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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Übergang von der plan- zur marktwirtschaft



Zur Jahrhundertwende lebten zwei Fünftel der Weltbevölkerung unter einer Ideologie, die es ausschließlich dem Staat vorbehielt, Eigentümer von Produktionsmitteln zu sein. Lenin verbot sofort in einem seiner ersten Dekrete ("Über das Land") privaten Landbesitz, aber in Osteuropa führten dann die Regierungen nach 1945 eine durchgreifende Landreform gegen die "Landlosigkeit" durch. Später wurde jedoch in allen diesen Staaten außer Polen und Jugoslawien das formale Eigentums- oder Fruchtgenußrecht durch staatlich dominierte Kooperativen oder Kommunen überlagert.
Die Eigentumsrechte blieben global während der folgenden Jahrzehnte relativ stabil. Ende der 70er Jahre begann weltweit eine Globalisierung des Marktes, die durch die verbesserte Datenverarbeitung und der Geschwindigkeit der Telekommunikation unterstützt wurde. Die UdSSR und ihre östlichen Verbündeten blieben allerdings davon abgeschnitten. Ihr Staatsmonopolismus und ihr Protektionismus
[Protektionísmus: eine Außen]wirtschaftspolitik, die dem Schutz der Binnenwirtschaft vor ausländ. Konkurrenten dient. Maßnahmen: Zölle, Kontingentierung, Devisenbewirtschaftung, Einfuhrbeschränkungen und -verbote. ]
wirkten hemmend. Die Produktivität ging generell zurück seit die Sowjetführung die 1965 begonnene vorsichtige Dezentralisierung wieder zurücknahm.
Die nachgewiesene verminderte ökonomische Performance im Vergleich zu Unternehmen im Westen allein hätte nicht gereicht, die kommunistischen Staaten zur Wiederherstellung des Privateigentums zu bewegen, aber er untergrub das Vertrauen in die zentrale Planung. Unzählige, aber beschränkte Reformen wurden von Mitte der sechziger Jahre bis zum Umsturz 1989 versucht. Das Scheitern der Reformen und ein Internationaler "Duesenberry-Effekt" (zu versuchen mit den Nachbarn Schritt zu halten; hier: mit dem Konsum im Westen) waren dabei wichtige Faktoren. Notwendige Voraussetzungen waren politische Bedingungen, von denen die Wahl Gorbatschows 1985 die wichtigste war. Doch erst im Frühjahr 1987 weitete Gorbatschow die Politik der Perestroika
[Perestroika [russ. piri\'strcjka; >Umbau<], von M.S. Gorbatschow nach seinem Amtsantritt als GenSekr. der KPdSU eingeleitete >Umgestaltung< des gesellschaftl., v.)a. wirtschaftl. Gefüges der UdSSR. Ideologisch gesehen sollte die P. ein >neues Denken< fördern und im Sinne einer stärkeren Demokratisierung >stalinist.< Strukturen abbauen. Orthodox kommunist. Kräfte suchten dies u.)a. mit dem Putsch vom 19.8. 1991 zu verhindern. ]
auch auf die Regierung des Landes aus - mit den Konsequenzen, die wir heute sehen. Zumindest die gesetzlichen Bestimmungen zur Privatisierung sind bereits geschaffen.

 
 

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