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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Apple computer




Viele Bastler machten beim Aufstieg des Personal Computers viel Geld. Doch
nicht nur die Verbreitung des Computers geht auf das Konto von Hobbyisten,
sondern auch die grundlegenden Entwicklungen. Viele Firmen begannen,
Computer herzustellen, aber nur wenige der damals gegr\"undeten Firmen
existieren noch heute. Eine davon ist Apple Computer. Der legend\"are
Aufstieg vom Hobbyprojekt zum Konzern mit Milliardenums\"atzen z\"ahlt zu
einer der Legenden des Silicon Valley.

Die Geschichte von Apple Computer ist auch die Geschichte ihrer Gr\"under

Steven Wozniak und
Steven Jobs. Sie zeigt, wie zwei junge Menschen die Entwicklung des
Personal Computers nachhaltig beeinflu\"st haben.


Zur Person


*Steven Wozniak


Am 11.8.1950 wurde Steve Wozniak in San Jose
im Silicon Valley geboren. Sein Vater war Ingenieur. Wozniak besuchte
verschiedene Schulen. 1967 gewann er einen Elektronikwettbewerb mit einer
selbstgebauten Rechenmaschine. Er hatte gro\"ses Interesse an Elektronik und
vor allem auch an Computern. Einer seiner Lehrer erm\"oglichte es ihm, sich
mit einem DEC-Computer zu besch\"aftigen. Von da an war es Wozniak\'s
gr\"o\"ster Wunsch, selbst einen Computer zu besitzen. Seinem sp\"ateren
Partner Steven Jobs begegnet er 1968 zum ersten Mal. Ein gemeinsamer
Freund brachte Jobs mit zu Wozniak. Doch da Interessierte Jobs sich nicht so
sehr f\"ur Elektronik und Computer und die Freundschaft kam noch nicht so

recht auf.

1971 baute Wozniak seinen ersten, kleinen Computer: den

Cream-Soda-Computer. Dabei handelte es
sich um ein komplett selbstgebautes Rechenwerk mit Speicherprogrammierung,
welches --- wie sp\"ater der Altair --- mit Schaltern programmiert und mit
Hilfe von Leuchtdioden abgelesen wurde. Au\"serdem traf er dabei Jobs
wieder. Durch einen Zeitungsartikel kommen die beiden auf die Idee, sog.

Blue Boxes zu bauen, kleine Schaltungen, die mit
W\"ahlt\"onen Telefonschaltanlagen \"uberlisten und zum kostenlosen
telefonieren bringen konnten. Dieses Phone
Phreaking war damals Mode, und so konnten Jobs und Wozniak eine zeitlang
ein gutes Gesch\"aft machen, indem sie die Schaltungen verkauften. Dabei
lernten sie auch John Draper alias

Capt\'n Crunch kennen, der sp\"ater einige wichtige Programme
f\"ur Apple-Computer schrieb.

Wozniak begann mit einem Elektrotechnik-Studium in Berkeley und einem Job
bei Hewlett-Packard. Seine Interessen blieben weiterhin Elektronik und
Streiche .

*Steven Jobs


Steven Jobs wurde am 24.2.1955 in San Francisco
geboren. Er wurde zur Adoption freigegeben und von der Familie Jobs
aufgenommen. Wegen eines Arbeitsplatzwechsels zog die Familie 1961 ins
Silicon Valley um. Dort besuchte Jobs mehrere Schulen. Das Jahr 1968 war
ein Jahr voll wichtiger Ereignisse f\"ur Steven Jobs: er lernte in der Schule
Bill Fernandez kennen, einen Freund von Steven Wozniak. Dadurch lernte er
\'Woz\', wie Wozniak von seinen Freunden genannt wird, kennen. Au\"serdem
begann der 13j\"ahrige Jobs seinen ersten Ferienjob, und zwar bei der Firma
Hewlett-Packard in der Me\"sger\"ateproduktion. Doch vorerst hielten Jobs und
Wozniak nicht viel voneinander. Dies \"anderte sich erst, als Jobs bei
Wozniak den Cream-Soda-Computer bewundern konnte. Obwohl die Elektronik zu
Anfang nicht Grund ihrer Freundschaft war, sondern die gemeinsame Neigung,
der Umgebung bei jeder Gelegenheit Streiche zu spielen, begann auch Jobs
sich, f\"ur Elektronik zu interessieren. 1974 pilgerte Jobs auf der Suche
nach dem Sinn des Lebens nach Indien und kehrte Ende des Jahres zur\"uck.
Er arbeitete nachts bei Atari an der Entwicklung von
Videospielen und ging tags\"uber seinen Interessen nach .

