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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

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Vorstellung eines entwicklungslandes--> thailand



Vorstellung eines Entwicklungslandes Südostasien> Thailand 1. Allgemeine Vorstellung des Landes 2. Naturraumanalyse > Profil vom 6°N- 21°N am 100°Längengrad Ost, Klima, Vegetation, Böden 3. Demographie des Landes 4. Wirtschaft + Tourismus 5. Fazit THAILAND 1.

     Allgemeine Vorstellung des Landes Thailand liegt in Südasien und hat eine Gesamtfläche von 514000 km² von denen 511 770 km² Landfläche, 2 230 km² Wasserfläche sind. Die Küstenlinie allein hat eine Länge von 3 219 km (1840 km Länge zum Golf von Thailand und 865 km entlang dem Indischen Ozean). Es hat eine geographische Lage von Ost 97o 30\" bis 105o 30\" und Nord 5o 30\" bis 21o. Der höchste Punkt Thailands ist der Doi Inthanon mit 2576m und der tiefste Punkt mit 0m ist der Golf von Thailand. Die angrenzenden Länder sind Burma im Nordwesten, Laos im Nordosten, Kambodscha im Südosten und Malaysia im Süden. Thailand hat eine Gesamteinwohner- zahl von 61 797 751 von denen 6 400 000 in der Landeshauptstadt Bangkok leben.

     Es wurde im Jahr 1238 gegründet und ist seitdem politisch unabhängig. Als einziger Staat Südostasiens stand Muang T\'hai (\"Das Land der Freien\") niemals unter kolonialer Herrschaft. Seit 1932 ist Thailand eine konstitutionelle Monarchie und seit 1946 Mitglied der UNO. 2. Naturraum Vegetation: Thailand ist in vier natürliche Regionen gegliedert: 1. Der Norden 2.

     Die Zentralebene, oder das Chao-Phraya Flussbecken 3. Der Nordosten, oder die Korat Hochebene 4. Der Süden, oder die Südliche Halbinsel Der Norden ist eine bergige Region, die aus Naturwäldern, Bergkämmen und tiefen, engen, fruchtbaren Tälern besteht. Die bedeutendste Stadt der Region ist Chiang Mai. Im Norden Thailands gibt es mit Teakholzwäldern sanft bedeckte Hügel und parallele Gebirgsrücken. Die durchschnittliche Höhe der Berge beträgt 1200 Meter, in deren Tälern jeweils einer der 5 wichtigsten Zuflüsse des Menam liegt.

     Die Talauen werden zum Reisanbau genutzt. Die Berge sind schwer zugänglich und dschungelbedeckt. Teilweise wird in dem Gebiet Brandrodungsfeldbau betrieben. Die meisten Gebirgszüge sind noch reich an tropischen Regenwäldern. Die Abholzung wurde von der Regierung verboten. Der höchste Berg Thailands liegt im Norden und heißt Doi- Inthanon.

     Er ist 2595 Meter hoch. Der nördliche Teil Thailands gehört zum \"goldenen Dreieck\". Dem Dreiländereck von Thailand, Burma und Laos, in dem ein wesentlicher Prozentsatz des Opiums der Welt erzeugt wird. Zentral-Thailand, das Chao-Phraya Flussbecken, ist ein üppiges, fruchtbares Tal. Es ist die reichste und ausgedehnteste Reis produzierende Region des Landes und wird deshalb auch die \"Reisschüssel\" Asiens genannt. Bangkok, die Hauptstadt Thailands, befindet sich in dieser Region.

     Kerngebiet ist das Schwemmgebiet des Menam. Diese Ebene, in der auch Bangkok liegt, nennt man Zentralebene. Auch 50 Kilometer vom Meer entfernt hat die Ebene erst eine mittlere Höhe von 2 Metern über dem Meeresspiegel. Deshalb gibt es in dieser Region oft Überschwemmungen. Dadurch, dass das Gebiet im Schwemmland des Menam liegt, ist es die fruchtbarste Region Thailands, und dazu noch eines der wichtigsten Reisanbaugebiet der Erde. Es ist das am dichtesten bevölkerte Gebiet.

     Der Nordosten ist trocken und hat eine typische sanft hügelige Landschaft. Wegen des rauen Klimas, hat diese Region häufig Überschwemmungen und Dürren. Bewässerungsprojekte und Staudämme sollen hier Abhilfe schaffen. Der Nordosten des Landes (Thai= Isan) ist ein tellerförmiges Plateau, das Koratplateau mit einer durchschnittlichen Meereshöhe von 200 Metern. Die Böden sind sandig und nicht sehr fruchtbar. Wegen der Wasserknappheit kann hier nur Mais, Baumwolle und Kenaf (Droge: Hanf) wachsen.

     Außer im nördlichen und südlichen Grenzgebiet ist das Gebiet wenig bewaldet. Das Land ist überwiegend mit Savannengras und Steppengebüsch bewachsen. Es ist eine offene Savanne auf der extensive Landwirtschaft betrieben wird. Es ist der am wenigsten entwickelte Landesteil. Den Wohlstand der Region bringen die Früchte: Durians und Mangos, sowie die Edelsteine: Rubine und Saphire. Es gibt eine gute touristische Infrastruktur.

