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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die lage der europäischen arbeiterschaft im 19. jahrhundert



Verschiedene Veränderung drängen sich auf das 19. Jahrhundert. So wird zum Beispiel die Ständegesellschaft zur Klassengesellschaft. Das Einkommen, der Besitz von Produktionsmitteln und die Stellung im industrialisierten Herstellungsprozess bestimmten über Zugehörigkeit der Klassen. Der Gegensatz zwischen Arbeiterschaft und Bourgeoise wird immer stärker.

Soziale Frage?
Die soziale Frage drängte sich immer stärker auf. Man wollte versuchen, die Lebensverhältnisse für die Arbeitnehmer menschenwürdig zu gestalten, sowie diese in die bürgerliche Gesellschaft einzubinden.

1.1 Herausbildung des Proletariats
Die Arbeiterschaft fand im 19. Jahrhundert ausschliesslich Auskommen in der Industrie. Sie hatten nichts anderes, als die Möglichkeit, ihre Arbeitskraft für einen Lohn zu verkaufen. Man nannte sie deshalb Besitzlose (Proletariat). Auf den ersten Blick erschienen die Proletarier als grosse Masse, es gab jedoch zahlreiche Untergruppen:

Gesellschaftliche Herkunft . Bauern und Handwerker
Für sie bedeutet die Fabrikarbeit ein Verlust ihrer Selbständigkeit und somit ein sozialer Abstieg
. Gesellen, Knechte, Mägde
Für sie bedeutet die Fabrikarbeit ein sozialer Aufstieg. Erstmals erhielt man übrigens Bargeld als Lohn!!
Verschiedene Gegenden . Binnenwanderung
Verschiedene Berufsgruppen . Strukturen und Bräuche wurden in den Zünften oft beibehalten.
. Einige Berufsgruppen behielten den Berufsstolz

Gelernte/ungelernte Arbeitkräfte
Geschlecht . Frauen waren stark benachteiligt.
. Eine ungelernte Arbeitskraft hatte beinahe keine Chance zum sozialen Aufstieg.
Alter . Altersarmut, da keine Altersvorsorge.