Er spannte Wozniak bei schwierigen Problemen ein, und so kam es, da\"s
Wozniak das weltber\"uhmte Atari-Spiel Breakout f\"ur Jobs baute und
dieser es als seine Erfindung bei Atari pr\"asentierte.


Apple I


Seit dem Cream-Soda-Computer arbeitete Wozniak an Pl\"anen, wie sein eigener
Computer der Beste sein k\"onnte. Doch trotz eines eintr\"aglichen Jobs bei HP
wollte er nicht mehrere hundert Dollar in einen 8008, 8080 oder 6800
investieren, um den herum er seinen Rechner h\"atte bauen k\"onnen. Doch dies
\"anderte sich durch zwei herausragende Ereignisse: im Januar 1975 erschien
der Altair 8080, und auf der Elektronikmesse Wescon\'75 verkaufte die
Firma MOS-Tech ihren 6502-Prozessor f\"ur sage und schreibe 25 Dollar.
Wozniak fuhr zusammen mit einigen HP-Ingenieuren auf die Messe und erwarb
den Schaltkreis.


Inzwischen wurde der Homebrew Computer Club
gegr\"undet, und Wozniak war selbstverst\"andlich beim ersten Treffen mit
dabei. Bei den Homebrew-Treffen wurden Informationen, Schaltungen und
Erfahrungen ausgetauscht. Wozniak stellte dabei auch regelm\"a\"sig seine
neusten Verbesserungen an seinem 6502-Mikrocomputer vor. Steven Jobs
begleitete Wozniak gelegentlich, da er aber weniger am Entwurf und
technischen Daten interessiert war, dachte er dar\"uber nach, was man mit
Wozniak\'s Computer wohl alles anfangen k\"onnte. Wozniak hatte mittlerweile
einen BASIC-Interpreter geschrieben, der Rechner hatte eine Tastatur, und er
konnte an einen Fernseher angeschlossen werden. Wozniak wollte eigentlich nur
den Schaltplan und Ausdrucke der Software vertreiben, doch Jobs hatte die
Idee, die Platinen herzustellen, und so quasi einen Bausatz zu vertreiben.
Bei Gespr\"achen mit Besuchern der Homebrew-Treffen lernte Jobs auch

Paul Terell, Inhaber des
Byte Shop kennen. Dieser erkl\"arte sich schlie\"slich dazu bereit,
50 Computer von Jobs zu kaufen, allerdings bereits fertig montiert, zahlbar
bei Lieferung.


Wozniak war von der Idee nicht allzu begeistert, aber die Aussicht, 500
Dollar pro geliefertem Computer zu bekommen, lie\"s ihn schlie\"slich
einlenken. So wurde am 1.April 1976, mit 1300 Dollar als Startkapital, die
Firma Apple gegr\"undet. Den Namen hatte Jobs
ausgesucht, zum einen, weil ein Apfel etwas Einfaches, Einpr\"agsames war,
und zum anderen, weil er meinte, einfach jeder Mensch der Welt w\"urde \"Apfel
m\"ogen.


Doch die Finanzierung war immer noch nicht gesichert. Die best\"uckten
Platinen w\"urden etwa 250 Dollar das St\"uck kosten, also waren rund 13000
Dollar n\"otig. Doch hier bewies Jobs sein Talent als z\"aher
Verhandlungspartner. Er schaffte es, bei einem lokalen Bauteilegro\"sh\"andler
die Teile auf Rechnung, zahlbar in 30 Tagen, zu bekommen. So begannen die
beiden Freunde zusammen mit anderen Bekannten mit der Best\"uckung der
Leiterplatten. Paul Terell zahlte bei Lieferung, obwohl er eigentlich
Computer inclusive Tastatur und Geh\"ause erwartet hatte, aber nur best\"uckte
Platinen bekam. Dabei kam die Firma Apple zu ihrem ersten gr\"o\"seren

Gewinn.


Ende 1976 hatte Apple 150 Computer verkauft, was einen Umsatz von 75000
Dollar entsprach. Inzwischen waren auch einige Freunde angestellt
und verbesserten Wozniak\'s BASIC. Nach Fertigstellung der Schnittstelle zu
Kassettenrekordern lieferte Jobs regelm\"a\"sig die neuste Version des
Apple-Basic an die verschiedenen Byte-Shops.