     Der Süden hat eine hügelige bis bergige Landschaft mit dichten Urwäldern und reichen Erz- und Mineralvorkommen. Die Region ist Zentrum für die Produktion von Gummi und die Kultivierung von anderen tropischen Feldfrüchten. Süd-Thailand (die Malaiische Halbinsel= Malakka) hat die faszinierendste Landschaft der Welt: die zerklüfteten Kalkstein-Felsberge. Die Halbinsel hat ein gebirgiges Rückrad in dem die höchsten Erhebungen aus flachen Granitkuppeln bestehen. Die Randzonen bilden Kalke und kristalline Schiefer. Diese stehen oft unmittelbar zwischen den Reisfeldern.

     Zahlreiche paradiesische Inseln sind der Küste vorgelagert. Die größten sind Phuket, Ko Samui und Krani. Wohlstand bringt hier heutzutage der Tourismus und früher der Reichtum an Bodenachätzen, vor allem Zinn-Erze. 60% Thailands sind bewaldet (tropischer Regen- und Bergwald und laubabwerfender Monsunwald); an der Küste gibt es Mangrovensümpfe. Die Westküste ist reich an felsigen Inseln und traumhaften Buchten. Weite Flächen Regenwald wurden gerodet um Kautschuk anzubauen.

     An der Ostküste gibt die flache Beckenlandschaft die Möglichkeit von Riesanbau und Viehzucht. In den Dschungel- und Sumpfgebieten sind ausgedehnte Bestände an tropischen Hölzern, darunter Mangroven, Eben- und Rosenholz zu finden. Zu den Bäumen des Hochlands gehören Teak, Agalloch und Eiche. Daneben wächst eine große Vielfalt tropischer Pflanzen und Früchte, darunter Orchideen, Hibiskus, Bananen, Mangos und Kokosnüsse. Im Dschungel und in den Wäldern leben Elefanten, Nashörner, Tiger, Leoparden, Wasserbüffel und Gibbonaffen. Die Siamkatze stammt, wie ihr Name schon sagt, aus Thailand.

     Außerdem treten über 50 Schlangenarten, auch Giftschlangen, Krokodile sowie verschiedenste Arten von Fischen und Vögeln auf. Die heute anzutreffende Vegetation entspricht zum größten Teil nicht mehr der ursprünglichen Beschaffenheit. Brandrodung und Weidewirtschaft sowie der - inzwischen verbotene - übermäßige Holzeinschlag von Edelhölzern führten in weiten Teilen zu einer Zerstörung der natürlichen Vegetation. Es kam zu irreparablen Erosionsschäden, die die ohnehin beschränkte landwirtschaftliche Nutzfläche noch reduzierten.Über 60.000 km² der Landfläche und mehr als 6.

    000 km² Meeresfläche und Inseln sind als Nationalpark, Wildschutzgebiet und Meerespark ausgewiesen. Klima: In Thailand herrscht feuchtes, tropisches Klima und es ist das ganze Jahr hindurch sehr heiß. Die Temperaturen: In Thailand gibt es drei Jahreszeiten: Heiß ist es von März bis Mai/Juni. Regnerisch (Monsun) von Juni/Juli bis September/Oktober. Kühler ist es von November bis Februar. An der Ostküste des südlichen Isthmus tritt der Monsun von November bis März auf, an der Westküste (Phuket) von März bis Oktober.

     Die heißesten Temperaturen kommen in den nordwestlichen Ebenen vor. So kann es gegen Ende der heißen Jahreszeit in Chiang Mai im Norden Thailands heißer werden als in Bangkok, allerdings mit bedeutend geringerer Luftfeuchtigkeit. Der Sommer geht von März bis Mai, mit einer Durchschnittstemperatur von 34°C, allerdings kann es auch über längere Zeiträume zu Temperaturen über der 40°C Grenze kommen. Die Sommermonsune beginnen, wenn die warmen Feuchtluftmassen vom Indischen Ozean in Richtung Norden ziehen und enden im Herbst mit den trockenen Luftmassen aus Südwesten. Die Regenzeit dauert im Schnitt von Juni-September, auf er Ostseite (Ko Samui) beginnt sie hingegen erst im September und geht bis Mitte/Ende Oktober. Die Temperaturen betragen zu dieser Zeit 27°C bis 32°C und das Ganze ist auch immer wieder durchsetzt mit Sonnenschein.

     In der kühleren Jahreszeit von Oktober/November bis Februar beträgt die Durchschnittstemperatur 18°C bis 32°C. Im Juli ist es in Nord- und Nordostthailand am heißesten und im Januar am kühlsten. Die kälteste Provinz des Landes ist Loei zwischen der Nord- und Nordostregion des Landes. In den Bergen dieser Provinz kann das Thermometer in den frühen Morgenstunden von Dezember oder Januartagen sogar auf den Gefrierpunkt fallen. Niederschläge: Die Regenzeit liegt in den meisten Regionen in der zweiten Jahreshälfte und dauert mehrere Monate. Im einzelnen werden die Regenzeiten von Monsunwinden bestimmt.

