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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die suche nach dem nachrevolutionären gleichgewicht - das napoleonische frankreich



Das napoleonische Frankreich Das Ende des Direktoriums
Das Bild des Direktoriums in der Historiographie schwankt zwischen zwei Positionen:
- positiv wird ihm zugerechnet die Neuschaffung von modernen Institutionen vor allem im Bildungsbereich (ENS; Institut) und die Überwindung der Inflation von 1796 sowie die Abwehr royalistischer Restaurationsversuche. Als entlastend muß auch angeführt werden die Konfrontation mit der Europäisierung des durch die revolutionäre Herausforderung und die Konkurrenz zu England ausgelösten militärischen Konfliktes
- negativ fällt vor allem die Schwäche der Exekutive auf, die keine dauerhaften Institutionen im politischen Bereich schaffen kann.
Zuspitzung in der Krise des Jahres 1799:
- militärische Niederlagen in Italien und Ägypten
- Massierung der royalistisch inspirierten Erhebungen im Westen und Süden sowie gleichzeitig der Wahlerfolge der linken Opposition machen das Ausspielen beider Gefahren gegeneinander obsolet
Auswahl eines Kandidaten für den von vielen in der politischen Klasse als opportun angesehenen Staatsstreich: Machtergreifung Napoleon Buonapartes im coup d'état vom 18 brumaire
Auflösung des Direktoriums, Bildung von Kommissionen, die eine neue Verfassung erarbeiten sollen und Machtübergabe an ein Konsulat (Bonaparte, Sieyes, Ducos)
Über die Stationen Erster Konsul und Konsul auf Lebenszeit (1802) erreicht Napoleon seine Krönung zum "Kaiser der Franzosen" (1804).
Konsulatsverfassung vom Dezember 1799

- erklärt die Revolution für beendet
- Festigung der bürgerlichen Grundlagen der Gesellschaft
- Ausbau des Staatsapparates zur Sicherung der Revolutionsergebnisse sowie den Schutz des Eigentums
- Sicherung der wirtschaftlichen Prosperität bis zur Krise von 1810.
Träger des Kaiserreichs ist ein Notabelnbürgertum (Fusion von Grundeigentümern adliger, bürgerlicher und großbäuerlicher Herkunft, Finanz- und Handelskapital sowie großen Manufakturbesitzern, vornehmlich den Armeelieferanten, nach dem Kriterium des Reichtums)
Innenpolitische Reformen in Konsulat und Kaiserreich
- straffe Zentralisierung im Staatsaufbau
- unbegrenzte Machtbefugnisse des Ersten Konsuls (verkündet Gesetze, ernennt und setzt die Minister, Mitglieder des Staatsrates und andere hohe Staatsbeamte ab) bei konsultativer Funktion von Staatsrat, Legislative (in drei Kammern: Tribunat für Beratung der Gesetzesentwürfe, Gesetzgebende Körperschaft für Abstimmung dieser Entwürfe, Senat für Verfassungskontrolle)
- allgemeines Wahlrecht und Plebiszit zu wichtigen Fragen
- Verwaltungsreform: (Präfektursystem)
- Assimilation der alten und neuen Eliten (Hof; Ehrenlegion)
- Bildungsreform (Lyzeum 1802; kaiserlichen Universität 1806)
- Justizreform (Zentralisierung der Richterwahl; 1804 Zivilgesetzbuch (Code civil, ab 1807 als Code Napoléon bezeichnet), Zivilprozeßordnung, Strafgesetzbuch (code pénal), Strafprozeßordnung, Handelsgesetzbuch): Verankerung der Freiheit des Eigentums, der staatsbürgerlichen Gleichheit, der Laizität des Staates, der Glaubens- und Gewissensfreiheit als Prinzipien.
- Konkordat mit Papst Pius VII. 180: Überwindung der Kirchenspaltung (Bischöfe vom Konsul ernannt, vom Papst nach kanonischem Recht eingesetzt; Anerkennung des Katholizismus als "Religion der überwiegenden Mehrheit der Franzosen"; Papst akzeptiert staatsbürgerliche Gleichstellung der Juden, Protestanten und anderen nichtkatholischen Gläubigen sowie die Nationalisierung der Kirchengüter).

Wirtschaftspolitik
- Manufakturförderung (v.a. Textilbranche)
- Kontinentalsperre (1806 in Berlin verkündet) gegen den Hauptkonkurrenten England als protektionistische Förderung des Gewerbes
- technologische Fortschritte in Richtung industrielle Revolution (1797 Dampfmaschine im Kattundruck; 1802 in der Spinnerei; 1805 Jacquard-Webstuhl speziell für die Seidenproduktion)
- Gründung der Banque de France 1800 und Währungsstabilisierung durch Kursfestsetzung des Franc 1803
- Vereinheitlichung des Steuer- und Finanzwesens, die das überregionale Kreditwesen erleichtern.
- Landwirtschaft bleibt zurück (Bipolarität von Kleineigentum und Großproduktion)
Etappen und Ziele der napoleonischen Außenpolitik

Außenpolitik dient
- Sicherung der Revolutionsergebnisse gegen Österreich, Preußen und Rußland
- Entscheidung der Konkurrenz mit England um Zugriff auf die überseeischen Märkte
- persönlichem Machtstreben Napoleons und der Versorgung seiner Familie
Bis zum Frieden von Tilsit (1807) dient der Krieg Frankreich vorrangig zur Verteidigung seiner Gesellschaftsordnung und eines entsprechenden Umfeldes, danach vorwiegend einer durch Machthunger motivierten Expansion.
Der Krieg entfaltet sich zu einem gewaltigen Krieg der Massenheere.
1812 (Rußlandfeldzug) und 1813 (u.a. Schlacht bei Leipzig) scheitert Frankreich an der Unbeherrschbarkeit des eroberten Territorums und dem Druck der Allierten.
1814/15 Wiener Kongreß (Restauration der Bourbonen; Interessenausgleich der Alliierten; Gründung der Heiligen Allianz)

 
 

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