Insgesamt wurden etwa 220 Apple I hergestellt.

Apple II



Mitte 1976, w\"ahrend des Verkaufs des Apple I, bastelten Wozniak und seine
Freunde an einer verbesserten Version des Apple I. Wozniak hatte konkrete
Vorstellungen, was der neue Computer alles bieten m\"u\"ste. Es gefiel ihm
nicht, da\"s man f\"ur Altair-Basic 500 Dollar bezahlen mu\"ste, und um den
Komfort f\"ur den Benutzer zu erh\"ohen, baute er Apple-Basic als ROM in den
neuen Computer ein. Au\"serdem sollte \'der Neue\' Erweiterungssteckpl\"atze
wie der Altair haben, damit er universell erweiterbar w\"are. Desweiteren
bekam er einen Farbmodulator f\"ur Fernsehger\"ate.

Im Herbst 1976 flogen die Apple-Gr\"under mit einem in eine Schachtel
eingebauten Prototypen des zuk\"unftigen Apple II zum

Personal Computer Festival in Atlantic City. Dort
war alles vertreten, was bis dahin auf dem Markt war: der Altair mit
zahlreichen Erweiterungen, IMSAI, und viele andere Firmen. Vor allem hatten
sie protzige Messest\"ande, w\"ahrend Apple mit einem Klapptisch
antrat. Jobs nutzte die Gelegenheit, sich anzusehen, was die anderen
Hersteller anboten. Ihm war klar, da\"s der Apple II in einem eigenen
Geh\"ause, inklusive Tastatur, Netzteil und Schnittstellen auf den Markt
kommen mu\"ste. Nach der Messe war Wozniak voller neuer Ideen, und Steve auf
der Suche nach Geldgebern, die die Entwicklung eines kompakten, fertigen
Computersystems finanzieren w\"urden. Zu diesem Zeitpunkt besuchte

Chuck Peddle mit einem leitenden Angestellten von
Commodore die junge Firma. Commodore hatte gerade
MOS-Tech, Hersteller des 6502, gekauft und wollte sich \"uber die Konkurrenz
f\"ur den in Planung befindlichen PET informieren. Jobs bot Commodore Apple
zum Kauf an, f\"ur 100000 Dollar Aktienanteile an Commodore und 36000 Dollar
pro Apple-Gr\"under. Jack Tramiel, Gr\"under und
Chef von Commodore, meinte, das Angebot sei l\"acherlich und die Garagenfirma
Apple w\"are sowieso keine ernstzunehmende Konkurrenz .

Zwei weitere Firmen lehnten das Angebot, Apple zu kaufen, ab. Wozniak bot
seinem Arbeitgeber, Hewlett-Packard, den Apple II
zur Produktion an, doch HP zeigte aus verschiedenen Gr\"unden kein Interesse.

Auch Nolan Bushnell von
Atari meinte, er k\"onne keinen Personal Computer auf den Markt bringen,
als Jobs versuchte, den Apple II seinem Chef schmackhaft zu machen.


Doch dann gelang es Jobs, zwei wichtige Leute f\"ur Apple zu gewinnen.
Zun\"achst verhandelte er sehr intensiv mit Regis
McKenna, dem Mann, der die Mikroprozessor-Werbekampagne und andere bekannte
Werbeaktionen gestaltet hatte. Schlie\"slich konnte er ihn dazu bringen, f\"ur
Apple zu arbeiten. McKenna gestaltete das heutige
Apple-Logo mit dem angebissenen Apfel. F\"ur den Apple I wurde noch das alte
Logo, welches Newton unter einem Apfelbaum zeigt, verwendet. McKenna
plazierte die ersten Apple-Anzeigen an einem f\"ur Computer ungew\"ohnlichen
Ort: im Playboy. Daduch war Apple in aller Munde.


Doch die Finanzprobleme waren damit nicht gel\"ost. Auf der Suche nach
Investoren begegnete ihm schlie\"slich Mike
Markkula. Er hatte bei Intel Millionen gemacht und sich dann
zur\"uckgezogen. Markkula investierte viel Geld aus seinem Privatverm\"ogen in
Apple und b\"urgte bei Banken f\"ur Kredite. Daf\"ur bekam er Mitspracherecht,
und Wozniak und Jobs mu\"sten ihre sonstigen Jobs aufgeben. Au\"serdem
brachte er Mike Scott, einen Manager mit. Alle
waren sich einig, da\"s das Unternehmen vor allem ein gutes Managment
brauchte. Jobs und Scott konnten sich auf Anhieb nicht ausstehen, und dies
f\"uhrte zu langen, schweren Streitigkeiten und letztlich verlie\"s Scott die

Firma.