1.2 Die Arbeit
Um während der Industriellen Revolution zu überleben musste man bezahlte, unselbständige Arbeit leisten. Es entstand ein knallharter Arbeitsmarkt, auf dem Angebot und Nachfrage über den Preis der Ware Arbeit entschied. Der Lohn deckte jeweils nur das absolute Existenzminimum ab. Karl Marx nannte dies "Reproduktionskosten der Arbeitskraft". Man durfte nicht zuviel zahlen, um im Konkurrenzkampf nicht zu verlieren und nicht zuwenig, sodass keine unangenehmen Kosten und Mehraufwände auf den Arbeitnehmer zukommen könnten. Die Massenarbeitslosigkeit war ein ständiger Begleiter während diesen Zeiten.
Mit den neuen Technologien stiegen die Löhne langsam an. Man brauchte dafür geschultes Personal. Ausserdem standen die Unternehmer immer mehr unter politischem Druck. Mit dem Trucksystem fanden die Unternehmer einen Weg, den Lohn wieder einzuheimsen. In dem sie in eigenen Läden Verbrauchgüter zu völlig überhöhten Preisen verkauften.
Die Arbeiterschaft litt ausserdem unter sehr langen Arbeitszeiten, 16-Stunden - Tage waren nicht selten. Mit der Zeit schränkten die Unternehmer zwar die Arbeitszeit ein und führten einen Schichtbetrieb ein, trotzdem musste die Arbeitsintensität immer gesteigert werden, dies forderte ausserdem den Stress und den Erholungsbedarf der Arbeiterschaft.
Der Arbeitsplatz war ein weiteres Problem. Sie waren in erster Linie auf die Maschinen ausgerichtet. Es gab keine Pausenräume, Schutzvorrichtungen, Sitzplätze, Toiletten und weitere nötige Einrichtungen. Die Arbeiter litten unter der ständigen Bedrohung der Unfallgefahr. Ein Arbeitsausfall in der Familie konnte verheerend sein!
Ausserdem verrichteten die Arbeiter immer dieselbe, inhaltlose Arbeit, welche zu einer seelischen Verarmung führte.
1.3 Das Arbeiterleben: Konsum, Freizeit, Gesundheit
Konsum
Der Erwerb der Grundnahrungsmittel verschlang 2/3 des Einkommens, man bedenke auch die überaus einseitige Ernährung. Die Arbeiterschaft wurde während der Arbeit ausgebeutet und hatte auch als Verbraucher das Nachsehen. Sie bezogen zum Teil Waren auf Kredit oder Nahrungsmittel über viele Kleinhändler, sodass es sehr teuer wurde.
Freizeit
Sexualität Die Sexualität wurde in der Arbeiterschaft sehr offen ausgelebt. Durch die fehlenden Verhütungsmittel, waren die Frauen immer schwanger und hatten durchwegs eine hohe Kinderzahl. Diese Kinder bekamen natürlich keine Schulbildung, sodass sich das Proletariat selbst immer weiter vermehrte. Besonders schwer hatten es Frauen, die unehelich schwanger wurden. Wagten sie eine Abtreibung, riskierten sie den Tod, brachten sie das Kind in ein Waisenhaus, wurde das Kind oft als Kindersklave ausgebeutet. Das Problem der Geschlechtskrankheiten trat ausserdem auf.
Schnaps Der Schnaps war billiger als Bier oder Wein, ausserdem wirkte er nährend und wärmend. So bekann ein Werktag schon oft mit Alkohol, da er leichter zu ertragen war.
Gesundheitsgefährdung Die Arbeiter waren der ständigen Gesundheitsgefährdung ausgesetzt. Staub, Russ, Lärm und giftige Dämpfe förderten zum Teil unheilbare Krankheiten. Krankheiten wie Syphilis, Cholera und Tuberkulose traten auf.
1.4 Die Grossstadt: proletarische Wohnverhältnisse
Die Nachfrage nach Wohnraum war stets grösser als das Angebot. So entstand auch hier ein skrupelloser Markt. Vermietet wurde alles! Das Grundübel der proletarischen Wohnungen waren die Überbelegung, der Mangel an Frischluft und Licht sowie sehr bedenkliche hygienische Verhältnisse.
Moderne Raumplaner entwickelten ein Stadtbild mit sehr breiten Strassen. Man wollte so die Revolten der Arbeiterschaft behindern. Die Arbeiter konnten keine Barrikaden mehr errichten.
Es herrschte eine grossräumige Verteilung der Klassen. Vorherrschend war die Windrichtung. Damit die Bourgeoise immer mit Frischluft versorgt war, wohnte sie meistens im Westen einer Stadt, die Arbeiter siedelten sich im Osten an. Öffentliche Einrichtungen wurden in die Viertel der Bourgeoisie verlegt, bei den Arbeitern fand man Krematorien, Kehrichtsverbrennungsanlagen und ähnliche Industrie. Entscheiden war ausserdem die Nähe zum Zentrum.
Grundsätzlich wählte das Bürgertum einen Wohnsitz und das Proletariat konnte sehen, wo es unterkam.

1.5 Proletarische Frauen und Kinder
Frauen
Frauen mussten zusätzlich zu ihren häuslichen Pflichten auch in der Industrie zum Einkommen des Mannes hinzuverdienen. So entstand die Doppelbelastung, unter der die Frauen zu leiden hatten. Durch häufige Schwangerschaften mussten die Frauen so lange als möglich erwerbstätig bleiben und arbeiteten oft bis kurz vor der Geburt. Frauen hatten keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf. Heirat bestimmte über ihre soziale Stellung.
Kinder
Kinder erhielten selbstverständlich nur einen Bruchteil des Lohnes und arbeiteten oft schon ab 4 Jahren unter denselben Arbeitsbedingungen wie Erwachsene. Zusätzlich waren sie oft Schlägen und Misshandlungen ausgesetzt.
Durch die harte Arbeit blieb ihr Körperwuchs kümmerlich. Für die Kinder war die Arbeit eine seelische Qual; sie hatten keine Freiräume für Träume oder Spiele, so verkümmerte sich ihr Denkvermögen, da sie ja auch keine Schulbildung bekamen.

 
 

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