten.
Bei der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990, konnten sich 12,2 Millionen Wahlberechtigte in der DDR zwischen 19 Parteien und fünf Listenverbindungen, die weitere 14 Parteien repräsentierten, entscheiden. Bei den Volkskammerwahlen konnte sich schließlich die CDU durchsetzen:

 CDU 48,1 %

 SPD 21,6 %
 PDS 16,3 %

 FDP 5,0 %
 VNF 2,9 %

Dieser Wahlausgang bedeutete zugleich das Ende der DDR. In den ersten freien Wahlen, die hier überhaupt jemals stattgefunden hatten, votierten die Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich gegen den Staat, der ihnen von einer kommunistischen Minderheit mit sowjetischer Rückendeckung aufgezwungen worden war und zu dessen Abwahl ihnen zuvor niemals Gelegenheit gegeben worden war. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker, das die Menschen in der DDR nun erstmals mit dem Stimmzettel hatten ausüben können, nachdem sie zuvor nur die Chance gehabt hatten, einen Ausreiseantrag zu stellen und damit sozusagen eine \"Abstimmung mit den Füßen\" zu praktizieren, beschleunigte damit entscheidend den Wiedervereinigungsprozeß. Ihm vermochten sich nun weder die Regierungen in Ostberlin und Bonn noch die Vier Mächte, die seit 1945 Verantwortung für Deutschland als Ganzes trugen, länger zu widersetzen.

 
 

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