Inzwischen hatten Wozniak und die anderen Entwickler einige bahnbrechende
Entwicklungen f\"ur den Apple II gemacht. Unter anderem wurde ein
Schaltnetzteil gebaut, welches ein kleines Geh\"ause ohne L\"ufter
erm\"oglichte. Der Entwurf eines Geh\"auses kam voran, und auch hier
diktierte Jobs die bekannte schreibmaschinen\"ahnliche Form, weil er sie f\"ur
revolution\"ar und originell hielt. Im Fr\"uhjahr 1977 war es dann soweit:
Apple pr\"asentierte den Apple II aud der
West Coast Computer Faire, der damals gr\"o\"sten Messe. Das in wenigen
Teilen gefertigte Kunststoffgeh\"ause eroberte die Herzen aller Besucher ---
vorbei war die Zeit der kantigen Metallgeh\"ause, der Schrauben oder
Holzschachteln. W\"ahrend der Messe wurden \"uber 300 Computer bestellt, und
Apple bot einen damals einmaligen Service an: das verg\"unstigte Umsteigen
vom Apple I auf den Apple II. Bis Ende 1977 waren rund 4000 Apple II
verkauft. Doch der Durchbruch war noch nicht geschafft.


Weihnachten 1977 gelang Wozniak ein weiterer Schachzug: er baute einen
Floppycontroller f\"ur den Apple II, der den Anschlu\"s eines
Diskettenlaufwerks gestattete. Auf der folgenden Consumer Electronics
Show veranla\"ste das Diskettenlaufwerk die Entwicklung einiger ber\"uhmter
Programme, die das Schicksal von Apple mitbestimmt haben. Titel wie

VisiCalc (die erste Tabellenkalkulation - der
Benutzer konnte Zahlenkolonnen mit Regeln verbinden und so durch \"Anderung
einiger Parameter gro\"se Kalkulationen auf einfache Weise durchrechnen) oder

AppleWriter (eine Textverarbeitung) sind heute
noch ein Begriff. Der Apple II war der erste PC, auf dem solche Programme
und Diskettenlaufwerke zur Verf\"ugung standen. Vor allem VisiCalc machten
den Personal Computer zum ersten Mal au\"serhalb des Hobby-Bereichs bekannt.

Anfang 1978 wurde die Firma Apple auf einen Wert von 3 Millionen Dollar
gesch\"atzt. 1979 wurden 35000 Apple-Computer verkauft.

Lisa MacIntosh




Markkula und Scott wu\"sten, da\"s nach dem Apple II ein neues Produkt auf
den Markt kommen mu\"ste, weil der Apple II nicht ewig Stand der Technik sein
w\"urde. Auch Jobs suchte nach einer neuen Aufgabe, nachdem der Apple II nun
fertig war und sich verkaufte. Wozniak zog sich aus dem Firmengeschehen
etwas zur\"uck, er t\"uftelte lieber an Schaltungen als Marktpolitik zu
machen. Ein weiterer Schritt war die Entwicklung des
Apple III. Er sollte mehr Speicher haben, h\"ohere Grafikaufl\"osung, eine
bessere Zeichendarstellung, und voll kompatibel zum Apple II sein. Doch der
Apple III wurde ein Flop, denn er wurde erst 1981 fertig, war zu teuer, und
die erste Produktion war fehlerhaft. Eine weitere Arbeitsgruppe
experimentierte mit Motorolas 68000-Prozessor und hochaufl\"osender Grafik.


1979 investierte Xerox Kapital in Apple, und Apple
durfte daf\"ur einen Blick auf die neusten Entwicklungen im

