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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Deutschland

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Deutschland - bildung und kultur





Die Kulturhoheit wird in der Bundesrepublik Deutschland von den Landesregierungen ausgeübt; sie sind für das Bildungssystem verantwortlich. Länderübergreifende Gremien wie die Kultusministerkonferenz stellen sicher, dass Schulsysteme und Anforderungen einander in zentralen Punkten entsprechen.

4.1 Bildungswesen

In Deutschland besteht für Kinder und Jugendliche eine neunjährige allgemeine Schulpflicht; der Schulbesuch ist grundsätzlich kostenlos. Der (nicht verbindliche) Besuch eines Kindergartens ist ein ergänzendes pädagogisches Angebot zur sozialen und geistigen Vorbereitung auf den Schuleintritt - und im Übrigen eine deutsche Erfindung, die in vielen Ländern Nachahmung fand.

Die Kinder besuchen ab dem festgelegten Einschulungsalter von sechs oder sieben Jahren zunächst vier Jahre lang die Grundschule. Nach Abschluss der Grundschule im Alter von etwa zehn Jahren gehen fast die Hälfte der Schüler fünf Jahre lang auf eine Hauptschule. Darauf folgt eine dreijährige Berufsausbildung, bestehend aus Lehre oder Praktikum und begleitendem Unterricht an einer Berufsschule. Circa ein Fünftel der Kinder besucht nach der Grundschule sechs Jahre lang eine Realschule mit Schwerpunkt auf kaufmännischen und berufsvorbereitenden Fächern. Nach der Realschule ist der zweijährige Besuch einer Fachoberschule möglich. Ungefähr einer von vier Schülern besucht nach der Grundschule ein Gymnasium; das dort zu erwerbende Abitur berechtigt zur Aufnahme eines Universitätsstudiums.

In den siebziger Jahren eingeleitete Reformen haben die strenge Unterscheidung zwischen den drei Schultypen gelockert, so dass einige Schüler während der Ausbildung von einem Schultyp zum anderen wechseln können. Das ebenfalls in dieser Zeit entstandene Konzept der Gesamtschule vereinigt alle drei Ausbildungswege in einer jederzeit durchlässigen Struktur. Im Schuljahr 2001/02 besuchten rund 9,9 Millionen Schüler allgemein bildende Schulen.

Eine lange Tradition hat das Hochschulwesen: die Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität (gegründet 1386) gehört zu den ältesten Universitäten Europas. Andere führende Universitäten Deutschlands sind u. a. in Berlin, Bonn, Erlangen, Frankfurt/Main, Freiburg, Göttingen, Hamburg, Leipzig, Marburg an der Lahn, München und Tübingen ansässig. Außerdem gibt es in Deutschland zahlreiche pädagogische Hochschulen, Kunsthochschulen, Musik- und Filmhochschulen, theologische Seminare sowie die Fernuniversität Hagen.

1999 lag die Zahl der Hochschulen in Deutschland bei 335; davon waren 159 Universitäten und 176 Fach- und Verwaltungshochschulen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erreichten die Ausgaben aller (öffentlichen und privaten) Hochschulen Ende 1995 rund 48,7 Milliarden DM. Die Beschäftigtenzahl lag bei 522 000, darunter waren 37 700 Professoren. Die bisher höchste jemals in Deutschland ermittelte Studentenzahl wurde im Wintersemester 2002/03 erreicht, als 1,945 Millionen Studenten an Hochschulen immatrikuliert waren. Davon waren circa 358 000 Studienanfänger; der Frauenanteil unter den Erstsemestern lag bei rund 44 Prozent.

1997 einigten sich Bund und Länder auf eine Hochschulreform, die kürzere Studienzeiten ermöglichen soll. Die Zuweisung staatlicher Mittel wird künftig daran geknüpft, wie Forschung und Lehre der Hochschule beurteilt werden. Eingeführt wurden ferner die international üblichen Bachelor- und Master-Grade.

Am 1. August 1998 trat in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Rechtschreibreform in Kraft. Bereits im Vorfeld kam es zu einer heftigen öffentlichen Kontroverse; Reformgegner konnten die vorgezogene Einführung der Reform in einzelnen Bundesländern durch Gerichtsentscheide stoppen.