     In Südostasien weht der Südwestmonsun von etwa Mai bis Oktober, und von etwa November bis April ein Nordostmonsun. Von November bis April weht ein aus Nordasien kommender Wind über Thailand hinweg. In den Sommermonaten Mai bis Oktober bläst der Wind aus der entgegengesetzten Richtung, also aus dem Südwesten. Zentral-, Nord- und Nordostthailand können Regen in substantieller Menge nur abkriegen, wenn der Südwestmonsun aus der Amdaman- See des Indischen Ozeans kommt. Der Nordostmonsun, der von November bis April aus der chinesischen Landmasse bläst, kann in Zentral-, Nord- und Nordostthailand nur trocken ankommen. Der Beginn der Regenzeit scheint in Zentral-, Nord-, und Nordostthailand flexibler zu sein als das Ende.

     Südthailand verfügt über zwei unterschiedliche Klimasysteme: eines an der Westküste und ein anderes an der Ostküste. Je nachdem welche Höhe der Bergrücken in der Region hat. An der südthailändischen Westküste liegt die Regenzeit wie in Zentralthailand. Die Westküste der Malaiischen Halbinsel kriegt den Südwestmonsun voll ab. Die Regenzeit kann deshalb an der Westküste der Malaiischen Halbinsel schon im Mai einsetzen und fast ein halbes Jahr dauern bis Oktober. Die Ostküste bekommt dagegen vom Südwestmonsun nur wenig ab, und zwar, je weiter südlich man fährt, desto weniger.

     Auf Ko- Samui kommt der Regen dafür mit dem Wintermonsun. Es sind hauptsächlich die Monate November, Dezember und Januar, in denen es zu kräftigen Niederschlägen kommt. Der Nordostmonsun regnet sich an der Ostküste der Malaiischen Halbinsel ab, deshalb bleibt die Westküste von ihm verschont. Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez min. Temp 20 22 24 25 25 24 24 24 24 24 22 20 °C max. Temp 32 32 34 35 34 33 32 32 32 31 31 31 °C Feuchtigkeit 72 74 74 74 78 79 79 79 82 82 79 74 % Regentage 1 1 3 3 9 10 13 13 15 14 5 1 Monat 3.

     Demographie Die Bevölkerung Thailands (ungefähr 60,9 Millionen - 1998), besteht aus ethnischen Chinesen, Malaien, Kambodschanern, Vietnamesen, Indern und anderen. Immigration wird durch ein Quotensystem kontrolliert. Buddhismus ist die Nationalreligion, und es bekennen sich 95 % der Bevölkerung zu ihm. Islam, Christentum, Hinduismus und andere Glaubensrichtungen werden von dem Rest der Bevölkerung praktiziert. Es herrscht absolute Religionsfreiheit. Der König von Thailand ist vor dem Grundgesetz und in der Praxis Schirmherr aller bedeutenden Religionen.

     In Thailand gibt es zu 94% Buddhisten, zu 4% Moslems und zu 2% Sonstige. Außerdem gibt es verschiedene ethnische Gruppen wie Thais zu 80%, Chinesen zu 12%, Malaien zu 4% und Sonstige zu 4%. Im Gegensatz zu den meisten anderen aufgeführten Ländern gibt es in Thailand keine nennenswerten ethnischen Konflikte. Der einzige, allerdings nicht sehr ausgeprägte, innere Konflikt des Landes, in den südlichsten Provinzen des Königreichs, ist nicht ethnisch, sondern eher religiös begründet. Die südlichsten Provinzen, an der Grenze zu Malaysia, sind moslemisch, während die thailändische Bevölkerung ansonsten dem Theravada-Buddhismus anhängt. Doch obwohl die Beziehungen zwischen Bangkok und den südlichsten Provinzen bisweilen nicht gerade harmonisch sind, und obwohl es in dem religiös motivierten Konflikt mehrere Tote im Jahr gibt, werden den separatistischen Tendenzen wenig Erfolgsaussichten prognostiziert.

     Die Bevölkerung Thailands belief sich 1998 auf 60,9 Millionen, wovon ungefähr 30 Prozent unter 15 Jahre alt waren. Die Wachstumsrate liegt bei ungefähr 1,2-1,4 % pro Jahr. Es wird geschätzt , dass die Bevölkerung im Jahr 2010 70 Millionen überschreitet. Die meisten Thailänder sind Bauern. Quelle: National Economic and Social Development Board und Bank of Thailand Lebenserwartung Männer 66 Jahre Lebenserwartung Frauen 72,51 Jahre Analphabeten w: 3% m: 6% 1971 machte es Thailand zur nationalen Aufgabe, das Bevölkerungswachstum zu verlangsamen. Damals hatte Thailand eine Wachstumsrate von 3,2% pro Jahr.

     Eine Thaifamilie hatte durchschnittlich 6,4 Kinder. Innerhalb von 15 Jahren war die Wachstumsrate auf 1,6% halbiert. 1994 war die Wachstumsrate bei 1,2% angelangt und die durchschnittliche Familie hatte noch 2,2 Kinder. Von 1971 bis 1994 stieg der Prozentsatz der verheirateten Frauen, die moderne Methoden der Geburtenverhütung anwandte, von 15% auf 64% gestiegen. All dies ging, im Unterschied zu China, Singapur oder zeitweise Indien, ohne Zwangsmaßnahmen vor sich! 4. Wirtschaft Die Wirtschaft des Landes ist seit Beginn der 50er Jahre durch eine tief greifende Strukturveränderung gekennzeichnet.