Xerox Palo Alto Research Center (PARC) werfen . Dort
sahen die Apple-Leute etwas atemberaubendes: ein grafische
Benutzeroberfl\"ache, die per Maus und kleinen Bildchen bedient wurde. Man
konnte die wichtigsten Funktionen und Programmaufrufe ohne Tastatureingaben
t\"atigen. Der Rechner hie\"s Xerox Star. Jobs war
sofort davon \"uberzeugt, das diese Oberfl\"ache die Zukunft des Personal
Computers sei. Bei Apple wurden neue Projekte in Angriff genommen: ein
Rechner auf 68000-Basis mit grafischer Oberfl\"ache und viel Speicher und
mitgelieferter B\"urosoftware. Jobs nannte ihn nach seiner Tochter
Lisa. Au\"serdem begann eine weitere Gruppe, mit dem 6809-Prozessor und
einer geringeren Grafikaufl\"osung zu experimentieren. Jobs leitete die
Lisa-Gruppe. Doch mit seinen hohen Anspr\"uchen und launischem Verhalten
empfanden die Mitarbeiter der Gruppe ihn eher als Bremse denn als Antrieb.
Nach zahllosen Beschwerden wurde Jobs vom Managment der Leitung der
Lisa-Gruppe enthoben. Jobs war sauer, erkor sich dann aber die
Macintosh-Gruppe, die an dem 6809-Prototypen arbeitete, als neues
Bet\"atigungsfeld. Er wollte eine Low-Cost-Version der Lisa daraus machen.
Gegen den Widerstand der Ingenieure setzte er den Umstieg vom 6809 auf den
68000-Prozessor durch.


Inzwischen war Apple an die B\"orse gegangen.
4,2 Millionen Aktienanteile wurden verteilt. Am 12.12.1980 war es soweit.
Viele Apple-Mitarbeiter wurden \"uber Nacht millionenschwer . Das
Aktienverm\"ogen der Leute der ersten Stunde findet sich in
Tabelle auf Seite .
















Doch Anfang der 80er Jahre gab es auch Schattenseiten bei Apple.

Wozniak verungl\"uckte mit seinem Flugzeug und litt
eine zeitlang unter Ged\"achtnisschwund. Apple hatte zu dem Zeitpunkt
fast 2000 Angestellte, und die Firmenleitung war der Meinung, dies seien zu
viele. Es wurden 42 Leute entlassen. Dies waren die ersten Entlassungen bei
Apple. Dabei wurden auch Softwareteams auseinandergerissen. Dies
entmutigte einige Ingenieure, und sie verlie\"sen Apple. Doch Jobs nutzte
die Gelegenheit, einige Gegner loszuwerden. Letztendlich gelang es Jobs
sogar, das Mike Scott als Verantwortlicher f\"ur die
Entlassungen angesehen wurde. Er wurde vom Amt des Pr\"asidenten verdr\"angt.
Markkula nahm die Stellung f\"ur eine Weile ein, bis
John Sculley, Pepsi-Vizepr\"asident, dann die Pr\"asidentschaft von

Apple antrat.


1982 kam die Lisa endlich auf den Markt. Trotz sensationeller neuer
Konzepte verkaufte sich der neue PC kaum. Der Preis von \"uber 10000 Dollar
war einfach zu hoch. Der MacIntosh sollte gleichzeitig erscheinen, wurde
dann aber erst auf 1983 und dann auf 1984 verschoben. Seine Einf\"uhrung
verlief erfolgreicher als die der Lisa. Der MacIntosh bekam gute Kritiken,
und die Fensteroberfl\"ache l\"oste Begeisterung aus. Trotzdem machte Apple
seine Hauptums\"atze Ende 1983 immer noch mit dem Apple II.


1985 rutsche das bis dahin ausschlie\"slich wachsende PC-Gesch\"aft in eine
Krise. Viele Firmen machten Pleite, die Verkaufszahlen sanken drastisch.
Auch bei Apple wurden Konsequenzen gezogen. Nach zahlreichen Beschwerden und
Streitigkeiten mit Jobs um die Weiterentwicklung des MacIntosh trat er am
17.9.1985 zur\"uck und zog sich von Apple zur\"uck. Damit kam er seiner
Absetzung nur um Stunden zuvor, hatte durch den Schachzug aber die Presse
auf seiner Seite. Doch Jobs wollte nicht ruhen, und investierte sein
Verm\"ogen in eine neue Firma - er gr\"undete NeXT. Hier
wollte er den n\"achsten Schritt in der Entwicklung des Personal Computers
tun.


Nach Jobs\' R\"uckzug wurde Apple tiefgreifend ver\"andert. Sculley schlo\"s
einige Produktionsst\"atten, entlie\"s rund 3000 Mitarbeiter, und
schr\"ankte die Ausgaben drastisch ein. Apple wurde schon totgeglaubt, aber
zum einen st\"utzte Wozniak die Firma mit Millioneninvestitionen, zum anderen
wurde der MacIntosh zum absoluten Renner im gerade aufkommenden
Desktop-Publishing (DTP - der Erstellung von Druckvorlagen am Bildschirm per
Personal Computer). Der von Jobs bek\"ampfte Apple-Laserdrucker war bei
dieser Entwicklung nicht unwichtig. Durch die Erfahrungen mit der
grafischen Oberfl\"ache war Apple anderen Systemen im DTP-Bereich weit

voraus.


