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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der vesuv -





Der Vesuv ist heutzutage der einzige aktive Vulkan des europäischen Festlands. Sein Kegel ist 1281 m über dem Meeresspiegel, er ist 200-300 m tief und sein Magmaherd liegt in 5,5 km Tiefe. Er hat nur noch eine schwache Fumarolentätigkeit (d.h. es treten wenig Gase aus).

Am 5.Februar.62 brach der Vesuv zum ersten mal aus. Ein Großteil von Herculaneum und Pompeji wurde komplett zerstört, aber auch die Kolonie Nuceria wurde getroffen, jedoch nicht in dem Ausmaß wie Pompeji. Dort herrschte lange Zeit ein Bild der Zerstörung: kaum ein Gebäude war verschont geblieben, es gab viele Brände, weil die Glut vieler umgefallener Kohlebecken Feuer verbreitete, was nicht gelöscht werden konnte, weil die Wasserleitungen kaputt waren. Obwohl es viele Tote gab und die Stadt total zerstört war, machten sich die Pompejaner sofort an den Wiederaufbau. doch nur 17 Jahre später brach der Vesuv am 24.August.79 erneut aus.

Aus dem Bericht von Plinius dem Jüngeren geht hervor, dass sein Onkel Plinius der Ältere sich zusammen mit ihm in Misenum aufgehalten hat und von dort aus eine riesige Wolke aufsteigen sah, die die Form einer Pinie hatte. Das heißt, sie hatte einen sehr hohen Stamm und teilte sich in mehrere Äste. Sie wechselte ihre Farbe und je nachdem ob sie Erde oder Asche mit sich führte, war sie glänzend weiß oder schmutzig und fleckig. Dieses Phänomen erweckte die Neugier des älteren Plinius und er ließ ein kleines Schiff segelfertig machen, um die Wolke aus der Nähe zu betrachten. Je mehr er sich der Küste näherte, desto wärmer und dichter wurde der Ascheregen, es flogen auch Bimssteine und der Lavastrom und die Steine, die sich vom Berg her angesammelt hatten, machten es unmöglich weiterzukommen. Plinius ließ das Schiff wenden und fuhr nach Stabiae zu seinem Freund Pompanianus. Dort beruhigte er die verängstigten Menschen und legte sich Schlafen. Als er am nächsten morgen geweckt wurde, beriet er sich mit den anderen ob sie im Haus bleiben oder im Freien auf und ab gehen sollten. Die Häuser wankten nämlich durch die vielen heftigen Erdstöße schon bedenklich, im Freien fürchtete man allerdings das Herabfallen ausgebrannter Bimssteine. Man entschied sich an den Strand zu gehen um zu sehen, ob man sich schon auf das Meer hinauswagen könne, es war aber immer noch zu stürmisch. Plinius legte sich an den Strand und als die anderen durch den Schwefelgeruch veranlasst fliehen wollten, brach er trotz der Stütze zweier Sklaven zusammen. Sein Neffe (Plinius der Jüngere) vermutete in seinem Bericht, dass der dichte Qualm seinen Atem gehemmt hat und er dadurch erstickt ist. Als es wieder Tag wurde, also am 27.August fand man seinen Leichnam an der selben Stelle und ohne Verletzungen.

Plinius der Jüngere selbst verbrachte den ganzen 24.August in Misenum, am nächste morgen verließ er die Stadt und zog mit der verängstigten Bevölkerung aufs Land hinaus. Am Abend desselben Tages kehrte er jedoch wieder zurück.

Die beiden Briefe des jüngeren Plinius galten lange Zeit als grundlegend, reichen aber nicht aus um die Ereignisse von Pompeji genau zu durchleuchten. Denn weder Plinius der Ältere noch sein Neffe waren direkt in Pompeji, sondern haben den Ausbruch nur als Außenstehende beobachtet.

Um die Geschehnisse aber wirklich zu durchschauen, haben Archäologen anhand der vom Vulkan ausgeworfenen Materialien versucht, den wirklichen Verlauf des Ausbruchs nachzuzeichnen. Sie haben die Stratigraphie des vulkanischen Materials untersucht und festgestellt, dass sich dort zuerst eine 2,60 m dicke Bimssteindecke als unterste Schicht befindet. Diese hat sich in sehr kurzer Zeit angesammelt, lässt sich aber gut analysieren: zunächst 5 cm sehr poröser Bimsstein und zahlreiche Lapilli (winzige Teile des Lavapfropfens, der vor dem Ausbruch den Schlot verschlossen hielt), dann weißer Bimsstein, schließlich grauer und schwererer. In der Höhe von 2,50 m ist der Bimsstein graugrün, in 2,60 m Höhe trifft man auf eine 5cm erhärtete Schicht aus vulkanischem Sand, dann auf 3cm Lapilli, auf 64 cm Asche, die mit ausgeglühtem Holz vermischt ist, auf 2 weitere Lapillischichten, die eine Ascheschicht umschließen und auf 30cm pisolithische Asche.

Anhand dieser Erkenntnisse und den Eigenschaften des Vesuvs lassen sich die einzelnen Phasen des Ausbruchs konstruieren:

Der Vesuv ist plötzlich ohne vorherige Warnzeichen erwacht und begann mit einem fürchterlichen Knall. Der Lavapfropfen sprang heraus und die schwersten Bruchstücke fielen in der Nähe des Kraters nieder. Kaum war der Schlot offen, da entwich auch schon unter einer heftigen Explosion mit Gasen angereichertes Magma. So wurden die Lavateilchen mehrere tausend Meter in die Luft geschleudert und das Gas konnte ausströmen. Mit zunehmender Höhe nahm die Geschwindigkeit ab und der gashaltige Auswurf, der zunächst die Form einer Säule hatte, strebte schnell auseinander (à Plinius Pinie). Als die Gewalt des Auftriebs nachließ, fiel der Bimsstein in großen Mengen rund um den Berg, besonders betroffen waren die südlichen und östlichen Gebiete. Sie begruben Pompeji unter sich, zumal auch der Wind die Asche in diese Richtung trieb. in dem Augenblick, als das Ausströmen der Gase nachließ, stürzte der obere Teil des Schlotes in sich zusammen und verhinderte eine zeitlang den Austritt der Gase. Schließlich riss der steigende Druck den Schutt auseinander und schleuderte ihn in die Luft, wo es zu Lapilliregen kam, danach verstärkte sich der Ascheregen wieder. Das Magma in der Tiefe, das mit Gasen übersättigt war, begann zu brodeln, stieg in den Schlot und befreite sich unter gewaltigen Explosionen von den überschüssigen Gasen. Wegen der zähen Beschaffenheit des Magma verlaufen die Explosionen nicht gleichförmig, sondern in stärkeren und schwächeren Wellen. Erdstöße und Spaltenbildungen begleiten die Explosionen. Außerdem kondensieren durch den Kontakt mit den Wassertropfen und bildet in der Luft pisolithisches Material. Langsam lässt die Gewalt der Explosionen nach und der Ausbruch tritt in die Endphase. Das Gestein des Berges gibt nach und die dadurch entstehenden Spalten lassen das Magma austreten. Lavaströme fließen über Gebiete hinweg, wie z.B. über Castello di Cisterna, aber zu diesem Zeitpunkt (26.August & darauffolgende Nacht) gab es keine Pompejaner mehr, die davon hätten Notiz nehmen können.

 
 


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