     Aus einem fast reinen Agrarland wurde - zumindest in den städtischen Regionen - ein Industrieland mit zweistelligen Wachstumsraten und einer Verdoppelung des Pro-Kopf-Einkommens. Allerdings nahm die Landbevölkerung, die immerhin mehr als 3/4 der Bevölkerung ausmacht, an dieser Entwicklung kaum teil. Im Gegenteil brachen viele der einst blühenden Kleingewerbezweige zusammen, da sie mit den Billigimporten aus dem Ausland nicht konkurrieren konnten. Auch ökologisch bleibt der einseitige industrielle Aufschwung nicht ohne Folgen. Besonders Bangkok - von einer eher gemächlichen, von Kanälen durchzogenen Regierungsstadt zu einer wuchernden 8- Millionen- Metropole expandiert - steht inzwischen vor schier unlösbaren Problemen. Aus den unzähligen Kleinindustrien fließen Abwässer ungeklärt in die Kanäle, übermäßige Wasserentnahme und die Bebauung mit Hochhäusern lässt die auf extrem porösem Grund errichtete Hauptstadt jedes Jahr um einige Zentimeter absinken.

     37% der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Es überwiegen Kleinst- und Kleinwirtschaften neben zum Teilausländischen Großplantagen. Thailand ist einer der führenden Reiseexporteure Asiens. Weitere wichtige Produkte sind Ananas (weltführend), Kautschuk (15% der Weltproduktion), Zuckerrohr, Maniok, Tapioka und Sojabohnen. Die Anzahl der Arbeitskräfte beläuft sich auf über 32 Millionen, wovon die Mehrheit unter 30 Jahre alt ist. Jedes Jahr kommen ungefähr 800.

    000 Personen dazu, wobei die Analphabetenquote unter 10% liegt. Viele Standard- arbeitsrechte bestehen, beispielsweise gesetzliche Entlassungsabfindungen und Überstundenauszahlungen für Arbeit, die die gewöhnlichen Arbeitszeiten überschreitet. Der gegenwärtige gesetzliche Mindestlohn in Thailand beträgt 162 Baht pro Tag (US$3,70) in Bangkok und zwischen 130-140 Baht in den Provinzen. Obwohl es nicht der billigste Arbeitsmarkt in der Region ist, Zählen die Arbeitskräfte Thailands zu den kosteneffektivsten der Welt. Sie haben einen Ruf für Sorgfältigkeit und Anpassungsfähigkeit. BIP ($) 141.

    937.580.000 Jahreseinkommen $ (US)/Einwohner (durch.) 2.080 Anteil der Landwirtschaft am BIP (%) 11,00 Anteil der Industrie am BIP (%) 40,00 Anteil der Dienstleistungen am BIP (%) 49,00 Inflationsrate (%) 0,60 Arbeitskräfte 33.400.

    000 Arbeitslosigkeit (%) 2,90 Staatshaushalt - Einnahmen ($) 19.000.000.000 Staatshaushalt - Ausgaben ($) 21.000.000.

    000 Staatsausgaben in % des BIP 14,80 Export ($) 67.700.000.000 Import ($) 58.100.000.

    000 Außenverschuldung ($) 62.500.000.000 internationale Hilfe ($) 310.000.000 wichtigste Importgüter: Investitionsgüter, Industrieerzeugnisse, chemische Erzeugnisse, Brennstoffe wichtigste Exportgüter:Reis, Mais, Tapioka, Gemüse, Kräuter, Maschinen, Zinn, Kautschuk, Holz 1.

     Landwirtschaft Obgleich Thailand über lange Zeit zu den wohlhabendsten asiatischen Ländern gehörte, war das Land aufgrund des vorwiegenden Anbaus von Reis wirtschaftlich äußerst anfällig und Schwankungen des Weltmarktpreises sowie des Ernteertrags unterworfen. Die Regierung versuchte, dieser Anfälligkeit durch eine Reihe von Entwicklungsprogrammen zu begegnen; diese sollten die Wirtschaft auf eine breitere Basis stellen und wissenschaftliche Anbaumethoden, insbesondere die kontrollierte Überflutung der Reisfelder, fördern, um mit einer konstant gleich bleibenden Reisernte, selbst in Jahren mit spärlichen Regenfällen, rechnen zu können. Trotz seines geringen Ertrags pro Hektar ist Thailand einer der führenden Reisproduzenten der Welt. 2000 produzierte Thailand rund 23,4 Millionen Tonnen Reis der vorwiegend in der Zentralen Ebene kultiviert wird. Mit seinen wenigen, aber dafür umso größeren Gummiplantagen, welche hauptsächlich auf der Malakka- Halbinsel zu finden sind, ist Thailand der drittgrößte Naturgummilieferant der Welt. 2000 lag die Erntemenge bei 2,24 Millionen Tonnen.