Heute ist Apple mit einem Marktanteil von rund 5 in Europa vertreten. Die
MacIntosh-Reihe umspannt das gesamte PC-Feld vom Low-End-PC \"uber Notebooks
bis zum MacIntosh mit 68040-Prozessor und Workstation-Charakter. Die
gegenw\"artige Begeisterung f\"ur Multimedia bringt Apple ebenfalls Gewinn, denn
f\"ur den MacIntosh sind Grafik- und Audiokarten sowie CD-Roms schon lange zu
haben. Auch hier hatte Apple durch fr\"uhe Entwicklungen und geschlossenes
Konzept zur Einbindung der Erweiterungen einen Vorsprung vor anderen
Systemen.

WORKSTATIONS

Eine Weiterentwicklung des Personal Computers sind
Workstations. Doch hierf\"ur gibt es genausowenig eine exakte Definition,
wie es m\"oglich ist, Heim- und Personalcomputer voneinander abzugrenzen. Die
einzig existierende Definition ist in zu finden. Adele
Goldberg definierte 1985 eine Workstation so:

\'Eine Workstation ist ein relativ gro\"ser, teuerer Personal Computer,
der von Profis zum Arbeiten genutzt wird.\'

Doch die Schw\"achen dieser einzigen Definition werden schon sichtbar, wenn
man sich ins Ged\"achtnis ruft, da\"s Workstations mit dem
Mehrbenutzerbetriebssystem UNIX oder Derivaten davon betrieben werden, und
es durchaus \"ublich ist, da\"s an Universit\"aten und in Fimen komplette
Arbeitsgruppen auf der selben Workstation arbeiten.

Einige Autoren sehen nicht bei SUN den Hersteller der ersten Workstation.
In wird der Xerox Star, jener
Rechner, f\"ur den die grafische Oberfl\"ache Mitte der siebziger Jahre
erfunden wurde, als erste \'Personal Worstation\' bezeichnet. Dieser Begriff
wurde auch bei Xerox erfunden. Doch der Star war etwas zu fr\"uh da: er
verkaufte sich praktisch nicht.






























Workstations haben sich so entwickelt, da\"s heute hohe Rechenleistung,
Mehrbenutzerbetriebssystem, Vernetzbarkeit, viel Speicher und gro\"ser
Plattenspeicher sowie Kompatibilit\"at zu existierender Software erwartet
wird. Aufgrund dieser Anspr\"uche findet man auch auf allen Workstations
UNIX-\"ahnliche Betriebssysteme. Das Leistungsspektrum der Workstations
reicht von der Leistung eines teuren Personal Computers bis hin zum teuren
Multiprozessorsystem, welches, je nach Anwendung, als Entwicklungssystem oder
als Grafikcomputer geliefert wird. Im Preis beginnen die Workstations etwa ab
7000 DM, welches nicht weit \"uber den Preisen f\"ur voll ausgestattete,
schnelle Personal Computer liegt. Die obere Grenze ist ziemlich offen,
abh\"angig von der Ausstattung . Einige Workstations

sind in Tabelle auf
Seite aufgef\"uhrt.

Heutzutage geht der Trend weg vom Gro\"srechner in Rechenzentren hin zu einem
Netz von Workstations. Dies hat den Vorteil, da\"s nicht teure Gro\"srechner
angeschafft und auf Jahre hinaus dimensioniert sein m\"ussen, sondern
Rechenleistung dort eingebunden oder zentral zur Verf\"ugung gestellt werden
kann, wo und wenn sie ben\"otigt wird. Das Netz ist erweiterbar um den
Rechner, der gerade gebraucht wird. Doch wie kam man auf die Idee, sie zu
bauen?

SUN Microsystems



Wir gehen zur\"uck ins Jahr 1981. An der Stanford-Universit\"at wurde

Andreas Bechtolsheim gerade mit seiner
Doktorarbeit fertig. Zur Unterst\"utzung dieser Arbeit hatte er sich einen
Computer zusammengebaut. Seine Begr\"undung:

\'Ich fand heraus, da\"s es keine Maschine gab, die nur ann\"ahrend die
Spezifikationen aufwies, die ich gebraucht h\"atte. So entschlo\"s ich mich,
meine eigene Workstation zu bauen\' .

