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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Enstehung des erdöls





Die Enstehung des Erdöls ist bis heute nicht in allen Einzelheiten geklärt,
dennoch kann folgende Entwicklungskette als gesichert angesehen werden:

Das Plankton (organische Substanz in der oberen Wasserschicht der Meere) bildet den Grundstoff. Ein Teil des abgstorbenen Planktons sinkt auf den Meeresboden und wird dort, vor allem in seichtem, schlecht durchlüfteten Meeresbuchten - besonders vor Flußmündungen -, rasch von tonigen Sinkstoffen überdeckt. Dieser organischen und anorganischen Sinkstoffe bilden Faulschlamm. Durch anaerobe (ohne Sauerstoff lebende) Bakterien wird der Faulschlamm zu Primärbitumen umgewandelt. Bei weiterem Absinken des Meeresbeckens, zunehmender Mächtigkeit der Sedimentationsschichten und damit verbunden Anstieg von Druck und Temperatur in der Tiefe, entstehen aus den Bitumen durch chemische Umsetzung flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe - Erdöl und Erdgas. Durch unterschiedliche Einflüsse während der Bildung in den einzelnen Entstehungsgebieten kann sich eine Vielzahl von Rohöl verschiedener Zusammensetzung bilden:
-flüssig bis fest

-bernsteinfarben bis schwarz
-mit oder ohne Schwefel

-reich bzw. arm an Bitumen
Durch zunehmenden Druck - Überlagerungsdruck oder seitlichen Druck bei der Entstehung eines Gebirges - werden Erdöl und Erdgas aus dem tonigen Entstehungsgestein, dem Muttergestein, ausgepresst und wandern durch Klüfte und Spalten in poröse Speichergesteine wie Kalk- oder - Faziesfallen


Sandsteine. Diese Wanderung (Migration) wird dort unterbrochen, wo eine undurchläßige Schicht wie Salz und Ton den weiteren Weg versperrt. Das Öl \"sitzt in der Falle\". In diesen Erdölfallen sammeln sich die Kohlenwasserstoffe in den Poren des Speichergesteins wie das Wasser in den Poren eines Schwammes. Man unterscheidet drei Haupttypen:

1. Strukurelle Fallen

-Antiklinalen
2. Tektonische Fallen (Störungsfallen)

-Monoklinalen
-Störungsfallen

3. Stratigraphische Fallen
-Diskordanzfallen

-Faziesfallen

Die Antiklinalen stellen den Lagerstättentyp mit der größten Bedeutung dar Aufwölbungen mit allseits abfallenden Flanken bieten bei entsprechender Flächenausdehnung die besten Chancen für große Lagerstätten. Monoklinalen sind dagegn nur halbe Antiklinalen, deren andere Hälfte zum Beispiel an einer Verwerfung tief abgesenkt oder seitlich verschoben ist.

Bei Störungsfallen stößt die Speichergesteinsschicht gegen eine undurchlässige Schicht. Das gleiche gilt auch für die Diskordanzfallen wo durch einen Lagerungswechsel die poröse Schicht von einer undurchlässigen Schicht gekappt wird.
Faziesfallen entstehen dadurch, daß zum Beispiel eine Sandsteinschicht ausdünnt und keilförmig verschwindet beziehungsweise durch undurchlässigen Ton vertreten wird. Man kann solche Wechsel in der Ausbildung einer bestimmten Schicht (Fazies = Aussehen) gut an heutigen oder früheren Flußufern und im Watt beobachten.

In nahezu allen Öl- und Gasfeldern beobachtet man Kobinationen von verschiedenen Fallentypen. Fast alle großen Antiklinal - Lagerstätten werden auch von Störungen durchzogen, und vor allem die an Salzstöcke gebundenen Felder sind oft tektonisch außerordentlich kompliziert was auch die Optimierung der Produktion sehr erschwert.
Dies macht deutlich, daß die suche nachErdöl und Erdgas eigentlich nur eine Suche nach Fallen ist. Es ist einleuchtend, daß in neune Explorationsgebiten (z.B. Nordsee) zunächst gute Chancen auf große Felder = große Fallen bestehen, Während sich die Suche in weitgehend erforschten Gebieten (Nordwestdeutschland) auf kleine, komplizierte und vielleicht fragliche Fallen erstrecken muß.


[GRAFIK]



Die wichtigsten Lagerstätten:

1. Unter einer Aufwölbung (Antiklinale)

2. In einem Korallenriff

3. Unter übergreifenden Schichten (Diskordanz)

4. An einer Salzstockflanke

5. An einer gegensinningen Abschiebung

7. Scheitellagerstätte

Die Lagerstätten im Bereich des Kontinalschelfs (Offshore - Bereich) gehören genetisch auch zu diesen Haupttypen.
Riesige Ölvorräte finden sich in Ölsanden und Ölschiefern, vor allem in Nord- und Südamerika sowie in Australien. Derartige Lagerstätten werden jedoch derzeit aus wirtschaftlichen Gründen noch kaum abgebaut. Da die Gewinnung sowie die Veredlungsverfahren sehr Kostenintensiv sind, lohnte sich der Abbau nur, wenn der Ölpreis circa 30 $ pro Barrell (amerikanische Masseinheit für Flüssigkeit; circa 1191) betragen würde. Diese Marke wurde Anfang der achtiziger Jahre überschritten, das Gewinnungsverfahren war damals alleridngs noch doppelt so teuer wie heute.


Zeitliche Entstehung:

Bedingungen, wie sie für die Bildung von Erdölmuttergesteinen nötig sind, fanden sich vor allem in nicht allzutiefen, von offenen Ozeanen weitgehend abgetrennten Meeresgebieten. In Mitteleuropa herrschten entsprechende Bedingunggen vor allem im Erdmittelalter, insbesondere im Unteren oder \"Schwarzen\" Jura, also vor cica 190 bis 210 Millionen Jahren.


Umgebungsvorraussetzungen:

Für die Bildung von Erdöl liegt die optimale Temperatur zwischen 60 und 120 ° C, wie sie in einer Tiefe von 2000 bis 4000 Meter herrscht.

 
 



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