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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Juden

Der mord am jüdischen volk



5.1 Der Hass auf die Juden
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Feindliche Haltungen gegenüber den Juden und antisemitische Gruppen gab es schon seit dem Ende des 18. Jahrhunderts als die jüdischen Sondergesetze, die die Juden emanzipierten, aufgehoben wurden. Doch nie zuvor wurde das Judentum mit so einer Gründlichkeit bekämpft wie im Nationalsozialismus.

Die Nationalsozialisten machten die Juden für die für sie negativen Zeitströmungen verantwortlich, wie dem Parlamentarismus, Individualismus, Liberalismus und Marxismus. Weiterhin war das jüdische Volk, laut Hitler, Schuld am Ersten Weltkrieg, "Versailler Vertrag" und an der Weltwirtschaftskrise.

Die Juden waren damals große Gelehrte, Ärzte und Unternehmer. Eine Tatsache, die Hitler nicht ertragen konnte.

Er selbst erklärte am 30. Januar 1939, sechs Jahre nach der Machtübernahme, vor dem deutschen Reichstag:

"Ich bin in meinem Leben sehr oft Prophet gewesen und wurde meistens ausgelacht. In der Zeit meines Kampfes um die Macht war es in erster Linie das jüdische Volk, das nur mit Gelächter meine Prophezeiungen hinnahm, ich würde einmal in Deutschland die Führung des Staates und damit des ganzen Volkes übernehmen und dann unter vielen anderen auch das jüdische Problem zur Lösung bringen. Ich glaube, dass dieses damalige Gelächter dem Judentum in Deutschland unterdes wohl schon in der Kehle erstickt ist. Ich will heute wieder ein Prophet sein: Wenn es dem internationalen Finanzjudentum innerhalb und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und somit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa." 3










_____________

3 Lichtenstein, Heiner; Romberg, Otto R. (Hrsg.). Täter - Opfer - Folgen; Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1997. S. 39


5.2 Der Leidensweg des jüdischen Volkes



Auch für die jüdische Bevölkerung in Deutschland leitete die Machtübernahme der Nationalsozialisten einen langen Leidensweg ein: Diskriminierung, Entrechtung, Verfolgung, Deportation und Tod. Der Holocaust des jüdischen Volkes ist bis heute noch in den Köpfen der Menschen verankert.

Bereits einige Wochen nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten und der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler leitete er die erste Maßnahme zur Unterdrückung der Juden ein. Am 1. April 1933 rief das NS-Regime zu einem reichsweiten Boykott jüdischer Geschäfte auf. Schon zu diesem Zeitpunkt wurden die ersten Juden in die neu errichteten Konzentrationslager deportiert. Die Lage der Juden in Deutschland spitzte sich zu als am 15. November 1935 Hitler auf einem Parteitag in Nürnberg die so genannten "Rassegesetze" verkündete. Zum einen gab es das Reichsbürgergesetz, das den Unterschied zwischen den Ariern oder den Staatsangehörigen "artverwandten" Blutes und den Minderheiten, wie den Juden, vornahm. Ergänzt wurde es durch das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre. Diese Bestimmung verbot den Kontakt und vor allem auch die Ehe zwischen den beiden "Menschenklassen".

Mit diesen Gesetzen wurden die Juden politisch und sozial entrechtet und ausgegrenzt. Die Diskriminierung wurde legalisiert. Aber kaum jemand ahnte zu dieser Zeit, dass diese abscheulichen Gesetze längst nicht der Höhepunkt des nationalsozialistischen Rassenwahns waren. Doch für viele deutsche Juden war dies ein Zeichen dafür, das Deutsche Reich endgültig zu verlassen. Viele wanderten in die westlichen Regionen aus. Besonders Amerika versprach ihnen Schutz vor den nationalsozialistischen Tyrannen. England wurde vor allem Zufluchtsort für jüdische Kinder. Familien mussten sich trennen.

Viele Juden konnten rechtzeitig das Deutsche Reich verlassen - aber längst nicht alle.