Bechtolsheim hatte zun\"achst gar nicht die Absicht, seinen Computer zu
vermarkten. Er bot allerdings Lizenzen zum Nachbau f\"ur 10000 Dollar an.
Auch einem Wirtschaftsstudenten namens Vinod
Khosla bot er eine Lizenz an. Doch der schlug stattdessen vor, eine Firma
zu gr\"unden und den fertigen Rechner zu vermarkten.


Am 22.2.1982 wurde die Firma SUN Microsystems mit 300000 Dollar
Startkapital gegr\"undet. Das Kapital kam von zwei Investoren. Au\"serdem
erkannten die beiden, da\"s sie ein Managment und ein schl\"ussiges Konzept
brauchten. Sie beschlossen, UNIX zum Betriebssystem ihrer Rechner zu
machen, denn die Zielgruppen, Universit\"aten, Firmen und Rechenzentren,
benutzten Gro\"srechner unter Unix. Zudem gelang es, einige namhafte Hard-
und Softwarespezialisten anzuwerben. Ihnen folgten zahlreiche gute
Entwickler zu SUN. Au\"serdem gelang es, bis zum Herbst 1982 insgesamt
weitere 4 Millionen Dollar von Investoren zu bekommen.


Bis 1986 war SUN fast konkurrenzlos, bestenfalls HP und Apollo (sp\"ater von
HP gekauft) bauten \"ahnliche Rechner. Entsprechend war die Gesch\"aftslage;
jedes Jahr verdoppelte sich der Umsatz der Firma (siehe auch

Tabelle auf Seite ) .





















Mittlerweile setzen aber viele weitere Hersteller wie HP, IBM und DEC
auf den Workstation-Markt. Andere, wie Silicon Graphics, verzeichnen durch
die aktuelle Multimediawelle, Rekordums\"atze mit leistungsf\"ahigen
Workstations mit vielen Spezialcoprozessoren. Der momentane Trend scheint
in Richtung Multiprocessing (mehrere Prozesoren arbeiten gleichzeitig in
einem Unix-System) und 64-Bit-Prozessoren zu gehen. Doch \"uber die
Workstation der Zukunft l\"a\"st sich kaum mutma\"sen, die Technologie
entwickelt sich zu schnell.

Schlu\"sbemerkungen


Der Personal Computer hat ohne Zweifel die Welt ver\"andert. Doch, im
Gegensatz zu anderen Entwicklungen in der Geschichte der Technik, wurde diese
Entwicklung nicht von der Industrie herbeigef\"uhrt. Es waren ausschlie\"slich
Privatpersonen, die aus Idealismus oder Gesch\"aftssinn an der Idee des
pers\"onlichen Computers arbeiteten. Selbst beim Erfinder des
Mikroprozessors, Intel, dachte man zuerst nicht an eine Nutzung als
Herzst\"uck von Computern, sondern zuallererst als Me\"s- und Steuerchip oder
Steuereinheit f\"ur Taschenrechner oder Terminals.


Die Namen einiger wichtiger Personen sind fast unbekannt, obwohl sie die
Entwicklung des Personal Computers ma\"sgeblich beeinflu\"st haben. Wer kann
beispielsweise mit dem Namen Chuck Peddle etwas
anfangen? Dabei entwickelte er den 6800, den 6502, KIM-1, PET, gr\"undete
die Firmen Victor und Sirius, in denen er PC\'s baute,
entwickelte bei Tandon die Tandon Data Pacs, die ersten handlichen und
unverw\"ustlichen Wechselplatten. Schon in den fr\"uhen 70er Jahren arbeitete
er an einem DTP-System, scheiterte aber an den zu unterentwickelten

Rechnern .


Adam Osborne leistete wichtige Arbeit, indem er
die ersten B\"ucher \"uber Anwendung und Programmierung der ersten
Mikroprozessoren schrieb. Sein Buchverlag ver\"offentlichte viele bekannte
B\"ucher, und existiert heute als Osborne-McGraw/Hill noch. Er erfand den
tragbaren Computer Osborne I und legte damit die Grundlagen f\"ur die
Laptop-Entwicklung.