     Die Eigenversorgung des Landes ist gewährleistet, neben fast allen Arten von Gemüse werden Obst, Kaffee, Tee und Baumwolle angebaut (Mais, Sorghum oder Mohrenhirse, Maniok, Zuckerrohr, Baumwolle, Tabak, Kaffee, Kokosnüsse und Kenaf oder Gambohanf , eine Faserpflanze aus der Gattung Roseneibisch, die zur Herstellung von Leinwänden verwendet wird). Zudem ist Thailand weltweit führend in der Produktion von Ananas. Der Viehbestand setzt sich aus rund 3 Millionen Büffeln, 5,68 Millionen Rindern, 7,20 Millionen Schweinen und 194 Millionen Hühnern zusammen. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Zucht von Seidenraupen. Die Einkommensunterschiede zwischen den marktwirtschaftlich orientierten urbanen Zonen und dem mehr traditionell wirtschaftenden Land werden immer größer; während mehr als 50% des Bruttosozialproduktes in Bangkok und dem 80 km breiten \"Speckgürtel\" erwirtschaftet werden, nimmt der Anteil der Armen unter der Landbevölkerung ständig zu. Denn immer mehr landwirtschaftlich nutzbare Fläche wird mit Nahrungsmitteln für den Export bepflanzt.

     Die Gewinne aus diesem Geschäft flossen jedoch nicht zurück aufs Land, sondern wurden in kapitalintensive Industrien in der Stadt investiert. Es kam zu einer völligen Kapitalunterversorgung und damit verbunden einer extrem hohen Arbeitslosigkeit in den ländlichen Regionen. Die Bauern, die bis dahin die Selbstversorgung sicherstellten, gerieten durch zunehmende Verschuldung bei den Großgrundbesitzern völlig in deren Abhängigkeit und waren gezwungen, ihre Felder zu übereignen. 2. Forstwirtschaft und Fischerei Mitte des 20. Jahrhunderts waren fast 50 Prozent des Landes bewaldet.

     Ausgedehnte Rodungen führten dazu, dass nur noch 28,9 Prozent (2000) waldbedeckt sind. Seit einigen Jahren bemüht sich der Staat um die Wiederaufforstung weiträumiger Gebiete, die durch Überflutungen, Erdrutsche und Entwaldung Schaden genommen hatten. Die wichtigsten forstwirtschaftlichen Produkte sind Harthölzer, insbesondere Teak und Yang (zum Teil auch Raubbau). 1999 lag der Holzeinschlag bei insgesamt etwa 36,3 Millionen Kubikmetern. Der Export von Teak als Rohholz ist heute verboten. Der Fang von Meerestieren ist ebenfalls ein bedeutender Sektor der Wirtschaft.

     1997 lag die Fangmenge bei rund 3,49 Millionen Tonnen und bestand neben Fischen vorwiegend aus Garnelen und Schalentieren. Rund 28 Prozent der Gesamtfläche Thailands sind bewaldet. Die wichtigsten forstwirtschaftlichen Produkte sind Harthölzer, insbesondere Teak. Ende der achtziger Jahre lag der jährliche Holzeinschlag bei insgesamt etwa 37,6 Millionen Kubikmetern. 3. Bergbau Thailand ist reich an natürlichen Ressourcen.

     Zu den bekannten Bodenschätzen zählen Kohle, Gold, Blei, Zinn, Wolfram, Mangan, Zink und Edelsteine. Bei der Zinnförderung gehört Thailand weltweit zu den führenden Ländern. 4. Industrie Die verarbeitende Industrie beschäftigt etwa 18 Prozent der Arbeitskräfte. Die bedeutendsten Branchen sind Nahrungsmittelindustrie, insbesondere Reismühlen, Textil- und Bekleidungsgewerbe sowie Elektronikindustrie. Weitere wichtige Produkte sind Zement, Fahrzeuge, Zigaretten, verschiedene chemische Erzeugnisse und Erdölprodukte.

     5. Außenhandel 1999 beliefen sich die Ausfuhrerlöse Thailands auf rund 58,4 Milliarden US-Dollar, der Einfuhrwert lag bei 41,5 Milliarden US-Dollar. Zu den Hauptexportwaren gehörten Textilien und Bekleidung, elektronische Produkte, Reis, Kautschuk, Zinn, Maniok, Zucker und Garnelen. Importiert wurden Erdöl und Erdölprodukte, mechanische Geräte, Fahrzeuge, chemische Produkte, Eisen und Stahl sowie elektrische Maschinen. Haupthandelspartner sind Japan, die USA, Singapur, Deutschland, Malaysia, China und die Niederlande. 6.

     Verkehrswesen Die vom Staat betriebene thailändische Eisenbahn verfügt über ein Schienennetz von 4 044 Kilometern. Der Ausgangspunkt des Eisenbahnnetzes ist Bangkok; eine Strecke geht nach Norden bis Chiang Mai, eine andere nach Süden zur Grenze mit Malaysia, eine weitere Richtung Osten nach Ubon Ratchathani, eine in Richtung Nordosten durch Udon Thani nach Vientiane in Laos und schließlich eine nach Nordwesten zur Grenze von Myanmar. Der Chao Phraya, der ab seiner Mündung etwa 80 Kilometer ins Landesinnere schiffbar ist, ist ein wichtiger Wasserweg der Binnenschifffahrt. Das Straßennetz wurde in den siebziger Jahren ausgebaut und hat heute eine Länge von rund 64 600 Kilometern; davon sind 98 Prozent befestigt. Die thailändische Fluggesellschaft Thai Airways bietet Inlands- und Auslandsflüge an. Der Hafen von Bangkok, einer der modernsten Südostasiens, dient ebenfalls dem Binnenstaat Laos als Überseehafen.