Fast 170 000 Juden befanden sich noch im Deutschen Reich als am 1. Oktober 1941 das Auswanderungsverbot in Kraft trat. Juden, die Deutschland nun nicht mehr verlassen konnten, wurden kurze Zeit später neuem Terror durch das NS-Regime ausgesetzt. 1938 wurde ihnen mit Hilfe einer gesetzlichen Verordnung das Ausüben von Berufen, wie Arzt oder Rechtsanwalt, nicht mehr gestattet. Zahlreiche Verhaftungskommandos überrollten das Deutsche Reich.

Im gleichen Jahr fand einer der größten Boykotts der Geschichte statt - die Reichskristallnacht. In jener Nacht wurden durch SA-Truppen (Sturmabteilung) und durch die deutsche Bevölkerung 191 Synagogen in Brand gesteckt (s. Anlagen Abb. 4), 76 weitere verwüstet.

Rund 7500 jüdische Geschäfte und 171 Wohnungen wurden zerstört, mehr als 91 Menschen getötet und ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt. Von nun an schränkten die deutschen Behörden immer weiter die Lebensmöglichkeiten des jüdischen Volkes ein. Sie durften z.B. keine Verkehrsmittel benutzen, keine Bücher oder sonstige Lektüre lesen, ihre Geschäfte wurden so schnell wie möglich "arisiert" und ihnen wurde das deutsche Kulturleben völlig untersagt. Dazu trat am 1. September 1941 ein Gesetz in Kraft, das sie nun auch äußerlich von den Deutschen unterscheiden ließ: Ab sofort mussten die Juden zur Kennzeichnung ihrer Rasse den gelben Davidstern an ihrer Kleidung tragen (s. Anlagen Abb. 5). Aber das sollte erst der Anfang des "Rachefeldzuges" der Nationalsozialisten gegen das jüdische Volk sein.

Am 20. Januar 1942 lud Reinhard Heydrich 13 Staatssekretäre aus verschiedenen Ministerien, sowie hohe Partei- und SS-Repräsentanten in die Berliner Villa "Am Großen Wannsee" ein. Thema der, als "Wannsee-Konferenz" bezeichneten, Tagung war die endgültige Ermordung der Juden, die "Endlösung". Abschließend wurden die verschiedenen Methoden der "Lösungs-" Durchführung beschlossen, wie zum Beispiel die Tötung durch das Giftgas Zyklon B. Während dessen wurden bereits in Polen und der Sowjetunion über 500.000 Juden qualvoll in Gaswagen (s. Anlagen Abb. 6) umgebracht oder erschossen. Trotzdem wurden noch zusätzliche Vernichtungslager eingerichtet. Auschwitz-Birkenau, Sobibor, Kulmhof, Treblinka, Majdanek und Belzec waren die größten Todesfabriken.

Die Juden wurden aus allen, von den Deutschen, besetzten Gebieten zusammengetrieben, um schließlich mit Viehwaggons in die Ghettos oder sofort in die Konzentrationslager gebracht zu werden, wenn sie nicht schon auf der Fahrt durch die unmenschlichen Bedingungen starben. Körperlich und geistig gesunde Häftlinge wurden kurz nach der Ankunft im Vernichtungslager zur Zwangsarbeit eingesetzt. Schwache, wie alte Männer, Frauen und Kinder, wurden dagegen sofort in die Gaskammern geschickt.

Man nimmt heute an, dass ein Häftling maximal neun Monate die Qualen, wie Hunger und Durst, Krankheiten, Folter und medizinische Experimente überlebte.

Das Symbol des Völkermordes, besonders an den Juden, blieb bis heute das Konzentrationslager Auschwitz, in dessen Gaskammern geschätzte 2,5 Millionen Menschen durch das Giftgas Zyklon B ihr Leben ließen.

Die Zahl der insgesamt ermordeten Juden unter der Führung der Nationalsozialisten ist nicht genau bekannt. Schätzungen zu Folge handelt es sich aber um etwa sechs Millionen Menschen.

 
 

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