Lee Felsenstein arbeitete fast immer im
Hintergrund. Er engagierte sich in verschiedenen Bewegungen, die das Ziel
hatten, m\"oglichst vielen Leuten den Computer zug\"anglich zu machen. Er
leitete die Homebrew-Computer-Club-Treffen, und unter anderem entwarf er die
erste 4Kb-Speichererweiterung f\"ur den Altair, baute den
Sol-Terminalcomputer, und war ma\"sgeblich am Bau des Osborne I beteiligt.


Eine ganze Reihe von Leuten konnten in diesem Artikel nicht mehr erw\"ahnt
werden. Es sind die Leute, die die ersten Programme geschrieben haben, die
auf fr\"uhen Personal Computern liefen. Gary
Kildall und CP/M wurden schon erw\"ahnt. Eine wichtige Rolle spielten auch

Bill Gates und Paul
Allen, die Gr\"under von Microsoft. Ihr BASIC erleichterte in den ersten
Jahren das Programmieren erheblich, und MS-DOS ist heute noch verbreitet.

Peter Jennings schrieb das erste Schachspiel auf einem PC. Es lief
1976 im 2Kb-Speicher einer KIM-1 und wurde weltber\"uhmt, weil es das erste
Spiel auf einem Mikrocomputer war. Michael Shrayer schrieb die erste
Textverarbeitung f\"ur Personal Computer - Electric Pencil. Software wurde
immer wichtiger, je mehr verschiedene Rechner auf den Markt kamen. Dan
Flystra schrieb mit Kollegen VisiCalc - ein Programm, welches den Erfolg
des Apple II entscheidend beeinflu\"ste. Und die Abenteuerspiele von
Scott Adams waren f\"ur viele Leute der Grund, einen Computer zu kaufen.

Nicht zu vergessen den Einflu\"s der Firma Atari . Die
Videospiele ihres Gr\"unders Nolan Bushnell haben trotz heftiger
Diskussionen \"uber Jugendgef\"ahrdung viele Menschen, vor allem Jugendliche,
dazu veranla\"st, sich mit Computern auseinanderzusetzen, wenn auch
meistens zum Spielen. Das Videospielimage macht Atari heute noch zu
schaffen: ihr Atari-ST Personal Computer wird nicht ernstgenommen, weil das
Image des Videospiels bzw. Spielecomputers noch immer vorherrscht.

Was die einzelnen Personen tats\"achlich geleistet haben, wird man erst genau
nachvollziehen k\"onnen, wenn sie ihre Lebensgeschichten ver\"offentlichen.
Doch vorl\"aufig erfreuen sich alle Beteiligten noch bester Gesundheit und
sehen keinen Grund, ihre Memoiren zu schreiben.


Nach diesem Einblick in die Entstehungsgeschichte des Personal Computers
sind hoffentlich wenigstens einige Zusammenh\"ange klar geworden. Jedenfalls
wird es spannend sein, die weitere Entwicklung mitzuverfolgen.




99

Silicon Valley Fever: Rogers, Everett M.; Basic Books, 1984, ISBN 0-465-07821-4


Fire in the Valley: Freiberger, Swaine; Osborne/McGraw-Hill, 1984, ISBN 0-88134-121-5


Running Wild: The Next Industrial Revolution: Adam Osborne, McGraw-Hill, 1979


Die Silicon Valley Story: Bob McSummit, Joe Martin; Systhema Verlag GmbH, 1989, ISBN 3-89390-336-4


Steve Jobs - Der Henry Ford der Computerindustrie: Jeffrey S. Young; GFA Systemtechnik, 1989, ISBN 3-89317-006-5


A History of Personal Workstations: Adele Goldberg; ACM/Addison-Wesley, 1988, ISBN 0-201-112259-0


What computers cannot do: Wilson G.; Auerbach Publishers, 1970


Die Traummaschine: herausgegeben von Steve Ditela; DuMont Buchverlag, 1985, ISBN 3-7701-1723-9


Chip - Das Mikrocomputer-Magazin, Ausgabe 4/1987, 10 Jahre PC


Chip - Das Mikrocomputer-Magazin, Ausgabe 9/1988, 10 Jahre Chip


Chip Sonderheft Nr. 14 - Der Computer-Katalog


c\'t - Magazin f\"ur Computertechnik, Ausgabe 5/1992, Happy Birthday, P


Workout, Ausgabe 1/1991, Der zweite Fr\"uhling / Der Hybridcomputer


The Best of Byte - Volume 1: edited by David H. Ahl and Carl T. Helmers, Creative Computing Press, ISBN 0-916688-04-6

 
 

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