     7. Energie 1999 erzeugte Thailand etwa 89,4 Milliarden Kilowattstunden an elektrischer Energie (1968 waren es erst drei Milliarden Kilowattstunden). 91,17 Prozent der Energie wurde in Wärmekraftwerken produziert, die in erster Linie mit landeseigener Kohle oder eingeführtem Erdöl betrieben wurden. Der Rest kam aus Wasserkraftwerken Schon im Jahre 1921 wurde in Thailand die allgemeine Schulpflicht eingeführt, jedoch erfasst sie nicht alle Thailänder. Die Schulpflicht ist mittlerweile auf neun Jahre erhöht worden. Der Tourismus wurde im letzten Jahrzehnt zu einem enorm wichtigen Sektor der thailändischen Wirtschaft.

     Anziehungspunkte sind außer Bangkok die historischen Stätten im Norden, die Bergvölker sowie Badeorte. Tourismus: Der Tourismussektor ist zur wichtigsten Devisenquelle Thailands geworden und spielt allein deshalb eine außerordentliche Rolle für das Land. Individualtourismus ist genauso vertreten wie Massentourismus. Besucher kommen vor allem aus Westeuropa und Nordamerika. Sie kommen wegen der vielfältigen kulturellen und religiösen Sehenswürdigkeiten, aber auch, um sich an den weitläufigen Stränden des Landes zu entspannen. Thailand wird häufig als Negativmodell für den Tourismus angesehen.

     Umweltschäden in vielen Gebieten des Landes, ökonomische Ungleichheit und unerwünschte Veränderungen in der Gesellschaft, die Sexindustrie, AIDS, Drogenmissbrauch, Glückspiel, Kriminalität und »kulturelle Erosionen« sind das Resultat einer rücksichtslosen Entwicklungsstrategie. Behörden und Privatunternehmer im Mekongtourismus haben diese Probleme anerkannt und darauf reagiert, indem sie die Strategie des »nachhaltigen Tourismus« in ihre Richtlinien und Pläne integrierten. Eine Untersuchung der regionalen Entwicklungspläne der Greater Mekong Subregion (GMS) und Fallbeispiele zeigen, dass die destruktiven Tourismusentwicklungen trotz der beständigen Rhetorik um nachhaltigen Tourismus und Ökotourismus weiter existieren. Pläne hinsichtlich einer touristischen Entwicklung der Mekong-Region gibt es sowohl von Seiten der Mekong River Commission (MRC) unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen als auch durch die Quadrangle for Economic Cooperation (QEC), die sich auf eine Verbesserung der Transportmöglichkeiten zu Land, zu Wasser und in der Luft konzentriert, um die Entwicklung von Tourismus und Handel zu unterstützen. Die bekannteste und wichtigste Triebkraft des Tourismus am Mekong ist jedoch das Greater Mekong Subregion (GMS)- Projekt Asia Development Bank (ADB). Das GMS- Tourismus- Programm Seit der Gründung der GMS- Initiative im Jahr 1992 wurden mehr als 100 Entwicklungsprojekte in den Bereichen Transport, Energie, Tourismus, Telekommunikation, Umwelt und der Entwicklung von Humanressourcen durchgeführt.

     Neben der ADB sind an dem GMS- Programm Vertreter der sechs nationalen Tourismusorganisationen (NTOs) und internationale Touristik-Zusammenschlüsse beteiligt. Die inhaltlichen Schwerpunkte der GMS- Initiative sind »nachhaltige Entwicklung« und »Ökotourismus«. Dabei wurde als Hauptziel festgelegt: »bis Ende 2006 am Mekong Kulturtourismus, Ökotourismus und Abenteuertourismus in einem Netzwerk zu konsolidieren, indem Reiseziele, Rundreisen und Reiserouten miteinander verknüpft werden«. Daran knüpft sich die Hoffnung, dass im Jahr 2018 die GMS- Region »eines der weltweit wichtigsten Reiseziele für Ökotourismus und Kulturtourismus« sowie »ein sicheres, zugängliches und gewinnbringendes Reiseziel« darstellen wird, »um das vielfältige natürliche, historische und das mannigfaltige kulturelle Erbe der Völker und Orte zu erfahren«. Obwohl Ökotourismus im Allgemeinen mit schrittweiser und kontrollierter Entwicklung in Verbindung gebracht wird, zielt dieser Plan darauf ab, Millionen zusätzlicher internationaler Touristen in die Region zu locken. Die Projekte, die in der Studie als oberste Priorität empfohlen werden, entsprechen den Megaplänen der ADB zum Ausbau der Infrastruktur der Region und ihrem Schwerpunkt auf Verbesserung des Transportwesens einschließlich Verkehrsmanagement, dem Bau von Schnellstraßen und der Ausdehnung der Luftfahrtrouten.

     Unterdessen ist weithin bekannt, dass die Mehrheit der ADB-Projekte die selbst gestellten Ansprüche nicht erfüllt und darüber hinaus einen starken Einfluss auf die lokalen Gemeinschaften und die Umwelt ausübt. 1996 beispielsweise entwickelte die ADB einen Plan für Umweltmanagement im Einzugsgebiet des Stromes. Es beinhaltete die graduelle Umsiedlung von ungefähr 60 Millionen Menschen der Bergbevölkerung im gesamten Mekonggebiet in die Region. Diese massiven Umsiedlungsprogramme wurden damit legitimiert, dass der in der Region verbreitete Wechselfeldbau (shifting cultivation) eine der Hauptursachen der Umweltzerstörung darstelle und darüber hinaus Subsistenzökonomie unproduktiv und rückständig sei. Ungezählte Menschen verloren ihren traditionellen Lebensunterhalt, unter anderem auch bei den 50 großen Dammprojekten der ADB. Nach Ansicht der ADB sollten die lokalen Gemeinschaften im Namen von »Entwicklung« und »Armutsbekämpfung« ihre traditionelle Lebensweise und ihre ökonomischen Aktivitäten aufgeben und an anderen Orten alternative Einkommensquellen im Ökotourismus suchen.