4.2 Kulturelle Einrichtungen

Anders als in England und Frankreich, wo sich das geistige und kulturelle Leben überwiegend in London und Paris abspielt, gibt es in Deutschland traditionell viele solcher Zentren. Sie waren jahrhundertelang die Hauptstädte der zahlreichen unabhängigen deutschen Staaten, deren Herrscher Kunst, Musik, Theater und Gelehrsamkeit als Ausdruck ihrer Macht förderten. Berlin war von 1871 bis 1945 die kulturelle und politische Hauptstadt des geeinten Landes und hat diese Rolle seit 1990 wieder inne.

Institutionen wie Museen, Bibliotheken, Opernhäuser, Theater und Orchester werden von den entsprechenden Städten oder Bundesländern subventioniert. Die Ausgaben der öffentlichen Haushalte für Kunst und Kulturpflege erreichten 1999 rund 15 Milliarden DM, darunter allein 6,4 Milliarden DM für Theater und Musik sowie etwa zwei Milliarden DM für Museen und Sammlungen.

4.3 Museen und Bibliotheken

Im 2. Weltkrieg wurden viele Museen, Bibliotheken und historische Gebäude beschädigt oder zerstört, doch viele Kulturschätze blieben erhalten. Das wieder erwachte Interesse an der deutschen Geschichte vor dem 20. Jahrhundert führte zum Aufbau und zur Pflege alter Gebäude, die die Altstädte in vielen deutschen Städten neu belebten.

Die herausragenden Kunstsammlungen der Könige von Preußen befinden sich in Berlin. Die Staatlichen Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz beherbergen u. a. Sammlungen ägyptischer Kunst, Gemälde alter Meister und des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Sammlungen der bayerischen Herrscher sind in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München (Alte Pinakothek, Neue Pinakothek) untergebracht. Das Bayerische Nationalmuseum in München enthält kunsthandwerkliche Exponate und Sammlungen der Volkskunst. Das Römisch-Germanische Museum in Köln stellt antike römische Funde aus. Ein führendes Museum im Osten Deutschlands sind die Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden, früher im Besitz der Herrscher von Sachsen. Zu ihnen gehören eine weltberühmte Galerie alter Meister und eine schöne Porzellansammlung, beide im Zwinger, und die kunsthandwerkliche Sammlung im Grünen Gewölbe. Die Sammlungen mit antiker, nahöstlicher und islamischer Kunst der preußischen Könige gehören zu den Staatlichen Museen des ehemaligen Ostberlin. Weitere Kunstschätze befinden sich im Privatbesitz der Kirche oder adliger Familien. Bedeutende naturwissenschaftliche Sammlungen beherbergen das Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt/Main (sehr viele Ausstellungsstücke stammen aus der Grube Messel bei Darmstadt), das Technische Museum in Dresden und das Deutsche Museum in München, eines der bedeutendsten technischen Museen der Welt. Die Städtischen Museen in Frankfurt beherbergen Kunst- und Volkskunstsammlungen und eine Auswahl archäologischer und historischer Exponate. Weitere bedeutende Museen sind das Wallraf-Richartz-Museum und das Museum Ludwig in Köln mit seiner bedeutenden Sammlung moderner Kunst sowie das Museum Fridericianum in Kassel, zentraler Austragungsort der documenta.

Wichtige Forschungsbibliotheken sind die Bayerische Staatsbibliothek in München, die Deutsche Staatsbibliothek in Berlin und die Deutsche Bibliothek in Frankfurt/Main. Außerdem gibt es überall in Deutschland hervorragende Universitätsbibliotheken und zahlreiche städtische und kirchliche Leihbüchereien. 1995 gab es in Deutschland 3 982 Museen und 13 032 öffentliche Bibliotheken.

4.4 Theater und Musik

Deutschland besitzt eine große Theater- und Konzerttradition. Herausragende Opernhäuser befinden sich in Berlin, Köln, Leipzig, Dresden, Hamburg, München und Stuttgart. Das Stuttgarter Ballett ist weltbekannt. Repertoiretheater, Freiluftbühnen und Kabaretts gibt es in vielen deutschen Städten; dazu gehört das Deutsche Theater in Berlin ebenso wie die Münchner Kammerspiele oder das Berliner Ensemble. Weltberühmt sind die Berliner, die Münchner und die Bamberger Symphoniker, das Gleiche gilt für die Rundfunkorchester von München, Köln und Hamburg. Internationale Besucher erscheinen in großer Zahl zu Festspielen wie den Bayreuther Wagner-Festspielen und den Bachfestivals in Ansbach und Leipzig. 1996 engagierten sich rund 2,5 Millionen Bundesbürger in Gesangsvereinen.

4.5 Literatur und Kunst

Siehe deutsche Literatur; deutsche Kunst und Architektur

 
 



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