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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der siebenjährige krieg (3. schlesischer krieg) 1756- 1763:





Die (wechselnden) Bündnisse mit Frankreich veranlassen Friedrich II. sich mit Frankreich zusammen gegen den gemeinsamen Feind, das Haus Habsburg, dauerhaft zu verbünden, da beide einen Teil Österreichs annektiert haben (Lothringen und Schlesien).
1756 begeht Friedrich II. den Fehler, die "Konvention von Westminster" mit England- Hannover zu schließen, einen Neutralitätsvertrag, um England dazu zu bewegen, Russland von einer politischen Annäherung an Österreich abzuhalten.

Er übersieht den sich anbahnenden Konflikt zwischen Frankreichs und England (1755) in Kanada sowie Indien.
Frankreich schließt mit Österreich Frieden und der Dreibund Österreich- Frankreich- Russland sowie Sachsen, Schweden und die Mehrzahl der deutschen Reichsstände wendet sich mit dem Ziel der Teilung Preußens gegen eben dieses.



Friedrich II. sah sich nun drei jeweils stärkeren Gegnern ganz allein gegenüber, da die englischen Kriegsschauplätze zu weit weg sind; Unterstützung erfährt er nur durch Geldmittel aus England
Aufgrund der erdrückenden Lage entschließt sich Friedrich II. zum Präventivkrieg und überfällt ohne Kriegserklärung im Herbst 1756 Sachsen. Die sächsische Armee wird gefangengenommen und Sachsen annektiert, wobei die sächsische Armee in die preußische eingegliedert wird; allerdings mit wenig Erfolg, da viele Soldaten desertieren.

[ Carlyle: " Preußen hatte ein kürzeres Schwert als Österreich, Frankreich und Russland, aber brachte es schneller aus der Scheide." ]

Im Frühjahr 1757 fällt Preußen in Böhmen ein, trifft allerdings schon auf eine gleichstarke österreichische Armee, und es kommt zu einer Schlacht mit jeweils 60.000 Mann auf beiden Seiten bei Prag, wobei Preußen "nur" einen "ordinären Sieg" (Schlieffen, General Ende des 19. Jh.) erringt und anschließend Prag belagern muss.
Ein österreichisches Entsatzheer kann die aufgeteilte preußische Invasionsarmee bei Kolin schlagen, so dass sich Friedrich II. aus Böhmen zurückziehen muss und der Überraschungskrieg gescheitert ist.
Mittlerweile hat das Deutsche Reich gegen Preußen den Reichskrieg erklärt und zieht mit französischen Truppen durch Thüringen heran, Österreich nutzt die Gelegenheit Schlesien zurückzuerobern und Russland besetzt das nichtverteidigte Ostpreußen.
Aus dieser scheinbar aussichtslosen Lage heraus erkämpft die kleine, aber hervorragende Armee Preußens einen glänzenden Sieg nach dem anderen; jedes Mal gegen zahlenmäßig überlegene Armeen.
Im Herbst 1757 besiegt die preußische Armee bei Rossbach/ Sachsen die Franzosen, bei Leuthen/ Schlesien die Österreicher und im Sommer 1758 bei Zorndorf/ Neumark die Russen.
Die glorreichen Siege von Prag, Rossbach, Leuthen, Zorndorf, Liegnitz, Torgau haben allerdings die ungünstige Nebenwirkung, dass der Kampfwert der elitären Armee trotz Aushebungen sinkt, da der Armee die gefallenen qualitativ hochwertigen Grenadiere fehlen, welche immer der Vorteil Preußens gegenüber den richtigen Großmächten bildeten.
Dieser Umstand macht sich bei Kolin, Hochkirch und im besonderen bei Kunersdorf/ Oder 1759 schmerzlichst bemerkbar, als die (wie immer) unterlegenen preußischen Truppen eine Schlacht gegen die vereinigten Russen und Österreicher verlieren.
Trotz allem kann sich Preußen noch bis 1762, also ganze drei Jahre, der totalen Niederlage durch verzweifeltes Hinhalten widersetzen.
Dies wird unter anderem dadurch ermöglicht, dass die Bevölkerung unter diesem Krieg nicht mehr so leidet wie im Dreißigjährigen Krieg, außer durch noch höhere Steuern und mehr Aushebungen.

Die entscheidende Wende kommt mit dem Tod der russischen Zarin, denn der nachfolgende Peter III. schließt mit seinem Vorbild Friedrich II. sofort Frieden und läuft auf Friedrich II. Seite über.
Peter III. wird ein Jahr darauf ermordet und seine Frau Katharina II. (die Große) kündigt das Bündnis wieder auf, allerdings belässt sie es beim Frieden.
Nun entschließen sich auch die restlichen Staaten zum Frieden, da die Armeen demoralisiert und erschöpft sind sowie die Staatskassen auf allen Seiten leer sind.
Der Frieden von Hubertusburg 1763 ist ein reiner Erschöpfungsfrieden, der den territorialen Status quo von 1756 wiederherstellt und ganz Schlesien in preußischen Besitz belässt.
Der preußische Monarch nennt sich von nun an König von (anstatt in) Preußen.

Nach dieser Beinahe- Niederlage belässt es Friedrich II. dabei, außenpolitisch nur noch darauf zu achten, dass Österreich im Deutschen Reich nicht noch stärker wird. Daher nähert er sich nun Russland an:
[ Friedrich II: "Es lohnt sich, die Freundschaft dieser Barbaren zu kultivieren." ]



Nachkriegszeit:

In Preußen muss gemäss dem General- Landschul- Reglement von 1763 jedes Kind zwischen dem 5.- 13. Lebensjahr eine Schule besuchen. Des weiteren wird die Lehrerausbildung verbessert.

1770 wird Immanuel Kant in Königsberg Professor.

Trotz der neuen Grenzen zeigt sich allerdings, dass Preußen immer noch mehr Macht- und Gebietszuwachs benötigt, da die Besitzungen, vor allem im westdeutschen Raum schwer zu verteidigen sind.
1772 zeigt sich allerdings noch ein weiteres Mal die skrupellose rationale Raubritter- Politik Friedrich II. sowie Russlands und Österreichs, als alle drei dahingehend übereinkommen, von Polen einige Gebiete zu annektieren (1. polnische Teilung); also fast die gleiche Situation wie 1742 Preußen es mit Österreich tat, nur dass es nun drei Parteien sind.
Die Eingliederung von Westpreußens und des Ermlandes bilden endlich eine Landverbindung zwischen Brandenburg und Pommern.

Der bayrische Erbfolgekrieg 1779 gegen Österreich Krieg beschert Preußen die Herrschaft über Ansbach- Bayreuth.

1785 bildet Friedrich II. den Deutschen Fürstenbund als Opposition gegen Österreichs Vorherrschaft im Deutschen Reich.

Am 17.08.1786 stirbt Friedrich II., nunmehr König von Preußen.

 
 



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