     Die größte Ironie des GMS-Projektes besteht wohl darin, dass das umfassende Umweltschutzprogramm beispiellose Massenvertreibungen mit einer unvermeidlichen Verminderung der indigenen Bevölkerung und Kultur einschließt und dann als Ausgleich den Tourismus anbietet. Wie aber Studien zeigen, erreicht nur ein winziger Teil der Einnahmen im Tourismus-Sektor die Dorfbevölkerung. Massen-\"Ökotourismus\" á la Thailand Das rapide Wachstum des Tourismus in Thailand, insbesondere des Sex-Tourismus während der 1970er und 1980er Jahre rief massive Kritik wegen seiner negativen Folgen für die thailändische Gesellschaft hervor. Im gemeinsamen Bestreben der Regierung und der Wirtschaft, Thailands Tourismus-Projekte zu verändern, um das schädigende Image loszuwerden, wuchs das Interesse am Ökotourismus. »Die Strategie besteht darin, den Massentourismus über eine große Anzahl von Plätzen zu verteilen, so dass die Ressourcen nicht zu sehr ausgebeutet werden, während der ökonomische Gewinn einer breiteren Öffentlichkeit zu Gute kommen soll.« Aber die Situation verschlechtert sich.

     Unter dem Vorwand »Förderung des Ökotourismus« hat das Königliche Forstwirtschaftsministerium (Royal Forestry Department, RFD) mit Hilfe von Darlehen der Weltbank und Japans weitreichende tourismusbezogene Infrastruktur-Projekte in Naturschutzgebieten begründet, die teilweise sogar die Abholzung von Baumbeständen notwendig machten. Im Allgemeinen werden bei den Ökotourismus-Projekten in Thailand die umliegenden lokalen Gemeinschaften nicht in die Entscheidungsfindung einbezogen. Genauso wenig findet eine angemessene Diskussion statt, wer die Besitzer des Bodens und der natürlichen Ressourcen sind, wie das Land genutzt werden sollte, von wem und wie die touristischen Einrichtungen gebaut werden sollten, oder wie die Besucherzahlen gestaltet und die Besucherströme gemanagt werden sollten. All diese Fragen rufen ökologische Probleme hervor, verstärken sie oder produzieren Konflikte zwischen der Regierung, der Privatindustrie und den einzelnen Bevölkerungsgruppen. Immer wieder, wenn sich die thailändische Wirtschaft in einer Krise befindet, sucht die Regierung Rettung in der Tourismusindustrie. Den neuesten Vorhaben zufolge sind viele Tausende bisher unentwickelte Dörfer für einen gemeindebasierenden Ökotourismus vorgesehen.

     Jedoch fehlt es an einem Umweltschutzkonzept, das sich damit beschäftigt, wie dem wachsenden Druck durch steigende Touristenzahlen sowie der räumlichen Ausdehnung des Tourismus begegnet werden kann. Das lässt vermuten, dass die natürlichen Ressourcen des Landes auch weiterhin für kurzfristige ökonomische Ziele geopfert werden. Traum des Golfers - Alptraum des Farmers Seit Ende der 1980er Jahre wird Golf aggressiv als lukratives Tourismus-Geschäft angepriesen. Ausgehend von Thailand verbreitete sich der Golfplatz-Boom auch in den anderen Staaten am Mekong und rief dort soziale sowie ökologische Konflikte hervor. Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre wurden in Thailand um die 200 Golfplätze gebaut. Golfplätze benötigen riesige Landflächen und verdrängen fruchtbares Ackerland.

     Eine andere bedeutende Tatsache ist die enorme Verschwendung der Wasserressourcen für solche Projekte. Hinzu kommt die exzessive Anwendung chemischer Düngemittel und Pestizide, die notwendig sind, um die mit ausländischen Grasssorten bewachsenen Rasenflächen zu erhalten, aber eine Gefährdung für die Luft, die Böden und das Wasser sowie ein Gesundheits- Risiko für Mensch und Tier darstellen. Die Frage der Nachhaltigkeit Die Untersuchung der Fremdenverkehrspolitik in der Mekong-Region offenbart die tiefe Kluft zwischen dem theoretischen Ideal des »nachhaltigem Tourismus« einerseits und der Art und Weise, wie er tatsächlich umgesetzt wird andererseits. Die düstere Realität, wie sie in zahlreichen Beispielen der Region zutage tritt, lässt bezweifeln, dass die Entwicklung des Tourismus innerhalb absehbarer Zeit in Richtung größerer Nachhaltigkeit vorangetrieben werden kann. Das Konzept des »nachhaltigen Tourismus« ist tief in der Umweltschutzbewegung des Westens verwurzelt. Es basiert auf Aufgeklärtheit und ist abhängig von der Erhaltung eines bestimmten Niveaus des Wohlstandes und der Entwicklung.

