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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Potsdamer platz





Vorerst die geografische Lage des Potsdamer Platzes:
Der Potsdamer Platz war früher eine Kreuzung, die im westlichen Teil des achteckigen Leipziger Platzes lag. Die Kreuzung bestand aus den Straßen Potsdamer, Bellevue, Königsgrätzer und Leipziger Straße. Letztere teilte den Platz in zwei Hälften.
Beginnen wir nun mit der Eröffnung des Potsdamer Bahnhofes im Jahre 1838. Damals nannte sich dieser Platz noch "Platz vor dem Potsdamer Tor" und war ein ländlicher Vorstadtbereich. Doch schon bald entwickelte er sich zu einem der belebtesten Plätze Europas. Nach der Reichsgründung 1871 brach ein regelrechter Bau-Boom aus. Zu dieser Zeit befand sich Berlin im wirtschaftlichen Aufschwung. Wohlhabende Bürger zogen vor die Tore der Stadt und errichteten die berühmten Tiergarten-Villen. Noch vor der Jahrhundertwende entstanden das Grand-Hotel-Bellevue sowie das Palast-Hotel, denen viele weitere Hotels folgten.

Der Platz hatte mit S- und U-Bahn, sowie 26 Straßenbahn- und 5 Buslinien eine exponierte Verkehrslage. 20.000 Autos sowie 83.000 Reisende passierten täglich den Potsdamer Platz, welcher damit zum verkehrsreichsten Platz Europas wurde.

Der Potsdamer Platz spiegelt die Jahrhundertwende mit all ihren Gegensätzlichkeiten wieder. So begegnet das Kaiserreich der Modernen, Stuck und Pickelhauben treffen auf Neonreklame und Kinofilmen. Das architektonische Bild Berlins war ständig in Bewegung.

In den 20er Jahren wurde der Potsdamer Platz dann zum Sinnbild städtlicher Vielfalt. Er stand für Verkehr und pulsierendes, großstädtisches Leben schlecht hin. Denn sowohl die besser gestellte Gesellschaft als auch die bürgerliche Schicht vergnügten sich an diesem Ort. Ständig wurde Altes abgerissen, um Raum für neue und veränderte Bedürfnisse zu schaffen. So wurde hier zum Beispiel 1924 die erste Ampel Europas (ein fünfeckiger Verkehrsturm) errichtet und zum Wahrzeichen der Stadt. Der damalige Potsdamer Platz prägt noch heute die Vorstellungen der "Goldenen Zwanziger".

Im Zweiten Weltkrieg dann wurde der Potsdamer Platz fast vollständig zerstört. Nach dem Krieg wurden die restlichen stehengebliebenen Gebäude dann abgerissen, um im Osten die Grenzanlagen zu bauen. Im Westen hingegen wollte man den Bau der Stadtautobahn weiter fortführen. Da der Potsdamer Platz an der Grenze dreier Sektoren lag, wurde er schnell zum zentralen Schwarzmarkt und zu einem der leblosesten Plätze der Stadt.








Erst wieder am 09. November 1989 stand der Platz im Zentrum des Geschehens und ein neuer Abschnitt begann mit der Wiedervereinigung Deutschlands. Heute umfasst der Platz ganze 480.000m² und stellt den Knotenpunkt von S- und U-Bahn sowie Dienstleistungszentren und Sitzen von Großkonzernen (Sony und Daimler) dar. Aus folgenden Gründen war es jedoch nicht leicht den Potsdamer Platz wieder herzurichten:
- Untergrund ist sehr sandig

- in 3m Tiefe schon Grundwasser
- Grundwasser kann nicht abgepumpt werden, da der Reichstag und der Tiergarten auf Eichenpfählen errichtet wurden, welche nur im Wasser die nötige Stabilität haben
Deshalb griff man auf das Wand-Sohle-Verfahren zurück, welches auch beim Lehrter Stadtbahnhof angewand wird. Erneut bricht der Potsdamer Platz einen Rekord und wird zur größten Baustelle Europas. Und wieder kommt eines der neusten Bauverfahren zum Einsatz: historische Gebäude werden verglast, zum Teil sogar auf Luftkissen verschoben.

Der Potsdamer Platz hat durch folgende Aspekte wieder eine sehr hohe Bedeutung für die heutige Verkehrsituation erlangt:
- zum Einen liegt er in der exakten Mitte der Stadt
- zum Anderen bildet er den Kreuzungspunkt zweier wichtiger Verkehrsachsen
- außerdem ist er hervorragend an das Berliner Verkehrsnetz der BVG angebunden

Der neue Straßentunnel (Teil der B96) soll als Entlastung für das Regierungsviertel dienen (Entlastungsstraße).

Ziel der Neugestaltung des Potsdamer Platzes ist eine perfekte europäische Stadt zu erschaffen, die sich gleichwohl das alte Vorkriegsberlin, aber auch im Gegenzug dazu die amerikanischen Metropolen als Leitbild nimmt und damit die Zwanziger Jahre mit all ihren Kontrasten widerspiegelt. Ein weiteres Ziel ist das zusammenwachsen von Ost und West zu fördern, indem der Platz traditionelle Stadtzentren der beiden Stadthälften über die Leipziger und die Potsdamer Straße sowie über die U2 verbindet.

 
 



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