     Der Umweltschutz in Südostasien und anderen Teilen der Dritten Welt erwächst dagegen aus existenziellen Fragen. Mittellose Bauern sowie Waldbewohner fordern hier ihr Land und ihre Naturressourcen für ihr ökonomisches und kulturelles Überleben und Fortbestehen ein. Darüber hinaus wird der Tourismus in Länder der so genannten Dritten Welt vornehmlich durch die Interessen ausländischer Firmen vorangetrieben. Die Gewinne für die Zielländer werden häufig stark überschätzt. Viele Probleme und Konflikte der Region sind daraus entstanden, dass dörfliche und indigene Gemeinschaften im Rahmen einer von oben diktierten Tourismuspolitik die Kontrolle über ihr Land wie über natürliche und kulturelle Ressourcen verloren haben. Sextourismus und sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus Prostitution ist eine relativ neue Erscheinung in Thailand.

     Der Adel im alten Siam lebte in Polygamie. In den Dörfern war aber Monogamie üblich und sexuelle Beziehungen wurden streng geregelt. Prostituierte gab es nur in den wenigen Städten. Sie und ihre Kinder wurden sozial ausgegrenzt. Noch 1950 gab es im ganzen Land nur 20 000 Prostituierte, heute sind es schätzungsweise eine halbe Million. Als Thailand zum US-Stützpunkt im Vietnamkrieg wurde, schnellte die Prostitution in neue Höhen.

     Mit dem Versprechen auf eine gute Ausbildung oder einen Job wurden immer mehr, besonders auch junge Mädchen, aus ihren Dörfern nach Bangkok gelockt, wo sie mit Schulden, Drohungen und Gewalt in die Prostitution gezwungen wurden. Einem Polizeibericht zufolge arbeiteten 1974 bereits 400 000 Frauen und Mädchen aus den ländlichen Gebieten in den Bordellen Bangkoks. Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen übernahmen westliche Touristen die ,sexuelle Infrastruktur' des Landes. Damit nahm auch die Kinderprostitution zu. Immer häufiger wurden Fälle bekannt, in denen Bauernfamilien aus dem Norden Thailands ihre Töchter an Menschenhändler verkauften, die den Mädchen gute und gut bezahlte Jobs versprachen. Es war aber nicht Skrupellosigkeit, die sie zu diesem Schritt veranlasste, sondern Unwissenheit und Not.

     Heute gehen realistische Schätzungen von 100 000 bis 150 000 Kindern in der Prostitution aus, der Großteil davon sind Mädchen. Durch die vermehrten Fälle von Prostitution besteht die Befürchtung einer stärkeren Ausbreitung von HIV und AIDS. Nach Schätzungen von UNAIDS und der World Health Organization waren Ende 1999 etwa 755 000 Thailänder mit dem HIV-Virus infiziert, darunter waren 305 000 Frauen und 13 900 Kinder. Im selben Jahr starben 66 000 Thailänder an den Folgen der Viruserkrankung. Trotz dieser Zahlen hängen westliche Touristen dem Irrglauben an, Sex mit Kindern begrenze die Gefahr einer Ansteckung mit dem HIV-Virus. Durch diesen Irrglauben erhöht sich aber gerade für Kinder die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, da sie beim erzwungenen Geschlechtsverkehr mit Erwachsenen häufig nicht nur seelisch, sondern auch körperlich schwer verletzt werden.

     Die auswegslose Ausbeutungssituation, in der sie leben, gleicht einem Teufelskreis. Die wenigsten können diese Situation verkraften. Drogenkonsum hilft, die eigenen Probleme zu verdrängen, reduziert aber gleichzeitig die körperliche Widerstandsfähigkeit. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren. Prostitution ist in Thailand gesetzlich verboten. Der Geschlechtsverkehr mit Kindern unter 18 Jahren kann je nach Alter des Kindes mit bis zu 6 Jahren Haft bestraft werden.

     Außerdem hat Thailand am 27. März 1992 die UN Konvention über die Rechte des Kindes ratifiziert und sich verpflichtet, Kinder vor allen Formen sexueller Ausbeutung und sexuellen Missbrauchs zu schützen. Seit Anfang der neunziger Jahre läuft ein Regierungsprogramm, das Kinder durch die Schaffung neuer Erwerbsmöglichkeiten auf dem Land vor Prostitution schützen will. Die Gesundheitsversorgung weist auf dem Land nach wie vor Lücken auf. Ein großes Problem ist in Thailand, nicht zuletzt aufgrund der verbreiteten Prostitution, eine hohe Quote an AIDS-Kranken und HIV-Infizierten. 5.

     Fazit Insgesamt gilt das Königreich als Schwellenland mit stabiler Struktur und erheblichen industriellen Wachstumsraten und wird gerne zu den südostasiatischen \"Tigern\" gerechnet. In seiner Gesamtheit betrachtet verliert der Tiger allerdings schnell an Sprungkraft: Der industrielle Boom vollzieht sich nur punktuell und beschränkt sich auf die Ballungszentren und die dort angesiedelte Großindustrie. Das Kleingewerbe ist - insbesondere auf dem Land - extrem vernachlässigt, wirtschaftliche und soziale Ungleichheit hat eine ausgedehnte Schattenwirtschaft hervorgebracht.

 
 

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